Rehböcke 2018/2019

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Gelöschtes Mitglied 16162

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Bei meinem letzten Bock meinte mein Begleiter, dass dieser 5jährig wäre, ich meinte 4jährig und mein Jagdherr letztendlich 3jährig.
Recht hat natürlich der Jagdherr.;-)
 
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Die Hitze hat hier etwas nachgelassen und so war wieder etwas mehr Bewegung beim Rehwild zu erwarten. Montag packte ich meine sieben Sachen und fuhr ins Revier.

Angekommen wurde obligatorisch der Wind geprüft und die Ansitzmöglichkeiten für meine Freundin und mich ausgelotet. Entschieden wurde sich dann für einen Erdsitz mitten in den Weiden, an dem aber bis 21:00 Uhr nichts passierte, es machte auch nicht den Anschein, dass noch etwas kommen sollte. Wir entschieden uns zurück zum Auto zu pirschen und danach in den gegenüberliegenden Revierteil zu fahren. Kurz über die Straße und schon in der nächsten Wiese machte ich zwei Lauscher aus. Beim Ansprechen durch das Fernglas entdeckte ich noch ein weiteres kleineres paar Lauscher. Also Ricke mit Kitz, das wahrscheinlich wenige Tage vorher gesetzt wurde. Für meine Freundin ein schönes Erlebnis, ließ es mich kurz den Anblick genießen, um dann den Rückwärtsgang einzulegen um die Stücke nicht weiter zu stören.
Einmal um den Pudding rum gefahren um dann an einem kleinen Waldstück das Auto abzustellen. Pirschstock und Freundin aus dem Auto und los ging es. Gleich die erste Biegung brachte einen jungen schwarzen Bock auf der Wiese, schwarze Böcke sollen aber geschont werden. Hinter dem nächsten Windschutzstreifen dann ein Schmalreh, welches immer wieder auffällig in eine Richtung äugte. Der Grund war wieder eine Ricke mit kleinem Kitz. Immer wieder ein schönes Erlebnis nah an Wild zu kommen, vor allem zu zweit. Ich erklärte kurz meiner Freundin, dass wir auch hier nicht weiter kommen würden ohne entdeckt zu werden und ich sowieso nicht unnötig Wild hochmachen wollte, und so traten wir wieder den Rückweg an um dieses Mal um das Waldstückchen herum zu pirschen.
Der Grasweg war frisch gemäht und so machte ich kurz vor uns eine Bewegung aus: Jungfuchs! Schnell waren Pirschstock und Waffe in Position gebracht und ich wartete darauf, dass er wieder aus dem Wäldchen auswechselt. Das tat er dann auch, allerdings war er zu schnell im direkt angrenzenden Mais verschwunden. Wir blieben in Position, auch wenn uns die Mücken mittlerweile ins Visier genommen hatten und tatsächlich trat er nochmals aus, schnürte aber ohne zu verhoffen auf ca. 100m wieder in den Wald. Wir verblieben noch ca. 20min regungslos auf dem Weg, aber nichts zeigte sich mehr und so setzten wir unsere Pirsch fort. Ich hatte die Hoffnung, dass die Wiese, die an das Wäldchen grenzt ebenfalls gemäht ist und sich dort der Jungfuchs aufhalten würde. Dem war allerdings nicht so und wir setzten die Pirsch bis zum Ende der Wiese fort, wo sich ebenfalls ein Maisschlag anschließt.
Staubwolken gingen bei jedem Schritt hoch in die Luft als wir uns unseren Weg zwischen den jungen Maispflanzen bahnten um wieder auf den ursprünglich geplanten Weg zu kommen. Auf der Hälfte des Weges dann ein Bewegung unten am Weg bei einer Einfahrt einer Wiese: Rehwild! Meine Freundin und ich sofort ins Down. Angesprochen habe ich dann einen Bock mit überlauscherhohen Spießen. Diesen konnte ich schon vor der Jagd beobachten und als Abschusskandidaten festlegen. Der Bock zog ins Maisfeld, langsam ging der Puls hoch. Jedes Mal wenn er wieder zog konnte ich den Pirschstock ein Stück weiter aufstellen, bis ich dann voll aufgerichtet mit der Waffe im Anschlag war, war der Bock schon am Ende des Schlages und der Bock im Begriff in die Wiese zu ziehen, wo das Gras höher war. Den ersten Pfiff ignorierte er noch beim zweiten dann verhoffte er und ich schickte die Kugel aus dem Lauf. Der Bock zeichnete und machte eine Flucht fast gerade auf uns zu nur um 4 Reihen neben uns schlegelnd zu verenden!

