Revier spontan pachten...

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Hallo "Phantom 89".

ich habe mir die Rahmenbedingungen durchgelesen. Ehrlich gesagt erkenne ich keinen nachvollziehbaren Grund, warum Du Dir mit dieser Pacht die Freizeit nehmen lassen willst und Dir dazu Arbeit einkaufst.

Spricht meines Erachtens so wie beschrieben nichts dafür.

Gruß,

Bernhard
 
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Hallo zusammen,

durch einen Schicksalschlag (tödlicher Unfall) steht das Nachbarrevier aktuell von heute auf morgen zur Verpachtung, bzw. es wird händeringend jemand gesucht, der am Besten sofort mit vorort wäre, wenn die Woche der Mais raus kommt.....

- durchschnittliche Strecken die letzten Jahre: ca. 30-40x Reh, 10-50x SW, 0-2 Damwild (seltenes Wechselwild), >100 Enten, Gänse im Kommen
.....

- 2 große Felder (gehören einem Biogasler - schwierige, aber auch von den anderen Jagdgenossen geächtete Person), sonst typischer, bayrischer Fleckerlteppich
- massive Probleme mit Reiher und Kormoran, Unterstützung wird erwartet, an Gewässern vom Fischereiverein gibt es Abschussprämien, man ist zwar dort gern gesehen, aber man muss auch immer mit Anglern rechnen
.....

Kosten solls wie bisher auch 4 Euro (damit im ortsüblichen Vergleich teuer, 3-3,50 sind üblich), Wildschaden ist auf 5000 Euro gedeckelt (nicht überall üblich), Schaden an Biogasflächen und Verbiss ist ausgenommen.......


Ich wäre zwar aktuell auch nur am Wochenende vor Ort (beruflich bedingt), soll sich aber bald ändern. Meine Freundin (auch Jägerin) wäre auch unter der Woche da, wir wohnen beide mitten im Revier. Das schwere Gelände ist zwar für viele ein Nogo, aber da würde dann ein Schlepper Revierfahrzeug werden.

Vertrag wäre mit den üblichen Klauseln, Ausstieg bei schweren Gesetzesänderungen oder Revieränderungen möglich. Hier würde ich noch ergänzen lassen, dass ein Windrad so ein Grund wäre. Ansonsten:
...

Würdet ihr es machen? ....
hallo.
Ich nicht.
Nicht zu diesen Konditionen. Ein Revier, schwieriger zu bejagen als andere, dafür teurer als der Durchschnitt und den Wildschaden dazu?
Wenn du Pech hast, kosten dich zwei üble Jahre mächtig Geld. Dazu muss nur die Freundin krank werden oder es treten sonstige Lebensumstände ein, die du nicht beeinflussen kannst.
 
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Kurze Analyse:
500 ha Feld und Wiesen, bis zu 50 Stück Schwarzwild per anno, selbst nur am Wochenende vor Ort, 3 potentielle Mitjäger plus Freundin!
Was erlegten die bisherigen Mitjäger?

Jeder ein Fünftel, das letzte Fünftel durchs Nachbarrevier bzw. mich. Von dem her wären die 3 schon mal ein guter Anfang zu Beginn.

Wie sieht es aus mit Wildkammer, Kühlmöglichkeiten und weitere zur Vermarktung notwendige Dinge wie z. B. Vakkumierer aus?

Vorhanden, müsste aber als Wildkammer zur Vermarktung abgenommen werden, bis dato nur für Eigenbedarf.

Wird bei im Kreis euch noch Jagdsteuer erhoben

Nein.

Kannst und willst du bei schlecht laufenden Jahren evt. anfallende Maximal-Kosten von ca. 10000 Euro per anno alleine stemmen?
Wirst du deinen Hauptlebensmittelpunkt und evt. deinen Job in naher Zukunft realistisch und dauerhaft an diesen Ort verlagern können?

Dahin verlegen muss ich meinen Lebensmittelpunkt schon aus dem Grund, da ich vor 2 Jahren dort ein Haus mit großem Grundstück gekauft habe.

Mit Kosten von 10000 Euro rechne ich aktuell nicht, die letzten 10 Jahre wie gesagt wurde kein Cent an Wildschaden bezahlt. Die Kosten für die Jagd hab ich aktuell auch, von dem her fängt es ja nicht bei 0 an. Aber selbst wenn es so kommt: Unschön, aber ruinieren würde es mich nicht.

Würde ich aktuell an den Metzger verkaufen, wären das für das Kilo SW 2 Euro, bei Reh 4 Euro.

