Hier meine Bildergeschichte:
Vergangene Woche schrieb ich dieses unter "Rehwild (ohne Böcke)" am Ende eines Schmalreh -Beitrags.
Freitag kam auch endlich und ich durfte dann gemeinsam mit einem guten Dutzend Mitjäger, alles Foristi, bei Egon zum "Sammelansitz". "Bock tot" hieß es bei mir dieses Jahr noch nicht. (
https://forum.wildundhund.de/thread...vom-01-05-05-05-13.86489/page-19#post-3989646)
Am ersten Abend ging es gegen 18:00 Uhr auf diese freistehende Kanzel bei gutem Licht.
Es kam außer Goldammern, Bachstelzen, dem Rotmilan und einem Fuchs zunächst gar nichts in Anblick, nur die Schatten wurden länger. Derweil bimmelte auf dem Gegenhang immer wieder die Dorfkirche und zählte die Stunden herunter.
Hier mein ganzes Gerödel. Das kleine Patronenetui mit WuH Logo hab ich vor Jahren mal hier gewonnen.
Um halb neun kam zu allem Pech der Bauer mit dem Traktor angetuckert. Ob er das Wild stören würde? Ich sah schon meine Erfolgsaussichten vollends schwinden.
Nein, denn es erschien kurz nach 21 Uhr und nach 3 Stunden des Ausharrens ein einzelnes Stück Rehwild auf 120m vor diesem Laubwäldchen tiefer im Tal. Schwupps, stand der "Waldgeist" ohne irgendwelche Ankündigung wie vom Gehölz ausgespuckt plötzlich in der Dämmerung da. Immer wieder erstaunlich.
Rasch war einigermaßen klar, es war ein mindestens mittelalter Bock, die Freigabe war sehr großzügig, dieser würde also passen. Der Wind hatte gedreht, das Stück warf immer wieder unruhig auf und nun war guter Rat teuer. Eigentlich wollte ich ihn näher bergauf ziehen lassen und vielleicht noch ein Foto schießen. Da der Bursche jedoch in Begriffe war, wieder im Bestand zu verschwinden legte ich geschwind an. Überraschenderweise beutelte mich heftiges Jagdfieber. Unverhofft kommt oft. Ich vermute, dies hatte mit meiner langen, konzentrierten Anspannung vorher zu tun. Kurz stand er unverdeckt vom hohen Gras, ich verkeilte mich, so gut es eben ging, in der Kanzelecke, das Absehen stand still und ich ließ fliegen. Helles Mündungsfeuer (Savage PH, Lauf 51cm, .308), kurz geblendet, danach Bühne komplett leer. Rein gar nichts war jetzt auszumachen, 15 Minuten vor Dunkelheit. Entweder lag er oder war ins dichte Wäldchen gesprungen. Bloß das jetzt nicht noch! Nachsuche in der Dunkelheit. Ich bin dann nach 5 Minuten hinunter und da lag er im Gras. Die Anspannung wich großer Erleichterung und Zufriedenheit .
Die herrlich geperlte abnorme Trophäe wird mich fortan immer an dieses schöne Wochenende mit den Jagdfreunden erinnern. Wenn man sein Horn dran hängen kann, dann zählt es als Ende. Ich denke, hier ist die Sache klar. Es ist noch viel passiert, darüber wird in dem oben verlinkten Faden mit weiteren Bildern berichtet werden.
Ein kräftiges "Waidmannsdank" an die Beständer!