Ein wirklich spannendes Erlebnis, bei dem ich noch drei Sachen dazu lernen konnte:
1. Niemals wieder in einem staubtrockenen Maisfeld aufbrechen - zu viel dreck!
2. Immer vorher kontrollieren, ob die Messer scharf sind - gut dass ich noch ein Mora im Auto hatte!
3. Auch beim 100. Versuch schmeckt mir Leber einfach nicht.....


Für die Statistiker:
Bock aufgebrochen 16KG mit Haupt
St. Barbara Repetierer in .270 Win mit Zeiss 8x56 T* ohne LP
Schussentfernung ca. 50m
 

JBB

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Der Mai ist rum, es wird etwas ruhiger bei mir, so kann ich mich wieder etwas mehr der Jagd widmen.

Vorm Urlaub in Gegenwart des Pächters nach die Kamera wieder scharf gemacht (war reiner Zufall das wir uns trafen). Auf einem Bild war ein recht guter Sechser auf dem Bild, Landstraße max. 15m weg. Ich meinte nur Salopp zu ihm, besser schiessen wie aufsammeln - sein Kommentar war nur, kannst dich ja nachm Urlaub drum kümmern.

Inzwischen wissen die Leute, so was darf man nur sagen, wenn man es Ernst meint, denn ich nehme sie beim Wort. Kaum war der Urlaub vorbei, versuche ich mein Glück, bisher erfolglos.

Heute früh geht um 4 der Wecker, etwas spät, aber ich wollte mit etwas brauchbarem Licht angehen, besser wie im Dunkeln was zu vertreten. Es hatte geregnet die Nacht, der feuchte Weg hilft lautlos vom Sitz zum Auto zu kommen, der Wind ist auch eher N bis NW, wie die vorhergesagten NO-O. Für den Sitz besser, optimal wäre zwar West, aber bei Ost geht es halt direkt auf die Aufforstungsfläche, aber das Wild kommt von links bzw rechts, vorne liegt ne Bahntrasse in einer Senke, da ist eher Ruhe. Die WBK zeigt nix, so lege ich den Rucksack zu Füßen der Kanzelleiter ab, der Inneneinstieg ist eng und ich will erst Waffe und dann Rucksack hochhieven.

Nach drei Stufen kann ich über das hohe Gras vor mir schauen, die WBK zeigt ein Reh max. 30m vor mir, sehr angespannt. Waffe hoch, Blick durchs ZF... Ricke. Also ganz langsam hoch, oben angekommen Rundumscan... rechts ist auch irgendwas, aber noch verdeckt... was tun? Es wird langsam heller, aber Rucksack will ich noch haben, der Sitz ist feucht. Also nochmal runter und hoch, alles in Zeitlupe.. die Ricke hält es aus. Noch das knarzende Bodenbrett schliessen... man muss nur feste gegen die Seitenbretter drücken, dann schleift es nicht und ich bekomme es leise zu! PUHHHH...

Im Lärm eines vorbeifahrenden Zuge rücke ich den Stuhl zurecht, lege die Decke unter und setze mich. Alles gut, nun heißt es warten.

