Revier spontan pachten...

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Hmmm... Wenn das erwähnte Ehepaar jagdlich wirklich voll was drauf hat kann das funktionieren. Wenn nicht, kann das bei bis zu 50 Sauen p.a. riskant werden :confused: (Wildschadensdeckelung hin oder her)

Gruss Wisent

Zumal Biogasflächen extra gezahlt werden müssen wenn ich das richtig verstanden habe.
 
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Geh hin und handels aus. Sag, du würdest übernehmen, sie müssten dir aber ein wenig entgegenkommen, weil es so kurzfristig ist. Sie sollen entweder einen Euro mit der Pacht runter oder die Deckelung auf eine Jahrespacht für die Dauer der Pachtperiode senken.

Die werden die Deckelung senken, da wette ich. Wenn sie nicht anbeißen, kannst dirs immer noch überlegen. ASP-Klausel muss natürlich mit rein.
 
G

Gelöschtes Mitglied 16028

Guest
Hallo zusammen,

durch einen Schicksalschlag (tödlicher Unfall) steht das Nachbarrevier aktuell von heute auf morgen zur Verpachtung, bzw. es wird händeringend jemand gesucht, der am Besten sofort mit vorort wäre, wenn die Woche der Mais raus kommt. Das Revier selbst hat etwas über 700ha, landschaftlich sehr schwierig wegen unwegsamen Gelände, ca. 200ha Wald, viele Wiesen und Felder, ein paar Gewässer und Fischzuchten.

- durchschnittliche Strecken die letzten Jahre: ca. 30-40x Reh, 10-50x SW, 0-2 Damwild (seltenes Wechselwild), >100 Enten, Gänse im Kommen
- Wiesen sind größtenteils für Pferdeheu, heißt spätes Mähen mit kleinen Traktoren meist im Juli, August, oder für Frischfutter genutzt --> kein Problem mit Kitzverlusten
- 2 große Felder (gehören einem Biogasler - schwierige, aber auch von den anderen Jagdgenossen geächtete Person), sonst typischer, bayrischer Fleckerlteppich
- massive Probleme mit Reiher und Kormoran, Unterstützung wird erwartet, an Gewässern vom Fischereiverein gibt es Abschussprämien, man ist zwar dort gern gesehen, aber man muss auch immer mit Anglern rechnen
- aufgrund des Geländes sehr ruhig, kaum Freizeitaktivitäten mit Ausnahme von Reitern (bisher keine Probleme, da nur die Einheimischen wirklich dort unterwegs sind)
- der größte Landwirt im Revier ist ein reiner Getreidebauer, der kein Verständnis für Biogas hat
- Wälder sind auf viele kleine Landwirte aufgeteilt, aber wegen des schwierigen Geländes teilweise sogar unbewirtschaftet
- landschaftlich sehr viele kleine Felder, viele Hecken, Streuobstwiesen - viele Hobbybauern und Imker
- gute Ansitzeinrichtungen Vorhanden

Kosten solls wie bisher auch 4 Euro (damit im ortsüblichen Vergleich teuer, 3-3,50 sind üblich), Wildschaden ist auf 5000 Euro gedeckelt (nicht überall üblich), Schaden an Biogasflächen und Verbiss ist ausgenommen. Durch die vielen Hobbybauern wird es abwechslungsreicher, viele haben in Siedlungsnähe (Grenze) Hühner, Tauben, etc. Stramme Raubwildbejagung ist gewünscht. Dafür werden die Kartoffelfelder auch von den Bauern selbst eingezäunt. Die letzten Jahre gab es keinen Schaden, der sich nicht mit einem Braten begleichen lies. Jagdessen ist nicht Bestandteil des Vertrages, allerdings wird eine Wildbretspende ans Wirtshaus zur jährlichen Versammlung erwartet.

Ich hatte für das Revier bis dato einen Begehungsschein, war aber nur mal bei Brennpunkten mit auf Sauen gesessen oder bei den Enten- und Gänsejagden dabei - und eben, um bei Fluchten über die Grenze schnell und problemlos handeln zu können. Und natürlich, weil ich als mitten darin wohnender von meiner Terasse einen guten Beobachtungsposten habe (der manchen Fuchs oder mancher Sau zum Verhängnis wurde). Trotzdem hat man sich gut verstanden und kennt man sich. Es sind Mitjäger vorhanden, die ich auch übernehmen würde. Einmal ein Jungjäger (Schein seit letzten Jahr, noch Student) und ein Ehepaar, welches aber beruflich bedingt wahrscheinlich in 3-4 Jahren weiter ziehen wird, daher scheiden auch Nachfolger aus dem Revier aus. Ein kurzes Stück Grenze ist leider Staatsforst...

Ich wäre zwar aktuell auch nur am Wochenende vor Ort (beruflich bedingt), soll sich aber bald ändern. Meine Freundin (auch Jägerin) wäre auch unter der Woche da, wir wohnen beide mitten im Revier. Das schwere Gelände ist zwar für viele ein Nogo, aber da würde dann ein Schlepper Revierfahrzeug werden.

