Gestern Abend war wieder mal ein Beispiel fĂŒr "Der erste Gedanke ist meist der richtige." Eigentlich wollte ich auf den "Römerturm", ein Sitz, an dem drei Maschinenwege zusammenlaufen und man zweimal ca 100 und einmal knapp 200 m weit sehen kann. Die Wege sind vor vier Wochen gemulcht worden, es steht frisches Gras usw. drauf. Warum ich mich umentschieden habe, weiĂ ich nicht genau, vielleicht weil an den Angelteichen einige Autos standen und ich befĂŒrchtet habe, dass die lauten GesprĂ€che sich ungĂŒnstig auswirken könnten, jedenfalls bin ich an die "Talwiese". Da sich da bis 19.30 Uhr nichts tat, bin ich vom Sitz runter Richtung Auto, aber dann vorher links einen Maschinenweg hochgegangen, bis ich auf dem Mittelweg landete. Den bin ich dann hintergegangen (man kommt am "Römerturm" raus), um von da aus in den Gegenhang zu schauen. Vor drei Wochen habe ich da ein Schmaltier geschossen. Soweit kam ich aber nicht, ich war noch 30 m von der Stelle entfernt, von der aus man in den Gegenhang sehen kann, als ich vor mir auf dem Weg etwas bemerkte. Ich erstarrte sofort und erkannte dann ein StĂŒck Kahlwild, was auf mich zu Ă€ste, aber irgendwas bemerkt hatte. Der Wind kam schwach von hinten, aber es war eher mein Anblick, der es miĂtrauisch machte, trotz Tarnjacke und -maske. Aber es beruhigte sich wieder, Ă€ste etwas, kam dabei nĂ€her. Ich hab dann versucht, wenn das Haupt durch Vegetation verdeckt war, langsam zurĂŒckzugehen, aber beim zweiten Mal hob es den Kopf und ich stand instabil. Anscheinend hat es mein leichtes Wackeln bemerkt, es drehte sich um und zog sich nach hinten zurĂŒck.
HĂ€tte ich mich auf meine erste Eingebung verlassen, hĂ€tte ich es bei gutem Wind vom "Römerturm" aus gesehen, auch, ob es allein gewesen ist. Vom dunklen Haupt her hĂ€tte es ein Schmaltier sein können, sicher war ich mir nicht. Da gehste morgen frĂŒh mal auf den "Römerturm"...
Es waren drei StĂŒck Kahlwild, Alttier-Schmaltier-Kalb. Ich hab heute morgen gerade 5 Minuten gesessen, da zog das Alttier aus der Dickung auf den Weg raus, zuerst nur mit der WBK zu sehen. Beim nĂ€chsten Hinsehen waren alle drei drauĂen und zogen Ă€send spitz von mir weg. Richtig frei habe ich wieder das Kalb noch das Schmaltier bekommen. Zu allem Ăberfluss kam noch zwischen Rotwild und mir ein einzelnes weibliches Reh auf den Weg. Das Rotwild ist dann den Weg entlang um die Ecke gezogen, das Reh nach unten rein.
Aller guten Dnge sind drei, heute Abend wieder hin. Um 18.20 Uhr kamen die drei StĂŒcke wieder raus, standen erst hintereinander, das Schmaltier hielt engen Kontakt zum Kalb, das Alttier stand etwas weiter weg. Womit fĂ€ngt man an? SchieĂe ich das Schmaltier, geht das Kalb mit dem Tier weg, schieĂe ich das Kalb und eins der beiden anderen StĂŒcke verhofft, kann ich es schieĂen, idealerweise das Alttier, weil das Schmaltier eher nochmal zurĂŒckkommt als das Altier - so mein Plan.
Das Kalb zog endlich etwas nach rechts auf den Weg, das Alttier schaute nicht hin (wichtig) und auf ca 160 m lag es im Knall der 7x57. Alttier und Kalb gingen sofort nach oben den Hang hoch, keine Schrecksekunde. Also warten. Um 20.15 Uhr war es so dunkel, dass ich kein StĂŒck Rotwild mehr ins Glas bekommen habe, auch die WBK zeigte nichts mehr.
Hirschkalb, 30 kg