Waidmannheil ihr Raubwildjäger, im Moment scheint es ja überall zu laufen.
Sonntagabend hat auch Diana bei mir mal den Rock gelüftet und ich habe beherzt zugepackt, habe jetzt schon 23 Jahre den Jagdschein aber so etwas ist mir auch noch nicht passiert, aber wie sagt man so schön : Auf der Jagd gibt es nichts was es nicht gibt :20: .
Nachdem der letzte Schnee bei uns seit eineinhalb Woche verschwunden ist und es langsam wieder kälter wurde, gab es Samstagnacht mal wieder ein wenig Neuschnee. Also Sonntagmorgen raus und soweit es ging abfährten, dabei stellte ich fest, dass ein Luderplatz stark frequentiert wurde, denn so ein Spurenbild kommt nicht von einem Fuchs.
Also schon gefreut, Sonntagabend ist gerettet, der Schnee müsste zum Ansitz reichen, leider machte mir die Sonne einen ganz schönen Strich durch die Rechnung, denn gegen Abend war um den Luderplatz da im Waldschatten liegt nur noch noch eine Fläche von 70m Breite und 60 m Länge mit Schnee bedeckt. Aber ich wills versuchen zu stark ist der Drang in die freie Natur.
So um 19.15 Uhr fertig gemacht für den Ansitz, offene Leiter also schön warm eingepackt, ein paar Heizpads unter die Socken und los gings. Ansitz liegt so ca 1 km vom Haus entfernt, ca 200-300m vor der Leiter der erste Fuchs auf 60m im Scheinwerfer, er ließ sich entgegen sonstigen Erfahrungen durch den Pkw nicht stören und zog wie von einem Faden gezogen schnurstraks seinen Weg links vom Auto weiter, also raus Waffe geladen und so ein Mist nur noch einzelne Scheeflecken, doch da, ein dunkler Fleck auf weißen Untergrund Waffe hoch, ins Ziel und fliegen lassen, er liegt welch Freude, doch er hebt immer noch ein wenig sein Haupt und um nichts zu riskieren schieße ich noch einmal nach.
.22 Mag CCI Varmint Hohlspitz. Da ich den Hund im Kofferraum habe, Handschuh an, den Fuchs eingesammelt und mit offener Fahrertür und Fuchs in der linken Hand die letzten 200m zur Leiter zurück gelegt.
Ich kann direkt neben der Leiter versteckt parken also den Fuchs in Leiternähe abgelegt und aufgebaumt. Verflucht ist aber doch ganz schön dunkel, zumal auf der Stillegung einige Altgrasbüschel aus dem Schnee hervorschauen. Innerlich bin ich schon am überlegen ob nicht wieder abbaumen und zurück nach Hause aufs Sofa neben meine liebe Frau soll, denn Waidmannsheil hatte ich nun schon und so bin ich eigentlich rundherum zufrieden. Doch irgendetwas spricht auch wieder dagegen, ich weiss nicht so richtig was, aber da ist etwas. Na gut, die Augen haben sich schon wesentlich besser an die Dunkelheit gewöhnt, bleiben wir noch ein wenig sitzen. Immer wieder das Doppelglas hoch und die Stillegung abgeglast so gegen 20.30 Uhr da, der Puls geht hoch ein dunkler sich bewegender Fleck, was ist es Hase oder doch vielleicht ein Fuchs? Ein kurzer Schwenker von dem Fleck nach rechts gibt Gewissheit : Fuchs der Puls steigt noch mal spürbar an, aber schade er zieht spitz von mir weg :19: . Jetzt nur keinen Fehler machen, Drilling hoch, Leuchtpunkt an und durchs Zielfernrohr den Fuchs gesucht, schade er muss weg sein. Waffe runter, Doppelglas hoch und nochmal abgeglast, da ist er ja wieder, schön breit ca 50 m entfernt mit Richtung zum Luderplatz. Waffe hoch und den Fuchs ins Glas genommen, doch er will nicht verhoffen also kurz wie ein Reh geschreckt, er verhofft und abgedrückt, er liegt, schnell auf große Kugel umgestellt und den Fuchs weiter im Absehen behalten, bei Füchsen weiss man ja nie so richtig aber er liegt ganz ruhig da.
