Reviergestaltung im Niederwildrevier

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Im südlichen Münsterland würde ich Wildäcker für Rebhühner und Hasen weit draußen, zentral in den Feldern, weit Weg von den ganzen Baumreihen anbauen.
Fahre demnächst nochmal hin, weil ich terminlich eh nochmal hoch muss. :cheers:

Endlich mal ne gute Idee: Nimm eine Motorsäge mit und leg los! Und den Landwirten sagst wo sie Wildäcker anlegen sollten. Aber um in weiten Teilen des Münsterlandes große offene Feldfluren zu schaffen, bist eine Weile aufgeräumt. Ich frag mich bloß wie sind die Fasane dort früher mit all den Bäumen klargekommen? Achja der winterkahle Auwald mit genügend Bodendeckung ist das bevorzugte Winterbiotop für Fasane, legen wir den auch komplett flach? Da kannst dann in Bayern weitermachen.
 
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Nicht zu vergessen die kleinen Eichenwäldchen, die direkt an den einzeln gelegenen Höfen stehen. Und über die Fläche, wo die Flurbereinigung wirklich jede Hecke im Umkreis entfernt hat, geht auch noch die 10kV-Oberleitung - aber die kann man dann ja gleich mit umlegen.
 
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Wieso seid ihr egtl böse mit mir, wenn ich den Landschaftszustand, so wie er nunmal ist, beschreibe ?????? Bin ich demnächst auch noch Schuld, wenn es regnet oder zu kalt ist ?

Früher ? Bis in die 1960 er und 70 er wurde Greifvögeln dort noch intensiv nachgestellt. DDT hat unter den übrigen Greifvögeln sicher auch noch seinen Teil bis in die 1980er beigetragen.



Wenn ich im südlichen Münsterland ein Revier pachten würde, wüsste ich zumindest, dass ich einen ständigen Kampf gegen die Greife führen müsste, neben dem Bodenraubwild. Wenn ich nicht illegal nachstellen möchte, muss ich dann wenigstens die Hegemassnahmen auch einigermaßen auf Greifvogelvermeidung ausrichten. Was bringt mir der schönste Deckungsstreifen am Waldstreifen, wenn dort die Gesperre im Kropf vom Greifvogel landen ??

klar, etwas tun ist besser als nichts. Wenn man aber eine Biotopfalle anlegt, weiß man, dass man halt keinen bis einen geringen Zuwachs in der Ecke erwarten kann.
 
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Endlich mal ne gute Idee: Nimm eine Motorsäge mit und leg los! Und den Landwirten sagst wo sie Wildäcker anlegen sollten. Aber um in weiten Teilen des Münsterlandes große offene Feldfluren zu schaffen, bist eine Weile aufgeräumt. Ich frag mich bloß wie sind die Fasane dort früher mit all den Bäumen klargekommen? Achja der winterkahle Auwald mit genügend Bodendeckung ist das bevorzugte Winterbiotop für Fasane, legen wir den auch komplett flach? Da kannst dann in Bayern weitermachen.

Nicht zu vergessen die kleinen Eichenwäldchen, die direkt an den einzeln gelegenen Höfen stehen. Und über die Fläche, wo die Flurbereinigung wirklich jede Hecke im Umkreis entfernt hat, geht auch noch die 10kV-Oberleitung - aber die kann man dann ja gleich mit umlegen.

:lol:Der Gedanke daran wie jemand mit der Motersäge wahllos alles platt macht hat schon was.:lol:


Also bei uns wird es mit der Winterdeckung so gehandhabt:

Da sämtliche Sachen wie Heckenrose, Liguster etc. auf unserem Moorboden nicht so supi wollen schneiden wir die Birken raus, die Wildkirschen lassen wir stehen wenn sie Höhlen aufweisen für die Hohltaube den Specht etc..
Den frei gewordenen Platz bepflanzen wir dann mit Fichten, die dann jeweils immer auf 2m runtergeschnitten werden.
Das Reisig wird aufgeschichtet für die Kaninchen, am Besten so das der Fasan auch noch reinschlüpfen kann. Bei dem Rebhuhn was ich bis Ende Dezember noch immer bestätigen konnte lies sich auch beobachten, wie es immer die Reisigdeckungen nutzte, die der Flächenbesitzer durch Brennholzschneiden produziert hatte.

Wir verkaufen auch Weihnachtsbäume, und die geschnittenen die übrig bleiben werden in die Hecken integriert (Rotfichten).

Für die Brutdeckung haben wir jetzt einem halben ha Roggen angelegt und haben außerdem noch das Glück 5ha Triticale in der Maiswüste zu haben.
 
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colchicus: Interessant, dass ein Nachbar und Freund von dir die Mäuseburg mit integrierter Kastenfalle in einem Fangjagdseminar vorstellt.

Hatte sie doch vor Jahren ihren Anfang mit einer Zeichnung genommen.