Ich glaube eher, das Revier läuft sich in guten Jahren 0,0 raus, in schlechten mags halt mal 2-3000 Euro kosten.

Mein Vorgänger übrigens hat regelmäßig Gewinne eingefahren (aber hatte auch sehr gute Kontakte zu Gastronomen).

?
Bei allen vorhandenen Vorteilen des Revieres ; für mich wäre das als Alleinpächter, und damit als Alleinverantwortlicher, ohne jegliche mitverantwortliche Partner als Mitpächter, deutlich zuviel

Das ist wieder sowas, für mich kommt kein Mitpächter in Frage. Ich will mein eigener Herr sein.
 
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Ich würde auf jeden Fall eine Minderungs/Ausstiegsklausel einbauen.ASP,Pferdekoppeln etc. und wichtig Windräder.Bei uns im Revier sollte erst nur eins an der Grenze gebaut werden,jetzt sind wir bei 10 Stück.Haben im Vertrag das der Preis pro Windrad um 200€ runtergeht.
Die Wildschadensgrenze würde ich auch auf die jährliche Pacht deckeln.5000 wäre mir zu viel.
 
Zuletzt bearbeitet:
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Ein Revier, schwieriger zu bejagen als andere

Also ich würde nciht sagen, es ist schwierig zu bejagen. Nur schwierig zu befahren. Mit einem typischen SUV kommt man halt nicht weit, da er auf steilen Wegen mit tiefen Spurrillen sofort aufgeht.

Das wiederrum stört mich wenig, ich hab 3 Traktoren hier stehen, gleichzeitig verspricht es wenig Beunruhigung durch Städter.
 
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Na dann schlag zu!
Und vertraue niemals den Sauen, die können wirklich alles; die Sauen sind die große Unbekannte in deiner Rechnung!;)

Gruß

Prinzengesicht
 
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Hallo zusammen,

durch einen Schicksalschlag (tödlicher Unfall) steht das Nachbarrevier aktuell von heute auf morgen zur Verpachtung, bzw. es wird händeringend jemand gesucht, der am Besten sofort mit vorort wäre, wenn die Woche der Mais raus kommt. Das Revier selbst hat etwas über 700ha, landschaftlich sehr schwierig wegen unwegsamen Gelände, ca. 200ha Wald, viele Wiesen und Felder, ein paar Gewässer und Fischzuchten.

- durchschnittliche Strecken die letzten Jahre: ca. 30-40x Reh, 10-50x SW, 0-2 Damwild (seltenes Wechselwild), >100 Enten, Gänse im Kommen
- Wiesen sind größtenteils für Pferdeheu, heißt spätes Mähen mit kleinen Traktoren meist im Juli, August, oder für Frischfutter genutzt --> kein Problem mit Kitzverlusten
- 2 große Felder (gehören einem Biogasler - schwierige, aber auch von den anderen Jagdgenossen geächtete Person), sonst typischer, bayrischer Fleckerlteppich
- massive Probleme mit Reiher und Kormoran, Unterstützung wird erwartet, an Gewässern vom Fischereiverein gibt es Abschussprämien, man ist zwar dort gern gesehen, aber man muss auch immer mit Anglern rechnen
- aufgrund des Geländes sehr ruhig, kaum Freizeitaktivitäten mit Ausnahme von Reitern (bisher keine Probleme, da nur die Einheimischen wirklich dort unterwegs sind)
- der größte Landwirt im Revier ist ein reiner Getreidebauer, der kein Verständnis für Biogas hat
- Wälder sind auf viele kleine Landwirte aufgeteilt, aber wegen des schwierigen Geländes teilweise sogar unbewirtschaftet
- landschaftlich sehr viele kleine Felder, viele Hecken, Streuobstwiesen - viele Hobbybauern und Imker
- gute Ansitzeinrichtungen Vorhanden

Kosten solls wie bisher auch 4 Euro (damit im ortsüblichen Vergleich teuer, 3-3,50 sind üblich), Wildschaden ist auf 5000 Euro gedeckelt (nicht überall üblich), Schaden an Biogasflächen und Verbiss ist ausgenommen. Durch die vielen Hobbybauern wird es abwechslungsreicher, viele haben in Siedlungsnähe (Grenze) Hühner, Tauben, etc. Stramme Raubwildbejagung ist gewünscht. Dafür werden die Kartoffelfelder auch von den Bauern selbst eingezäunt. Die letzten Jahre gab es keinen Schaden, der sich nicht mit einem Braten begleichen lies. Jagdessen ist nicht Bestandteil des Vertrages, allerdings wird eine Wildbretspende ans Wirtshaus zur jährlichen Versammlung erwartet.

