Photovoltaik Anlage

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Das von Mbogo beschriebene Konzept gibt’s in ähnlicher Form schon.

Ich habe vor 4 Jahren eine 10 kWp in Ost/West Ausrichtung mit leichter Hanglage zusammen mit einer 8 kWh Eisenphosphatbatterie (10.000 Ladezyklen garantiert) installieren lassen. Seit dem zahle ich bis heute keinen Cent mehr für die kWh.

Investition: 22.000 € nach Abzug der MwSt. und dem Zuschuss der KFW für die Batterie

Jahresleistung ca. 8.500 kWh trotz ein paar Störkonturen auf der Westseite.

Eigenverbrauch ca. 4.000 kWh, Einspeisung ca. 4.500 kWh

Bezug aus dem Netz 3. 000 kWh ohne zusätzliche Kosten, alles darüber zu 27 Cent/kWh

Batteriehersteller Sonnen (ist gleichzeitig auch Stromlieferant)

Für die Einspeisung bekomme ich keinen Cent. Die Einspeisung ist deshalb so hoch, da wir just in den Sommermonaten in Schweden verweilen. Sonst wäre der Eigenverbrauch höher und der Freibetrag wahrscheinlich auch niedriger. In den ersten 3 Jahren hatten wir eine Flatrate von 5.500 kWh und haben für den eingespeisten Strom noch ca. 12 Cent bekommen. War für mich nicht nachvollziehbar wo Sonnen da noch Gewinne machen konnte.

Ich habe keinen Vertrag mit einem Energielieferanten, nur mit dem Batteriehersteller „Sonnen“.
Dieser steuert die Batterie nach Ihren Erfordernissen. Benötigt bspw. ein Grundversorger für eine Stunde 1GW so schaltet Sonnen die Batterien bei Ihren Kunden zu einem virtuellen Kraftwerk und liefert diesen Strom für teures Geld dem Grundversorger. Der hat den Vorteil ggf. ein Gaskraftwerk nicht in Betrieb zu nehmen und spart dabei auch noch Geld.

Auch wenn die Konditionen deutlich schlechter geworden sind, so habe ich den Kauf nie bereut und würde mich heute wieder zu dem Kauf entschließen.
So ist es;

die KfW Förderung beträgt 4000,-€, wenn ein 2-3 Tagesspeicher dabei ist, die Einspeisevergütung kann man vergessen (8,8 ct/Kwh), daher ist das Einspeise-/Entnahmemodul eine günstigere Lösung für EFH.

Die Spekulation über Strompreise ist müßig, viel billiger wird's nicht. Man muß halt 10+ Jahresstromrechnungen vorfinanzieren wollen.

Gruß,

Mbogo
 
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Zum Thema Versorgungssicherheit bei Netzausfall: die meisten Wechselrechten schalten ohne Netz ab, da nützt der gespeicherte Gleichstrom erstmal nicht viel. Platt gesagt musst man den Dieselgenerator anwerfen um das Netz zu simulieren. Tatsächlich steckt aber da noch mehr Technik hinter um bei Netzausfall die Wildkühlung zu betreiben.
Das stimmt zwar grundsätzlich, allerdings hat sich die Technik inzwischen sehr weiterentwickelt und der Markt reagiert. Viele PV-Besitzer hatten und haben im Falle eines Netzausfalls den Wunsch, Notstrom von der PV zu beziehen.
Früher war das noch richtig aufwändig und so teuer dass es kaum jemand realisiert hat.

Jetzt sind einige kombinierte Wechselrichter mit Batterieladeregler auf dem Markt die diese Fähigkeit schon als Feature mitbringen.
Bspw. Fronius Hybridwechselrichter 10000VA Symo Gen24 zusammen mit BYD HVM 22.1 Batteriespeicher, da stehen jederzeit (solange die Batterie noch Ladung hat) 10KW Notstrom-Leistung zur Verfügung.
Aus einem mir bekannten aktuellen Angebot hat die Schwarzstartfähigkeit einer 29kWp Anlage mit obigen Komponenten dann "nur" noch 1200€ Aufpreis gekostet. Das umfasst dann die Technik, das PV-System allpolig vom Netz zu trennen. Funktioniert in dem Fall automatisch nach 40 Sekunden Netzausfall und schaltet bei verfügbarem Netz auch selbst wieder zurück.
 
