Peinlichkeiten im Jagdgeschehen

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21 Feb 2006
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In den ersten Jahren meiner Durchgehertätigkeit war ich mit meinem Foxl-Rottenführer in einem noch unbekannten Revier unterwegs, als die Hunde eine stärkere Sau hochmachten und verfolgten, wir natürlich hinterher. Irgendwann schob sich die Sau in eine bürstendichte Fichtendickung ein, in der an Schießen eigentlich nicht zu denken war, dem Hundelaut nach war die Sau aber gestellt bzw. gefasst. Also kurz beraten, Kollege hat einen alten 98er mit gekürztem Lauf, den nimmt er mit, ich aber lehne meine Sauer an einen Baumstamm an und tauche mit Saufeder und Kollege ab ins Fichtengewirr.
Das ging nicht lautlos ab und kurz vor dem Bail kann sich die Sau befreien und geht nochmal ab, Hunde und wir hinterher. Einige Zeit später wird die Sau wieder gestellt und wir fangen sie ab, soweit so gut.
Frohgemut laufen wir zurück, um mein Gewehr zu holen...
Jetzt finde mal was Braunes, angelehnt an einen braunen Holzstamm, wenn du nicht mehr hundertprozentig weißt, wo genau das war bzw. welcher Stamm?
Letztendlich wurden wie fündig, aber geschwitzt habe ich schon...
Aber man lernt dazu und eine DJ-Büchse hielt Einzug, kurz und führig und in einem wunderschönen Blaze-Orange :giggle:
 
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27 Aug 2012
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Habe mir vor vielen Jahren eine Wildkamera geleistet und damit diese nicht geklaut wird, schön alle reflektierenden Flächen mit einem real tree tape abgeklebt.
Diese dann geschickt in die Vegetation eingearbeitet und sich dann selbst überlassen.
Nach einem Monat oder länger fragte mich die Beste aller, was denn mit der Kamera wäre und ob ich mir schon ein paar Fotos angeschaut hätte.
Also wieder zum Platz der Aufhängung und siehe da, die Kamera war verschwunden.
Noch ein bisschen geschaut, aber da war nichts, ich habe natürlich zu Hause geschimpft wie ein Rohrspatz.
Jahre später wollte ich am bekannten Wechsel doch einmal wieder mal eine Kamera aufhängen, da sehe ich was blinken und siehe da, die Kamera war wieder zurückgekehrt.
Leider hatten sich die Battterien verflüssigt und die SD Karte hatte auch etwas abbekommen, sodass ich leider nicht weiß, was sich so alles abgespielt hatte.
 
S

SA6463

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Willkommen im Team der "Wildkamera-Zerstörer".

Ich bin da zwar kein aktives Mitglied, kenne aber einige der Gründerväter.

Meinen besten Kumpel zum Beispiel, der seine Wildkamera freihängend im Moor installiert hatte...

Ja, richtig gelesen "Freihängend", an einem etwas brüchigem Ast...

Eine Woche später ein Anruf auf mein Smartphone... "Du musst dringend kommen, mit Wathose..."

Ich dachte Sau sei zu bergen, nee, nur die abgesoffene Digicam, die leider nicht mehr am Ast hing... und der Ast leider auch nicht mehr am Baum.

Nun weiß ich ganz genau wie "Fischen im Trüben" abgeht... Wenn man leider keinen Anhaltspunkt hat, wo genau das Teil abgesoffen ist.

Gefunden habe ich sie dann doch irgendwann, leider hat die Wathose immer noch nicht gereicht.

Ich bin Kummer gewohnt.

PS: Empfehlung an Deine Person, die Intervalle auf eine Woche verkürzen, auch wenn in der Anleitung steht, die Batterien halten einen Monat, das tun sie eben nicht - sie halten maximal 14 Tage im Dauerbetrieb, abhängig von den Batterien die Du kaufst.
 
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SA6463

Guest
... und aber auch an der Außentemperatur.
Bei mir hatten die im Winter nicht länger als eine Woche gehalten.
D.T.
Die guten von "Feinkost Albrecht" sind bei Frost binnen von drei Tagen hin.

Auch die Erfahrung musste mein Kumpel machen... nach dem Moorbad, welches ich ja genießen durfte.

Andere Geschichte. Ich damals meinen Lada Niva neu gekauft, und stolz wie Oskar beim Einbau unseres Kunstbaues den Anhänger hintendran... Fahren kann ich ja...

Nur mit den Tücken der Marsch habe ich nicht gerechnet, und das Marschboden, wenn der sich einmal richtig bündig mit dem Profil des Geländewagens verbunden hatte auch das grobstolligste Profil dichtsetzt und so ein Vorwärtskommen unmöglich macht.

Festgesetzt und beim Befreiungsversuch nur noch tiefer reingewühlt, das war alles was ich konnte. Der jagdliche Nachbar hat uns dann mit seinem Schlepper von der Marsch geholt...

Bester Kumpel hat das gleiche mit seinem Subaru in den Elbmarschen geschafft - da war nur keiner zum helfen da, und die waren auch leider nur zu zweit...

