Rehwildabschuss: Was ist richtig?

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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Arial, Verdana">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Askolino:

wer dagegen wahllos alles umnietet, egal ob boch oder schmalreh oder geiß (wenn's geht noch mit beiden kitzen - grüße an die förster hier
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), der muss sich halt nicht wundern, wenn nur noch geraffel bei beiden geschlechtern anzutreffen ist.
<HR></BLOCKQUOTE>

Aus eigener Erfahrung möchte ich das bezweifeln. Die Reviere, die viel Rehwild schießen und so eine geringere Bestandsdichte haben, erreichen dies fast ausschließlich über unkritischen Abschuss. Trotzdem oder genau deshalb entwicklen sich dort die Trophäen deutlich besser als in den Revieren in denen Wahl vor Zahl geht. Das konstitutionell schlechteste Rehwild fand ich eigentlich immer in Revieren vor, in denen der Abschuss von weiblichem Rehwild nur auf dem Papier vorgenommen wurde. Zum einen war das Geschlechterverhältnis völlig aus dem Ruder, zum anderen waren dort auch die Durchschnittsgewichte von einjährigen Stücken deutlich geringer als in Revieren mit stärkerem Eingriff.
 
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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Arial, Verdana">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Lodenmantel:
Daher meine Fragen:
1. Ist es falsch, bei Jährlingen auch schwache Gabler zu erlegen?
<HR></BLOCKQUOTE>

Nein.

<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Arial, Verdana">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Lodenmantel:
2. Selektiert man bei Jährlingen überhaupt noch?<HR></BLOCKQUOTE>

Mancherorts ja, mancherorts nein. Bringt nach meiner Erfahrung nichts.

<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Arial, Verdana">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Lodenmantel:
3. Soll man verstärkt Jährlinge bejagen oder besser bei den 2-3jährigen Böcken selektieren?<HR></BLOCKQUOTE>

Entscheidend für das Geweih des erwachensen Bockes ist der zweijährige Bock, wenn der nichts Passables auf hat, wird da auch nichts mehr draus. Siehe auch "Rehwildreport" von Wolfram Osgyan.
Problem ist, ohne Markierung den zweijährigen Bock zu erkennen, ebenso werden viele starke Jährlinge als vermeintlich schwache Zweijährige geschossen.

<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Arial, Verdana">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Lodenmantel:
Gibt es dazu irgentwelche aktuelle Richtlinien? <HR></BLOCKQUOTE>

Ja, siehe Klasseneinteilung Rehwild in RLP: Männlich und weiblich.
 
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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Arial, Verdana">Zitat:</font><HR> Das ist wie bei der deutschen Forstwirtschaft, alle 10 Jahre wird eine neue Sau durchs Dorf getrieben und alles vorher war Scheiße.
<HR></BLOCKQUOTE>

Ähäm....!!!!, Also bitte.

Ich bin Förster, aber über verschiedene Reformen, Waldbaurichtlinien, Organisations- und- Rechtsformen streite ich mich nur mit Kollegen...
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"Meine" Begehungsscheiner meinen auch immer, der Harvester stört deren Jagdausübung. Die wollen einfach nicht verstehen, dass Jagd das totale Verlustgeschäft ist und nicht die Lebensaufgabe. Aber wer Begeher ist, sieht das natürlich anders.
Woher soll man schon wissen, dass der Holzeinschlag das Hauptgeschäft ist.........
Zumindest im Moment noch....
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Vielleicht zäunen wir ja irgendwann mal alles ein und machen eine grosse Gatterjagd, wer weiss...
 
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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Arial, Verdana">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Jagdhelfer:


Aus eigener Erfahrung möchte ich das bezweifeln. Die Reviere, die viel Rehwild schießen und so eine geringere Bestandsdichte haben, erreichen dies fast ausschließlich über unkritischen Abschuss. Trotzdem oder genau deshalb entwicklen sich dort die Trophäen deutlich besser als in den Revieren in denen Wahl vor Zahl geht. Das konstitutionell schlechteste Rehwild fand ich eigentlich immer in Revieren vor, in denen der Abschuss von weiblichem Rehwild nur auf dem Papier vorgenommen wurde. Zum einen war das Geschlechterverhältnis völlig aus dem Ruder, zum anderen waren dort auch die Durchschnittsgewichte von einjährigen Stücken deutlich geringer als in Revieren mit stärkerem Eingriff.
<HR></BLOCKQUOTE>

Welches Rehwild soll sich denn stark entwickeln ?? Das, das Du vorher geschossen hast ??
 
