Rotwild 2023/24

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@Baffi2003: Hirsch auf Bild 1 ist der selbe, den Du vor dem Gebäude fotografiert hast. Alle anderen Hirsche sind nur einmal abgebildet. Auch Hirsch 2 und 5 sind unterschiedliche Hirsche. Der 5er hat beiseitig Eissprossen und etwas längere Scheren, Die Enden/das Ende sind links oben nach vorne gewinkelt, dazu auf der linken Seite die Mittelsprosse höher angesetzt. Der Hirsch 2 hat die Enden links oben gerade und nicht nach vore gewinkelt.
Zu meiner Einschätzung: Der Hirsch 1 ist ziemlich sicher acht der älter. 12 ist er nicht, 11 vermutlich auch nicht. Vom Fleisch her wird der die nächsten vier Wochen noch stinken, das kann Dir bei jedem anderen aber auch passieren. Der ist zwar nah am Erntehirsch (wenn es das in Norwegen gibt) aber wäre für mich als Neuling und Gast in dem Revier keine Option für mich, wenn ich da auf länger mit rausgehen wollte.

Hirsch 2 und 5 sollten vom 2. oder 3. Kopf sein. Besonders stark erscheinen sie mir beide nicht und könnten theoretisch beide erlegt werden.
Der Hirsch auf Bild 3 ist wohl vermutlich ein 4 bis 5 jähriger Hirsch, der Hirsch auf Bild 4 ist sehr schwierig anzusprechen. Auffällig ist die weite Auslage und die sehr lange Mittelsprosse links. Hoch auf hat er nicht. Tendenziell älter als Nr. 2 und 5. aber schwierig zu sagen.
 
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Bin hier schon länger als stiller Beobachter dabei und möchte nun auch mal ein Erlebnis teilen.
Vor ca. zwei Wochen gings an einem regnerischen Abend raus zum Ansitz auf Rot- und Rehwild.
Ich mag solches Wetter, konnte ich doch nach Regen meinen ersten Bock und ca. zwei Jahre danach auch meinen ersten Hirsch erlegen. Ich bilde mir ein, dass das Wild bei Regen deutlich weniger Geräuschempfindlich ist und der menschliche Geruch auch deutlich schneller zu Boden gebracht wird und sich nicht verbreitet.
So saß ich also in einer Kanzel an einer Schneise (reines Waldrevier, Wildwiesen werden nicht/kaum bejagt) mit Salzstein auf 40 Metern.
Durch den Regen sah ich am Ende der Schneise (ca. 150 Meter) einen roten Wischer. Schnell das Glas hoch und sehe noch ein halbes Alttier auf der Schneise stehen, vordere Körperhälfte bereits vom Bestand verdeckt.
Schnell zur Waffe gewechselt (vielleicht kommt ja was nach).
Da steht wie hingezaubert schon das Schmaltier auf der Schneise.
Deutlich schwächer als das davor stehende Alttier und das Haupt verdeckt in den hohen Brommbeeren.
Noch geschaut ob was dahinter oder steht oder nachkommt. Nix zu sehen.
Hinters Blatt gehalten und der Schuss brach. Die Schneise war leer.
Eine halbe Stunde gewartet und dann gegen 18:45 (also noch gut hell) zum vermeintlichen Anschuss.
Leider nichts gefunden (hatte ja auch weiterhin stark geregnet).
Also Anschuss verbrochen und dem befreundeten Jagdkollegen mit brauchbarem Hund Bescheid gegeben.
Eine halbe Stunde später war er vorort.
Drei Meter im schützenden Bestand dann hellem Schweiß.
60 Meter weiter dann die Überraschung die mich immernoch etwas nachdenklich stimmt.
Das Schmaltier entpuppte sich nämlich als uraltes nicht führendes Alttier. Vorsichtige Altersschätzung zwischen 15-20 Jahre.
Aufgebrochen 45 Kg.
Das Alttier hatte zwei kleine „Hörnchen“ diese fühlten sich an wie Warzen und waren auch nur auf der Decke zu sehen, auf dem Schädel knochen selbst war nichts.Anhang anzeigen 233714Anhang anzeigen 233715
Auch viel mir ein Verhältnismäßig hoher Zecken und Hirschlausbefall auf.
Und obwohl am Ende alles Gut war, so stimmte mich dieses falsche ansprechen meinerseits doch nachdenklich und ich ärgere mich über mich.
Natürlich hätte ich die Geschichte auch einfach umdichten können aber das wiederstrebt mir.
Mich würde interessieren ob jemand schonmal ähnliches erlebt hat.

