Der Ausflug ins Revier fiel kürzer aus als geplant, schon bin ich wieder hier und lese solche Beiträge, wie von GL:
<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Arial, Verdana">Zitat:</font><HR> Hast Du denn in den vielen bisherigen - man muss schon sagen - R93-Giga-Threads jemals Fakten bekommen????
Stattdessen auch diesmal - wie nicht anders erwartet: Behauptungen, Vermutungen, Gerüchte, Ängste, Befürchtungen, Neid, Missgunst, Wichtigtuerei, Polemik, Narzißmus, Platitüden, geschäftlich bedingte Rache,nichts Konkretes... <HR></BLOCKQUOTE>
Damit tust du mir unrecht und anderen ebenfalls, die versuchen einer Sache objektiv auf den Grund zu gehen. Weder möchte ich schlichte Polemik üben, noch vorgefasste Meinungen möglichst gekonnt zum Ausdruck bringen. Es geht mir darum, mehr zu erfahren und vielleicht was herauszubringen, was bisher im Dunkeln liegt. Was rauskommt, ob das für oder gegen Blaser ausfällt, ist mir relativ egal. Diese Firma bezahlt mir kein Gehalt und ich habe keinerlei Vergünstigungen dadurch, dass ich mit einigen von ihren Produkten Jage und davon auch so überzeugt bin, dass ich dauernd dafür Werbe. Damit meine ich die KLB aus dem Hause.
Es geht mir keinesfalls darum, Unfälle herbeizureden oder Verschwörungstheorien zu mehren.
Ganz objektiv fehlen mir in der Diskussion Informationen von zwei Seiten. Es gibt so gut wie keine Daten zu den passierten Unfällen. Dass es Unfälle gab, ist unbestritten, Art und Umfang hingegen weitgehend unbekannt. Und auf der anderen Seite gibt es nur den est der DEVA, der sich im Auftrag der DJZ mit einem Unfall und einer weiteren Fragestellung befasste. Wenn Blaser behauptet, dass selbstverständlich bereits vor der Serienfertigung umfangreiche Tests stattgefunden haben, wieso fanden sie nicht das heraus, was die DEVA innerhalb von nur vier Versuchen an einem einzigen Tag zu Stande brachte? Offensichtlich müssen die Tests bei Blaser andere gewesen sein und darüber müsste informiert werden.
Ohne solche Fakten, bleiben die Diskussionen natürlich Spekullation und einen Teil an diesen Spekullationen muss ich Blaser zu schieben, die es versäumen, mit Fakten aufzuwarten.
Der andere Teil ist mir im Zeitalter des Internet noch schleierhafter. Wieso gibt es nur bei Lutz Möller Hinweise zu Unfällen? Das gehört doch in ein Forum wie dieses und über ganz Deutschland verteilt, müsste es doch immer einen geben der einen kennt der davon weiß... Fehlanzeige!
Persönliche Fehden stören nur die gelassene Auseinandersetzung mit diesem Thema. Das sollten wir mal lassen. Für mich ist das Thema ernst.
Ich will das mal erklären, in welcher Situation ich bin: Repetierer waren mir schon immer ein Greuel und ich nutze nur wenige. Im ehemaligen Blaser Forum machte ich mich sehr für die Einführung der 8.5x63(R) Reb stark. Vehement, könnte man sagen. Eines Tages erklärte Martin Blenk, oder war es jemand anders? dass Blaser eine einmalige Mini-Sonderserie R93 in 8.5x63 auflegen wolle, nämlich 10 Waffen (bzw Läufe) in diesem <kaliber, mit 65cm Lauf und ohne den üblichen Mehrpreis zu verlangen. Diese Waffen mussten aus dem Forum bestellt werden und ich tat dies sofort, ohne Zögern. Das war ich meiner Rede für ein solches Projekt schuldig. Innerhalb weniger Wochen hielt ich die Büchse in Händen und hatte gar keine Zeit dafür, weil ich mit eigenen Wildcats mehr beschäftigt war und ja erklärtermaßen nicht auf Repetierer stehe. Ich konnte meinen Bruder überreden, die R93 zu nehmen und zu benutzen. Er hatte eigentlich was anderes in 9.3x62 gewollt. Was ich mir für Vorwürfe machen müsste, wenn mein kleiner Bruder nicht mehr von der Jagd nach Hause käme, weil die Blaser eine Schwäche im System nicht offenkundig machen, brauche ich wohl nicht weiter auszuführen.
