Reviergestaltung im Niederwildrevier

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Jede Form hat Vor- und Nachteile.
Einige Beispiele:
Der Feldlerche dürfte es egal sein ob ihr Nest totgespritzt oder totgestriegelt wird,
Biolandbau ist ja nur gut und man braucht deshalb keine ökologischen Vorrangflächen. Richtig gestaltet waren sie früher ein Segen. Aber die Rahmenbedingungen in der Landwirtschaft sind sehr schnelllebig und werden von Bürokraten und Theoretikern gemacht.
Biomais ist ein Segen, jede Menge Begleitflora drin.
Mit Bio gibt es keinen Rapsanbau, zumindest keinen der sich rechnet. Raps bekommt Insektizide, der Mais dagegen nicht.
Mais sorgt für Spaß mit den Sauen, aber wenn man die im Griff hat dann geht das besser als mit Kleegras. Am Kleegras klebt Blut und davon nicht wenig. Der erste Schnitt fällt genau in die Setzzeit. Da liegen dann mal 30 ha für Silage, ohne Drohne aussichtslos. Federwildbruten fallen da komplett aus.
Ich denke eine Mischung der beiden Varianten ist das Beste. Risikominimierung würde ich sagen.
Ja die Felder sind schon bunt geworden bei uns, längst wird nicht mehr so oft gestriegelt. Die Viehhalter brauchen GPS wenn sie keinen Mais haben, da geht auch das Beikraut mit rein v´bevor es aussamt.
Dinkel mit Ackerkamille, Kornblumen
Dinkel mit Kamille.jpg
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Biomais
IMG_5972.jpg
 
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Kleegras mit der Drohne absuchen, ist ob der homogenen Struktur ein Traum, das heißt, man erkennt alles sehr deutlich. So manche magere Wiese ist dagegen ein Streuselkuchen auf dem Bildschirm. Dort liegen aber oft die Junghasen... Das war meine Erfahrung in 4 Jahren Drohne fliegen.

Was bei dem Biogetreide eines Freundes auffiel ist, dass es neben den Beikräutern auch weiter auseinander stand und unten offener und damit durchwanderbar war. Das Wild kann die ganze Fläche besser nutzen. Da fiel mir wieder die Behauptung ein, bei dicht gewachsenen Beständen wird nur der Randbereich genutzt und Prädation wird leichter.
Vor- und Nachteile gibt es, pauschal kann man zu jeder Landnutzung immer schlecht was sagen, denke ich.
 
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Wir haben sehr gute Böden, da steht das Biogetreide genauso dicht wie beim konventionellen Bauern. Aber der hat wenigstens Spritzspuren drin zum trockenlaufen drin.
Leider ist auch grad der Biobauer unser "Sorgenkind", der pflügt bis auf den letzten Zentimeter an Hecken und Wege ran, muss keine Ersatzflächen stellen und Gewässerrrandsteifen gibt's bei dem auch nicht. Zum Glück hat der nicht viel Fläche bei uns.
 
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bei mir ist überhaupt kein Weidensteckling etwas geworden :mad: . Ein Freund hatte auch nur Pech damit, Er hat Armdicke 2 m lange Knüppel gesägt und mit der Frontladerschaufel in die Erde gedrückt, die sind angewachsen.
Mir ging es nämlich genauso.
Während Corona über 100 Hölzer geschnitten und gesteckt.
20-30cm lang, Weide und Pappel
Ist leider nichts geworden.
Trockenheit, Mulchen, händisches Entfernen...
 
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Kapier ich nicht. Welche Weiden nehmt Ihr?
Pappel hab ich noch nie gesteckt, geht das? Pappel würd ich aber auch nicht, die wachsen massig hier.
 
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In ausgeräumten Landschaften, wo du 500m weit schauen kannst, eigentlich Niederwild-Paradies (in den 70ern und 80ern), ohne Stock und Stein und Hecke und Strauch oder Brache, eher Industrie-Landschaft, aufgrund der unzähligen Windenergieanlagen (wo du nicht mal mehr den Fuß begrünen darfst mit Mischung oder Hecken), da wäre eine Kurzumtriebsplantage Gold wert...
 
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Ich seh halt mittlerweile alles durch die Biberbrille. Was sollen Pappelsteckhölzer für das Niederwild bringen? Oder Energieholzplantage?
Da halte ich es tatsächlich wie @Cazadores

Vllt ein Beispiel aus der Praxis: Ich habe in einem Revier direkt an einer größeren „Fichtenmonokultur“ (typischer bayrischer „Bauernwald“) ohne Bodenbewuchs seit ein paar Jahren eine solche KUP … das Wild liebt es. Ein wahrer Magnet geworden.

Wie das nach der maximalen Umtriebszeit von 20 Jahren aussieht, steht natürlich auf einem anderen Blatt ….

