Peinlichkeiten im Jagdgeschehen

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Teckelfreund

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Einer der ersten Ansitze im Jägerleben überhaupt, ich bin aufgeregt ohne Ende. Fahre mit meinem Schwager ins Revier, Munition steckt in der Hosentasche. Als ich den Drilling laden will bemerke ich, dass mir eine Patrone durch ein kleines Loch in der Hosentasche gerutscht ist. Das Problem dabei: Die warme Winterhose hat zwei Kunststoffschichten, die das Futter einschließen. Die Patrone ist im Futter ganz nach unten gerutscht und steckt nun etwa auf Knöchelhöhe. Aber der Jungjäger weiß sich zu helfen. Jagdmesser raus und im Dunkeln erstmal richtig tief in den Finger geschnitten - sofort strömt der Schweiß.
Zum Glück hatte mein Schwager Tempo und Tape dabei. Alleine hätte ich wohl nach Hause fahren können.

Vor einigen Wochen hatte ich einen Freund mit auf den Hochsitz genommen, er wollte unbedingt mal bei einem Ansitz dabei sein. Nach einiger Zeit entdeckte ich ein Reh in ca. 300m Entfernung. Der Freund erkannte es trotz genauer Beschreibung nicht. Ich meinte nur, dass sein Auge eben nicht ausreichend geschult sei. Irgendwann wunderte ich mich aber, dass das Reh sich einfach nicht bewegt. Tja, das geschulte Auge war einer optischen Täuschung durch die Vegetation erlegen - zum Schmunzeln meines Freundes...

Nicht unbedingt peinlich, aber saulustig ist, wie neulich einem Bekannten beim nächtlichen Ansitz die Lautlosigkeit der Schwingen von Nachtgreifen demonstriert wurde. Aus dem Nichts flog plötzlich ein großer Uhu direkt auf ihn zu - wollte wohl auf der Gewehrauflage der Kanzel Platz nehmen. Er meinte, dass ihm erstmal das Herz stehen blieb, als auf einmal 1-2m vor seinem Gesicht die ca. 1,5m breiten, ausgebreiteten Schwingen auftauchten. Doch auch der Uhu war geschockt und so machte er sich schnell wieder aus dem Staub.
 
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24 Okt 2001
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Vor ein paar Jahren auf einer Fasanenjagd mitten im Feld. Fasan steht auf und wird von mir sauber erlegt. Die Waffe gebrochen und nachgeladen. Der nächste Gockel kommt, ich fahre mit drücke ab und es macht klick, mein erster Gedanke ein Munitionsversager, also einen Moment gewartet und nachgeschaut, die Kammer auf dem ersten Blick leer. Auf den zweiten Blick habe ich dann gesehen das ich wohl noch eine 16er Patrone von der BBF in der Tasche gehabt habe und die passt dann genau ins Patronenlager der 12er Flinte. Das peinliche war natürlich das die Patrone da nicht mehr heraus wollte und mitten im Feld ja auch nicht unbedingt ein Stock zum herausschieben aufzutreiben ist. :18: Sehr zur Belustigung meiner Kollegen konnte ich dann einen halben Kilometer bis zum nächten Waldstreifen laufen um die Patrone aus der Kammer zu bekommen. :16:



Gruß Matthias
 

JEF

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27 Feb 2005
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wieder "hochhol"

ist ein super trööt und ich dachte vielleicht gibts in der zwischenzeit mal wieder das ein oder andere zu berichten?!
 
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Einen hätt ich da:

vor einigen Jahren saß ich in heimatlichen Gefilden vermutlich zur Frühjahrszeit auf Böcke an.
Die Diana war mir hold und ich konnte einen braven Jährlingsbock strecken. Mein heutiger Schwager
- auch der Jagerei verschrieben - wohnte zur der Zeit im gleichen Ort mit der Schwester meiner
heutigen Frau zusammen. Vom Erlegungsort bis zur deren Wohnung waren es Luftlinie gut 500m,
so daß ich beschloß, vor der Verbringung in die Wildkammer den Bock dort vorzuzeigen.

Gesagt getan. Vorgefahren, geklingelt und zur Ansicht im Kofferraum herauszitiert. Problematisch war
nur, daß der Kofferraum leer war ! :14:

Hatte doch glatt den Bock an der Straßenbankette liegen gelassen !? :25:

Ihr könnt Euch vorstellen, wie schnell ich wieder auf den Läufen war !

