Mein erstes Murmel
Dieses sollte in Osttirol erlegt werden . Anreise war Mittwoch. Am Dienstag stellte ich fest, dass mein Blinker im Auto nicht mehr ging, also los die Suzuki Händler abgegrast. Keiner konnte helfen. Also Boschdienst evtl. liegt es ja am Relais. Dieser hatte auch keines. Mist, so kann ich nicht Fahren, bei den Ösis ohne Blinker, das geht nicht. Der Bosch dienst hatte ein anderes Relais, da stimmte aber die Kabelbelegung nicht. Also mal nachschauen ob man die Kabel nicht umklemmen kann. Als ich den Schrumpfschlauch aufgeschnitten habe, sah ich dass das dritte Kabel ab war. Also die beiden Kabel kurz zusammen geklemmt, Blinker ging wieder. Der Urlaub war gerettet. Am Mittwoch morgen um 9 Uhr ging es los. Der Start Richtung Österreich.
Es war sehr warm, mein Border Terrier zog es vor, hinten auf der Rückbank, unter Decken weiter zu fahren. Das Wetter war klasse. Gegen 15 Uhr war ich dann an der Pension. Michael war bereits mit seiner Drahthaarhündin Anny schon am Parkplatz.
Auf der Suche nach Helmut, sah ich dann Ratzi entgegen kommen. Nachdem wir schon etwas im Kreis gefahren sind, entschloss ich mich kurzfristig zur Pension zu fahren und Ratzi zu fragen. Aber als erstes gingen wir was essen. Anschließend fuhren wir zu Helmut, um zu besprechen, wie das am nächsten morgen laufen sollte.
Am Donnerstag morgen sind wir um 7 Uhr beim Jäger gewesen und dann ging es sofort nach oben, ziemlich steil einen Trampelpfad hinauf, ich war von der Gruppe der langsamste. Meine Jagdkameraden warteten immer auf mich, bis ich endlich hinterher war. Dann sahen wir die ersten Murmel. Aber das war der Rentnerhang, der war nichts für uns, obwohl mir der sehr entgegengekommen wäre. Weiter bergauf. Die nächsten Murmel sollten es sein. Diese waren ca. 150-170 m weg. Norbert meinte das packt er, es waren vier stück auf einem Felsvorsprung. Er ging in Anschlag, drehte das Zielfernrohr noch etwas nach oben und dann bumm, links daneben. Leider hatte seine Waffe hatte ein einnehmendes Wesen, und gab die Hülse nicht wieder frei. Aber er meinte er bekommt das hin, blieb an Ort und Stelle und versuchte die Patrone raus zu bekommen. Wir anderen sind dann einen Steilhang entlang gekrabbelt, damit wir Ihn nicht stören.
Ein gutes Stück weiter waren dann am gegenüberliegenden Hang ein paar Löcher im Berg, und dort waren Murmel. Ich entschied dort zu bleiben und auf ein Murmel zu warten, ich war nämlich fertig.
Also Rucksack auf den Hügel und hingelegt, die Ameisen krabbelten auf mir rum, Touristen kamen den berg rauf, die Mistfliegen ärgerten mich, vor mir poppten zwei Heuschrecken, ich überlegte gerade ob ich diese trennen soll, da sprang plötzlich ein Murmel den Berg herab, ich Gewehr in Anschlag, mist Gräser vor der Mündung, also anders hinlegen, die 222 ist da ja etwas empfindlich.
Also wieder Murmel anvisiert, aber das saß vorm Loch, S******, gelesen hab ich es sollte unterhalb des Eingans sitzen, also warten . Das Murmel verschwand, oh mist, überlegen wenn ich heut keines Schieße muss ich morgen nochmals rauf, das überleb ich nicht. Links von mir, in kurzem Abstand, zwei Schüsse also Markus und Michael hatten bereits ihre Murmel, ohje nur noch ich und Ratzi. Zu meiner Linekn kamen die drei bereits zurück, elender mist, ich will nicht nochmal die berge rauf, ich spürte jetzt schon alle Knochen . Da das Murmel war wieder da. Also wieder angelegt. Das Murmel saß wieder vorm Loch. Weiter raus wollte es heute wohl nicht, ich angelegt, das Tier saß schräg ich wollte es ja nicht durchlöchern. Sauber hinter das Blatt gehalten, Waffe gespannt, bumm Murmel viel um, zitterte und rutschte rückwärts weg, ich S****** genau das wollt ich eigentlich nicht, also Waffe auf den Rücken, Rucksack Bergstock und den Hang runter und drüben wieder rauf. Ich dachte eigentlich ich bin fertig, aber das ging, dann stand ich oberhalb des Murmellochs, rutschte vorsichtig nach unten, Juhuu schweiß am Eingang. Ein Blick ins Loch das Murmel lag gefaltet am Eingang, mit dem Rücken nach innen, kurz angetupft, tot, also Murmel aus dem Loch gehoben im Rucksack verstaut und gedacht ich geh mal zu Ratzi, vielleicht braucht er dein Gewehr. Also runter, ich war fast unten da kam ein pfiff vom Berg, ich sollte nach oben, ich fluchte fürchterlich das hätte man mir ja vorher sagen können.
Und natürlich der Fehler aller Flachländler, der Versuch direkt nach oben. Gottseidank kam mir Markus dann entgegen und erklärte mir, wie ich denn nach oben komme. Der Markus hat beim aufstieg zur Hütte auch mein Gewehr genommen und meinte: es ist nicht weit gleich haben wir´s.
Nachdem er das mindestens 5 mal sagte, glaubte ich ihm nicht mehr, trotzdem ich erreichte die Hütte, total fertig und pitschnass. Unser Führer begutachtete das Murmel und meinte: guter Schuß. Ich konnte schon wieder witzeln und meinte „wenn ich schon net klettern kann, wenigstens schießen kann ich“. Der Murmel ist ca 4 Jahre alt. Meine Mitjäger aßen schon wieder, ich konnte nicht, wollte nur trinken.
Danach kam der Abstieg, der war das schlimmste, ich habe oft überlegt, mich einfach hinzusetzen und zu bleiben. Die anderen waren natürlich schneller, der Führer meinte nur weil ich bewaffnet bin und gut schieße wartet er auf mich. So bei der Hälfte merkte ich dass die Blasen an den kleinen Zehen offen waren, aber ich ging stur weiter nach unten, obwohl es mörderisch weh tat, Norbert war sehr nett und trug mir mein Murmel mit runter, ich denke, ich hätte das da nicht mehr geschafft. Ja Ratzi hatte sein Murmel übrigens noch vor mir , den Schuß hörte ich nicht weil er hinter dem Berg war.Ja Berge sind halt was anderes, als hier im Flachland zu jagen, ich war nur noch froh wieder herunten zu sein.
Alles in allem war es eine klasse Jagd und ich möchte nicht eine einzige Minute missen.
Zwei Tage danach haben wir noch eine Wanderung gemacht, da Fühlte ich mich so fit, dass ich meinte jetzt auch Gams jagern zu können. Aber ich glaube das überleg ich mir noch mal.