A

anonym

Guest
<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Arial, Verdana">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Jagdhelfer:


Aus eigener Erfahrung möchte ich das bezweifeln. Die Reviere, die viel Rehwild schießen und so eine geringere Bestandsdichte haben, erreichen dies fast ausschließlich über unkritischen Abschuss. Trotzdem oder genau deshalb entwicklen sich dort die Trophäen deutlich besser als in den Revieren in denen Wahl vor Zahl geht. Das konstitutionell schlechteste Rehwild fand ich eigentlich immer in Revieren vor, in denen der Abschuss von weiblichem Rehwild nur auf dem Papier vorgenommen wurde. Zum einen war das Geschlechterverhältnis völlig aus dem Ruder, zum anderen waren dort auch die Durchschnittsgewichte von einjährigen Stücken deutlich geringer als in Revieren mit stärkerem Eingriff.
<HR></BLOCKQUOTE>

Dito.
Völlig einig.

Dennoch: es soll doch jeder so machen, wie er das für richtig hält. Es gibt ja immer noch Jäger, die - je höher der Fallwildanteil oder der Straßenverlust ist -munter weiter hegen.
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BTW: Abschussplan Rehwild soll abgeschafft werden (in BW). Aber jetzt kommt es: der LJV unterstützt dieses Ansinnen, jedoch nur dann, wenn gleichzeitig das forstliche Verbißgutachten wegfällt! Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen! Welche Auswirkungen wird das wohl haben?

Wenn das so kommt, dann bekommen wir Zustände mit Schalenwilddichten, wie wir sie so noch nie gesehen haben! Da feiert der Heger frohe Urstände.

Grüße
Klaus
 
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@K.M. versteh`ich nicht. Erklär mal.
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Wird doch immer behauptet dass sich eh keiner an die Abschußpläne hält. Bleistiftricken und so ?
Gruß Günter
 
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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Arial, Verdana">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Dingo:


Welches Rehwild soll sich denn stark entwickeln ?? Das, das Du vorher geschossen hast ??
<HR></BLOCKQUOTE>

Richtig. Neben Rotkohl und Kartoffelknödeln macht das Rehwild eine starke Entwicklung durch.
 
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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Arial, Verdana">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Jagdhelfer:


Richtig. Neben Rotkohl und Kartoffelknödeln macht das Rehwild eine starke Entwicklung durch.
<HR></BLOCKQUOTE>

icon_biggrin.gif
Okay ! DAS seh ich ein ....
 
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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Arial, Verdana">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Klaus Maylein:

Wenn das so kommt, dann bekommen wir Zustände mit Schalenwilddichten, wie wir sie so noch nie gesehen haben! Da feiert der Heger frohe Urstände.
<HR></BLOCKQUOTE>

Pfft. Das freut Euch ÖJV-Fuzzis doch nur, dann geht Euch dank "Vakuum-Effekt" wenigstens das Rehwild nicht aus
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A

anonym

Guest
<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Arial, Verdana">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Jagdhelfer:


Pfft. Das freut Euch ÖJV-Fuzzis doch nur, dann geht Euch dank "Vakuum-Effekt" wenigstens das Rehwild nicht aus
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<HR></BLOCKQUOTE>

Sooooo betrachtet hast Du natürlich Recht.
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Ichgehmalfutterkaufen
Klaus
 
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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Arial, Verdana">Zitat:</font><HR> Woher soll man schon wissen, dass der Holzeinschlag das Hauptgeschäft ist.........
<HR></BLOCKQUOTE>

Das Problem ist doch, daß man jahrzehntelang den Wald als Zuschußgeschäft betrachtete und jetzt meint er muß wirtschaftlich werden.
Jetzt mal ganz provozierend:
Warum brauche ich eigentlich Holz aus deutschem Wald???
Steinkohle kommt ja auch nicht mehr aus dem Ruhrpott, sondern vom anderen Ende der Welt weil es sich bei uns nicht lohnt.
Am wirtschaftlichsten ist es keine Wirtschaft mehr zu betreiben.
Wegebau, Verkehrssicherung wegen Naherholungsfunktion und meinetwegen nach eine Sturm begrenzte Aufforstung und Brennholz für Privatabnehmer ist ja auch okay.
Laßt ihn wachsen wie er will.
In Nationalparks gehts ja auch.
Interessiert niemanden die wirtschaftliche Nutzung mehr juckt auch niemanden wieviel Wald das Rehwild so verbeisst.
 
