Und Dein Freund verzichtet auf Pacht bzw. jetzt in Eigenbewirtschaftung auf eine Förderung ?
Die Fläche ist in seinem Eigentum meines Jagdfreudes und wurde einem Landwirt unentgeltlich überlassen wenn er dort eine Blühbrache ansäht, sprich die Fläche ist eine ÖVF, aber nicht über KULAP. Pacht gab es bisher schon keine, einfach gute Zusammenarbeit mit dem Landwirt, man bracht auch mal einen Traktor....
So ein Basta setzt Eigentum voraus und dann muss man sich das leisten können und dann auch noch ( auf Dauer ) leisten wollen.
Er kann es sich leisten, aber man wollte eben zwei Fliegen im einer Klappe schlagen.
Beschreibt leider eher das Problem als die Lösung. " 2 ha sind mir doch wumpe Kumpels " sind bekanntlich rar gesäet, aber das ist eine schöne Einzelmassnahme keine Frage. Es ist aber keine
Blaupause.
Ist mir schon klar, wollte ich auch nicht so darstellen. Es geht mir darum, den Werdegang so einer Fläche mal zu dokumentieren. Hier liest man oft von Misserfolgen bei der Ansaat von mehrjähr. Blühflächen aus Wildpflanzen. Jeder Fall ist anders..
Das liest sich in Summe schon recht betrüblich wie konsterniert Du über die Agrarumweltmasssnahmen schreibst.pr
Im Moment sind in Bayern da derartige Rahmenbedingungen gegeben, die dazu führen dass diese gut gemeinten Programme bezüglich ihrer positiven Wirkung ins Leere laufen. Das muss nicht in allen Bundesländern so sein. Die Thüringer sind da wesentlich besser aufgestellt.
Wo siehst Du die alternativen Stellschrauben an denen man systematisch drehen kann, um skalierbar relevante Flächenanteile in einer extrem kompetativen Wettbewerbssituation zu gewinnen ? Du schreibst ja immer " machen ist wie wollen nur krasser." Ich sehe da weit und breit nett formuliert sehr wenig und ich meine jetzt nicht 78 m lfm Pippilangstrumpfhecke oder 5 Hochstammapfelbäumchen.
Wenn die Flächen von der Agrarbürokratie erfasst sind, hat man eigentlich verloren. Es sind alles nur halbseidene Ergebnisse. Die andere Seite: Wo bekommt man Flächen dazu her?
Dazu ein Beispiel aus dem alten Revier. Dort hatten wir 0,9 ha untengeltlich für die Wildhege von einem zur Verfügung gestellt bekommen. Er bezahlte sogar die Pacht dafür. "Wenn ich auf dem Traktor sitze, will ich Vogelschwärme sehnen". Nach meinem Ausscheiden aus dem Revier gibt dieser Landwirt jetzt im neuen Revier eine Fläche, wieder unentgeltlich. Im Moment helfe ich den Landwirten bei der Kartierung zur Antragstellung "Artenreiches Grünland". Am Sonntag bin ich knapp 10 km gelaufen. Die Landwirte sind mir dankbar, denn ihre Artenkenntnis ist nicht viel anders wie die von Jägern und sonstigen Leuten.
Ein Landwirt hat 80 ha Grünland x 240 Euro. Im letzten Jahr hat er auf die Förderung verzichtet, weil er die Arten nicht gefunden hat. Es ist ein Geben und Nehmen...
Die Förderung und Ihre ( gerade auch zukünftige ) Bedeutung sehe ich daher schon grundsätzlich anders. Da gibt es ( auch bei uns in NRW ) Optimierungsbedarf ( Mischungen, Kontrollen etc ) keine Frage, aber grundsätzlich bin ich der Aufassung, das nur eine Förderung als Kostenstelle eine Verbesserung in der Fläche erst ansatzweise möglich und refinanzbar erscheinen lässt. Bei uns macht die Förderung ( und wir reden da ja von zig Bausteinen ) das heute ganz praktisch möglich. Sie gibt Möglichkeiten, die es sonst nicht gibt und halte das grundsätzlich für ziemlich alternativlos. Bei uns ist es alternativlos. Wiegesagt nicht alles ist perfekt, aber über 90% im Revier sind Agrarumweltmassnahmen. Funktioniert in Echt und in Farbe eigentlich ziemlich gut.
Sagte ich ja, mit dem was wir uns hier herumärgern ist Menschenwerk. Die KULAP-Blühflächen müssen nicht gemulcht werden. Aber die Mischung gibt zu wenig Struktur, keine Winterdeckung für Hühner. Niemand kann mir erklären, warum Flächen außerhalb des KULAP mindestens alle zwei Jahre einmal gemulcht werden müssen.
In dem Fall freute man sich im ersten Jahr über die Sonnenblumen. Im zweiten Jahr mulchte der Landwirt die Fläche plötzlich runter. Auftrag vom Amt hieß es. Natürlich nur die halbe Wahrheit. Die Bestätigung des Jagdpächters fehlte, bzw. dieser wusste nicht dass sowas möglich ist.
Nach zwei Jahren war wieder der Herbst- und Wintereinstand Geschichte. Dan
Das sind bei uns im Revier ganz konkret niederwildrelevante Massnahmen für um die 100.000 EUR pro Jahr. Das ist ca Faktor 10 unserer ( preiswerten ) Jahrespacht und das ist natürlich absolut erheblich.
Muss man natürlich mit der Flächengröße sehen. Warum seh ich in BW mehr Blühbrachen als in Bayern? Da brauchst nicht auf die Schilder schauen wo man grad ist.