.22 Mag CCI Varmint Hohlspitz.
Puh, ganz ruhig durchatmen, ein wenig werde ich jetzt doch vom Jagdfieber geschüttelt. Einen Moment noch sitzen bleiben das ganze noch einmal Revue passieren lassen und dann nach Hause. Ab und zu das Doppelglas noch einmal hoch
und abgeglast, aber alles ruhig kein Hase, kein Reh, kein Fuchs. Um 20.45 Uhr noch einmal abgeglast und da durchzuckt es mich wie ein Blitz, von links wechselt schon wieder ein Roter an, hoffentlich haut er nicht ab wenn er seinen toten Artgenossen spitz bekommt. Waffe hoch und da sichert er auch schon zu seinem in 20m Entfernung liegenden toten Artgenossen rüber. Hinters Blatt angehalten und abgedrückt, 2 Luftsprünge und ein kurzes Klagen und auch er liegt ganz ruhig da. .22 Mag CCI Varmint Hohlspitz. Das gibt es doch gar nicht, ein unbeschreibliches Gefühl steigt in mir auf, dieses will ich noch einen Moment genießen und dann abbaumen, doch dazu komme ich überhaupt nicht, gegen 21.00 Uhr wechselt erneut ein Roter von Links aus dem Blühstreifen in Richtung Luderplatz diesmal habe ich nicht soviel Zeit weil der Fuchs schon eher auf seinen zuletzt verendeten Artgenossen trifft, Waffe hoch und da verhofft er auch schon, Mist im Abdrücken merke ich zu weit vorne und der Kugelschlag gibt mir recht,vorbei. Im Augenwinkel sehe ich noch den Rotrock in den Blühstreifen flüchten und kann da den Weg noch akustisch ein wenig weiter verfolgen.
So ein Ärger zu schnell geschossen, schade zwar aber nichts zu machen. Damit sind jetzt auch meine fünf Patronen .22 Mag für den Einstecklauf die ich immer mit im Etui habe verschossen. Aber zur Not habe ich ja noch die große Kugel oder Schrot wenns passt. Jetzt nehme ich mir vor noch bis 22.00 Uhr sitzen zu bleiben und dann nach Hause zu fahren.
Ab und zu glase ich noch die Stillegung ab und sinniere darüber wie wohl so etwas zu Stande kommt, so viele Füchse in so kurzer Zeit. Bei der Schneeperiode vorher war an dieser Stelle niemals so ein Betrieb, hängt es vielleicht damit zusammen das die Ranz zu Ende ist und die Füchse hungrig? Ich weiss es nicht, doch da rechts im Wald so um 21.30 Uhr ein Tapsen auf dem gefrorenen Laub, das kann eigentlich kein Hase sein, vorsichtshalber schon mal den Drilling in Richtung Luderplatz eingerichtet und weiter gelauscht Tapp Tapp Tapp........ Ruhe das jenige welches müsste jetzt unter dem Waldessaum auf der Flächenstillegung in Höhe des Luderplatzes sein, da, das kann nicht sein schon wieder ein Fuchs, er schnürt schnurstraks zu den näheren toten Fuchs hin und als er die Lunte von diesem bewindet wiederfährt ihn dasselbe Schicksal diesmal mit der 7x65 Nosler Partition. Ein eigentümliches Bild im Schnee zwei Füchse direkt hintereinander langgestreckt verendet, hätte so etwas nie für möglich gehalten. So langsam wird mir das ganze auch ein wenig unheimlich, denke darüber nach was man jetzt machen sollte wenn noch ein Roter erscheinen würde, schießen, laufen lassen?
