Gestern fielen dann Nr. 14 und 15.
Den Tag über hatten wir ganz minimalen Schneefall, ganz angenehm, dadurch war ersichtlich, was sich gerade wirklich bewegt und ich hab wieder etwas gelernt, im Nachgang, über eines meiner Reviere. So hatten wir wenn es hochkommt einen cm Neuschnee, aber absolut ausreichend. Abends war leichter Ostwind, teilweise mit Böen 2-4 angesagt - und Bewölkung. Also Idealbedingungen, wie ich finde, der Wind ist noch ned zu stark, aber geht etwas, was die eigene Geräuschkulisse etwas verschluckt - Bewölkung samt indirektem Licht ist besser wie sternenklar (Mond ist ja gerade noch nicht), man sieht weit - und der Neuschnee (bei uns mit Altschneeunterlage) ermöglicht gute Sicht und Verfolgbarkeit - Herz was willst du mehr.
So bezog ich eine meiner offenen Leitern, an einer recht erfolgreichen Stelle vom letzten Jahr, diesmal nur gute 150 näher am Waldrand, was letztes Jahr das Hauptmanko war. Gut eingemummelt legte ich Waffe und Sandsäcke bereit und harrte der Dinge die da kommen.
Ich saß noch gar nicht so lange, da sah ich rechts von mir auf einer langen Wiese, die unseren Wald teilt, Bewegungen - aber so wirklich herausfinden, was es ist, lies sich nicht. Ich vermute Hasen und drehe mich wieder weg, da sehe ich einen Fuchs die Straße entlang schnüren. Glas gegen Waffe getauscht und nach rechts gedreht... ja verdammt, wo ist der denn hin??? Schnell wieder das Glas in die Hand, ja Mistkerl, der steht natürlich am Wege T auf dem freigewehten Asphalt - quasi schwarz auf schwarz - im engerem Sichtfeld des ZF einfach übersehen. Glas weg, Waffe in Anschlag - irgendwas scheint ihm nicht so geheuer zu sein - ich hab ja auch genug gehampelt nun - so dass er recht eilig nach rechts zieht. Schnell wird klar, so bald macht der keinen Halt, also mitziehen und schiessen, komplett nach rechts verdreht nicht die einfachste Sache der Welt. Auf den Knall hin ruckt er in sich zusammen, um dann langsam weiterzuziehen. Zu weit hinten, schiesst es mir durch den Kopf und da ich Füchse als hart im Nehmen kennegelernt habe wird repetiert und die zweite Kugel auf Reise geschickt - nicht dass er gleich die letzte Energie nimmt und doch noch verschwindet. So ereilt ihn 15m vom ersten Anschuss die zweite Kugel - ich war etwas hoch in der Eile, aber er klappt einfach zusammen. Blick auf die Uhr... sauber, keine 30 Minuten und der erste liegt, da könnt noch was gehen.
So wird fleißig die Gegend abgeglast bei inzwischen doch kräftigem Wind, sicher 3-4, als ich am Hühnerstall links von mir (also eigentlich in meinem Wind) - wieder eine Bewegung erkenne. Der Fuchs ist sich wohl ned so ganz sicher und zieht den Weg entlang am Stall vorbei auf mich zu, mal im Feld, mal auf dem Weg. Ich richte mich mal ein, als er auf 130-140m rechts vom Weg im Feld eine Pause einlegt. Ich ringe mit mir... ne, Straße hat er sicher verlassen, hat er Wind, kommt er noch? Es zieht sich - ich werde unsicherer ob der Entscheidung des Fuchses und entschließe mich doch zum Schuss auf den spitz zu mir verhoffenden Fuchs - um mit einem flottem Abgang belohnt zu werden... er dreht ein schnelles C um mich beschreibend. Ich verfolge ihm im Glas, da ich in die Richtung wegen Gefährdung nicht hinlagen kann und die Entfernung doch ordentlich ist - doch als sein C quasi in meinen Rücken kommt kann ich es noch einmal wagen, da nun Kugelfang wieder gegeben ist. Stehend auf der Leiter, gegen Sitzbrett und Rück-/Seitenlehne gelehnt wage ich den nächsten Schuss auf den vermeintlich angebleiten Fuchs. Er ist nun doch schon ordentlich weit weg, ich halte etwas drüber und als er langsamer wird und dann verhofft geht die 223 wieder auf Reisen. Auf den Schuss hin gibt es eine Kehrtwende, der Fuchs zieht langsam weiter weg und dem Saustall zu, das Verhalten legt einen Treffer nah, so dass ich auf einen weiteren Nachschuss verzichte, insbesondere da wir so langsam auf die 300m zugehen und auch der Kugelfang wieder flöten geht, der er dabei den Gegenhang höher steigt.
Ich schaue auf die Uhr und bleibe noch weitere 45 Minuten sitzen, es regt sich aber sonst nix mehr, so mach ich mich an das Einsammeln bzw. Nachsuche. Nr. 1 ist ein sehr schwacher Rüde, wie vermutet mit weichem Ersttreffer. Der zweite Treffer lässt sich auf die schnelle nicht finden - muss aber gesessen haben, denn auf den Schuss ist er ja zusammengesackt. Ich gehe zum Hühnerstall, wo auch mein Gefährt steht, lege Fuchs Nr. 1 ab sowie einige Klamotten, da ich jetzt ein paar Meter laufen muss und es doch schnell warm wird. Auf dem Weg dort hin komme ich am Kugelriss Nr. 1 vorbei, nix deutet auf einen Treffer hin, verdammt nochmal.
Nun hilft mir der Neuschnee, ich laufe einfach den Weg Richtung Saustall entlang bis auf der passenden Höhe eine Fuchsfährte kommt, folge dieser in Anschussrichtung, beginne irgendwann zu zweifeln ob es die richtige ist (war das so weit aufs Feld raus???) - als ich eine auffällige Stelle sehe, beim Näherkommen sehe, japp, das passt. Der Schnee ist breitflächig platt, so als ob der Fuchs kurz lag und sich aufgerappelt hat, Kugelriss sehe ich auch ganz knapp dahinter, und auch Schweiss. Den Spuren folgend und dem Schweiss (fuchstypisch anfangs viel und dann deutlich abnehmend, die haben einfach wenig...) geht es Richtung Schweinestall - wo meine Suche dann leider auch endet - mehrere Röhren, sehr sehr viele Fuchsspuren... hier scheinen sie öfters zu sein (hier mein Lessons Learned - das kannte ich noch nicht). Die vielleicht 150m hat er noch gepackt
Eingeschlieft.
Für die Statistiker
Mossberg MVP Predator - .223 mit LOS HT 52gr
ca. 80m und 65m bei Nr. 1
ca. 140m und ~240-275m bei Nr. 2 (zweiter Schuss auf die Entfernung nur, weil ich vom Ersttreffer ausgegangen bin, ist keine normale Entfernung für mich)