Und was für ein Warten! Die Ricke links ist hoch nervös und aufmerksam, aber bekommt mich nicht mit, das freut mich. Nur das Stück rechts will ums Verrecken sich nicht zeigen! Durch dichtes Blätterwerk erhascht die WBK immer wieder die Wärmequelle, aber sonst... nach sicher 20 Minuten endlich Bewegung. Das Reh kommt zum Rand des Blätterwekrs, aber immer noch im Dunkel. Das DF zeigt ein vermeintlich weibliches Reh, aber ganz sicher bin ich nicht, noch zu duster. Und allein, zu zweit? Alles ist drin... Also die Waffe hoch, ich versuche durchs ZF Klarheit zu schaffen, dummerweise hab ich nämlich das Spektiv daheim liegen lassen! Es zieht wieder zurück, nun etwas unruhiger wie vorher. Nach wieder 10 Minuten endlich das Haupt in einer Lücke zu sehen... da zeigt das 15fach vom ZF doch Knöpfe! Sicher??? Passt das? Das Gras ist zu hoch, ich will sicher sein. Das Stück hat noch nicht ganz verfärbt, das macht mich unsicher. Nun steht es breit... verdammt, Gras immer noch zu hoch. Zieht wieder zurück... nun kommt es schräg auf mich zu.

Mit sicher 10fach beobachte ich das maximal 50m entfernte Stück, da Lücke, Haare, Pinsel. Entscheidung zum Schuß fällt, Stück verdeckt, wieder kleine Lücke, Blatt frei, es knallt, Bühne leer, Pulverdampf treibt an mir vorbei.

Die Ricke schaut nur unsicher zum Hochsitz. Was tun? repetieren oder nicht? Die Stille und die absolute Leere der Bühne spricht für ein Zusammenbrechen an Ort und Stelle, aber was wenn doch Blödsinn passiert ist, wieso auch immer und gleich ein Stücke Rehwild fortstürmt und eines zweiten Schusses bedarf??? Ich repetiere, ganz langsam und so leise wie möglich, leider geht es nicht so leise wie bei meinem 98er, als die Patrone aus dem Magazin hochspringt und es leicht klackt, zieht die Ricke doch ein, verunsichert aber nicht hochflüchtig. Bewegungen konnte sie nicht sehen aufgrund des Winkels. Ok, nun heißt es warten. Ich gönne mir den ersten Kaffee aus der Kanne. Nach zwei Bechern, einer Runde Zeit mit dem Handy totschlagen und gut 15min baume ich ab.

Wie erwartet stehe ich nach zwei Minuten am längst verendeten Bock und erst jetzt werde ich gewahr, wie schlecht der Zustand des Stückes ist. Im Halbdunkel der Bäume, dem immer nur teilweisem Anblick und ohne direkten Vergleich, die zwei Stücke standen ja nicht nebeneinander, ist es mir einfach nicht aufgefallen. Vor mir liegt ein Knopfer wie er im Buche steht... teilverfärbt, 8 bis 10kg maximal, sehr mager, Luftröhre zeichnet sich am dürren Träger ab... so Stücke gibt es hier immer wieder, wir vermuten daher einen Unfalltod der Ricke im Vorjahr zu einem zu frühen Zeitpunkt. Wir haben hier öfters Ausfälle, der Einstand ist recht kritisch.

Ich pack das Stück ein und bringe es zum Pächter, beim Aufbrechen alles normal, halt extrem schwach. Durch die Kugel (klassisch hinters Blatt) sind beidseitig Rippen gebrochen worden...

Anhang anzeigen 63981

Wieder die Mossberg MVP in .223, Glas Hawke Endurance 5-15x50 mit LOS HT auf vllt 40m.
 
G

Gelöschtes Mitglied 7846

Guest
Servus Leute,
allen Erfolgreichen ein Waidmanns Heil :cheers:

Anhang anzeigen 63985

.....einige Tage in Folge sind mittlerweile ohne passenden Anblick für mich. Also passend insofern, als dass nichts wirklich zum Erlegen dabei gewesen wäre.