Mittlerweile ist das Haupt ausgekocht und das Wildbret zum Teil zu herrlich schmeckenden Pfefferbeißern verarbeitet.
Anhang anzeigen 233716Anhang anzeigen 233717Anhang anzeigen 233718


Horrido und Waidmannsheil
der Schadnager
Hallo Schadnager!
Willkommen im Forum! Das ist doch mal ein erster Post! und Waidmannsheil zum Alttier.
Glück gehabt! würd ich mal sagen.
Ich für meinen Teil würde um diese Jahreszeit eher auf Kälber jagen und erst nach der Erlegung nach dem Alttier schauen. Das Ansprechen von Schmaltieren finde ich um diese Jahreszeit auch schwierig, wenn der Haarwechsel durch ist, wirds noch schwerer. Ob ein Stück führt oder nicht, läßt sich da eigentlich nur durch die Situation entscheiden. In der Brunft eigentlich auch nicht, denn brunftige Stücke sind da auch mal eher mit dem Hirsch statt mit dem eigenen Kalb unterwegs. Wie die Situation an der Schneise bei Dir war, kann ich nicht beurteilen. Allein anhand vom Größenvergleich ansprechen ist schwierig und da können Fehler passieren (Du hast ja Glück gehabt).
Ein Beispiel: Ich bin vor vielen Jahren als Durchgeher mit den Hunden unterwegs gewesen und hab zwei Stücke Kahlwild hochgemacht. Großes Stück vorne weg, deutlich schwächeres hinterher. Die kamen dann wenig später meinem Dad, der beide Stücke als Dublette strecken konnte (das schwache zuerst). Am Ende lagen dann zwei Alttiere - eines mit 45kg, das andere mit 75kg - also eines extrem schwach und das andere recht stark. Zum Glück waren beide nichtführend.
Da mein alter Herr zu diesem Zeitpunkt bereits eine hohe dreistellige Zahl an Rotwild erlegt hatte, kann man nicht von einem Anfängerfehler sprechen.
 
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Man liest immer wieder, dass das Wildbret ( man sollte ruhig von Wildbret und nicht von Fleisch sprechen) von Brunfthirschen stinken soll.
Das sind nach m.M. Märchen - ich habe schon einmal einen Brunfthirsch gesehen und auch gerochen.....
Das Wildbret schmeckt vielleicht etwas intensiver, aber auch keinen Fall unangenehm und ungenießbar!
Das Wildbret eines rauschigen Keilers ist dagegen eine andere Hausnummer!
 
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Hallo Schadnager!
Willkommen im Forum! Das ist doch mal ein erster Post! und Waidmannsheil zum Alttier.
Glück gehabt! würd ich mal sagen.
Ich für meinen Teil würde um diese Jahreszeit eher auf Kälber jagen und erst nach der Erlegung nach dem Alttier schauen. Das Ansprechen von Schmaltieren finde ich um diese Jahreszeit auch schwierig, wenn der Haarwechsel durch ist, wirds noch schwerer. Ob ein Stück führt oder nicht, läßt sich da eigentlich nur durch die Situation entscheiden. In der Brunft eigentlich auch nicht, denn brunftige Stücke sind da auch mal eher mit dem Hirsch statt mit dem eigenen Kalb unterwegs. Wie die Situation an der Schneise bei Dir war, kann ich nicht beurteilen. Allein anhand vom Größenvergleich ansprechen ist schwierig und da können Fehler passieren (Du hast ja Glück gehabt).
Ein Beispiel: Ich bin vor vielen Jahren als Durchgeher mit den Hunden unterwegs gewesen und hab zwei Stücke Kahlwild hochgemacht. Großes Stück vorne weg, deutlich schwächeres hinterher. Die kamen dann wenig später meinem Dad, der beide Stücke als Dublette strecken konnte (das schwache zuerst). Am Ende lagen dann zwei Alttiere - eines mit 45kg, das andere mit 75kg - also eines extrem schwach und das andere recht stark. Zum Glück waren beide nichtführend.
Da mein alter Herr zu diesem Zeitpunkt bereits eine hohe dreistellige Zahl an Rotwild erlegt hatte, kann man nicht von einem Anfängerfehler sprechen.
Waidmannsdank!
Ja für mich war dieser Größenunterschied, vorallem beim direkten Vergleich, immer ein recht eindeutiges Merkmal.
Diese Einstellung musste ich nun jedoch überdenken und werde in Zukunft auch anders handeln.
War auch lange am überlegen ob ich es erzählen soll aber hoffe einfach, dass so vielleicht der ein oder andere vor dem gleichen Fehler bewahrt werden kann.

