Ich hatte schon mal die Info hochgeladen das Holz weniger Keime hat wenn das Holz Zeit zum Trocknen hat.
Das Problem ist nicht, mit welcher Keimbelastung Du die rote Arbeit beginnst (von einem sauberen Messer bei Beginn Arbeit gehe ich einfach mal aus), sondern wie Du zwischendurch Dein Messer wieder sauber bekommst, wenn es schmutzig wurde und vielleicht auch einfach mal eine Weile rumlag. Letztlich arbeiten wir nicht keimfrei/ steril sondern versuchen, die Keimlast auf dem Stück Fleisch, dass wir nachher essen wollen, so gering wie möglich zu halten.
Wenn Du am Stück arbeitest, wird das Messer feucht, wenn Du es reinigst/ wäscht/ desinfizierst auch. Die Trocknungsphase ist bei einem Holzgriff länger als bei Kunststoff weil das Holz die Feuchtigkeit annimmt. Bei Feuchtigkeit vermehren sich Keime besser.
Holz arbeitet. Über kurz oder lang wird es sich an irgendeiner Stelle etwas verziehen und damit hast Du eine Spalte, in der sich Dreck sammelt.
So lange das Holz nur geölt ist, hast Du eine offene Oberfläche, die leidlich durch das Öl geschützt ist, bis es wieder weg ist. Ist Dein Griff lackiert, hast Du praktisch einen Lack-Griff mit Holzkern. Bis zum ersten Lackschaden. Und das auch da nicht, wo kein Lack hingekommen ist.
Ob das bei einem einzigen zerlegten Reh bei ansonsten leidlich sauberem Arbeiten lebensmittelhygienisch relevant ist? Ich glaube, da gibt es größere Baustellen. Aber in einem professionellem Lebensmittelbetrieb mit hohem Durchsatz wirst Du Holzgriffe nicht finden.