Reinigung Aufbrechbesteck

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Holz hat offene Poren, in denen sich eher was ablagern kann, als auf einer Kunststoffoberfläche. Vom rein hygienischen Aspekt ist Kunststoff besser.
Aus diesem Grund solltest Du auch den klassischen Holzblock zum Hacken nicht mehr in einer Küche finden- zumindest nicht, wenn diese von der Lebensmittelaufsicht begangen wird.
Ich hatte schon mal die Info hochgeladen das Holz weniger Keime hat wenn das Holz Zeit zum Trocknen hat.
 
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Ich hatte schon mal die Info hochgeladen das Holz weniger Keime hat wenn das Holz Zeit zum Trocknen hat.
Das Problem ist nicht, mit welcher Keimbelastung Du die rote Arbeit beginnst (von einem sauberen Messer bei Beginn Arbeit gehe ich einfach mal aus), sondern wie Du zwischendurch Dein Messer wieder sauber bekommst, wenn es schmutzig wurde und vielleicht auch einfach mal eine Weile rumlag. Letztlich arbeiten wir nicht keimfrei/ steril sondern versuchen, die Keimlast auf dem Stück Fleisch, dass wir nachher essen wollen, so gering wie möglich zu halten.

Wenn Du am Stück arbeitest, wird das Messer feucht, wenn Du es reinigst/ wäscht/ desinfizierst auch. Die Trocknungsphase ist bei einem Holzgriff länger als bei Kunststoff weil das Holz die Feuchtigkeit annimmt. Bei Feuchtigkeit vermehren sich Keime besser.

Holz arbeitet. Über kurz oder lang wird es sich an irgendeiner Stelle etwas verziehen und damit hast Du eine Spalte, in der sich Dreck sammelt.

So lange das Holz nur geölt ist, hast Du eine offene Oberfläche, die leidlich durch das Öl geschützt ist, bis es wieder weg ist. Ist Dein Griff lackiert, hast Du praktisch einen Lack-Griff mit Holzkern. Bis zum ersten Lackschaden. Und das auch da nicht, wo kein Lack hingekommen ist.

Ob das bei einem einzigen zerlegten Reh bei ansonsten leidlich sauberem Arbeiten lebensmittelhygienisch relevant ist? Ich glaube, da gibt es größere Baustellen. Aber in einem professionellem Lebensmittelbetrieb mit hohem Durchsatz wirst Du Holzgriffe nicht finden.
 
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Da hatten wir auf dem Dorf alle extrem Glück die vergangenen 40-60 Jahre mit Holzgriffmessern überlebt zu haben!!!
Das Schwein wurde auf dem Hof geschlachtet, das Fleisch auf Holzbrettern gelagert, Messer mit Holzgriff haben es zerteilt-auf einem Holztisch oder auf Holzbrettern. Das Hack kam in eine Holzmolle, Handschuhe hatte niemand an, Messer wurden mit etwas Spülmittel abgewaschen, fertig…..heute erfinden die das alles neu.
 
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Da hatten wir auf dem Dorf alle extrem Glück die vergangenen 40-60 Jahre mit Holzgriffmessern überlebt zu haben!!!
Das Schwein wurde auf dem Hof geschlachtet, das Fleisch auf Holzbrettern gelagert, Messer mit Holzgriff haben es zerteilt-auf einem Holztisch oder auf Holzbrettern. Das Hack kam in eine Holzmolle, Handschuhe hatte niemand an, Messer wurden mit etwas Spülmittel abgewaschen, fertig…..heute erfinden die das alles neu.
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24 Sep 2024
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Spannend. Allerdings muss man schon sehr genau lesen - uns geht es ja um die Fleischverarbeitung :)

"Es stellt sich nun die Frage, haben sich die Wissenschaftler der letzten 50 Jahre, die dieses Thema behandelt haben geirrt? Diese Frage kann mit einem eindeutigen Nein beantwortet werden. Die Untersuchungen aus den 50iger - 70iger Jahren des letzten Jahrhunderts wurden von der fleischverarbeitenden Industrie in Auftraggegeben. Hier wurden natürlich auch die Extrembedingungen der Fleischverarbeitung in den Studien umgesetzt.

Die Arbeiten der letzten Jahre hingegen haben Umweltbedingungen aus dem Haushalt oder aus Krankenhäusern als Grundlage ihrer Untersuchungen herangezogen. Somit lassen sich die Untersuchungen nur schwer vergleichen und sind einzeln betrachtet richtig.

Grundsätzlich konnten die Bedenken der Lebensmittelverarbeiter (hier besonders Fleisch-, Fisch- und Milchindustrie) nicht aus der Welt geschaffen werden. Die hier vorherrschenden Extrembedingungen, wo ständig mit Lebensmittelresten, die die Poren des Holzes verstopfen können, gearbeitet wird, sind für Holzarten, die keine inhaltsstoffbezogene antibakterielle Wirkung aufweisen, problematisch (Kelch et al.1958; Rödel et al. 1994).

In allen anderen Bereichen, vom Haushalt (Badezimmer oder Küche) überöffentliche Institutionen (Bäder, Sauna) bis hin zu Krankenhäuser, kann Entwarnung gegeben werden. Bei der richtigen Anwendung (z.b. keine ständige Durchfeuchtung) des Werkstoffes Holz ist das antibakterielle Verhalten gleich gut oder oft sogar besser, als bei den anderen traditionellen Werkstoffen (z.b. Glas oder Kunststoff) (Strehlein et al. 2002)."
 
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21 Jan 2002
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Es ist mir doch völlig gleichgültig was in irgendwelchen Studien steht.
Frag deinen Metzger ob er noch Werkzeug oder Schneidbretter aus Holz benutzen DARF.
 
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13 Apr 2024
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Wenn unsere Kinder überlebt haben, obwohl der auf den Holzfußboden gefallene Keks trotzdem gegessen wurde, ist das trotzdem kein Beweis daß Holz hygienisch unbedenklich wäre.
 
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