Wie sagt man noch gleich wenn jagdgrün, zu marschgrau wird? "So ein Schiet!"
 
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16 Mai 2018
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Einen zum Thema Drückjagd hab ich auch noch. Fällt unter die Kategorie peinlich und eigene Dummheit.

Ich nehme öfters angehende Jungjäger mit auf die Jagd, so auch auf der einen Stöberjagd.
Also erstmal alles soweit erklärt warum und wieso ich etwas mache. Das Drückjagdglas auch, mit allen Vor- und Nachteilen. Den Stand erklärt und warum ich das Glas auf 1,5fach drehe. Auf dem Stand waren die anzunehmenden Wechsel auf ca 10 und 20m.
Noch vor dem Hundeschnallen zieht ein einzelnes Stück Rehwild auf gut 60 bis 70m. Kugelfang ist gegeben, also das Glas auf maximum zum ansprechen, weil alles passt auch das Stück erlegt. Den Tag lief es, hundegeläut nähert sich, unverkennbar Schwarzwild in unsere Richtung treibend. In der Dickung sehe ich ein größeres Stück anwechseln, die nimmt den Wechsel auf 10m vor uns. Quasi ein Elfmeter ohne Torwart. Büchse in den Anschlag, mist! Das Glas natürlich nicht zurück gedreht und absolut keine Chance. Sau weg! Ein toller Erklärbär bist du ja. 🙈
Wie soll es anders sein, Ricke und Kitz wechseln wieder auf dem Wechsel an wo ich schon das erste Stück erlegt habe. Anschrecken und das Kitz liegt. Kurz vor Hahn in Ruh vernehmen wir Schwarzwild. Auf dem 10m entfernten Wechsel trollt ein einzelner Frischling. Diana zieht den Rock heute aber schon übers Knie, warum also nicht mal einen Blick riskieren. Beim anbacken verstehe ich die Welt nicht mehr, schon wieder nicht zurück gedreht. 🤮
Der heute nicht mehr Jungjäger frotzelt noch jedesmal wenn wir zusammen Jagen.
 
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Mein zweiter Jagdherr hatte mal ein Revier an der Mosel, incl Jagdhütte etc. Nach einer längeren gesundheitsbedingten (Granatsplitter in Hüfte und Rücken) Jagdpause zog es ihn wieder raus. Aber wo war die geliebte Mauser 66?
Die fand er neben der Ruhebank vor der Hütte an die Wand gelehnt, mittlerweile vollstädig mit Efeu getarnt und bis auf etwas Staub unversehrt.
 
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War der 6 Wochen dauerbreit?
Nö. Aber mit Muttis Auto ist er normalerweise nicht gefahren. Halt nur an diesem einen Tag, als er sie zur Kur gebracht hat (und dann quasi gleich weiter ins Revier).

6 Wochen nicht jagen gewesen? irgenwas müsste ihm ja ausser dem Bock und Auto noch abgegangen sein. Sein Feldstecher z.B.
Die genauen Umstände, wie er vom Wirtshaus heim gekommen ist, sind leider unbekannt (spontaner Gedächtnisverlust, vermutlich ausgelöst durch die schlechte Luft im Wirtshaus). Womöglich haben ihm seine Waidkameraden noch Büchse und restliches Gerödel (bis halt auf den Bock) aus dem Auto geholt und mitgegeben?!? Nichts genaues weiß man nicht...
 
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Ein inzwischen verstorbener Jagdherr und seines Zeichens damaliger Bürgermeister kam eines Morgens von der Kirrrunde nach Hause. Dort stand bereits die Polizei auf dem Hof, weil sie den Bürgermeister wegen irgendwas brauchten. Er steigt also aus und nimmt auch den 98er mit aus dem Auto. Dabei sieht er, dass das Nüsschen noch rausschaut und bevor die Polizisten das sehen, will er den Schlagbolzen einfach abschlagen. BUMMMMM! saußt die 9,3 Richtung Weltall...

Die Polizisten schauen etwas irritiert, der Bürgermeister nicht auf den Kopf gefallen, gibt gleich die Antwort, bevor überhaupt irgendwer irgendwas fragen kann: "Das war eine Platzpatrone!"
Wenigstens schlagfertig war. Nachgefragt haben die Jungs aber auch nicht weiter...
 
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Ich war in jüngeren Jahren mal mit meinem Dad auf Morgenansitz. Es war eiskalt, es war tiefer Winter und ich hatte eine mir weniger vertraute Waffe dabei. Irgenwann kam irgendwas, ich wieß nicht mal mehr was, oder hab ich nur was gehört??? ich weiß es nimmer. Jedenfalls hab ich den 98er in Hab Acht Stellung gebracht, also mit dem Hinterschaft zwischen die Oberschenkel und den Vorderschaft auf die Gewehrauflage. zum Festhalten wars mir zu kalt, trotz der Handschuhe. Und wie ich da so da sitz, merk ich, dass die Flügelsicherung noch hochsteht. Geht ja garnicht, wenn da flott was kommt, hat man dafür keine Zeit mehr, also die Wumme entsichert. Dummerweise hab ich dabei die Handschuh nicht ausgezogen und so hab ich nicht bemerkt, dass ich mit dem Ring oder kleinen Finger beim Umlegen der Sicherung an den Abzug gekommen bin. Sowie der Sciherungsflügel nach kinks war, ging auch schon die 308 auf Reise. Da die Kanone nur locker zwischen den Oberschenkeln ruhte, hatte sie auch einige cm Anlauf, um so richtig zu beschleunigen, bevor sie mein Kurzwildpret daran hinderte, vom Sitzbrett zu rutschen...

