Waidmannsheil den Fuchsschützen!
Montag habe ich den Aufbruch vom Bock ins Revier gebracht und bei der Kontrolle gestern stellte ich fest, dass Reineke sich schon bedient hatte. Auf Verdacht hatte ich noch etwas Tiefkühlluder dabei und konnte direkt nachlegen. Um 20.00 Uhr saß ich dann vor Ort. Der Beständer gab mir noch auf den Weg mit, dass ich einen geringen Jährling oder ein Schmalreh gerne erlegen könne, da er noch für einen guten Bekannten ein Reh bräuchte. Der Bock von Montag sei zu alt.
Ich saß keine zehn Minuten, als 20 Meter vor mir ein Schmalreh aus der Hecke in den Weizen trat. Anfangs war ich mir sicher eine Ricke vor mir zu haben. Auf kurze Distanz wirkte das Schmale im zehnfachen Glas recht groß und das Haupt lang. Dass kein Gesäuge vorhanden war konnte ich schnell sehen. Dann begann das Stück ausgelassen umherzutoben und wirkte in größerer Entfernung nun auch deutlich jugendlicher. Als ich dann doch überzeugt war, dass es eben ein Schmalreh ist und keine Ricke, war es schon zu weit für einen Schuss und verschwand dann auch in einem kleinen Feldgehölz - um wenig später aus genau diesem Gehölz über die kurzrasige Wiese in wilden Bocksprüngen und hakenschlagend direkt auf mich zu zustürmen. Dankenswerter Weise bliebt es auf 30 Schritt breit stehen. Der zierliche Körper kam nun gut zur Geltung und die Entscheidung war gefallen. Der Schuss war kein Kunststück und nach kurzer Flucht lag das Schmalreh genau dort, wo es 40 Minuten vorher ausgetreten war.
Zügig zog ich das Reh zum Luderplatz um es dort aufzubrechen. Leber und Nieren verstaute ich feinsäuberlich in einem Gefrierbeutel - das Herz war zerschossen - und lies den übrigen Aufbruch vor Ort liegen. Danach hesste ich das Schmalreh wie einen Hasen und hing es vor dem Hochsitz über den Zaun. Um 21.05 Uhr saß ich wieder, als sei nichts gewesen.
Wieder musste ich nicht lange warten, als in einiger Entfernung der erste Fuchs des Abends über die Wiese schnürte. Da er keine Anstalten machte, sich mir zu nähern, zückte ich das Mäuspfeifchen und konnte so seine Aufmerksamkeit auf mich lenken. Mit kürzeren Pausen kam der Rote zielstrebig auf mich zu. Mit der BBF war ich schon längst in Anschlag und hoffte, ihn auf Schrotschussentfernung zu bekommen. Ungefähr 50 Meter vor dem Sitz sah Reineke den frischen Aufbruch und legte sich wie ein Stubentiger in Lauerstellung hin. Ich wartete zunächst, wollte ich doch eigentlich mit Schrot schießen. Nach einer gefühlten Ewigkeit entschied ich mich doch für die große Kugel, da ich befürchtete, er würde es sich anders überlegen. Der junge Rüde lag am Platz.
Begeistert vom Erfolg des Abends setzte ich den Gehörschutz ab und die Wasserflasche an - als ich es im Weizen wieder rascheln hörte. Schon konnte ich zwei Gehöre ausmachen, die zu einem weiteren Fuchs gehörten. Dieser war schon in Reichweite meiner Schrote. Ich setzte also zügig den Gehörschutz wieder auf und lies fliegen. Ein weiterer junger Rüde war mein!
Nachdem das Reh in der Kühlung hing, hab ich mir erstmal ein kühles Blondes gegönnt! ;-):cheers:
Horrido!
Oldenbart