Zwei Stunden sitze ich schon, als es plötzlich links vor mir, am Ende der Wiese zwischen den Stauden rot leuchtet.
Rasch springt ein Stück Rehwild in das auch dort recht hohe Gras und auf den ersten Blick kann ich nicht erkennen, worum es sich handeln könnte..
Ich glase also gut 20 Minuten ab, bis ich rechtsseitig einen kleinen dunklen Spieß auf dem Haupt erkenne.
Dieser war mir verborgen geblieben, weil die Grashalme dort recht dunkle Fruchtkörper aufhaben und diese stets dem einen Spieße ähnelnd vor dem Haupt zu sehen waren.
Links sehe ich nichts... aber auch zum Schießen komme ich nicht.

Gut 70m steht das geringe Stück im hohen Gras und selbst das Auswechseln in den nahen Weidengrund bringt mir keine Chance auf einen waidgerechen Schuss.

Langsam zieht er ab.... kommt aber nach gut einer Stunde wieder in die Fläche. Auch diesmal ist kein wadigerechter Schuss möglich, zudem ist es auch schon zu dunkel.

Nun, ich weiss aber; da steht er, d e n will ich bekommen ! Also verschiebe ich meine Abreise um zumindest einen Tag und überlege mir eine Strategie.
Es kommt ja nicht so oft vor, dass man sich etwas überlegen muss, denn zu 99% sitzt man in seiner Holzbude und wartet auf etwas, was man erlegen kann.

Die Nacht war lang, Sauen kamen leider auch keine.

So fahre ich frühmorgens heimwärts und mir ist schon vor dem Rausfahren aus dem Revier sonnenklar, wie ich die Sache gestalten werde :twisted:

Ich erblicke einen rasch abspringenden Fuchs sowie in weiter Ferne einen Fasanengockel.

So begebe ich mich folgenden Abends, mit einem Sessel und Sitzkissen bestückt, rechts ans Ende der langen Wiese und postiere mich an strategisch guter, erhabender, Stelle auf einer kleinen Felsplatte.
Von dort kann ich mir gegenüber die Stelle einsehen, aus welcher der Rehbock Abends zuvor ausgewechselt ist :thumbup:

Ich richte mich ein und harre der Dinge, die da kommen sollten.. stets die eine Stelle abglasend, von der ich ihn erwarte.

Urplötzlich nehme ich im Augenwinkel einen roten Blitz wahr.. der Rehbock springt mit 2, 3 Sätzen aus den Weidenbüschen vorm Moor und verschwindet im hohen Gras :evil:
Hat er mich als überlupft... aber ich sehe ihn auf unter 40m vor mir, im hohen Gras äsen.

Aus irgendeinem Gründ springt er auf einmal im Kreis und direkt in meine Richtung. So wie er sich wieder beruhigt, zieht er gleichsam spitz auf mich zu... ich schaue schon durchs Zielfenrohr, bin im Anschlag und denke mir: "...noch ein bis drei Schritt, dann hast Du mich im Wind :???: "
Leider kommt es auch genau so.. und mit drei schnellen Sätzen vertschüsst er sich ins nahe Weidengebüsch.

Nun sitz ich da, ich armer Thor... :???:

Heimgehen? Hockenbleiben?
Es ist kurz nach Acht Uhr... und da er mir am Vorabend auch schon einmal abgesprungen und dann wieder gekommen war, bleibe ich sitzen und richte mich ein.

Der Wind küselt in der Ecke.. mal stärker, mal schwächer.. Aber irgendewann, ich konzentriere mich auf die Weidenbuschhecke, taucht er, diesmal langsam und verhalten, wieder auf :thumbup:

Genüsslich zupft er hier, zupft er dort.. nascht von den Weidenbüschen.
Allerdings steht er dabei immer von irgendwelchen Ästen oder von hohem Gras abgedeckt.

Ich schaue schon länger nur durchs Zielfernrohr... und als er, so meine ich!, frei steht, fahre ich von oben her drauf und schieße.