28066935tx.jpg




Was kann ich mir dafür kaufen ? nichts Was bilde ich mir darauf ein ? nichts


Wenn es dem Niederwild hilft, dann freue ich mich.
 
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colchicus: Interessant, dass ein Nachbar und Freund von dir die Mäuseburg mit integrierter Kastenfalle in einem Fangjagdseminar vorstellt.

Hatte sie doch vor Jahren ihren Anfang mit einer Zeichnung genommen.


28066935tx.jpg




Was kann ich mir dafür kaufen ? nichts Was bilde ich mir darauf ein ? nichts


Wenn es dem Niederwild hilft, dann freue ich mich.
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Ich glaube nicht dass die Mäuseburg mit Kastenfalle Deine Erfindung ist. Solche Teile gab es schon als Du noch in Abrahams Wurstkessel warst. Ich bin jetzt nur zu faul zum Suchen. Aber die Mäuseburg mit Kastenfalle ist bestimmt so alt wie die Niederwildhege an sich. Der beste Köder ist immer ein lebender....egal ob Mäuseburg oder im Hühnerstall eingebaute Kastenfalle.
 
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Also bei uns wird es mit der Winterdeckung so gehandhabt:
Da sämtliche Sachen wie Heckenrose, Liguster etc. auf unserem Moorboden nicht so supi wollen schneiden wir die Birken raus, die Wildkirschen lassen wir stehen wenn sie Höhlen aufweisen für die Hohltaube den Specht etc..
Den frei gewordenen Platz bepflanzen wir dann mit Fichten, die dann jeweils immer auf 2m runtergeschnitten werden.
Das Reisig wird aufgeschichtet für die Kaninchen, am Besten so das der Fasan auch noch reinschlüpfen kann. Bei dem Rebhuhn was ich bis Ende Dezember noch immer bestätigen konnte lies sich auch beobachten, wie es immer die Reisigdeckungen nutzte, die der Flächenbesitzer durch Brennholzschneiden produziert hatte.
Wir verkaufen auch Weihnachtsbäume, und die geschnittenen die übrig bleiben werden in die Hecken integriert (Rotfichten).
Für die Brutdeckung haben wir jetzt einem halben ha Roggen angelegt und haben außerdem noch das Glück 5ha Triticale in der Maiswüste zu haben.

So sieht ein Beispiel hier zum Nachmachen aus!!!:thumbup:
 
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Das kann er! Wenn nur die Ideen (diese ausgenommen) nicht immer so schräg wären.....:twisted:

Die Zeichnung bekommt auch ein 10 jähriges Kind hingezaubert. Es geht ja auch um den Inhalt. Und ich tröste euch, ich habe noch einen ganzen Stapel voll Skizzen, die ich hier oder ansonsten andernorts mal vorstelle. ;) Und wenn nur ein geringer Teil dem Niederwild was bringen sollte, wäre das doch schön.


Colchicus: Ernste Frage : warum setzt man In Bayern Wachteln aus ???? Damit meine ich nicht dich konkret, sondern die anscheinend bestehenden Interessen des dortigen LJV .
 
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Ich glaube nicht dass die Mäuseburg mit Kastenfalle Deine Erfindung ist. Solche Teile gab es schon als Du noch in Abrahams Wurstkessel warst. Ich bin jetzt nur zu faul zum Suchen. Aber die Mäuseburg mit Kastenfalle ist bestimmt so alt wie die Niederwildhege an sich. Der beste Köder ist immer ein lebender....egal ob Mäuseburg oder im Hühnerstall eingebaute Kastenfalle.


Wie schon schon geschrieben, ich könnte mir im Zweifel eh kein Eis davon kaufen. Aber Mäuseburgen gab es, Mäuseburgen mit Eiabzugseisen gab es, aber mal gezielt beides zu kombinieren, das gab es nach meiner Recherche bisher nicht. Du kannst es ja gerne mal raussuchen, brauchst aber nicht gleich ein Magengeschwür bekommen, falls die Idee doch von mir stammte. Jedenfalls häuften sich Bilder in der Jagdpresse einige Monate nachdem ich die Burg anhand meiner Zeichnungen hier vorgestellt hatte. Das kann Zufall sein, muss es aber nicht.

Jedenfalls mache ich mir ausgiebig meine Gedanken, bevor ich Vorschläge hier poste. Ich kontaktiere auch Ackerbauexperten , ob dies machbar ist. Mir geht es nicht um Erhaschung von persönlicher Aufmerksamkeit. Ist halt nur interessant, dass sowas zu euch runterkommt.
 
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Also es gibt oder gab in Bayern so einen Versuch Wachteln auszusetzen (Region Nürnberg). Bei einem Zugvogel hinten und vorne zú kurz gesprungen, daher auch erfolglos. Der Versuch ging aber m.W. nicht von Jägern aus, sondern von Kleintierzüchtern.

