Morgen zusammgen,
so gestern Morgen hats bei mir auch mal wieder geklappt.
Nach dem ersten Gewitter das mich um 0.30 Uhr aus dem Schlaf gerissen hat bin ich gegen 1.45 Uhr wieder eingepennt. Als um 2.45 Uhr das nächste Gewitter losging und ich völilg genervt 33c im Schlafzimmer hatte (Dachgeschoss) hab ich beschlossen direkt nach Gewitterende rauszugehen. Mond war ja noch gut, eigentlich sollte die "Kleine" mit (Heym .222 16/70) aber um die Uhrzeit könnten auch noch die scharzen Jungs unterwegs sein. Also die "Große" eingepackt fertig gemacht ab vors Haus. *Klatschevordenkopf* meine Fresse. Es ist 3.30 Uhr und wir haben 26.8°C da kannst den Pulli mal direkt daheim lassen. Losgedüst in Richtung Revier und aus der Ferne gesehen, da Blitzt es noch ordentlich... mhmm also ist das Gewitter genau dahin gezogen. Also erst noch eine Runde durchs Feld, da hoppelten 12 Hasen und eine Gais, derren beide Kitze vor 2 Wochen ausgemäht wurden *grmml*. Gewitter verzieht sich langsam und ich beziehe meine Kanzel. Da noch weiterer Regen angesagt war, hilt ich das für sicherer als einen offenen Sitz zu beziehen. Ich war um 4.15 Uhr fertig eingerichtet und hatte mir gerade die Kirrung angeschaut, da fing es wieder an zu Regnen. Glück gehabt. 4.30 Uhr. Regenschauer wieder beendet. 4.35 Uhr, rechts von mir im Eichenwäldchen trappelt was. Schwer zu sagen was, tropft noch überall. 4.35 Uhr ich höre weit entfernt das Auto meines Jagdherren. Hoffentlich hat er heute Glück. Er hat die letzten 3 Jahre kaum was erwischt... hat wohl Diana und Hubertus geärgert. Der Tag bricht langsam herrein. Aber so wirklich hell werden wills nicht. Kaum Vögel um den Weg die pfeiffen. 5.30 Uhr rechts von mir in den Eichen getrappelt, hört sich nach Sau an. Von mir aus gerne, ich hab ja die "Große" dabei und freie Büchse. 5.45 Uhr wieder in den Eichen gehts Rund. Hört sich nach Rehwild an. Blatter raus und die ersten 3 Fiepser in die Morgen geschickt. Nichts keine Reaktion. 5.50 Uhr. links von mir in der Buchendickung knacken Äste, hört sich nach Reh an. Strophe Nummer 2 raus. Nichts. 6.05 Uhr links aus den Buchen schiebt sich ein Haupt, Rehwild! Glas hoch, sieht nach Spießer aus. Klasse! Haupt wieder zurück in die Buchen. Auf 60 zählen, Blatter raus, fiepfiep. Nichts. Der muss Taub sein oder ich bin eine schlechte Pfeiffe...mist. Ich lausche angestrengt höre aber absolut nichts. Außer ab und zu das Tropfen der Regentropfen. 6.10 Uhr. Bumm, ein Schuss im Nachbarrevier zerreißt die Stille. 6.12 Bumm, wieder im Nachbarrevier, genau gleiche Richtung. 6.13 Uhr Bumm, wieder im Nachbarrevier aber anderes Ende... Was ein Feuerwerk... mal gespannt was ich beim sonntagmorgendlichen Stammtisch dann zu hören bekommen, was erlegt wurde. 6.15 Uhr zügig zieht der Bock rechts aus den Buchen raus, auf direktem Weg zur Salzlecke. Glas hoch, oh, gar kein Spießer, Vodersprßengabler. Noch nie gesehen. Mittelalt. Abschussbock. Nix besonderes, und auch nicht sonderlich stark im Wildbret. Vllt 14 kg. Glas gegen Büchse eingetauscht. Er steht zwar scheibenbreit aber mit den Hinterläufen in einem Loch, das die Wutzen ausgegraben habe. Heißt mit ca 40c Anstieg nach oben. Toll wie schieß ich jetzt? Passt das? Bis ich mir überlege was ich mache zieht der Bock spitz von mir Weg, ich sehen nur noch das Hinterteil. Mist, zu lange gewartet. Er zieht auf der kleinen Lichtung direkt auf den Wechsel zu, der dann von einigen Kiefern und brusthohem Gras verdeckt wird, dann habe ich keine Chance mehr auf einen sicheren Schuss. Der Bock dreht nach rechts ab, steht scheibenbreit und tut sich genüsslich am frischen grün der Kiefer. Der Leuchtpunkt erfasst das Blatt, Handbreit dahinter, entsichern *bumm* raus ist die Kugel. Ein innerer Fluch zerreißt mich, du Idiot bist etwas zuweit hinten abgekommen, der wird grün sein. Mist. Und weg ist er auch. Ich erkenne noch wie das hohe Gras wackelt. Nachladen. Warten. Ich pack meinen Krempel zusammen und verstaue alles im Auto, gehst mal suchen... mist. Am Anschuss angekommen, ok so schlecht kann die Kugel nicht gewesen sein. Extrem viel Schweiß, Lungenstücke. Das kann nur eine Totflucht sein, ich finde ein Stück Lunge mit ca 2x3x6cm Abmaßen. Ich zwänge mich durchs hohe Gras. Es ist extrem schwül und stickig. Die Schnacken und Bremsen fressen mich bei lebendigem Leib. Ich komme kaum zum Schauen wo der Bock lang ist, da ich mich mit beiden Händen dem Ungeziefer erwehren muss. Überall Schweiß, in Massen. Nix grünes zu sehen. Rein in die Eichen. Ich sehe an einer Birke massig Schweiß aber sonst nix mehr. Handy raus, Taschenlampenapp an und AHA! überall Schweiß, 10 m durch die Eichen durch Waldwiese mit 3x5m dahinter Brombeeren. Genau da liegt mein Bock. Das Haupt hängt in den Brombeeren. Ich befreie ihn davon und ziehe in zurück zum Anschuss. Als letzten Bissen bekommt er eben ein Stück Zweig der Kiefer, die ihm zum Verhängnis wurde. Danke braver Bock für das Erlebnis.
ca. 3 Jährig, geschätzte 14 kg (noch nicht gewogen), Gabler -> Abschussbock (noch nie vorher gesehen worden)
Schussdistanz 45m. Sauer 202 7mm Rem Mag mit MJG, Kammerschuss, Herzspitze abgeschossen, Lungenflügel zerfetzt, Einschuss zwischen 2 Rippen Kalibergroß. Ausschuss auf einer Rippe ca. 2€ groß. Totflucht ca 25m. Lag auf der Einschussseite.
lg S4R