Allen Erlegern mein Waidmannsheil!
Bei mir hat es am Wochenende auch endlich mit dem 1. Bock heuer geklappt und zwar ganz unerwartet:
Ursprünglich hatten wir ne Kanutour geplant und wollten Abends bei nem sehr guten Freund grillen. Naja, das Wetter habt ihr selbst erlebt, wir haben kurzfristig abgesagt, übern Tag hat es durchgehend geregnet und die Regenpausen sind nur vom nieseln unterbrochen worden. Meine Holde hat daraufhin ne kleine Shoppingtour gestartet. Meinen Kumpel hab ich von den Planänderungen in Kenntnis gesetzt, seine Frau meinte, er wär grad im Garten und bereitet den Bau der Terrasse vor. Na und weil man ja irgendwann mal selbst bauen will und Unterstützung gebrauchen kann, setz ich mich ins Auto und fahr hin zum Helfen. Wie ich dort bin, hat er grad aufgehört, weil der Boden total aufgeweicht ist. Wir tragen dann das Gästebett in ein grad renoviertes Zimmer und holen seinen Waffenschrank aus dem feuchten Keller hoch (den Wafffen hat der feuchte Keller bereits zugesetzt...). ScheiXe, was muss der Kollege sich auch nen Null-Schrank zulegen...
Wie der Schrank steht, läßt der Regen auch etwas nach, der Boden im Garten ist aber immernoch bodenlos. Also starten wir kurzentschlossen eine Reviererkundung, wo grad die Sauen zu Schaden gehen. Es war nämlich gedacht, den Wühlern auf die Schwarte zu rücken - Deutschlandspiel hin oder her...
Wir fahren also auf die höchste Erhebung im Revier, dort steht überm Wald ein Dinkelfeld. Auf dem Wanderweg ist erstaunlich wenig los, im Dinkel nicht: mehrere Platten zeugen von der nächtlichen Tätigkeit der Schwarzen. Zwei hundert Meter weiter steht ein Reh im klatschnassen Kleeacker. Glas hoch, Bock, nicht mehr jung, nicht allzu dick, die Grenze auch nicht weit: Mein Kumpel meint, ich solle es versuchen. Ich allso vorsichtig aus dem VW-Bus raus, die R8 der Frau und das Vierbein dabei "pirsche" ich auf dem Wanderweg in meinem grünweiß karrierten Hemd noch 20m weiter vor. Offensichtlich ist der Bock den Anblick von bunten Wanderern gewohnt, er sichert zwar zwei dreimal herüber, stört sich aber nicht wirklich an mir.
Das Vierbein aufgebaut, Kanone drauf und ins Ziel gehen geht flott, der Bock zieht noch einen Schritt nach vorne und gibt wenigstens die obere Hälfte des Blattes frei, das muss reichen. Im Schuss sehe ich nur noch eine Dampfwolke, wo zuvor der Bock stand und vernehme -SD sei Dank - deutlich nen harten Kugelschlag. Repetieren und die Stelle im Auge behalten, es rührt sich aber nix mehr. Mein Freund und Jagdherr kommt aus dem Auto nach und gemeinsam bergen wir den Bock. Er freut sich neidlos mit mir. Wir stehen vor einem älteren etwa fünfjährigen mittleren Bock. Die starken Rosen lassen vermuten, dass er schon mal mehr auf hatte.
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Der Schuss sitz hoch Blatt (wo ich auch abgekommen war) und hat die Wirbelsäule durchschlagen. Der Bock wiegt 18kg mit Haupt, Blaser R8, Kal. 308 win, 130gr TTSX. Der Entfernungsmesser sagt sagt 140m.
Nachtrag: Wir stellen noch einen Sitz ans Dinkelfeld, grillen und schauen dann doch Fussball anstatt auf die Sauen auszurücken. Als die Deutschen dann doch noch 11Meter schießen können, ist es draußen stock dunkel. Die Nacht verbringe ich mit meiner Frau im VW-Bus im Revier des Kollegen. Um dreiviertel vier hat das Luftbett doch deutlich an Inhalt verloren und ich hab den Untergrund erreicht. Schlafen kann ich so eh nimmer und versprochen hatte ich es eh, also steh ich auf und schau in der Morgendämmerung noch den Sauen im Feld. Diese waren nicht da oder sind schon wieder weg, jedenfalls seh ich keine. Dafür erleb ich einen herrlichen Sonnenaufgang und seh reichlich Rehwild. In ner Bulldogspur lauf ich auf 1m an zwei Kitze ran, die mich mit großen Augen anschauen. Leider gelingt es mir nicht, die Kitze zu fotografieren, Kurz vorher starten die beiden durch und ich kann ihre Fluchtwege im Zickzack nur anhand der sich bewegenden Halme verfolgen. Ein wenig erinnert mich die Szene aun Tom und Jerry Filme, wenn die Maus unterm Teppich flüchtet und nur die Silouette zu erkennen ist...
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Kurz vorm Bus stehen nochmal zwei Kitze im Lagergetreide, die sich mit dem Handy durch Fernglas fotografieren lassen.
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