Es ist richtig dass der Bayerische Jagdverband im Lehr- und Forschungsrevier iim Moment Volieren für Hühnervögel baut. Als Offenlandart wird da auch die Wachtel ihren Platz bekommen, aber nicht um die Nachzucht hinterher auszuwildern. Bei Presseberichten zu diesem Thema solltest Du wissen: Der Duchschnittsdeutsche kennt 17 Automarken und genausoviele Handyklingeltöne, außerdem 3 wildwachsende Pflanzen, wobei als 3. Pflanze der Hanf genannt wird. Also seh dem Reporter bitte nach,wenn er Wachteln aussetzen will.

Im besten Jahr zählte ich bei uns zwischen 34 und 37 balzende Wachtelhähne auf ca. 350 ha Feld (überwiegend in der Gerste). Das sind aber nicht automatisch Brutpaare, die Hähne überwiegen bei den Wachteln. Aber wir hatten jedes Jahr nachgewiesene Bruten und diese Erkenntnis gab den Startschuss für die Rebhuhneinbürgerung.
 
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Ich lehne mich sowieso entspannt zurück, irgendwann kommt man eh auf Flächenerhaltung zurück, wo auch wichtige Insekten für das Niederwild ihren kompletten Lebenszyklus durchlaufen können. Gerade jetzt, wo die TiHO den Fasanenrückgang wieder am Insektenrückgang festgemacht hat. Das sind Flächen, wo auch mal der Boden lange in Ruhe gelassen wird. Wo oben was blüht, der Boden seine Ruhe hat, Gräser wachsen , einzelne ungemähte Pflanzenhorste oder Flächenstücke zum Überwintern über den Winter bleiben und Wärme auf den Boden kommt. Da rührt man bei euch noch fleißig die Werbetrommel für Blühmischungen, da haben die Engländer und Franzosen schon seit Jahren mit Erfolg auf Käferbänke ( = Streifen einer Heuwiese , Altgrasstreifen gesetzt. ) Auf Flächen , wo man nur kurzfristig anbauen kann, sind Blühmischungen sicher eine gute Wahl, aber in Dauer-ecken sollte man sich wieder auf Jahrtausende alte Strukturen besinnen. Nicht bis wenig gedüngte spät gemähte Wiesen und Feldränder. Dort haben viele Insekten ihren Entwicklungszyklus angepasst, von jahrelanger Bodenentwicklung, Überwinterung im Boden und Stängeln und dem Nektar und Pollen der Wiesenflora. ( man erinnere sich an meine Fotos eines Jahrzehnte alten Grasstreifens unter einen Weidezaun, wo alle zwei Meter eine Wegameisenkolonie mit Puppen drauf war. Eine alte gereifte Struktur , wo sich viele Ameisenkolonien etablieren konnten. )

Auch geknickte und geschlichtete Hecken sind Jahrhunderte alt; Als Windschutz für die Felder im Norden und als natürlicher Weidezaun für das Vieh. Dies war nebenbei ein guter Service für viele Offenlandarten. Das Konzept hast du ja zum Glück wieder in die Köpfe der Niederwildheger gebracht . :cheers:
 
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Mal ne Frage Perdi: Hast Du überhaupt in der Praxis mal ne Buntbrache gesehen? Wovon reden wir überhaupt? Bei einem der letzten Ergüsse sprichst Du davon dass ich die Flächen immer wieder umbreche um eine neue Mischung auszuprobieren. Wenn Du die Bilder genau anschaust dann siehst Du, das ich gerade das nicht tue. Außer bei dem durch das Greening verursachten Massenumbruch standen die Flächen jeweils 5-7 Jahre bis zur Neueinsaat ohne Bodenbearbeitung oder Mulchen.

Bis zum Jahr 2000 war ich noch in einjähr. Blühmischungen auf landwirtschaftlichen Flächen "unterwegs". Vorher hatte ich jahrelang Saatgutmischungen für Schalenwild erprobt und zusammengestellt. In einer Größenordnung von 25 ha pro Jahr. Das ist ne große Spielwiese mit unterschiedlichen Böden und Schwerpunktwildarten. Ich war also schon auf landwirtschaftliche Nutzpflanzen zunächst fixiert.

Ab 2001 dann in Überzeugung Wechsel auf LR I, später die Bienenweide und die Deckungsmischung aus der die Biogasmischung hervorgegangen ist. Dazu Miscanthus und die Durchw. Silphie. Hasenbio hab ich wieder aufgegeben, weil die Hasen so undankbar waren und lieber auf den Güllewiesen geäst haben.

Es stimmt dass einjährige Ansaaten besser als nichts sind, aber sie geben zu spät Brutdeckung im Frühjahr und bis sie zu Blühen anfangen, sind die Küken längst verhungert, sind also eher Beruhigung des Gewissens als wirksame Hilfe.

Jahrtausende alt sind die von Dir angesprochenen Kulturen auch nicht. Es reicht wenn Du 100 Jahre zurück gehst. Aber wir können und wollen das Rad der Zeit auch nicht mehr zurückdrehen. Es gilt aus dem jeweils vorliegenden Gegebenheiten das Beste zu machen.
 

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