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@Tyler Durden
Das erste Konzept von Sonnen war eine absolute Minus Nummer für Sonnen.
Wie schon geschrieben hatte ich 5500 kWh frei, eine sogenannte Flatrate und habe den eingespeisten Strom noch bezahlt bekommen. Das konnte nicht gut gehen. Von der Flatrate habe ich damals nur 3000 kWh in Anspruch genommen, immer in der Herbst-und Winterszeit.

Bevor mein Stromlieferant Insolvenz anmeldet, bin ich bereit auch für den Strom etwas mehr zu zahlen. Wenn jetzt einige der Sonnen Nutzer lauthals im Netz über die Vertragsänderungen mit einem Jahr Vorlaufzeit schimpfen, habe ich dafür kein Verständnis. Jeder, der die 4 Grundrechenarten beherrscht, konnte das voraus sehen. Außerdem kann ich mit meiner Batterie auch zu einem anderen Lieferanten gehen, wenn ich mich über dem Tisch gezogen fühle.
Ich denke mal, das die Autarkie wegen der Batterie bei mindestens 60% liegt. Im Sommer habe ich 100%. Kann das nicht genau ermitteln, da ich 5-6 Monate nicht in Deutschland verweile.

Da jetzt noch ein E-Auto bei mir Einzug gehalten hat, überlege ich gerade, ob eine Erweiterung der Voltaikfläche und des Speichers Sinn machen. Zuerst muß ich aber die großen Verbraucher reduzieren. 2 Kühltruhen (A+) und ich weiß nicht was sonst noch benötigen ca. 3 kWh pro 24h wenn das ganze Haus nicht bewohnt ist. Übers Jahr gerechnet ist das eine Grundlast von über 1000 kWh.

In Schweden gibt es das von @Mbogo aufgezeigte Modell auch. Ein Freund von mir hat auf seiner Scheune in Småland mit reiner Südlage eine 50kWp Anlage. Er hat mehrere Häuser in Stockholm welche jetzt alle den von Ihm erzeugten Strom nutzen können. Wird von allen Häusern nicht alles nicht alles verbraucht, verfällt das Guthaben aber. Allerdings fallen für jede verbrauchte kWh die Netzentgelte an. Zur Zeit bezahle ich in Schweden 22,3 Cent für die kWh. Das wird aber teurer in diesem Jahr.
 
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Ich hatte auch ein Angebot zur Senec-Cloud. Mir war die Sache allerdings zu mysteriös.

Auch Senec kann keinen Sonnen-Strom in einer Cloud "speichern" und im Winter wieder abrufen.

Letztendlich handelt es sich auch nur um einen Einspeisevertrag und einen Stromliefervertrag. Bin dann immer skeptisch, wenn Leute mir etwas verkaufen wollen, wo aber was ganz anderes drin ist.

Vielleicht war aber nur der Verkäufer zu schlecht geschult und hat das Prinzip falsch rüber gebracht.
 
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Kann man eigentlich beim Einbau der PV Anlage mit Speicher eine Art Notaus Schalter mit einbauen lassen, falls es brennen sollte? Oder ist das auch nicht so einfach?
Das Problem beim Brand von PV und Batterie ergibt sich genau dadurch, dass man sie im Fehlerfall nicht einfach abschalten kann.
Man kann natürlich die Weiterleitung des Stroms in einem Kabel mit Schaltern unterbrechen, aber solange die Sonne auf die Module scheint wird an diesen weiterhin Spannung anliegen. Ebenso bei der Batterie. Für die Brandbekämpfung bringt ein Schalter in der weiteren Verkabelung also wenig bis gar nichts.
Benzinhahn zudrehen bringt auch nichts wenn der Tank schon brennt.