Soooo... wie sie sehen, sehen sie nichts :???:
Eigentlich habe ich eine Flucht von drei bis sieben Sätzen erwartet, doch nichts geschieht... ich ahne Böses :???:

Ok, dann muss er wohl im Schuss liegen, ich gehe runter und sehe die Bescherung.
Gute >6cm bin ich zu weit vorne abgekommen :evil: :evil:
Und demenstprechend schaut dann auch die andere Seite aus :???:


In mir steigt eine Art Zorn gegen mich selbst auf. Hätte ich nicht genauer hinschauen müssen? War es das wieder Not :what:
:19:

Naja, letzten Endes konnte ich daran auch nichts mehr ändern...

Ich packe tief betrübt meine sieben Zwetschgen zusammen, packe das Elend und ziehe ihn Richtung Auto.

Das Aufbrechen ging relativ still vor sich.. der in der Zwischenzeit hinzugekommene Jagdchef konnte seine Enttäuschung auch nur schwer verbergen :???:

Ja, das Aero hat diesmal recht heftigst gewirkt... Knochentreffer aufs Blatt werden mit herber Zerstörung beider Schultern geahndet :sad:
So nah liegen Freude und mein über mich heftigster Ärger beieinander.

Beide Schultern wird man nur mit viel Geduld ausfieseln und als Gulasch retten können. Aufgebrochen bringt der Rehbock ohne Haupt und ohne Läufe gerade etwas über 9 Kg auf die Waage....


Anhang anzeigen 63984


Waidmanns Gruß

gipfl :cheers:
 
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G

Gelöschtes Mitglied 16162

Guest
Mittwochabend galt es wiedermal dem Rehwild in meinem heimischen Revier. Dieses JJ habe ich hier noch kein Waidmannsheil auf Rehwild gehabt. Entweder kein Anblick und wenn, dann Zukunftsbock, oder die Flächen waren frisch gemäht, so dass das Rehwild wenig Äsung fand und sich im Wintergetreide oder Raps aufhält.
Mittwoch sollte es passen. Gegen 19.30 Uhr aufgebrochen, gegen 19.45 aufgebaumt. Ansitzleiter 6m mit Dach am Waldrand. Beim ersten Blick über die Wintergerste entdeckte ich als erstes einen goldglänzenden Luftballon, welcher auf der Gerste lag und im Wind hin & her tänzelte. An einer angrenzenden, gemähten Wiese sehe ich gleich ein Stück Rehwild. 130m, Haupt mit weiß-gräulichen Striemen, komisch. So sehr ich mich auch bemühte, ich konnte es nicht genau ansprechen. Kein Pinsel zusehen und es drehte sich nicht für eine eindeutige Aussage, um an der vorhanden Schürze, oder eben das Fehlen eben dieser, das Stück anzusprechen. Da es ebenso gut eine Geiß sein konnte ließ ich das Stück unbeschossen. Kurze Zeit später schob das Rehwild in eine ungemähte Wiese ein. Da das Gras zu hoch war, war es nicht mehr zu sehen.
Kurze Zeit später entdeckte ich in der Gerste ein Haupt. Glas in die Hand, rote Geiß bei der Äsung von Blumen und Knospen. Stetig zog es dahin, weg von der Wiese. Als es in die Nähe des Ballons kam, machte es kehrt und äste Richtung hochbewachsene Wiese, in der sich vermutlich noch das andere Stück Rehwild befand. Die Geiß erreichte diese Wiese und zu sehen war nichts mehr. Nun kam die Tugend des Jägers zum Tragen: Geduld.
Eine ½ Stunde sah ich nichts. Kein Haupt, kein Rücken. Möglich, dass das Wild in die angrenzende Weizenfläche eingeschoben war, weg von mir.
Dann ein Haupt am Übergang Hohe Wiese – Gemähte Wiese. Es war die rote Geiß. Könnte es sein, dass ihr das graue Stück folgt? Ja, dem war auch so.
Nun nahm ich die Waffe auf und erhoffte mir ein eindeutiges Ansprechen des Stückes. Wieder Blick auf das Haupt. Grau-weiße Striemen. Diesmal hielt es mir auch den verlängerten Rücken her. Ein Bock. Entsichert und warten bis das Stück breit steht. Die Geiß äst in 10m Abstand zum Bock. Der Bock dreht, hebt das Haupt, der Schuß bricht (21.30 Uhr). Ich halte voll auf das Blatt, da ich verhindern will, dass der Bock in den Weizen flüchtet und ich eine Nachsuche habe, so wie das bei Kammerschüssen zuweilen ist. Den Hund hätte es sicherlich gefreut, mir war nicht danach. Der Bock lag sofort. Die Geiß reagierte nicht mit Flucht, sondern ging zu dem beschossenen Stück und sicherte in dessen Richtung im Abstand von einigen Metern. Nach kurzer Zeit zog sie in den Weizen.
Ich zündete mir nun eine Moods an und nach dem diese durchgezogen war, packte ich meinen Krempel zusammen, baumte ab und ging zum Stück.
Der Bock war ein Bast-Knopfer, dessen Knöpfe sich so nach hinten bogen, dass es wie ein Streifenhörnchen aussah. Ein Micro-Pinsel und Brunftkugeln so klein wie Haselnüsse könnten die Ursachen für die kümmerliche Entwicklung sein.
Aufgebrochen achtsame 9kg. Erlegt mit .308 MJG, 133m, Flucht 0. Bock Nr.6 JJ18/19

