In rund 60 Jagdjahren kommt so allerlei zusammen.
Einer meiner Kumpels ist so ein richtiger Zartfuß. Wenn Kanzel, dann mit Liegefläche, wenn Ansitz, dann bitte auch warm.
Ich hatte mir eine Kanzelheizung gebastelt, eine Art Stövchen, nur eben rechteckig und aus Edelstahl. Da kommen 4 Teelichte rein und dann ist das warm.
Musste mein Kumpel auch haben und hat sich eines gebastelt, nur eben größer. Hat er mit auf die Kanzel genommen und als der Mond rum war, hat er es sich auf der Pritsche gemütlich gemacht und eine Runde gepennt.
Als er von einem seltsamen Krach wach wurde, roch es etwas verkohlt.
Der Kanzelofen mit 24!!! Teelichten drin war wohl etwas warm geworden und hatte sich durch den Kanzelboden gekokelt..
Mein persönlicher Topscorer:
Als ich so 17- 18 Jahre alt war, durfte ich schon mit zu Treibjagden. Samstags war bei meiner Tante eingeladen, extrem wichtig, weil es da Sauen gab. Donnerstags lud sich eine meiner Angebeteten fürs Wochenende ein und schon hatte ich mein Problem. Wohin mit der, wenn ich auf Jagd war? Löste sich schnell, sie wollte und kam mit.
Am Treffpunkt begrüsste mich der DD meiner Tante etwas heftig, Zack, Jagdtaschenriemen abgerissen. Also bekam die Süsse ein paar Patronen in die Parkatasche, ich nahm mein Ledertäschchen mit Brenneke und los gings. Ich hab dann den einen oder anderen Hasen und Kanin geschossen und meine Begleiterin reichte mir immer brav nach, wenn ich ihr die Hand im Wollhandschuh hinhielt.
Als ich beim Treffen zum Mittagessen ankam und entladen wollte, war mein Drilling ohne Schrot. Zum Gaudium der anderen habe ich die zwei Lippenstifte wieder rausgefummelt.
In dem gleichen Revier stand ich ein paar Jahre später neben meinem Papa an einem ziemlich verkommenen Zaun zu einem aufgelassenen Munitionsdepot, zwischen uns der Hauptwechsel.
Die erste Sau kam, mein Papa lies mir den ersten Schuß, aber der sass vor der Sau, die just in dem Moment am Zaun stoppte. Bautz, hatte der Alte sie. Der zweiten passierte das genau so, dann war Mittag. Danach gings um die Muna rum, ich stand wieder neben Papa am Zaun, es wurde wieder auf uns zu gedrückt. Mein Papa, der das Revier kannte wie seine Westentasche, hatte mich gewarnt: Du musst aufpassen, die Sauen kommen schnell. Am Zaun stoppen die aber ab und in dem Moment musst du drauf sein. Schieß du man zuerst, auch wenn sie mir näher kommen.
Lange Zeit kam nix, dann kam ER, der Kreisjägermeisterpensionskeiler, ein Trumm wie ein Pony. Ganz schön schnell vor ein paar Terriern, bretterte er Richtung Muna-Zaun. Den hatte ich schon, als allererste Sau so ein Klavier, aber ich wusste ja jetzt, was ich falsch gemacht hatte. Also immer schön drauf bleiben, bis er anhält. Machte er aber nicht, der ging einfach durch den verrosteten Zaun durch und verschwand. Mein Alter ist fast geplatzt vor Lachen.