A

anonym

Guest
<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Arial, Verdana">Zitat:</font><HR>Original erstellt von cast:
Super posting, bestätigt jedes Vorurteil.
Halbautomat, 300 Win mag und los...
und dann immer mit dem göttlichen Unterton.
"Ich habe Recht und die anderen keine Ahnung." <HR></BLOCKQUOTE>

Mein Halbautomat hat aber 9,3x64. Ansonsten gut erkannt.
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icon_cool.gif


Carcano
 
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Bin immer wieder erstaunt, was manch einer so zwischen den Zeilen lesen kann. Da wird fleisig inerpretiert ohne das tatsächlich geschriebene verstanden zu haben. Was solls. Und nein, ich bin weder Förster, noch jage ich beim Forst. Wir sind auch keine ÖJVler oder sonstige Reh-Hasser. Wir rotten weder das Rehwild aus, noch betreiben wir Trophäenkult. Wir erlegen nur lieber, anstatt tote Tiere auf den Landstraßen aufzusammeln. Wir nieten keine Tiere um, wir erlegen waidgerecht, da wir alles entweder selbst verwerten oder privat vermarkten. Wir führen keine Pseudo-Drückjagden auf Rehwild durch, sondern erlegen alles auf der Einzeljagd. Wir sind ganzjährig draussen und haben somit einen recht guten Überblick. Wir versuchen in aller Regel eine Art Intervalljagd und schiessen, wenn nicht unbedingt notwendig (kranke Tiere) nach Weihnachten kein Rehwild mehr. Wenn ich wir sage, so poste ich hier für mich, meine Revierpächter (zwei Reviere) und meine Jagdkollegen.

So jetzt könnt ihr wieder Kaffeesatzleserei betreiben.

Waihei
Saarjäger
 
A

anonym

Guest
<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Arial, Verdana">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Saarjäger:
Bin immer wieder erstaunt, was manch einer so zwischen den Zeilen lesen kann. Da wird fleisig inerpretiert ohne das tatsächlich geschriebene verstanden zu haben. Was solls. Und nein, ich bin weder Förster, noch jage ich beim Forst. Wir sind auch keine ÖJVler oder sonstige Reh-Hasser. Wir rotten weder das Rehwild aus, noch betreiben wir Trophäenkult. Wir erlegen nur lieber, anstatt tote Tiere auf den Landstraßen aufzusammeln. Wir nieten keine Tiere um, wir erlegen waidgerecht, da wir alles entweder selbst verwerten oder privat vermarkten. Wir führen keine Pseudo-Drückjagden auf Rehwild durch, sondern erlegen alles auf der Einzeljagd. Wir sind ganzjährig draussen und haben somit einen recht guten Überblick. Wir versuchen in aller Regel eine Art Intervalljagd und schiessen, wenn nicht unbedingt notwendig (kranke Tiere) nach Weihnachten kein Rehwild mehr. Wenn ich wir sage, so poste ich hier für mich, meine Revierpächter (zwei Reviere) und meine Jagdkollegen.

So jetzt könnt ihr wieder Kaffeesatzleserei betreiben.

Waihei
Saarjäger
<HR></BLOCKQUOTE>

Nö, Kaffeesatzleserei nicht nötig - zumindest nicht für mich. Das hört sich äußerst vernünftig und auch (Mist, ich muss es jetzt sagen
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) waidgerecht an.

Wai Hei
Klaus
 
A

anonym

Guest
<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Arial, Verdana">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Saarjäger:
Bin immer wieder erstaunt, was manch einer so zwischen den Zeilen lesen kann. Da wird fleisig inerpretiert ohne das tatsächlich geschriebene verstanden zu haben. Was solls. Und nein, ich bin weder Förster, noch jage ich beim Forst. Wir sind auch keine ÖJVler oder sonstige Reh-Hasser. Wir rotten weder das Rehwild aus, noch betreiben wir Trophäenkult. Wir erlegen nur lieber, anstatt tote Tiere auf den Landstraßen aufzusammeln. Wir nieten keine Tiere um, wir erlegen waidgerecht, da wir alles entweder selbst verwerten oder privat vermarkten. Wir führen keine Pseudo-Drückjagden auf Rehwild durch, sondern erlegen alles auf der Einzeljagd. Wir sind ganzjährig draussen und haben somit einen recht guten Überblick. Wir versuchen in aller Regel eine Art Intervalljagd und schiessen, wenn nicht unbedingt notwendig (kranke Tiere) nach Weihnachten kein Rehwild mehr. Wenn ich wir sage, so poste ich hier für mich, meine Revierpächter (zwei Reviere) und meine Jagdkollegen.

So jetzt könnt ihr wieder Kaffeesatzleserei betreiben.
<HR></BLOCKQUOTE>

Klingt alles ganz sympathisch. Wenn das so bei euch klappt, Weidmannsheil.

Carcano
 

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