Vertrag wäre mit den üblichen Klauseln, Ausstieg bei schweren Gesetzesänderungen oder Revieränderungen möglich. Hier würde ich noch ergänzen lassen, dass ein Windrad so ein Grund wäre. Ansonsten:

- Hochsitzholz darf überall entnommen werden, allerdings nur Fichten bis maximal 15cm BHD
- Silomais als Kirrmaterial wird kostenlos zur Verfügung gestellt

Würdet ihr es machen? Und wenn ja, auf was würdet ihr noch achten? Hab ich irgendwas übersehen? Am meisten zögere ich, da ich im Moment beruflich 150km entfernt unterwegs bin (wobei die Stelle für mich ein reines Sprungbrett ist, bei der erstbesten Gelegenheit will ich weg - das wollte ich jetzt schon, aber Corona hat mir einen Strich durch die Rechnung gemacht).

Mein Vorteil: Ich kenn das Revier und die Bauern, bin sogar selber Jagdgenosse. Ein auswärtiger Jagdpächter wird nicht gewünscht. Nachteil: Arbeitsort...
sofort zugreifen besser geht es doch nicht (y)
 
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Geh hin und handels aus. Sag, du würdest übernehmen, sie müssten dir aber ein wenig entgegenkommen, weil es so kurzfristig ist. Sie sollen entweder einen Euro mit der Pacht runter oder die Deckelung auf eine Jahrespacht für die Dauer der Pachtperiode senken.

Ich muss mal schauen, die dämlichen Ausgangsbeschränkungen in Bayern machen das nicht grad leicht im Moment...
 
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Wenn du den Wildschadensdeckel auf 2000 € runterschrauben kannst , wegen ASP noch Sonderkonditionen verhandelst und dich auf die Mitjäger verlassen kannst, auch was die Vermarktung betrifft, klingt es reizvoll. Man wird (preislich) sehen, ob die Landwirte es zu schätzen wissen, dass örtliche Jäger anwesend sind. ;)
 
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Ich muss mal schauen, die dämlichen Ausgangsbeschränkungen in Bayern machen das nicht grad leicht im Moment...

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Keine Wiesenschäden?

Bisher nichts, was nicht an einem Nachmittag behoben war. Wenn, sind sie in den Biogasflächen, und da ist es egal.

Ich habs eher so verstanden, dass Biogas aus der Wildschadenspflicht rausgenommen wurde...:unsure:

Genau, Biogas ist komplett außen vor.


Darüber verhandelt es sich aber nicht so leicht, wie von Angesicht zu Angesicht.
 
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Kurze Analyse:
500 ha Feld und Wiesen, bis zu 50 Stück Schwarzwild per anno, selbst nur am Wochenende vor Ort, 3 potentielle Mitjäger plus Freundin!
Was erlegten die bisherigen Mitjäger?
Mitjäger, die dir 4 -5 rote Rehlein auf der grünen Wiese und gelegentlich eine Zufallssau per anno erlegen, müssen sich bei uns mittlerweile an den Kosten beteiligen, angelegt an die Begehungsscheine beim Forst!
Da wirst du möglicherweise aber sehr brauchbare Schwarzwildjäger in den Mitjägern finden müssen, ansonsten kalkuliere sicherheitshalber mal ordentlich Wildschaden bis hin zur Deckelung ein!
Wie sieht es aus mit Wildkammer, Kühlmöglichkeiten und weitere zur Vermarktung notwendige Dinge wie z. B. Vakkumierer aus?
Wird bei euch im Landkreis euch noch Jagdsteuer erhoben ; BG kosten wurden schon angesprochen!
Der Wildpreterlös ist kaum gegen zur rechnen; ansonsten stehst du jedes Wochenende mehrere Stunden in der Wildkammer, um das anfallende Wildpret zu zerlegen und abzupacken;
also am besten nur Wildhändler-Preise kalkulieren auf der Einnahme Seite.
Zusammengefasst:
Kannst und willst du bei schlecht laufenden Jahren evt. anfallende Maximal-Kosten von ca. 10000 Euro per anno alleine stemmen?
Wirst du deinen Hauptlebensmittelpunkt und evt. deinen Job in naher Zukunft realistisch und dauerhaft an diesen Ort verlagern können?

Bei allen vorhandenen Vorteilen des Revieres; für mich wäre das als Alleinpächter, und damit als Alleinverantwortlicher, ohne jegliche mitverantwortliche Partner als Mitpächter, deutlich zuviel!

Gruß und viel Glück, egal wie deine Entscheidung ausfällt!

Prinzengesicht
 
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Das ist schon richtig. Darüber kann man aber die Wahrscheinlichkeit eines zufälligen Treffens auf 3m Abstand im Revier erhöhen... ;)

Das mit deinem Jagdfreund tut mir leid. Ich denke aber nicht, dass du da wahnsinnig lange Zeit zum Überlegen haben wirst - außer, man hat dir schon Bedenkzeit eingeräumt.
 
G

Gelöschtes Mitglied 22885

Guest
Preislich würde ich auf 3.5€ runtergehen.
Deckel bei der jährlichen Pachtsumme maximal. 2450. Einfach als Sicherheit für dich. Wären also 5000€ im Jahr, für das gute Revier würde ich sagen, passt.
Wenn du eh in der Gegend Wohnhaft bleiben willst passt dass auch, eine Jagd ist immer was langfristiges.
Ansonsten scheinst du zu den Akteuren vor Ort ein gutes Verhältnis zu haben, passt auch.
 

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