Ich hatte für das Revier bis dato einen Begehungsschein, war aber nur mal bei Brennpunkten mit auf Sauen gesessen oder bei den Enten- und Gänsejagden dabei - und eben, um bei Fluchten über die Grenze schnell und problemlos handeln zu können. Und natürlich, weil ich als mitten darin wohnender von meiner Terasse einen guten Beobachtungsposten habe (der manchen Fuchs oder mancher Sau zum Verhängnis wurde). Trotzdem hat man sich gut verstanden und kennt man sich. Es sind Mitjäger vorhanden, die ich auch übernehmen würde. Einmal ein Jungjäger (Schein seit letzten Jahr, noch Student) und ein Ehepaar, welches aber beruflich bedingt wahrscheinlich in 3-4 Jahren weiter ziehen wird, daher scheiden auch Nachfolger aus dem Revier aus. Ein kurzes Stück Grenze ist leider Staatsforst...

Ich wäre zwar aktuell auch nur am Wochenende vor Ort (beruflich bedingt), soll sich aber bald ändern. Meine Freundin (auch Jägerin) wäre auch unter der Woche da, wir wohnen beide mitten im Revier. Das schwere Gelände ist zwar für viele ein Nogo, aber da würde dann ein Schlepper Revierfahrzeug werden.

Vertrag wäre mit den üblichen Klauseln, Ausstieg bei schweren Gesetzesänderungen oder Revieränderungen möglich. Hier würde ich noch ergänzen lassen, dass ein Windrad so ein Grund wäre. Ansonsten:

- Hochsitzholz darf überall entnommen werden, allerdings nur Fichten bis maximal 15cm BHD
- Silomais als Kirrmaterial wird kostenlos zur Verfügung gestellt

Würdet ihr es machen? Und wenn ja, auf was würdet ihr noch achten? Hab ich irgendwas übersehen? Am meisten zögere ich, da ich im Moment beruflich 150km entfernt unterwegs bin (wobei die Stelle für mich ein reines Sprungbrett ist, bei der erstbesten Gelegenheit will ich weg - das wollte ich jetzt schon, aber Corona hat mir einen Strich durch die Rechnung gemacht).

Mein Vorteil: Ich kenn das Revier und die Bauern, bin sogar selber Jagdgenosse. Ein auswärtiger Jagdpächter wird nicht gewünscht. Nachteil: Arbeitsort...
Worausf wartest du noch? Jagdpacht ist in den meisten Fällen mit viel Arbeit verbunden und Geld spielt auch eine Rolle. Aber bei 4 €/ha kann man wohl nicht viel falsch machen.

Hier wid man dir bestimmt versuchen dir die Sache madig zu machen. Vielleicht aber auch nicht.

Entweder willst du Jagdpächter sein oder lieber doch nicht!?!

TH
 
G

Gelöschtes Mitglied 3257

Guest
Also hier sind echt ein paar Traumtänzer unfassbar. Um das Revier würde sich in manchen Regionen Dutzende Pächter prügeln. Die Preise erscheinen fair, Absatz ist gegeben und SÄMTLICHE Verhältnisse vor Ort sind auch bestens bekannt. Wann passiert so was überhaupt mal?!?

Wenn Du es Dir zutraut und es zur weiteren Lebensplanung passt?!? Frage die sich mir noch stellt: Sind auf absehbare Zeit Kinder geplant? Die können zumindest das Zeitbudget deiner besseren Hälfte komplett wegfallen lassen.
 

PPS

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Ohne jetzt auf die Kosten zu schauen (für €/ha die bekommst Du hier im Norden ggf. den unwirtschaftlichen Teil einer Kiesgrube als Pacht):

Hast Du genug Jäger vor Ort? Bei einem Schnitt von sagen wir mal 25 Sauen p.a. ist das eine erhebliche Anzahl von Ansitzen, bei 50 erst Recht. Rehwild oben drauf. Das müssen auch Jäger sein, die nicht nur bei passenden Wetter drei mal den Monat rauskommen. Gerade, wenn Baby im Anmarsch ist.

Wildkammer vorhanden?

Tiefkühlschränke vorhanden?

Ansonsten würde ich es sofort nehmen. Für den Preis eh, aber andere Ecke Deutschlands, andere Preise.
 
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Wichtig ist noch ob es als HW Revier verpachtet wird oder als NW Revier.
Wie viel Damwild ist in den letzten Jahren denn geschossen worden?
 

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