WaiHei
Björn
 
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Vor 2 Jahren oder so...

Am Abend hatte ich bisl mit Bekannten gefeiert, das ein oder andere Bier wurde dabei auch konsumiert, aber in Maßen! :12:
Am nächsten Morgen hab ich mich dann doch zum Ansitz rausgequält, Kanzel bestiegen, mich komplett eingerichtet und auf Anblick gewartet. Naja, es verging circa eine halbe Stunde und komischerweise wollt das Bier vom vorigen Abend auf einmal raus, liebevoll unter Kennern auch als (man verzeihe mir das Wort) "Bierschiss" bezeichnet.
Also runter vom Sitz, mich grad hingehockt, als mich so ein komischen Summen irritierte. Naja, es klärte sich relativ schnell, als ich die ersten schmerzhaften Stiche aufm Allerwertetsten verspürte.
Hab ich Depp mich doch tatsächlich aufn ein Wespennest gehockt...
Überflüssig zu erwähnen das mein Drang nach Erleichterung plötzlich verflogen war.. :18: :18:

Einen Jungsfuchs konnte ich allerdings doch noch strecken!
 
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18 Nov 2012
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Hallo zusammen,

Folgendes ist mir passiert:

Ich bin ein revierloser Jäger und freue mich immer wie ein kleines Kind vor Weihnachten wenn es endlich mal wieder in meine alte Heimat geht. Die ist 450km weit entfernt und dort hat ein alter Freund ein revier in dem ich waidwerken darf.

Also, ich schon 3 Tage vor Abreise meinen Rucksack mit allerlei Kram gepackt. Taschenlampe, Messer, Tücher, Sitzkissen, Munition u.v.m.. Meine Frau lachte schon die ganze Zeit über mich. Ich habe sowohl Büchse als auch Flinte eingepackt. Es sollte auf Hase, Sau und Reh gehen. Ein perfektes Jagdwochenende stand bevor.

Am Abfahrstag haben wir das ganze Auto bis oben hin voll gepackt. Alles was wir gebraucht haben landete im Auto. Während der ganzen Fahrt war ich schon voll im Jagdfieber und hab meine Frau mit jedem Reh auf den Feldern genervt.

Nach langen 5h Autofahrt waren wir endlich auf dem Hof von meinem Kumpel. Ich hab ewig zum Auspacken gebraucht. Ganz unten langen Flinte und Büchse. NUR der Rucksack fehlte!!!!!!!!!!!!!!!!!! So eine Sch...! Der stand noch fein ordentlich 450km in meinem Schlafzimmer wo ich Ihn 3 Tage vorher abgestellt habe. Fernglas, Lampe & Co. sind ja nicht so schlimm aber die MURMELN fehlten und ich hab zu dem Zeitpunkt ein nicht gängiges Kaliber geschossen. Ich wäre fast ausgerastet. Hätte mir in den "Ars.." beißen können.

Fazit: Mein Kumpel und ich saßen zusammen auf einer Kanzel. Ich durfte seine Büchse führen und habe während der Ansitze eine Möglichkeit auf ein Bockkitz gehabt. Vor Aufregung hab ich die Waffe nicht richtig fixiert. Sie ist auf der Ablage gesprungen und der Schuss ging drüber.
:19:
Ihr könnt Euch vorstellen das die Rückfahrt sehr bescheiden war.

Seit diesem Ereigniss fragt meine Frau immer mind. 3x vorher ob ich auch Murmeln eingepackt habe. Mein Kumpel ruft auch immer vor meinem Besuch an. Bei jedem Treffen ist es der Brüller!!

Ich find es immer wieder super................ :16:

Ja, Ja so kannst gehen. :15:
 
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26 Feb 2011
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Beim Ansitz hatte ich plötzlich Bauchweh bekommen. Gerade wollte ich Abbaumen um mal abprotzen zu gehen, kommt ein AH-64 Apache
Kampfhubschrauber angeflogen und bleibt ca. 250 Meter vor meiner Kanzel in der Luft stehen, um mich in der Kanzel in der Nacht zu beobachten. :16:
Natürlich kannst du da nicht irgendwo die Hose runterlassen. Der Apache
mit seiner Wärmebild und Nachtsichttechnik kann ja schließlich alles genau mitfilmen. Da bist du dann der Star auf You Tube ganz nach dem Motto,
German Hunter nachts beim Sch…en. :25:
Mit meiner 3006 rumfuchteln und den Apache zum weiterfliegen zu bewegen, habe ich erst gar nicht in Erwägung gezogen. :33: Das wäre erst recht in die Hose gegangen. Aber schließlich ist er dann doch weitergeflogen und alles wurde gut.
 
