Reviergestaltung im Niederwildrevier

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Danke für das Bild. Aufgrund der Auflösung ist die Artenbestimmung schwierig. Aber ich denke da wächst zwischen dem Schachtelhalm genug um einen Bestand zu bilden. Viel Klee sehe ich? Und ist da Ölrettich dabei? Der müsste aber aus Naturverj. von vergangenen Kulturen stammen? War es wirklich der Original LR 1 oder eine nachgemachte Mischung?
Manche nennen sich ähnlich. Der Rotkleeanteil liegt original bei 1,4 %. Nachgemachte Mischungen schrauben oft den Anteil der Kulturpflanzen hoch und reduzieren die Wildpfanzen, dadurch wird die Mischung billiger.
 
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Der Ölrettich war im letzten Jahr als Notlösung drauf.
Ist im Winter abgefroren, wird, wie du schreibst Naturverjüngung sein.
Der Stört mich nicht, wenn wir den als Gründüngung mulchen, ist meist einiges an Insekten vorhanden.

Ich hätte mir etwas mehr Buchweizen gewünscht aber der fehlt ja ab dem zweiten Jahr sowieso Großteils.

Beschafft wurde der LR1 hier:

 
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Seit 2017 erholt sich meine Weide ( ca. 2,5 Morgen ) von jahrelanger Überweidung durch unsere zwei Pferde.
Es wurden immer die Äppel entfernt und nicht weiter gedüngt.
Die ersten Jahre, die aber auch sehr trocken waren, war sie sehr artenreich und wurde einmal im Jahr im Juli gemäht.
Drei bis fünf Rundballen betrug die Ernte.
Die einzigen Eingriffe waren die Entfernung von Jakobskreuzkraut (noch wenige Pflanzen) und Disteln ( mit dem Ampfersecher). Auf Maulwurfshaufen habe ich Wildblumensamen gesäht
Seit 2020 hat das Gras die ganze Wiese zurückerobert. Im letzten Sommer waren dann schon
8 Ballen drauf. Wir düngen auch weiterhin nicht aber eine Magerwiese sieht anders aus.
Ich bemerke aber, dass Löwenzahn und Brennesseln zurück gehen. Ein Zeichen für den sinkendenStickstoffgehalt wäre das ja. Klee, Schafgarbe, Rainfarn sind auch weg. Ich finde meine Wiese schön und freue mich an dem Anblick und sie kann auch bleiben wie sie ist . Wie lange dauert so ein Abmagerungsprozess?
DSC03277.JPG2020 (11).JPG2024e.JPG
 
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Der Ölrettich war im letzten Jahr als Notlösung drauf.
Ist im Winter abgefroren, wird, wie du schreibst Naturverjüngung sein.
Der Stört mich nicht, wenn wir den als Gründüngung mulchen, ist meist einiges an Insekten vorhanden.

Ich hätte mir etwas mehr Buchweizen gewünscht aber der fehlt ja ab dem zweiten Jahr sowieso Großteils.

Beschafft wurde der LR1 hier:

okay dann war es schon mal das Original. Man weiß halt nicht immer was die Vögel wegfressen bei der flachnen Saat. Ich denke im nächsten Jahr sieht das ganz passabel aus wenn die Wildpflanzen kommen. Wenn Du magst kannst ja noch Detailaufnahmen reinstellen
 
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Seit 2017 erholt sich meine Weide ( ca. 2,5 Morgen ) von jahrelanger Überweidung durch unsere zwei Pferde.
Es wurden immer die Äppel entfernt und nicht weiter gedüngt.
Die ersten Jahre, die aber auch sehr trocken waren, war sie sehr artenreich und wurde einmal im Jahr im Juli gemäht.
Drei bis fünf Rundballen betrug die Ernte.
Die einzigen Eingriffe waren die Entfernung von Jakobskreuzkraut (noch wenige Pflanzen) und Disteln ( mit dem Ampfersecher). Auf Maulwurfshaufen habe ich Wildblumensamen gesäht
Seit 2020 hat das Gras die ganze Wiese zurückerobert. Im letzten Sommer waren dann schon
8 Ballen drauf. Wir düngen auch weiterhin nicht aber eine Magerwiese sieht anders aus.
Ich bemerke aber, dass Löwenzahn und Brennesseln zurück gehen. Ein Zeichen für den sinkendenStickstoffgehalt wäre das ja. Klee, Schafgarbe, Rainfarn sind auch weg. Ich finde meine Wiese schön und freue mich an dem Anblick und sie kann auch bleiben wie sie ist . Wie lange dauert so ein Abmagerungsprozess?
Anhang anzeigen 261056Anhang anzeigen 261058Anhang anzeigen 261060
Ich ja jeden Tag die Kartierung zum "Artenreichen Grünland". Die Landwirte sprechen von 15-20 Jahren wo schon nichts mehr gedüngt und nur gemäht wurde, und das spät. Also Heuwiesen. Eine unglaubliche Artenvielfalt hat sich entwickelt.
Die Standartarten bei uns sind:
Großer Wiesenknopf
Frauenmantel
Günsel
Gamanderehrenpreis
Mädesüß
Schlangenknöterich
Dann haben wir von den gelbblüh. Korbblütlern:
Ferkelkraut
Herbstlöwenzahn
Orangerotes Habichtskraut
Gelbblühende Leguminosen:
Gelbklee
Hornklee
Sumpfhornklee
einmal Wiesenplatterbse
seltener sind vertreten:
Margarite
Bachnelkenwurz
Knautie
Teufelskralle
Vergissmeinicht
Glockenblumen
Für Morgen stehen wieder 16 Flächen zur Kartierung an.
Hier eine der Top-Flächen. Da werden wir vielleicht Saatgut der Knautie gewinnen.
IMG_5835[1].JPG
IMG_5838[1].JPG
Im Moment beginnt die Ernte des Schlangenknöterichs, fast 3 Wochen früher als letztes Jahr..
IMG_5856[1].JPG
Wenn alle Fruchtstände so aussehen würden.....IMG_5857[1].JPG
 
