Zuerst ein kräftiges Weidmannsheil allen Bockschützen.
Gestern durfte ich diesen nach meiner Meinung nach alten Recken erlegen.
Am Vortag sah ich beim Pirschen einen Bock eine Gais treiben. Ich versuchte beide anzugehen, aber als ich im Schlag hinter einem Stoa (Baumstumpf) in Deckung liegend den Schlag abgeglast habe, war die Bühne leider schon leer. Ich versuchte es noch mit Blatten, aber es tat sich an diesem Abend gar nichts mehr. Kein Haar war zu sehen. Also verblendete ich noch meinen Stand mit herumliegenden Totholz und beschloss am nächsten Tag wiederzukommen.
Nach einem vergeblichen Morgen- und Vormittagsansitz bezog ich am frühen Nachmittag den Stand erneut und versuchte es mit dem Blatter. Vom alten Bock war nichts zu sehen. Nach 2 Stunden kam ein IIIer Bock der noch im Bast war. Ein passender Abschuss, aber unsere IIIer liegen schon alle. Also Hahn in Ruh. Plötzlich hörte ich es Brechen und Fiepen. Endlich der alte Bock treibt die Gais. Aber nein! Der schwache IIIer trieb eine Gais knapp an mir vorbei. Im Schlag blieben zwei Kitzer zurück, die verstört dem Treiben zusahen. Nach einer Weile erschien wieder der IIIer und begann im Schlag vertraut zu äsen. In der Hoffnung, dass der Alte sein Revier gegenüber den Jüngling verteigen wird, richtete ich mich hinter dem Stoa ein. Ich legte den Stutzen (98er, .243 Win 6,5gr. Hornady TM)) an und beobachte angespannt durch das Absehen den IIIer. Nach einer sehr langen Zeit wurde dieser nervös. Immer wieder äugte er nach rechts oben in die Kultur. Entweder spürt er dort die Gais oder den Bock. Durch das Absehen glaste ich die Stelle, wohin der IIIer unruhig äugt, ab. Ein fahlroter Fleck im Grün! Ich hoffe auf einen Bock. Ein Bockhaupt schiebt sich aus der Dickung. Nur der Vorschlag und der Träger sind zu sehen. Gleich geht die Reise los und der Alte wird den Jungen vertreiben. Das würde es dann wieder sein und die Chance wäre vertan. Das Absehen liegt auf dem Stich und irgendwie überrascht mich selbst der Schuß. Der Bock fällt im Feuer. Ein ganz kurzes Schlögeln folgt noch. Hubertus sei Dank, der Bock liegt!
Oben angekommen, darf ich bei einem reifen ungeraden 6er Andacht halten. Auf den Photos sieht man es nicht so gut, aber die Rosen sind nach Außen stark abfallend, fast mit dem Haupt verwachsen. Kaum kann man noch Rosenstöcke fühlen. Beim Aufbrechen zweifle ich an der Schärfe meines Knickers, da die dicke Haut der Decke kaum zu schneiden ist.
Keine prallende Trophäe aber mir sind die alten, zurückgesetzten, reifen Böcke allemal lieber. Immer wieder wundere ich mich wie die alten Böcke fast wieder jugendlich aussehen, wenn man vor ihnen steht.
Genaues Alter wird nach dem Auskochen des Astes nachgeliefert, aber meine Meinung geht in Richtung 7 - 8 Jahre.
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