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10 Feb 2012
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Das mit den Sachen aufm Autodach kenn ich. Bockkitz gestreckt, geborgen, Taschenlampe vergessen. Also zurück zum Auto damit das Scheinwerferlicht mir etwas zur Seite steht. Hut aufs Autodach gelegt.... noch so gedacht "Das wär ja jetzt blöd wenn ich den Hut oben liegen lasse". Losgefahren, aufgebrochen, verpackt und verräumt, komm ich die Straße runter: Liegt da echt mein Hut. Glück muss man haben :)

Mein erster Morgenansitz alleine. Komme am Parkplatz an, Jacke vergessen. Naja, ist ja Sommer dachte ich, wird schon nicht so schlimm sein. Losgelaufen (ist ein weites Stück bis zu dem angedachten Sitz). Währenddessen fängt es zu regnen an. Ich hatte nur einen Wollpullover der sich schön vollgesaugt hatte. Aber _egal_ :) Also weiter "gepirscht". Der Griff zu meinem Fernglas verriet mir: im Auto vergessen. Ergo: Es regnet wie aus Kübeln, ich bin tropfnass, und kein Fernglas. Aber ich bin trotzdem weiter. Komme um das Eck - von hier aus muss man etwa 10 Meter übers freie Feld zum Sitz. Erstmal schön vorsichtig "ums Eck lugen". Was steht da auf etwa 20 Meter? Ein ungerader 8er Bock. Mir ist das Herz fast in die Hose gerutscht. Hatte zu diesem Tag noch nie was erlegt, und dann sowas. Sollte er das sein? Waffe hoch um durchs Zielfernrohr anzusprechen - erstmal Wasser rauswischen, hatte vor lauter Aufregung auch die Zielfernrohrabdeckung vergessen - gewackelt wie ein Kuhschwanz - habe mich nicht getraut freihändig zu schiessen. Also ab auf den Bauch und bis zum Sitz gerobbt. Dabei hat sich meine komplett Nasse Kleidung in eine Schlammfront verwandelt. Am Sitz hoch zum anstreichen - Bock natürlich weg. :31:

Wurde dann ein paar Wochen von einem anderen Beständer erlegt. Naja, seitdem bin ich immer für alles vorbereitet und es war mir eine große Lehre :)

Vielen Dank für Eure tollen Erlebniserzählungen. Ich hab viel gelacht!

WH
Thomas
 
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Der Thread ist es wert, wiederbelebt zu werden. Ich kann inzwischen wieder was beisteuern:

Angehen von einem Flussarm beim Entenstrich. Kurz bevor wir am Wasser sind, sehe ich eine Ente genau auf mich über der Schützenlinie abstreichen - dachte ich. War ein Kormoran in 70 m Höhe, und ja, ich hab ihn befunkt.... (schäm)
 
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In rund 60 Jagdjahren kommt so allerlei zusammen.

Einer meiner Kumpels ist so ein richtiger Zartfuß. Wenn Kanzel, dann mit Liegefläche, wenn Ansitz, dann bitte auch warm.
Ich hatte mir eine Kanzelheizung gebastelt, eine Art Stövchen, nur eben rechteckig und aus Edelstahl. Da kommen 4 Teelichte rein und dann ist das warm.
Musste mein Kumpel auch haben und hat sich eines gebastelt, nur eben größer. Hat er mit auf die Kanzel genommen und als der Mond rum war, hat er es sich auf der Pritsche gemütlich gemacht und eine Runde gepennt.
Als er von einem seltsamen Krach wach wurde, roch es etwas verkohlt.
Der Kanzelofen mit 24!!! Teelichten drin war wohl etwas warm geworden und hatte sich durch den Kanzelboden gekokelt..

