zinnywinny schrieb:
Bild zwei macht ihn, für mich zumindest, zu
einem der besonderer Böcke in einem Jägerleben.
Spass am Leben hatte er aber trotzdem noch
Hi,
hätte den Bock ja auch erlegt, so wie jeden anderen. Aber ich will mal nur so am konkreten Beispiel herumsinnieren:
weshalb ist für uns solche Beute was "Besonderes" ?
Warum wär er`s denn nicht, hätte man ihm denn im Vorjahr nicht den Vorderlauf abgeschossen / abgemäht ? Doch nicht etwa, weil der Bursche so tapfer war, die Folgen menschlichen Pfuschs zu überleben - und er nun doch erneut und diesmal richtig unserer jagdlichen Arglist ins Messer lief ?
Asymmetrie des Gehörns, eine offensichtliche Behinderung oder sonstige auffällige nichtveränderbare äußerliche Merkmale, die das Spiel der Natur oder auch mal die Einwirkung des fehlbaren Menschen hinterlassen....sind sie wirklich irgendwie so "geil", dass sie ein solches Stück in der Wertigkeitsrangordnung einer Streckenliste nach oben schieben ?
Gibt es dann die Entität eines "nichtssagenden Normalos von Rehbock"?
Will sagen: von Leiden "erlöst" musste das tapfre Böcklein nicht. Man hätt`s hochsittlich also etwa nach dem Motto "nochmal einen Lauf abschießen wird Dir im Leben garantiert keiner"" auch als stete Mahnung an unsre Fehlbarkeit im Revier heiligsprechen können, dafür rundum jedweden es bedrängenden Bock gnadenlos bejagend. Natürlich auch Quatsch...genauso wie das Ausmerzen jedweder Abweichung vom Idealtypus.
Ich hätte von diesem Bock nur den rechten Träger abgelöst und dann Blatt und Oberarmknochen sehr genau seziert. Um mir ein Bild zu machen, wie die Folgen meiner miesen Schüsse im optimalsten Falle ausgehen. Paar Maro-Aufnahmen vielleicht von den Zeichen einer immer noch schwärenden chronischen Knochenentzündung - kleiner Knochensplitter, Eiterfistel, paar große Lymphknoten reichen ja schon.
Und das Stück mitsamt Trophäe hätte ich dann auf den Resten eines alten Hochsitzes recht schweigsam verbrannt.
Gruß,
Martin