So kritisch wie ich zugegebenermaßen anfangs war, so dankbar bin ich mittlerweile.
 
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Da halte ich es tatsächlich wie @Cazadores

Vllt ein Beispiel aus der Praxis: Ich habe in einem Revier direkt an einer größeren „Fichtenmonokultur“ (typischer bayrischer „Bauernwald“) ohne Bodenbewuchs seit ein paar Jahren eine solche KUP … das Wild liebt es. Ein wahrer Magnet geworden.

Wie das nach der maximalen Umtriebszeit von 20 Jahren aussieht, steht natürlich auf einem anderen Blatt ….

So kritisch wie ich zugegebenermaßen anfangs war, so dankbar bin ich mittlerweile.
Die „Umtriebszeit“ eines Ackers ist deutlich kürzer.

Guillermo
 
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Das ist klar, in der Eintönigkeit tut jede Abwechslung gut. Bis zur ersten Ernte bringt die KUP nicht so viel...
IMG_0818.jpg
Nach der ersten Ernte nimmt die Deckung stark zu...
IMG_7341.jpg
Aber natürlich überleben nicht alle Austriebe, nur die stärksten werden sich durchsetzen. In dieser Phase sind diese Flächen natürlich interessant.

Clever haben es wieder mal die Thüringer gemacht. Die großen Felder wurden mit KUP in Streifenform gegliedert, gleichzeitig wird dadurch die positive Heckenwirkung (Windschutz) ausgenutzt. Dort pflanzt man nicht nur einen Einheitsbrei sondern lockert diese Reihen mit einzelnen Sträuchern anderer Art auf. Diese werden natürlich dann mitgeerntet. Hab leider kein Foto, war aber einmal Thema auf den Dornburger Feldtagen.

Schnepfen liegen aber oft gerne da drin. Das haben wir in unterschiedlichen Revieren festgestellt. Der Hase blieb allerings hinter den Erwartungen zurück, obwohl da sicher kein Krummer überlaufen wird. Der Fasan haxelt sofort mit Endgeschwindigkeit davon und drückt sich nicht.
 
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Stimmt,
Das ist klar, in der Eintönigkeit tut jede Abwechslung gut. Bis zur ersten Ernte bringt die KUP nicht so viel...
Anhang anzeigen 254404
Nach der ersten Ernte nimmt die Deckung stark zu...
Anhang anzeigen 254405
Aber natürlich überleben nicht alle Austriebe, nur die stärksten werden sich durchsetzen. In dieser Phase sind diese Flächen natürlich interessant.

Clever haben es wieder mal die Thüringer gemacht. Die großen Felder wurden mit KUP in Streifenform gegliedert, gleichzeitig wird dadurch die positive Heckenwirkung (Windschutz) ausgenutzt. Dort pflanzt man nicht nur einen Einheitsbrei sondern lockert diese Reihen mit einzelnen Sträuchern anderer Art auf. Diese werden natürlich dann mitgeerntet. Hab leider kein Foto, war aber einmal Thema auf den Dornburger Feldtagen.

Schnepfen liegen aber oft gerne da drin. Das haben wir in unterschiedlichen Revieren festgestellt. Der Hase blieb allerings hinter den Erwartungen zurück, obwohl da sicher kein Krummer überlaufen wird. Der Fasan haxelt sofort mit Endgeschwindigkeit davon und drückt sich nicht.
Solche Streifenförmigen Anlagen hat in Freising auch ein Betrieb angelegt. Beim Durchfahren von Freising, Schlüterwerke, nach AS Freising Süd, bei Dürneck rechts gucken! Falls ich mal da lang komme, kann ich ja mal fotgrafieren. Werde auch mal fragen ob ich das darf.
 
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Kann ich leider nicht sagen.
Da kenne ich mich noch nicht so gut aus.
Vielleicht waren es ja die falschen Sorten...
Schau Dich mal um! Die, die da sind, an Gewässerufern z.B. die bei Abbrechen und bei Bodenkontakt dort weiterwachsen und Triebe bilden.
Durch Beobachten an wilden Stellen sieht man schon viel (Deshalb brauchts auch nicht überall Sauberkeit) Ich kenn mich da auch nicht besonders aus, Salix Caprea erkenne ich sofort, bei der würde ichs nicht probieren. Ich denke meine Art war zu 99% Siberweide, bin mir aber auch nicht ganz sicher.
Schneide erstmal eine Hand voll, tu sie in einen Eimer Wasser und dann siehst Du ob sie Wurzeln treiben, bevor Du Dir größere Mühen machst! ;-)
Und Pappeln bringen nicht viel, dazu kommt man mit dem zurückschneiden nicht hinterher. Bei schneereichen Wintern haue ich sie allerdings auf Schneedecke auf den Wiesen, Prossholz 1A!!! Schwarzpappel fehlt bei mir in der Gegend.
LG
 

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