Bitte nicht falsch verstehen habe mich wirklich über diese Strecke gefreut und sie wird auch ein einmaliges Erlebnis bleiben, aber solche Gedanken gingen mir da so durch den Kopf. Doch viel weiter kam ich auch nicht mit meinen Gedanken, denn beim Abglasenso ca 10 Minuten nach dem letzten Schuss stellte ich fest, das die Füchse nicht mehr direkt hintereinander sondern nebeneinander liegen. Häää?
Das war doch eben noch anders, naja Glas runter Waffe hoch und durchs Zielfernrohr beobachtet, keine Regung, wieder Doppelglas hoch und nochmals genau geschaut, wirklich nebeneinander und nicht mehr hintereinander aber alles ruhig.
Einmal noch die ganze Fläche abglasen und dann abbaumen denn das beunruhigte mich doch ein wenig mit den beiden Füchsen. Als ich wieder mit dem Glas da ankomme wo beide Füchse liegen müssten, nur noch einer! Das kann doch nicht wahr sein. Waffe entladen und eiligst runter von der Leiter, unten wieder laden und mit Taschenlampe zum Anschuss ca 30m vorher höre ich es im Wald schon rascheln, Taschenlampe an und schon funkeln mir die Seher von dem Fuchs im Wald entgegen, erster Gedanke schießen, Mist mit Schrot zu weit und für die Große Kugel kein Kugelfang da es nach 25 Metern im Wald steil bergab geht. Hat sich auch schon erledigt weil der Fuchs sich schön hörbar aber nicht mehr sichtbar den Abhang der auch noch zur Nachbarjagd gehört runterbewegt. Alles keinen Sinn zurück zum Auto da sitzt ja Gott sei Dank noch mein KLM Biene. Hund raus und zum Anschuss bewindet erst den toten Fuchs und geht dann schnurstracks auf der Wundfährte in den Wald. Ich bleibe stehen und lausche erst mal, da, nicht nur das Rascheln von Biene im gefrorenen Laub sondern auch das von dem Fuchs, kurze Zeit später dann auch Standlaut.
Versuche das Ganze an zu gehen aber der Fuchs schiebt sich immer weiter den Abhang hinunter, unten weiter läuft noch eine Bundesstraße lang, das fehlt dann auch noch, ein kranker Fuchs und der Hund auf der Straße.
Schließlich kommt das Ganze dann doch noch in einer Kuhle zum stehen und ich kann mit der Taschenlampe beobachten wie der Hund versucht den Fuchs immer wieder zu fassen, dieser ist aber noch sehr mobil und springt ihr regelrecht entgegen. Auch mit Erfolg denn 2 mal klagt der Hund kurz auf, aber er lässt nicht locker. Da der Hund erst knapp 3 Jahre ist, muss er nicht gleich mit so einem mobilen Fuchs anfangen zu lernen wie man so etwas macht, also rufe ich ihn ab was er aber auch nur mit wiederwillen befolgt und trage dem Fuchs den Fangschuss an.
Das dieser Fuchs mit der Schussverletzung (7x65) überhaupt wieder aufgestanden ist ist ein Wunder, Schuss oberhalb der Blätter und unterhalb der Wirbelsäule. Erspare euch mal das Bild, für mich unbegreiflich
Die Kontrollsuche auf den gefehlten Fuchs blieb wie erwartet erfolglos, habe auch am nächsten Tag bei hellen keine Anzeichen auf einen Treffer gefunden.
Bei dem Anruf des Nachbarpächters und Schilderung des Vorfalles, da der kranke Fuchs ja bei ihm zur Strecke kam und auf meine Frage hin ob er den Fuchs zum Essen oder verwerten haben wollte, kam nur die Antwort: Den kannste behalten beim nächsten Stammtisch nehm ich ein Zigeunerschnitzel mit Pommes ! Ach ist das schön wenn man Nachbarschaftlich so entspannt jagen kann.
So nun reicht es aber auch für heute.
Alles 4 Rüden 6,5 -7 -7,3 - 7,5 kg
Gruss fuchshaken :31: