Piefke auf Almratzn (Achtung Überlänge!)

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Und so was gibt ja auch keiner dann ab. Gehört sich ja irgendwie auch nicht, exportieren so ein gutes Zeug. Den trinkt man am besten eh da, wo er herkommt. Trotzdem... wenn du eine Quelle weißt...vielleicht so eine klitzekleine, geheime PN... :?
 
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drillinger schrieb:
Und so was gibt ja auch keiner dann ab. Gehört sich ja irgendwie auch nicht, exportieren so ein gutes Zeug. Den trinkt man am besten eh da, wo er herkommt. Trotzdem... wenn du eine Quelle weißt...vielleicht so eine klitzekleine, geheime PN... :?

jo, am zirbitskogel werden die zapfen sogar verkauft ;)
 
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Bin nächsten Sommer im Berchtesgadener Land, sind dann nur zwei Stunden, vielleicht schaffe ich das ja...
 
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Mein erstes Murmel

Dieses sollte in Osttirol erlegt werden . Anreise war Mittwoch. Am Dienstag stellte ich fest, dass mein Blinker im Auto nicht mehr ging, also los die Suzuki Händler abgegrast. Keiner konnte helfen. Also Boschdienst evtl. liegt es ja am Relais. Dieser hatte auch keines. Mist, so kann ich nicht Fahren, bei den Ösis ohne Blinker, das geht nicht. Der Bosch dienst hatte ein anderes Relais, da stimmte aber die Kabelbelegung nicht. Also mal nachschauen ob man die Kabel nicht umklemmen kann. Als ich den Schrumpfschlauch aufgeschnitten habe, sah ich dass das dritte Kabel ab war. Also die beiden Kabel kurz zusammen geklemmt, Blinker ging wieder. Der Urlaub war gerettet. Am Mittwoch morgen um 9 Uhr ging es los. Der Start Richtung Österreich.
Es war sehr warm, mein Border Terrier zog es vor, hinten auf der Rückbank, unter Decken weiter zu fahren. Das Wetter war klasse. Gegen 15 Uhr war ich dann an der Pension. Michael war bereits mit seiner Drahthaarhündin Anny schon am Parkplatz.
Auf der Suche nach Helmut, sah ich dann Ratzi entgegen kommen. Nachdem wir schon etwas im Kreis gefahren sind, entschloss ich mich kurzfristig zur Pension zu fahren und Ratzi zu fragen. Aber als erstes gingen wir was essen. Anschließend fuhren wir zu Helmut, um zu besprechen, wie das am nächsten morgen laufen sollte.
Am Donnerstag morgen sind wir um 7 Uhr beim Jäger gewesen und dann ging es sofort nach oben, ziemlich steil einen Trampelpfad hinauf, ich war von der Gruppe der langsamste. Meine Jagdkameraden warteten immer auf mich, bis ich endlich hinterher war. Dann sahen wir die ersten Murmel. Aber das war der Rentnerhang, der war nichts für uns, obwohl mir der sehr entgegengekommen wäre. Weiter bergauf. Die nächsten Murmel sollten es sein. Diese waren ca. 150-170 m weg. Norbert meinte das packt er, es waren vier stück auf einem Felsvorsprung. Er ging in Anschlag, drehte das Zielfernrohr noch etwas nach oben und dann bumm, links daneben. Leider hatte seine Waffe hatte ein einnehmendes Wesen, und gab die Hülse nicht wieder frei. Aber er meinte er bekommt das hin, blieb an Ort und Stelle und versuchte die Patrone raus zu bekommen. Wir anderen sind dann einen Steilhang entlang gekrabbelt, damit wir Ihn nicht stören.
Ein gutes Stück weiter waren dann am gegenüberliegenden Hang ein paar Löcher im Berg, und dort waren Murmel. Ich entschied dort zu bleiben und auf ein Murmel zu warten, ich war nämlich fertig.
Also Rucksack auf den Hügel und hingelegt, die Ameisen krabbelten auf mir rum, Touristen kamen den berg rauf, die Mistfliegen ärgerten mich, vor mir poppten zwei Heuschrecken, ich überlegte gerade ob ich diese trennen soll, da sprang plötzlich ein Murmel den Berg herab, ich Gewehr in Anschlag, mist Gräser vor der Mündung, also anders hinlegen, die 222 ist da ja etwas empfindlich.
Also wieder Murmel anvisiert, aber das saß vorm Loch, S******, gelesen hab ich es sollte unterhalb des Eingans sitzen, also warten . Das Murmel verschwand, oh mist, überlegen wenn ich heut keines Schieße muss ich morgen nochmals rauf, das überleb ich nicht. Links von mir, in kurzem Abstand, zwei Schüsse also Markus und Michael hatten bereits ihre Murmel, ohje nur noch ich und Ratzi. Zu meiner Linekn kamen die drei bereits zurück, elender mist, ich will nicht nochmal die berge rauf, ich spürte jetzt schon alle Knochen . Da das Murmel war wieder da. Also wieder angelegt. Das Murmel saß wieder vorm Loch. Weiter raus wollte es heute wohl nicht, ich angelegt, das Tier saß schräg ich wollte es ja nicht durchlöchern. Sauber hinter das Blatt gehalten, Waffe gespannt, bumm Murmel viel um, zitterte und rutschte rückwärts weg, ich S****** genau das wollt ich eigentlich nicht, also Waffe auf den Rücken, Rucksack Bergstock und den Hang runter und drüben wieder rauf. Ich dachte eigentlich ich bin fertig, aber das ging, dann stand ich oberhalb des Murmellochs, rutschte vorsichtig nach unten, Juhuu schweiß am Eingang. Ein Blick ins Loch das Murmel lag gefaltet am Eingang, mit dem Rücken nach innen, kurz angetupft, tot, also Murmel aus dem Loch gehoben im Rucksack verstaut und gedacht ich geh mal zu Ratzi, vielleicht braucht er dein Gewehr. Also runter, ich war fast unten da kam ein pfiff vom Berg, ich sollte nach oben, ich fluchte fürchterlich das hätte man mir ja vorher sagen können.
Und natürlich der Fehler aller Flachländler, der Versuch direkt nach oben. Gottseidank kam mir Markus dann entgegen und erklärte mir, wie ich denn nach oben komme. Der Markus hat beim aufstieg zur Hütte auch mein Gewehr genommen und meinte: es ist nicht weit gleich haben wir´s.
Nachdem er das mindestens 5 mal sagte, glaubte ich ihm nicht mehr, trotzdem ich erreichte die Hütte, total fertig und pitschnass. Unser Führer begutachtete das Murmel und meinte: guter Schuß. Ich konnte schon wieder witzeln und meinte „wenn ich schon net klettern kann, wenigstens schießen kann ich“. Der Murmel ist ca 4 Jahre alt. Meine Mitjäger aßen schon wieder, ich konnte nicht, wollte nur trinken.
Danach kam der Abstieg, der war das schlimmste, ich habe oft überlegt, mich einfach hinzusetzen und zu bleiben. Die anderen waren natürlich schneller, der Führer meinte nur weil ich bewaffnet bin und gut schieße wartet er auf mich. So bei der Hälfte merkte ich dass die Blasen an den kleinen Zehen offen waren, aber ich ging stur weiter nach unten, obwohl es mörderisch weh tat, Norbert war sehr nett und trug mir mein Murmel mit runter, ich denke, ich hätte das da nicht mehr geschafft. Ja Ratzi hatte sein Murmel übrigens noch vor mir , den Schuß hörte ich nicht weil er hinter dem Berg war.Ja Berge sind halt was anderes, als hier im Flachland zu jagen, ich war nur noch froh wieder herunten zu sein.
Alles in allem war es eine klasse Jagd und ich möchte nicht eine einzige Minute missen.
Zwei Tage danach haben wir noch eine Wanderung gemacht, da Fühlte ich mich so fit, dass ich meinte jetzt auch Gams jagern zu können. Aber ich glaube das überleg ich mir noch mal.
 
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Mensch Wepserl! Herzliches Waidmannsheil! Eine tolle Geschichte, hab jeden Satz verschlungen.

Sag noch, war Dein Murmel ein Bär? :lol: :lol: :lol:
 
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PatrickM schrieb:
der_mit_der_Bracke_jagt schrieb:
und der "böse viggerl" der beim frauerl schutz sucht nachdem ihn eine wespe gestochen hat (nein nicht DIE wespe deren bericht zwar in einem anderen forum zu finden ist hier aber noch fehlt, na vielleicht erzählt ja ein anderer noch der die "tragende" rolle spielte ;) :roll: ).

murmel074xx0.jpg

Herrlich! :lol:

Klarer Fall von Wesensschwäche bei einer Schwarzzucht :lol: :lol: :lol:

Viele Grüße,

Markus
 
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wespe schrieb:
... und meinte: es ist nicht weit gleich haben wir´s.
Nachdem er das mindestens 5 mal sagte, glaubte ich ihm nicht mehr, trotzdem ich erreichte die Hütte, total fertig und pitschnass.

Hallo Wespe,

wenn ich Dir vorher gesagt hätte, wie weit es bis zur Jagdhütte ist, wäre ein Sitzstreik mit unbekanntem Ende die sichere Konsequenz gewesen :lol: :lol: :lol:

Viele Grüße und Berg Heil,

Markus
 
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Markus.Thaddaeus schrieb:
wespe schrieb:
... und meinte: es ist nicht weit gleich haben wir´s.
Nachdem er das mindestens 5 mal sagte, glaubte ich ihm nicht mehr, trotzdem ich erreichte die Hütte, total fertig und pitschnass.

Hallo Wespe,

wenn ich Dir vorher gesagt hätte, wie weit es bis zur Jagdhütte ist, wäre ein Sitzstreik mit unbekanntem Ende die sichere Konsequenz gewesen :lol: :lol: :lol: !


Viele Grüße und Berg Heil,

Markus
:twisted:


Huhu,
des macht der (= meine emotionale Stütze) immer so mit mir!

Viele Grüsse
Schmidchen Schleicher
 
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Schmidchen Schleicher schrieb:
[quote="Markus.Thaddaeus":3987uhqa]
wespe schrieb:
... und meinte: es ist nicht weit gleich haben wir´s.
Nachdem er das mindestens 5 mal sagte, glaubte ich ihm nicht mehr, trotzdem ich erreichte die Hütte, total fertig und pitschnass.

Hallo Wespe,

wenn ich Dir vorher gesagt hätte, wie weit es bis zur Jagdhütte ist, wäre ein Sitzstreik mit unbekanntem Ende die sichere Konsequenz gewesen :lol: :lol: :lol: !


Viele Grüße und Berg Heil,

Markus
:twisted:


Huhu,
des macht der (= meine emotionale Stütze) immer so mit mir!

Viele Grüsse
Schmidchen Schleicher[/quote:3987uhqa]

Ah schau her, dass Wiggerl. :wink:
 
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Ah schau her, dass Wiggerl. :wink:[/quote]

Oje Oje - jetzt wird er aber ganz schön böse, wenn er morgen dies liest! (Und ich mein nicht den Wiggerl.)

Viele Grüsse
 
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Achtung: Wieder Überlänge... die Murmel werden jetzt genauso oft beschrieben wie wir sie in den folgenden Tagen totgetrunken haben. Ihr armen Leser! :shock:

Murmeljagd aus der Hirschkäferperspektive

Vom Wanderweg aus konnte man einen großen und einen kleinen Jäger hinter einem großen Stein liegend beobachten, wie sie den Hang abglasten, vielleicht Vater und Sohn. Sie lagen bewegungslos in ihren Kotzen da, die Hüte auf, die Rucksäcke mit den Waffen daneben, und dabei saß ein Bayerischer Gebirgsschweißhund, von dem ich allerdings damals noch nicht wusste, dass er ein solcher war. Vor ihnen rauschte ein Bach und von da stieg es an, hinauf ins Geröll. Wir waren längst vorbei und man konnte sie nicht mehr sehen, als ein Schuss fiel. Das Bild von den dreien werde ich nie vergessen. So ein Murmeltier wollte ich auch haben. Und dann vom Fett Salbe für die zwei Töchter machen, die sich von Geburt an mit Neurodermitis plagten. Ich kaufte damals in der Apotheke Murmelsalbe, aber ich glaube, da war nicht viel Murmel drin. Die Wirkung war absolut NULL. Das war vor zehn Jahren, auf dem Weg zur Berliner Hütte, im Zillertal.

Und so kam ich der ganzen Sache ein Stück näher, als wir bei einem Hundeführertreffen über die Murmel redeten und der Helmut uns anbot, die Jagd darauf zu vermitteln. Sie begann für mich am 16. August um 4.00, weil da mein Rotwildwecker im Ohr läutet, egal, wo ich mich befinde. Um 5.30 Gassirunde mit dem Hund, Füttern, in Helmuts Auto verräumen, weil er heute keinen Platz hat neben mir. Hans, unser Pirschführer wartet seit 6.30 und wir sind bereits zu spät, als wir uns mit einem kräftigen Händedruck begrüßen.

Ihr kennt die Fahrt, den Parkplatz und den Pensionisten. Den mühsamen Aufstieg und Frodos Fehlschuss, der mich als Jungjägerin schon mal entsprechend einstimmt. Und als Udo auch fehlt und ich anschließend dran bin, habe ich weiche Knie. Hans hat wieder ein Murmel im Glas. Die gelaserte Entfernung beträgt 143 m. Vorsichtig überqueren wir einen Bachlauf - ich höre noch Udos Warnung von wegen Hochschuss und mindestens 6 cm drunter halten und Hans richtet mir ca. 20 m weiter auf einem großen Stein seinen Rucksack und die Kotze und die Waffe darauf. Ich schaue durch das Zielfernrohr und sehe nur Felsen. Wo ist es? "Do isch es, weiter links" sagt er und schiebt den Lauf etwas nach links. Ich sehe es immer noch nicht im Zielfernrohr... mit bloßem Auge kann ich ihn da oben aber in der Sonne hocken sehen. Wie ein dicker Pascha sieht er aus. Und da habe ich ihn im Glas und dann ist das aber alles irgendwie zu locker unter dem Vorderschaft und Hans stopft noch seine Jacke darunter. "Er ist schon wieder weg, Sakra, wo ist er? Ich finde ihn nicht!" "Der isch no do, brauchscht koa Angst ham." Und jetzt habe ich ihn wieder. Ich entsichere, steche ein und dann bin ich ganz glasklar und halte weit unten am Brustkern, der gerade noch einen Zentimeter über dem Felsen zu sehen ist, an. Und dann macht es "Patsch" und ich sehe, wie es ihn umdreht und der Hans sagt: "Den hoscht." Und ich sage: "Der liegt!" und dann lasse ich halt so einen Jubelschrei los, den man sonst nur im Bierzelt auf dem Oktoberfest hört und Hans strahlt und wünscht mir "Weidmannsheil". Am liebsten hätte ich ihn abgebusselt, aber das kann man so einem wortkargen Älpler wahrscheinlich nicht antun! Von unten tönt ein lautes "Weidfrausheil" und Udo kommt hoch und wir steigen die Felsen hinauf zu dem Murmel, das jetzt wie ein armer Teddybär tot daliegt und die Pfötchen in den Himmel streckt und das Blut läuft langsam über den Stein hinab und er tut mir leid und ich denke mir, dass ich nie wieder so einen Teddy schießen will. Udo taucht den Finger in den Schweiß und malt mir drei Striche ins Gesicht und macht ein paar Fotos. Und dann nehme ich den Bär und trage ihn hinunter. Hans bricht ihn gleich auf und zeigt uns, wie man das Fett vom Gescheide ablöst und ich sammle es in einer Tüte.

Hans und Udo steigen anschließend noch weiter auf und suchen die Gegend ab, ich bleibe mit Frodo unten und genieße mein Jagdglück. Und dann sagt er plötzlich: "Ich hab' eins." Und er erklärt mir, wo es sitzt. Ein Wahnsinn, wenn man sich das so anhört, wie jemand einem anderen ein kleines graues Tier inmitten einer grauen Felswüste zu beschreiben versucht. Irgendwann habe ich ihn dann doch im Fernglas und lasse nicht mehr ab von ihm. "Geh' doch zu Hans rauf und sag' ihm, dass da ein ganz Dicker sitzt, den Du schießen willst." Frodo sieht weiterhin wortlos durchs Glas und wir verlieren ihn und finden ihn wieder. Dann sieht er einen weiter oben auf einem Felsen und beobachtet diesen, während ich den anderen vergeblich suche. Nach etwa 20 Minuten sind Hans und Udo zurück und wir zeigen ihnen das Murmel auf dem Felsen. Hans deutet auf einen großen Stein weiter vor uns und dann pirschen er und Frodo hin und Hans richtet ihm alles ein und es dauert nicht lang. Der Schuss bricht sich an den Wänden über uns. "Er hat ihn", höre ich Udo sagen, während ich weiter nach dem Dicken suchte und gehofft hatte, dass er sich auf den Schuss hin bewegt. Aber er ist abgetaucht. Wir laufen runter und wünschen ihm "Weidmannsheil" und Frodo strahlt vor Erleichterung und Jagdglück und ich freue mich mit und mein Entschluss, nie mehr so einen Teddy zu schießen, bröckelt von Minute zu Minute. Hans sagt, dass wir ja jetzt wissen, wie ein Murmel aufzubrechen ist und dann gehen die beiden weiter nach oben, Richtung Grat und dorthin, wo der Berg in den Gletscher übergeht. Beim Aufbrechen finden wir jede Menge Bandwürmer und die Hoden seines Bärs sind genauso blau wie bei meinem. Wer soll einem da unten glauben, dass ein Murmel himmelblaue Hoden hat? Hans kommt nochmal und sucht seinen Bergstock und erklärt eindringlich, wo wir runter gehen sollen und dass wir bitte unten verlässlich beim Steinhaufen warten. Nach dem Aufbrechen halten wir vergeblich Ausschau nach dem verlegten Bergstock, der längst wieder in der Hand seines Besitzers seine Arbeit tut und machen uns dann auf den Weg, bergab. Ein Schuss bricht durch das Rauschen des Bachs. "Das wollten wir hören!" sagt Frodo. Wir wissen nicht, ob sie eines haben. Die Sonne ist noch warm und unten lege ich mich ins Gras und ab und zu glase ich auf dem Rücken liegend den Hang ab. Die Murmel pfeifen wieder.

Ich beschreibe nicht, wie lange es noch dauerte und was sie da oben alles veranstalteten, weil ich nicht dabei war. Ich beschreibe auch nicht, wie mich kurz nach einem späten Schuss ein Mann mit Lodenkotze und Hut, Rucksack und zwei schwarzweißen Hunden mit dem Fernglas fixierte und ich ihn. Wie dunkle Wolken aufzogen und es zu regnen anfing. Wie wir noch das 3. Murmel am Bach aufbrachen und sie dann alle drei mit Hans und dem Hirten vor seiner Hütte tot tranken. Und dass es einen anderen Mankeijäger gibt, der in unnachahmlicher Weise ein Murmel nach einem Fehlschuss nachahmen kann - wie es sich pikiert mit der einen Brante den Felsenstaub vom Pelzärmel putzt und nach kurzem Weg mit beleidigter Miene einschlieft. Und dass mein Hund mir am Abend sagte, dass der Helmut ein herzensguter Mensch ist und ich ihm das glaube, auch wenn er sonst nur "Mädchen" und "Fressen" in beliebiger Reihenfolge in seinem Hundehirn hat. Und dass mir der Weg runter weitaus länger und beschwerlicher schien als rauf, und das, wo ich doch ein großes Stück Herz da oben gelassen habe.
 
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Markus.Thaddaeus schrieb:
wespe schrieb:
... und meinte: es ist nicht weit gleich haben wir´s.
Nachdem er das mindestens 5 mal sagte, glaubte ich ihm nicht mehr, trotzdem ich erreichte die Hütte, total fertig und pitschnass.

Hallo Wespe,

wenn ich Dir vorher gesagt hätte, wie weit es bis zur Jagdhütte ist, wäre ein Sitzstreik mit unbekanntem Ende die sichere Konsequenz gewesen :lol: :lol: :lol:

Viele Grüße und Berg Heil,

Markus

Stimmt zumal wenn ich gewusst hätte dass wir genau da wieder absteigen, hätte mich kein Mensch mehr da nach oben gebracht.

:D :D :D :D
 
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Hirschkäferl, Du solltest mehr Deiner Jagderlebnisse in geschriebenen Worten festhalten. War schön zu lesen, hat mich an mein Murmel erinnert.
Und, ein ganz dickes waidfrausheil.
pfüad di, mia segn uns auf ana DJ irgendwo in Franken.
 

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