Wie wurde den von deinem Vater und den anderen Jagdteilnehmern mit der Situation umgegangen? Oder wurde das einfach totgeschwiegen?

Horrido und Waidmannsheil
der Schadnager
 
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Bei rehwild hatte ich fast das gleiche wie du erlebt. Sprung von 5 rehen.
Schwächste Stück als Kitz in der Dämmerung angesprochen.
Es lag eine uralte ricke mit weniger als 10 kg.

Bei rotwild hab ich auf der drückjagd auch mal das kleinere erlegt.
War dann aber auch kein schmaltier...
Nicht schlimm, beide Kälber lagen vorher, aber auch falsch angesprochen!
Passiert immer mal...
 
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Wie wurde den von deinem Vater und den anderen Jagdteilnehmern mit der Situation umgegangen? Oder wurde das einfach totgeschwiegen?

Horrido und Waidmannsheil
der Schadnager
Totgeschwiegen (wegen den beiden Alttieren) wurde da garnix. beide Stücke waren zu diesem Zeitpunkt nichtführend, sonst wären das oder die Kälber dabei gewesen. Vermutlich wurden beide Kälber bereits vorher erlegt, fürs Geltgehen waren beide Stücke nicht alt genug.
Mein Vater hat später im selben Treiben noch einen Überläufer und ein Kalb aus einem Rudel erlegt, im nächsten Treiben noch ein Schmalreh. Sein Standnachbar hatte Probleme mit seiner Waffe. Die Bockbüxflinte hatte wohl ein verharzten Schlagbolzen und hat den Kugellauf nicht ausgelöst. Die Schüsse mit den Brennecke haben wohl nicht ins Ziel gefunden und der Standnachbar hat das schwächere Stuck für sich beansprucht, obwohl auf der Einschussseite meines Dad's ein Kalibergroßes Loch war und auf der anderen Seite (Hochblatt) ein 5Dm-Stück großes Loch war ("Komm, lass mir auch eins, Du hast doch genug"). War auch allen klar wer das Stück erlegt hat, die das Stück und den Schuss gesehen haben... ;)
Aber es war ein sehr lustiges Schüsseltreiben im Anschluss und der "Erleger" hat auch die ein oder andere Runde auf sein erstes Alttier ausgegeben.
 
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Beim Rehwild hatte ich das im vergangenen Jahr häufiger, dass das schwächere Stück kein Kitz war. im trockenen Sommer waren viele Kitze eingegangen und ich hab den Eindruck, dass sich die vorjährigen Kitze wieder zur Geiß gestellt haben. Ich hab da öfters Geiß und Schmalreh erlegt und die geißen hatten ein komplett zurückgebildetes Gesäuge. Auch hatte ich Bock mit zwei weiblichen Stücken. Die beiden hab ich erlegt, beides nichtführende Geißen.
Meine Einschätzung: wenn ein Kitz dabei ist, erkennt man es, wenn man fälschlicherweise eine schwache Geiß oder Schmalreh (oder Jährling) für ein Kitz hält, dann kann das weg und ist auch kein Verlust (und i.d.R. auch nicht führend).
 