Noch etwas zur nicht vorhandenen Flucht der Ricke. Seit ich mit Schalldämpfer jage stelle ich dieses Verhalten vermehrt fest. Kuriosum war bei meinem letzten Bock, dass keine 10 Sekunden nach dem Schuss ein Fuchs am Bock war. Auch ihn ereilte die .308 (Beuteneid;-)).
 

JBB

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Nicht ärgern Gipfl... ich kann es nachvollziehen, aber dennoch...

Meine ZH hat gerade Ausgehverbot. Ich hab Treffpunktverlagerungen festgestellt, wenn ich 7x57R schieße. Das Problem hatte ich zu Beginn nicht, zumindest nicht feststellbar, als ich die Munition gebastelt habe. Dann kam der Einstecklauf und auch der passte. Dann kam der Wechsel auf ein anderes Glas. Und nun kommt der Punkt, ab wo es unklar wird. Ich hatte ein paar nicht so gute Treffer, meistens nur wenige Zentimeter neben dem gewünschten Zielpunkt. Da Kontrolle aber normalerweise passte, hab ich sie mir und der Hektik zugeschrieben. Da ärgert man sich ob der Zerstörung, aber solange das Stück liegt, ist noch alles gut.

Bei mir waren Kontrollschüsse mit Korrekturen immer über den EL, der schiesst sehr präzise. Am Ende kam noch ne 7x57R obenauf, die üblicherweise auch da lag, wo sie sollte... nur hab ich jetzt festgestellt, das muss nicht so beim nächsten Schuss sein. Da es schleichend war, ist es mir erst recht spät aufgefallen. Die Füchse mit dem EL lagen alle, da gab es auch keine TP Verlagerung. Nach nem Fehlschuss und ein paar mehr Kontrollschüssen hab ich erst festgestellt. Seit wann besteht es? Wodurch? Montage? ZF? Waffe schliesse ich aus - mit anderem ZF passte es ja.

Die .223 nutze ich gerade, da sie jetzt zuverlässig ihren Dienst tut und es ist ein tolles Gefühl, wenn die Kugel da liegt, wo man hin wollte. Aber selbst dann ist man nicht vor Überraschungen gefeit, es kann einem auch so gehen wie dir. Dann lieber freuen, dass das Stück nicht leiden musste - die 2kg notfalls zahlen und gut ist. Hab auch nen Pächterpaar, was deswegen rumheult und Träger-/Hauptschüsse fabriziert... ICH traue sie mir aber nicht zu und lieber leg ich nen Zehner obenauf für den "Verlust" beim klassischen Blattschuß (also hinters Blatt) wie dass ich mir deswegen den Streß gebe durch rumärgern oder/und riskante Schüsse.