Sch...ße, ich spür schon wieder den Schmerz von damals, wenn ich nur daran denke. Angefühlt hat sich das wie ein Tritt von einem Gaul in die Eier. Aber in Sachen sichere Handhabung eine wertvolle Erfahrung...
 
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Das war sicherlich einer der ganz großen Tiefschläge in deinem Jägerdasein ;):D
 
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Jagd in Österreich auf einen 3er Hirsch. Anfang Oktober, -5c, sternklare Nacht.
Um 2 Uhr nachts aufgestanden. 1.5h Bergmarsch ohne Lampe bei fast vollem Mond. Aufstieg auf die 8m hohe Kanzel. und von ca. 4.30 Uhr bis 10.30 Uhr gesessen. Ziel war 12 Uhr. Nur ein Dachs und Rehwild im Anblick. Ordentlich Gefrühstückt, frische Bergbauernmilch von meinem Kumpel getrunken und es kam wie es kommen musste. Die Blase drückt. Aber so ordentlich. Die 1,5h halte ich bei Gott nimmer durch. Da von oben runter schiffen keine Option war, musste ich halt runter. Also aus den Decken gewühlt, Mantel aus, Mütze, Schal und Handschuhe abgelehnt und die Leiter runtergestiegen. Umgedreht, nächster Baum, Hose auf, Schlauch raus, Wasser marsch. Gott tut das gut. Diese Erleichterung. Oben an der Kanzel hör ich rabatz. Tür geht auf: Mensch komm hoch, da stehen 2 passende Hirsche auf 170m da kannst einen schießen. Jaja. Wasser läuft. Abkneifen keine Chance. Beeil dich endlich. Gefühl 20 Minuten später war der Druck endlich so gering, das ich abkneifen konnte. Hochgeflitzt, Platz genommen, sehe ich gerade noch wie der Spiegel vom Hirsch in den Zirben verschwindet. Und ich werd angemault, Mensch die waren 5 mins da, was hasten du da unten gemacht? Gepisst! 5 Minuten?! Was muss das muss... natürlich kamen die Hirsche nimmer... 12 Uhr abbaumen heimfahrt. Unterwegs Tanke vorbei Kaffee holen. Beim reingehen wunder ich mich noch warum ich angelächelt werde. Kaffee geholt, zum Kumpel an den Stammtisch wo 2 andere Jäger standen werd ich angemacht. Rote Buchse is heute bei den Deutschen "in" was? Ich gugg etwas blöd und verstehs nicht. Werde herzlichst ausgelacht und dann drauf hingewiesen das mein Hosenstall noch offen steht und die rote Buchse aus der hellbraunen Hose rausleuchtet wie eine Ampel ...


Thema Wildkamera...
Ich habe einige Wildkameras. Allesamt werden mit externen Akku (12V) betrieben. Als Elektroniker irgendwie auch kein Wunder. Jedenfalls bekomme ich eine neue Wildkamera von einem Jagdfreund geschenkt. Er hat das Ding ausprobiert, kommt aber nicht damit klar. Wenn ich sie will kann ich sie haben. War teuer. Fast 200€ hat er gezahlt. Ich freu mich riesig, sag artig danke und nehme das gute Stück mit nach Hause. In der Werkstatt die Erstbegutachtung, paar Einstellungen vorgenommen bisschen rumgespielt. Passt. Da die Batterien leer sind hohle ich eine Akku um zu Prüfen ob der Stecker passt. Kamera liegt vor mir aufgeklappt aufm Tisch, ich schalte aus, entnehme die Batterien und stecke den Akku an. Passt, sehr schön. Schalter auf ein. Display geht an, wird hell, heller, gleisend Hell, ein zischendes Geräusch aus der Kamera, links und rechts vom Display steigt Rauch auf, ein kurzer Knall. Dunkel und Stille. Nanu?! Was zur Hölle war jetzt das? Der Kurze Blick in die Anleitung erklärts. Die Kamera hat als externe Stromversorgung nur 6V. Da war mein Akku mit 12V ein bisschen zu viel des Guten. Sprichwörtlich hat sie sich in Rauch aufgelöst und war natürlich Schrott... Hat mich 3x Frühstück und ein Kasten Bier gekostet... und genug Spott und Häme, das mir als Elektroniker sowas passiert.
 
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24 Aug 2016
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...Kamera hat als externe Stromversorgung nur 6V. Da war mein Akku mit 12V ein bisschen zu viel des Guten. Sprichwörtlich hat sie sich in Rauch aufgelöst und war natürlich Schrott... Hat mich 3x Frühstück und ein Kasten Bier gekostet... und genug Spott und Häme, das mir als Elektroniker sowas passiert.
Routine halt!
 

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