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Haben Rotwild frei. 3er,2er,1er und Kahlwild. Ist aber fast nichts da weil die bis jetzt im Mais waren und weil nebenan in den Revieren (u.a. Forst Drückjagden) in den letzten Jahren sehr viel Kahlwild erlegt wurde. Der Rest ist abgewandert. Ich bin ja dafür dass man bei den Hirschen nicht so ganz genau hinschaut ob ein Ende zu viel ist oder ein Zentimeter. Das ist dem Bestand egal. Aber man kann nicht jedes Jahr alle Alttiere erlegen die man kriegen kann, irgendwann wird es halt weniger.
Naja, heute stand ich in der Dämmerung an einem ruhigen Platz und wartete ob nicht mal ein Hirsch vorbei kommt. Eigentlich warte ich auf den 1er denn ich weiß dass ab und zu ein sehr starker im Revier sein muss. Aber einen passenden 3er oder 2er kann man ja auch mitnehmen.
Plötzlich ein rascheln, ich kann es nicht orten. Nach einer Weile wieder ganz leise, ich vermute ein Reh oder Hase und schaue nach links. Ein dunkler Wildkörper hinter den Büschen, ich fluche innerlich über den sehr nahen Rehbock denn wenn der mich bemerkt gibt es "Ruhestörung".
Nehme das Fernglas und erschrecke denn ein Hirsch zieht genau auf mich zu. Deutlich das Geweih und die hellen Enden zu sehen. Er kommt zügig näher und ich kann erkennen dass er eine kleine Gabel hat und evtl. eine kleine Eissprosse. Andere Seite wahrscheinlich auch Gabel, keine Ahnung. Er zieht so dicht an mir vorbei dass ich ihn formatfüllend im Glas habe. Ein junger Hirsch, wahrscheinlich 3. Kopf. 8er wäre frei. Ich lasse ihn vorbei, möchte mir nicht den 1er sperren lassen für einen ungeraden Eissprossenzehner vom 3. Kopf. Normal hätte der gepasst, aber die Endenzähler warten nur drauf dass eins zu viel dran ist. War ziemlich spannend. Ein paar Minuten später kommt noch einer, der ist wesentlich kleiner, wahrscheinlich ein schwacher 6er. Aaaber...es ist so dunkel und der Hirsch etwas weiter weg. Ich kann absolut nicht erkennen was es für einer ist. Wenns 1. Kopf ist und die Spieße 50cm lang mit evtl. noch Enden dran dann isses auch wieder Mist.
Also keinen bekommen, aber ich war ganz nah dran. Und spannend war es auch.
 
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Waidmannsdank!
Ja für mich war dieser Größenunterschied, vorallem beim direkten Vergleich, immer ein recht eindeutiges Merkmal.
Diese Einstellung musste ich nun jedoch überdenken und werde in Zukunft auch anders handeln.
War auch lange am überlegen ob ich es erzählen soll aber hoffe einfach, dass so vielleicht der ein oder andere vor dem gleichen Fehler bewahrt werden kann.

Wie wurde den von deinem Vater und den anderen Jagdteilnehmern mit der Situation umgegangen?ei

Horrido und Waidmannsheil
der Schadnager
Hat zwar nichts mit der Größe zutun aber auf der Jagd ist immer was neues. Habe Mitte Juli ein nicht Führendes Alttier bestätigt, öfter bei gutem licht ansprechen können. ( keine Spinne ) . In der ersten Augustwoche habe ich dieses Stück erlegt. Erster Blick zwischen die Keulen keine Spinne!(Bild) Beim aufbrechen kam dann das Kalb zum Vorschein! Hätte bestimmt noch 14 Tage bis zum Setzen gedauert. Wan wurde das Stück beschlagen, gibt es das öfter. Habe schon einiges an Rotwild erlegt, das habe ich noch nicht erlebt.( Sind keine schöne Bilder)!!!
 

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Hat zwar nichts mit der Größe zutun aber auf der Jagd ist immer was neues. Habe Mitte Juli ein nicht Führendes Alttier bestätigt, öfter bei gutem licht ansprechen können. ( keine Spinne ) . In der ersten Augustwoche habe ich dieses Stück erlegt. Erster Blick zwischen die Keulen keine Spinne!(Bild) Beim aufbrechen kam dann das Kalb zum Vorschein! Hätte bestimmt noch 14 Tage bis zum Setzen gedauert. Wan wurde das Stück beschlagen, gibt es das öfter. Habe schon einiges an Rotwild erlegt, das habe ich noch nicht erlebt.( Sind keine schöne Bilder)!!!
Späte Nachbrunft viell Ende Oktober?!
Nachdem ja auch noch im Juli Kälber kommen können, wärs dann nur 1 Monat später.
 

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