WMH
 
G

Gelöschtes Mitglied 7846

Guest
servus

Nicht ärgern Gipfl... ich kann es nachvollziehen, aber dennoch...
Waidmanns Dank :)

...der Anspruch an sich selbst :?

Da war nicht viel, was man kaputtschießen konnte... aber ich habe es geschafft.

Meine ZH hat gerade Ausgehverbot. Ich hab Treffpunktverlagerungen festgestellt, wenn ich 7x57R schieße. ...
....
WMH

noch einmal die ehemalige Zieloptik montieren.. oder geht das nicht mehr ?

Hast mal den Lauf durchgeputzt?

ok... wir kommen aber o.T damit :?
 

JBB

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Die Knarre fetzt ... ;-):cool:

Ich mag sie vor allem deswegen...

Anhang anzeigen 63991

Sie ist kurz, leicht und unkompliziert. Magazin auf dem Bild ist das mitgelieferte 10er Magazin. 5er hab ich auch, lässt sich aber schwerer füllen, war ich diesmal zu faul ;) Bremse war der Versuch ob die Streukreise besser werden - konnte ich so nicht feststellen, aber schlechter sind sie keinesfalls. Blendprobleme entfallen so aber, da die Gase zur Seite weggehen. SD müsste erst nen Gewinde geschnitten werden.

Genug des OT
 
G

Gelöschtes Mitglied 23732

Guest
Ich mag sie vor allem deswegen...

Anhang anzeigen 63991

Sie ist kurz, leicht und unkompliziert. Magazin auf dem Bild ist das mitgelieferte 10er Magazin. 5er hab ich auch, lässt sich aber schwerer füllen, war ich diesmal zu faul ;) Bremse war der Versuch ob die Streukreise besser werden - konnte ich so nicht feststellen, aber schlechter sind sie keinesfalls. Blendprobleme entfallen so aber, da die Gase zur Seite weggehen. SD müsste erst nen Gewinde geschnitten werden.

Genug des OT

ich habe eine Ruger GSR ... ;)
 
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Waidmannsheil allen erfolgreichen Bockjägern.

Endlich kann ich mich auch mal mit einem Erlegungsbericht hier zur Wort melden.

Gestern Abend stand ein Bock schon um ca 20:30 uhr vor mir auf knapp 100 m im hohen Gras, aberimmer spitz oder verdeckt. Bin schon einige Zeit im Anschlag, da lenk mich ein Blässhuhn ab, da "schimpf" gewaltig.
Ich wechsel meine Blickrichtung und sehe, wie ein Habicht noch zwei mal einen "Angriff" auf die Wasseroberfläche hinter dem Schilf fliegt, genau an der Stelle aus der das Schimpfen kommt.
Ich habe noch nie gesehen,daß ein Habicht etwas aus dem Wasser schlägt (vielleicht hat da jemand von euch mehr Erfahrung). Aber dieser hatte auch keinen Erfolg.
Der Blick zurüch zum Bock, jetzt steht er endlich breit ...
Ich bekomme ihn aber nicht ins ZF und als ich nochmal hoch schaue, sehe ich ihn gerade noch in den Wald abspringen :evil:

Naja es war ja noch früh am Abend.
Dann auf der Anderen Seite Bewegung, Fernglas hoch ... Reh, weiblich. Auf den ersten Blick denke ich es ist ein Schmalreh, aber im hohen Gras ist der sichere Blick zwischen die Keulen unmöglich und so wird an einen schuß schon gar nicht gedacht.