Mein persönlicher Topscorer:
Als ich so 17- 18 Jahre alt war, durfte ich schon mit zu Treibjagden. Samstags war bei meiner Tante eingeladen, extrem wichtig, weil es da Sauen gab. Donnerstags lud sich eine meiner Angebeteten fürs Wochenende ein und schon hatte ich mein Problem. Wohin mit der, wenn ich auf Jagd war? Löste sich schnell, sie wollte und kam mit.
Am Treffpunkt begrüsste mich der DD meiner Tante etwas heftig, Zack, Jagdtaschenriemen abgerissen. Also bekam die Süsse ein paar Patronen in die Parkatasche, ich nahm mein Ledertäschchen mit Brenneke und los gings. Ich hab dann den einen oder anderen Hasen und Kanin geschossen und meine Begleiterin reichte mir immer brav nach, wenn ich ihr die Hand im Wollhandschuh hinhielt.
Als ich beim Treffen zum Mittagessen ankam und entladen wollte, war mein Drilling ohne Schrot. Zum Gaudium der anderen habe ich die zwei Lippenstifte wieder rausgefummelt.

In dem gleichen Revier stand ich ein paar Jahre später neben meinem Papa an einem ziemlich verkommenen Zaun zu einem aufgelassenen Munitionsdepot, zwischen uns der Hauptwechsel.
Die erste Sau kam, mein Papa lies mir den ersten Schuß, aber der sass vor der Sau, die just in dem Moment am Zaun stoppte. Bautz, hatte der Alte sie. Der zweiten passierte das genau so, dann war Mittag. Danach gings um die Muna rum, ich stand wieder neben Papa am Zaun, es wurde wieder auf uns zu gedrückt. Mein Papa, der das Revier kannte wie seine Westentasche, hatte mich gewarnt: Du musst aufpassen, die Sauen kommen schnell. Am Zaun stoppen die aber ab und in dem Moment musst du drauf sein. Schieß du man zuerst, auch wenn sie mir näher kommen.

Lange Zeit kam nix, dann kam ER, der Kreisjägermeisterpensionskeiler, ein Trumm wie ein Pony. Ganz schön schnell vor ein paar Terriern, bretterte er Richtung Muna-Zaun. Den hatte ich schon, als allererste Sau so ein Klavier, aber ich wusste ja jetzt, was ich falsch gemacht hatte. Also immer schön drauf bleiben, bis er anhält. Machte er aber nicht, der ging einfach durch den verrosteten Zaun durch und verschwand. Mein Alter ist fast geplatzt vor Lachen.
 
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Fex

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Das mit den Sachen aufm Autodach kenn ich. Bockkitz gestreckt, geborgen, Taschenlampe vergessen. Also zurück zum Auto damit das Scheinwerferlicht mir etwas zur Seite steht. Hut aufs Autodach gelegt.... noch so gedacht "Das wär ja jetzt blöd wenn ich den Hut oben liegen lasse". Losgefahren, aufgebrochen, verpackt und verräumt, komm ich die Straße runter: Liegt da echt mein Hut. Glück muss man haben :)

Ich traue mich ja fast nicht, es zu schreiben, aber mir ist im Mai was ganz ähnliches passiert.

Bock beschossen über den Pirschstock...ging in die hohe Wiese. Hab dann den Pirschstock stehen lassen und bin den Bock suchen gegangen. Gefunden und an den Weg gezogen...
zurück um das Auto zu holen....da. war doch noch was? Richtig - der Pirschstock, den hätte ich fast vergessen.

Ach ja - der Bock lag eine Stunde später tatsächlich noch da, wo ich ihn vergessen hatte.
 
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Mit dem Yeti ins Jagdcamp gefahren und dort angekommen, großes Hallo von den anderen Mitgliedern des Kollektivs, den ganzen Krempel in den UAZ verladen und weiter ging es.
Nach einem schönen DJ Wochenende, wieder alles zurück verladen, will starten, wundere mich noch wann ich wohl den Schlüssel in Zündschloss gesteckt hatte, natürlich 3 Tage zuvor und dann vergessen, Ergebnis Batterie tod.
Also mit den UAZ zur nächsten Tankstelle und Kabel gekauft.
Glücklicherweise konnte ich das Auto starten und habe es bis zur Ankunft auch nicht wieder ausgemacht.
Sicherheitshalber den Akku trotzdem getauscht.
 

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