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Ja, so im etwa habe ich mir die Zukunft meiner Wiese vorgestellt. Dann eben in etwas fernerer
Zukunft. 15-20 Jahre sind ja mal ne Hausnummer. Viele der von dir genannten Arten habe ich
in die Wiese geimpft aber das Gras hat sie verschluckt.
Ist halt wie mit dem Bäume pflanzen. Ich hoffe, dass meine Nachkommen dann noch an meinem Plan festhalten.
Vielen Dank für die aufschlussreiche Antwort. Ich bleibe am Ball und werde meine Enkeltochter
weiterhin für das Projekt Magerwiese begeistern. Mein Mann mäht uns immer einen verschlungenen Weg quer durch die Wiese den wir oft nutzen um zu sehen was so fleucht und kreucht.
 
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Ferkelkraut steht im "Verdacht" Pferde krank zu machen. Ich sehe auf den Bildern zwar keins, aber fördern muss man Ferkelkraut nicht. Zumal mir nicht bekannt ist, daß mal ein Pferdehalter seine Tiere zum Testen zur Verfügung gestellt hätte. Namhafte Naturschützer empfehlen Ferkelkraut als Vogelfutter, also Vorsicht!
 
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Ferkelkraut ist hier eine unbeliebter Pflanze der Rasenfetischisten. Im Grünland aufgrund der Rosette ein "Platzräuber". Unterm Strich sogar weniger Grünmasse im Rasen und vielleicht weniger Mähen, aber das will ja Saubermann gar nicht. Ihr kennt ja das Bild vom rasenmähenden Altrocker mit dem Chopperlenker am Rasenmäher?

Meine Wildkaninchen weiden das Ferkelkraut sauber mit ab. Ist halt ne Kennart für die Anerkennung des "artenreichen Grünlandes"
Was den Pferden guttut und was nicht weiß ich nicht. Ich weiß auch nicht was ihnen schmeckt, jedenfalls mir schmecken sie auch nicht. :ROFLMAO:

So gut wie alle Cardueliden ziehen ihre Jungen mit den halbreifen Samen der Korbblütler auf. Der Löwenzahn stellt wohl die Hauptrnahrung dar. Dann kommt der Wiesenbocksbart. Das Ferkelkraut wird gefressen wenn nix anderes da ist. Aber nach dem Löwenzahn kommen schon mal die ersten Knautien, daher ist das Ferkelkraut dann schnell in der 2. Reihe. Auch der Herbstlöwenzahn wäre geeignet, wird aber selten von Finken gefressen.

Für die zweite Brut ist dann in einer entsprechenden Landschaft die Artenvielfalt groß. Ich hab früher meine Finkenzucht fast ausschließlich mit Futter aus der Natur gefüttert. Da kann es schon mal nen Engpass geben. Glaubt mir, der ordnungsliebende Deutsche mit seinem Pflegewahn ohne jegliche Kenntnis von Zusammenhängen ist der Artenkiller Nr 1
Wie war das in der Bibel mit dem Span, wo man den Balken im eigenen Auge nicht sieht?
 
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Die lassen sich blicken, aber eher unscheinbar. Königskerze, Wilde Karde und Nachtkerze bildenn nur eine Rosette im ersten Jahr. Die beigemengten landwirt. Nutzpflanzen sollen im ersten Jahr den Boden decken und sich ein bisschen der Segetaltflora in den Weg stellen. Richtig spannend wird es immer im zweiten Jahr. Die ganzen Sonnenblumen, Phazailia etc sind Eycatcher mehr nicht. Es gibt inzwischen Zwischenfruchmischungen "die sehen sehr schön bunt aus" aber mehr mehr auch nicht. Der Charme vom LR I liegt in der Ruhe auf der Fläche; Herst- und Winterdeckung, Brutdeckung und Platz für die Junghasen.
Ich bin seit 23 Jahren überzeugt von der Mischung. Hab fast alle Flächen mit dem Handsähgerät angesät.
 
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Wir haben ja ein oder zwei Kaninchen im Dorf rumlaufen.

Ich berichtete hier:

Jetzt bin ich gestern am komplett anderen Ende des Reviers am "Sandkamp" unterwegs gewesen. Hier gab es ganz früher viele Kanin, erzählte uns der Besitzer der Fläche. Ich steige auf den Aussichtspunkt, da hocken schon 5 Hasen auf der Schneise im Mais. Wirklich alles Hasen?! Nein, mit dem Fernglas kann ich zwei Kaninchen erkennen. Die Freude ist natürlich riesig.
 

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