welche Freude, ich darf mich auch wieder mal hier verewigen. ALso...
vorausschicken muß ich, daß ich seit einiger Zeit mit einer Seissiger GPRS am Experimentieren bin. Nachdem ich sie dann tatsächlich am Laufen hatte, habe ich sie an eine Salzlecke gehängt. Landstraße (3 Opfer dieses Jahr bis jetzt) Auf der einen Seite der Wald, dann die Straße, dann eine etwa 30 Meter breite Dickung, dann Gerste. Zwischen Dickung und Gerste am Feldrand hat´s die Salzlecke. Dort hab ich die Kamera hin gehängt. Zu jagen kannste dort eigentlich wegen des Bewuchses im Moment vergessen. Anfang der Woche wurde das Heu endlich gemacht, von daher meine vage Hoffnung, daß das Rehwuld nu in der Gerste steht. Die hat jede Menge Untersaat, die gut zu schmecken scheint. Insgesamt 4 Stück Rehwild hab ich beim Ansitz ausgemacht, einsamer Rekord im Revier für dieses Jahr.
Also - die Kamera hat mir das Bild von einem schwachen Jährlicng geschickt. Freitags um 6 Uhr morgens. Er hat sich dann bis knapp 7 Uhr an der Salzlecke vergnügt um dann eine Stunde später wieder aufzutauchen.
Jetzt ist es ja bekanntermaßen so, daß am Älterwerden nicht alles schlecht ist, vieles, aber eben nicht alles. Samstag. 4 Uhr. Der Hund quengelt, scheint dringend zu sein. Also - aufgestanden, Hund raus. Es war dringend. Sehr. Gewssermaßen senile Bettflucht. Das war das mit dem Älterwerden.
Zehn nach 4. Mir kommt in den Sinn, wenn ich schon mal wach bin und es sind Ferien, waru eigentlich nicht. Was jetzt so alles kommt, bis ich auf dem Sitz war, erspare ich euch jetzt, sollte es jemand doch wissen wollen, bitte fragen.
5 Uhr, angsam reicht das Licht für einen gründlicheren Rundumlick und Probeanschlag. Durch´s ZF erkenne ich am Feldrand eine Bewegung. Glas genommen, ein Rehhaupt. ZF auf 15-Fach, ein Spießer.
Nun ging das knapp anderthab Stunden, eine Geiß taucht neben ihm auf und zieht von da in Richtung Salzlecke. Hatte mich schon gefreut, daß er mitzieht, nix. Mal knapp an der Feldkante, dann mal wieder rein, ein endloses Spiel. Ich wollte ein bissi Smartfonen, aber das klappt dann natürlich nicht.
Als er in einer Fahrspur stand, konnte ich endlich schießen. Schuß, Bock sprngt ab, 20 Meter ins Getreide, Rascheln, nix mehr. Ich hab mir mit Gewalt eingeprägt wo genau.
Nach einer halben Stunde bin ich hin, kein Bock. Nichts. Es war zu sehen, wo er lang ist, aber da lag kein Bock.
Zurück auf den Sitz, nochmal schauen, ich war an der richitgen Stelle. Aber der Bock nicht.
Ich bin also los, hab die Hunde geweckt (war ja noch mitten in der Nacht, 7 Uhr am Samstag). Den Poniter an den langen Riemen und los. Wir waren noch nicht den halben Weg zum Anschuß, da haben wir uns das erste mal auf die Fr...e gelegt. Ich sprach von der leckeren Biountersaat in der Gerste.
Am Anschuß angekommen legt er wie wild los, nach 10 Metern geschnallt, weil mit dem Unterwuchs nicht anders zu machen. Der Hund ist wie an der Schnur gezogen zu dem Punkt, wo ich den Bock vermutet hab, ist dann noch einen kleinen Bogen gegangen und mit zunehmender Begeisterung in Richtung der Dickung. An der dichtesten Stelle verschwindet er in der grünen Wand, es dringen eindeutlige Laute nach draußen. Ok, Bock tot. Jetzt muß ich mich beeilen, bevor er sich zusehr daran ausläßt. Mit dem Asterix-Schwert hab ich mir einen Zugang verschafft und nach 2 Metern lag der Bock. Tiefer Kammertreffer der Ausschuß hat noch den Vorderlauf durchschlagen. Mir ist schleierhaft, wie das sein kann. Aber egal, Bock tot, Hund glücklich, Schütze erleichtert. Alleine das Etui vom Asterix-Schwert hab ich im Eifer des Gefechts verloren. Mal sehen, wo ich sowas herbekomme....
Es lag ein Jährling, knappe 14 Kilo. Ann sich ein schönes Jahgderlebnis, wenn der Steß mit der Such nicht gewesen wäre....