Jede von einem Elektriker erstellte Anlage wird sämtliche vorgeschriebenen Sicherheitseinrichtungen haben. Bei diesen Selbstbastellösungen ist das vermutlich eher ein problematischer Aspekt.
 
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Ich hatte auch ein Angebot zur Senec-Cloud. Mir war die Sache allerdings zu mysteriös.

Auch Senec kann keinen Sonnen-Strom in einer Cloud "speichern" und im Winter wieder abrufen.

Letztendlich handelt es sich auch nur um einen Einspeisevertrag und einen Stromliefervertrag. Bin dann immer skeptisch, wenn Leute mir etwas verkaufen wollen, wo aber was ganz anderes drin ist.

Vielleicht war aber nur der Verkäufer zu schlecht geschult und hat das Prinzip falsch rüber gebracht.
Korrekt. Es ist nur ein Verrechnungsmodell und kein Speicher.
Charmant ist das Modell solange die Einspeisevergütung gering bleibt, der Marktpreis für Strom aber steigt. Dann wird der Eigenverbrauch noch lohnender.
Das Senec-Modell erlaubt es einem halt weiteren Eigenverbrauch hinzuzufügen.
Bei mir habe ich zum Beispiel Platz auf dem Hof für PV-Flächen aber relative wenig Verbrauch. In der Stadt habe ich Verbrauch aber keine Möglichkeit PV Anlagen zu installieren. Das zusammen zu bringen ist der Sinn des Modells.
Mit der EEG Einspeisevergütung bekommt an ja im Moment viel zu wenig. bedarf zu Zeiten des geringen Ertrags (nachts und in den Wintermonaten) zahlt man dann aber einen deutlich höheren (und steigenden) Preis am Markt für den Strom, den man in dem Moment braucht.
Restlos überzeugt bin ich auch nicht, ich finde es aber spannend und im Grunde ein gutes Zukunftsmodell.
Senec ist da ja auch nur ein Anbieter neben Sonnen und anderen. Die haben alle ihr eigenes Modell und jeder muss schauen was sinnvoll erscheint.
 
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Ich habe ja schon öfter auf die künftigen Unsicherheiten hinsichtlich der Zuverlässigkeit unserer Stromversorgung hingewiesen - worüber man mittlerweile sogar in allen Medien regelmäßig informiert wird. Und daß man sich darauf vorbereiten sollte. In Österreich offenbar sogar auf Plakatwänden durch das Bundesheer. In Deutschland ist man da von offizieller Seite deutlich verhaltener, aber nicht ganz untätig.

Dies vorausgeschickt ist man wohl nicht völlig falsch beraten, eine Solaranlage auch unter diesem Aspekt zu bewerten.
 
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Ich habe ja schon öfter auf die künftigen Unsicherheiten hinsichtlich der Zuverlässigkeit unserer Stromversorgung hingewiesen - worüber man mittlerweile sogar in allen Medien regelmäßig informiert wird. Und daß man sich darauf vorbereiten sollte. In Österreich offenbar sogar auf Plakatwänden durch das Bundesheer. In Deutschland ist man da von offizieller Seite deutlich verhaltener, aber nicht ganz untätig.

Dies vorausgeschickt ist man wohl nicht völlig falsch beraten, eine Solaranlage auch unter diesem Aspekt zu bewerten.
Wenn ich mal zwei Wochen zurückblicke, gab es in dieser sehr kurzen Zeitspanne mehrere größere Stromausfälle längerer Dauer in Ballungsräumen, insbesondere im Raum Köln und zuletzt in Berlin.
 
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Ja, Stromausfälle scheinen sich zu häufen - auch wenn ich keine belastbaren Zahlen dazu habe.

Etwas anderes bereitet mit zur Zeit Sorgen: In Deutschland ist der Gasvorrat extrem niedrig, wir haben zur Zeit noch Gas für etwa 50 bis 60 Tage, wie man sich aus dieser offiziellen Seite leicht ausrechnen kann:


Die Gasspeicher leeren sich kontinuierlich, während sie in den letzten Jahren bis 2020 um diese Jahreszeit zu über 90% gefüllt waren.