Dann sehe ich auf einmal wieder den Bock im Hohen Gras, diesmal bleibe ich drauf und als er breit steht, bricht der Schuß



Die .308 Federal Fusion (9,7g) bannt ihn mit Kammertreffer an den Platz.
 
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13 Okt 2012
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Weidmannsheil an alle Erfolgreichen. Dieses Jahr habe ich zwar noch Zeit für die Jagd, aber beileibe nicht so viel wie sonst, da ich im Studium gerade sehr eingebunden bin. Diese Woche konnte ich aber jetzt endlich meine ersten beiden Böcke für dieses Jagdjahr erlegen.

Am Dienstagabend kam mir gegen 21:20 ein Bock in Anblick, welcher sich heimlich an der Waldkante langschlich und kurz davor war, wieder einzuwechseln. Er machte aber den Fehler auf mein Pfeifen zu verhoffen, ich kam wie geplant auf dem Vorderblatt ab, da er recht schräg stand. Den Ausschuss auf dem Blatt quittierte er mit dem sofortigen Zusammenbrechen.
Ich würde sagen, definitiv einer meiner ältesten Böcke, uns schon bekannt seit 4-5 Jahren. Zurückgesetzt hat er auch schon...
Mit Haupt wog dieser Bock 21,2kg.
Anhang anzeigen 64039

Anhang anzeigen 64040

Am Mittwochmorgen konnte ich einen jungen Bock beschiessen, welcher jedoch abging. Hund meines Pächters geholt, angesetzt, erstmal recht wenig Interesse. Selber noch nach einem Anschuss gesucht, aber nichts gefunden, als ich plötzlich ein schreckliches Klagen hörte. Daraufhin ging es im Laufschritt die 200m runter zum Fluss bei einer Steigung von ca. 20%, mehrmals einfach 4-5m runter gerutscht. Unten sehe ich dann das Leid, der Terrier hält schwimmend im Fluss den Bock fest. Ich hab es dann schnell beendet. Jedenfalls ist wohl aufgrund eines dazwischen geratenen Astes die Kugel gesplittert und hatte statt des Blattes die Keule getroffen. Ich bin froh, dass ich das so schnell klären konnte und ich so einen guten Hund dabei hatte.
Mit der Vergrösserung auf der geringen Entfernung hatte ich den Ast bei bestem Willen nicht gesehen, fand ihn aber dann doch als ich nochmal am gedachten Anschuss suchte. So schnell kann es gehen... Mit Haupt wog dieser Bock 16,2kg.

Anhang anzeigen 64041

Weidmannsheil, HP
 
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Konnte gestern morgen kurz vor halb 8 nun endlich meinen ersten Bock in diesem Jahr zur Strecke bringen.
In den letzten Wochen war die Bühne, was männl. Rehwild betrifft praktisch leergefegt. Ich wußte das sie da waren, aber blicken lies sich keiner.
Schickten immer nur die Ricken vor.....
Sonntagmorgen jedoch schienen sie sich abgesprochen zu haben, das es nun endlich an der Zeit wäre mal die Dickungen zu verlassen.

Nachdem ich auf der Pirsch von 4-6Uhr schon einen Bock so überraschend und dicht bei mir in Anblick hatte, das ich leider keine Chance zum Schuß bekam,
ergab sich auf dem anschließenden "Morgenabschlußansitz" dann die Gelegenheit. Zuerst jagte ein Bock auf gut 100m Entfernung eine Ricke.
Sie dachten aber nicht im geringsten daran mir einen kurzen Stop zu gönnen und so mußte ich sie im Anschlag und bereit zum Schuß ziehen lassen.
Dann trat, nachdem ich damit gar nicht mehr rechnete auf 45m ein Bock aus. Mit Kammertreffer und Ausschuß Blatt reichte es noch für eine Flucht von knapp 20m in die Dickung.

Jetzt hat also die diesjährige Bocksaison nun auch praktisch für mich begonnen, Waidmannsheil allen Erfolgreichen!
 
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