Finnland kann gerade nicht liefern, Russland will offenbar nicht. Zu viele der französischen Kernkraftwerke stehen still - teilweise aufgrund geplanter Wartungen, teilweise aufgrund ungeplanter Reparaturen.

Bin mal gespannt, wie lange das noch gut geht. Eins ist jedenfalls sicher: Ohne Gas gehen hier die Lichter aus. Komisch, daß davon in den Medien nichts zu sehen, hören oder lesen ist. Vermutlich mache ich mir völlig unnötige Gedanken. Muss mal die rosa Brille suchen.
 
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@Windfang es reicht schon die Leute mir Corona zu verunsichern,
jetzt willst du auch noch das Gasproblem auf den Tisch bringen.
Gibt doch hier genug Experten die immer wieder sagen die
Energieversorgung ist sicher.

Gruß Seppel
 
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@Windfang es reicht schon die Leute mir Corona zu verunsichern,
jetzt willst du auch noch das Gasproblem auf den Tisch bringen.
Gibt doch hier genug Experten die immer wieder sagen die
Energieversorgung ist sicher.

Gruß Seppel

Wenn man genau zuhört, dann sprechen Experten immer darüber, daß die Energieversorgung bisher mit zu den zuverlässigsten auf der Welt gehört. War bisher ja auch so. Aber sobald es über die Zukunft geht, wird regelmäßig über einen Haufen Technologie schwadroniert, die in absehbarer Zeit nicht verfügbar sein wird.
 
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Ja, Stromausfälle scheinen sich zu häufen - auch wenn ich keine belastbaren Zahlen dazu habe.

Etwas anderes bereitet mit zur Zeit Sorgen: In Deutschland ist der Gasvorrat extrem niedrig, wir haben zur Zeit noch Gas für etwa 50 bis 60 Tage, wie man sich aus dieser offiziellen Seite leicht ausrechnen kann:


Die Gasspeicher leeren sich kontinuierlich, während sie in den letzten Jahren bis 2020 um diese Jahreszeit zu über 90% gefüllt waren.

Finnland kann gerade nicht liefern, Russland will offenbar nicht. Zu viele der französischen Kernkraftwerke stehen still - teilweise aufgrund geplanter Wartungen, teilweise aufgrund ungeplanter Reparaturen.

Bin mal gespannt, wie lange das noch gut geht. Eins ist jedenfalls sicher: Ohne Gas gehen hier die Lichter aus. Komisch, daß davon in den Medien nichts zu sehen, hören oder lesen ist. Vermutlich mache ich mir völlig unnötige Gedanken. Muss mal die rosa Brille suchen.
In 60 Tagen ist Ende März, dann tritt ein unerwartetes Ereignis ein und der Gasverbrauch wird schlagartig für 6 Monate rapide sinken.
 
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Die bekannten Erdgasvorräte langen noch für 300 Jahre, wenn der Verbrauch wie von den Grünen gewünscht stetig sinkt, natürlich noch viel länger.

Heißt, wer jetzt Erdgas verkaufen kann, kann sich nicht darauf verlassen, dass er in 10 oder 20 Jahren einen höheren Preis bekommt.

Bei den jetzigen Preisen lohnt es sich, aus jedem alten Gasfeld per Fracking noch die letzten m3 herauszuholen.

Wenn Gas zu teuer ist, werden eben (anderswo) vermehrt Kohlekraftwerke gebaut, senkt die Nachfrage nach Erdgas.

In China wollen die wegen der Winterspiele im Moment keine Smog, macht einen schlechten Eindruck. Wird also mehr Gas und weniger Kohle verstromt. Sobald die Spiele vorbei sind, ist denen Gas viel zu teuer, und die Nachfrage sinkt.
 
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Die bekannten Erdgasvorräte langen noch für 300 Jahre, wenn der Verbrauch wie von den Grünen gewünscht stetig sinkt, natürlich noch viel länger.
Woher hast du diese Information? Bislang habe ich immer etwas von 50-60 Jahren gelesen. 300 Jahre wäre mir völlig neu.
 

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