Es scheint (Vermutung, ja, leider) fest zu stehen, dass die Unfälle mit Mängeln in den Patronen zusammenhängen. Im DEVA Test ist die Rede, von einem Hülsenreißer. So was kommt vor, vor allem gefährdet ist wiedergeladene Munition. Typischerweise können Hülsenreißer nämlich auftreten, wenn Hülsen ohne Rand und Gürtel verladen werden und zwar, wenn der Verschlussabstand nicht korrekt eingehalten wird. Meinen letzten Hülsenreißer hatte ich in einer eigenen Wildcat in einer Ruger Blockbüchse. Der Verschluss dieser Büchse gleitet fast senkrecht zur Hülse entlang des Bodens. Ist diese zu lang, stört sie diese Bewegung und der Verschluss lässt sich nicht schließen. Wenn nicht besonders sorgfältig die Matrize genau so eingestellt wird, dass die Hülse gerade noch so in die Waffe passt und dann die Lade-Presse jedesmal genau gleich bedient wird, kann es später Ladehemmungen geben. ALso, ist es einfacher, die Hülsen gleich ein wenig weiter zu kallibrieren und damit den Verschlussabstand geringfügig größer zu halten. So passen alle Hülsen, doch bei jedem Schuss kann sich eine Materialschwächung in der Nähe des Hülsen-Bodes einstellen, die dann zum Abriss führt.
Gürtelhülsen könnten dieses Problem umgehen, aber leider ist der Gürtel von Hersteller zu Hersteller nicht besonders gleich und damit alle Hülsen in die Waffe passen, wird das Lager meist schon großzügig geräumt und manche Hersteller von Hülsen lassen dann den Gürtel noch kurz ausfallen und schon hat men die gleiche Problematik. So was erkennt der Wiederlader nich, wenn er nicht agnz gezielt nach solchen Pass-Ungenauigkeiten, innerhalb der zuläsigen Toleranz sucht.
Auch die Blaser, sowohl die KLB mit Kippblockverschluss, als auch die R93, verhindern ein Schließen des Verschlusses, wenn die Hülse zu lang ist. Deshalb werden Hülsen für Jagdmunition meist voll kallibriert, damit sie zuverlässig zu repetieren sind. Und nochmal, bei der Blaser geht es gar nicht anders. Wenn dann ein zu großer Verschlussabstand oder ein fehlerhaftes Ladewerkzeug zusammenkommen, vielleicht auch nur die zuläsigen Grenzen in unterschiedlichen Richtungen ausgenutzt werden, könnte ein Hülsenreißer bereits nach wenigen Ladungen auftreten. Umso schneller, desto höher der Gasdruck und desto größer die Materialverformung bei jeder Kallibrierung.
Wenn diese Probleme verstanden und bekannt sind, kann auch der Wiederlader diesen begegnen.
Wenn aber das Bewusstsein verstärkt wird, einen sehr sicheren Repetierer zur Verfügung zu haben, der sogar 8000BAR aushält, kann der "Schuss leicht nach hinten losgehen".
Die Bilder der zerstörten Systeme aus dem DEVA Test und der dazu vorgelegten Unfallwaffe konnte ich inzwischen ansehen und es ist für mich überzeugend, dass hier der Verschluss entriegelt hatte! und dadurch die Katastrophe herbeigeführt wurde. DEVA legt sich nicht eindeutig fest, formuliert aber nahe an dieser Erkenntnis. Dabei wird von der DEVA eine Gasströumg zu Grunde gelegt, die nach hinten gerichtet ins System eintrat. Das kommt bei Hülsenreißern und Durchbläsern vor.
Es könnte (wieder Vermutung) aber auch sein, und auf Grund der Bilder glaube ich dies nun wirklich, dass der Verschluss nicht fest verriegelte, also öffnete und wenn der Verschluss nicht hält, reißen Hülsen natürlich auch und sehr viel Gas kann nach hinten dringen. Achtung! Dies ist nicht die Aussage der DEVA, das ist meine Vermutung auf Grund der betrachteten Bilder und der festgestellten Erfahrung, dass bei mir und bei blaserr93:
<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Arial, Verdana">Zitat
...das ich den Verschluss beim schnellen Repetieren nicht ganz geschlossen hatte und beim nächsten Schuss machte es nur "Klick" und er war ganz zu, auf dem Zündhütchen ein winziger Abdruck. Neu gespannt und die Schussauslösung klappte einwandfrei.
Woher kommt dieser winzige Abdruck? Und wie weit war der Verschluss nicht ganz richtig verschlossen und sind da auch andere Zustände denkbar, die dazu führen können, dass ein Schuss ausgelöst wird, obwohl der Verschluss nicht ganz geschlossen war? Dann könnte das vielleicht eher passieren, wenn auf dem Schießstand die Waffe so benutzt wird, dass eine Patrone nach der anderen repetiert wird, so dass durch die eintretende Routine vielleicht nicht mehr genau darauf geachtet wird, dass der Verschluss schließt, oder, wo durch Ansammlung von irgenwelchem Schmutz eventuell ein solcher Zustand bewirkt wird. Von zehn Unfällen wird erzählt, in diesem Forum ist von vier gesprochen worden, die wohl alle auf Schießständen vorgekommen sind. Wieder mal nur eine Vermutung, aber es kann doch nicht sein, dass ein Waffentyp ausschließlich auf Schießständen zu Fehlern neigt.
Ich habe der ganzen Diskussion bisher nie Beachtung geschenkt und Kritiker leichtfertig abgetan. Innerhalb dieses Threads habe ich meine Ansicht korrigieren müssen.
Es genügt auch nicht, die Schuld auf die Verwendete Munition zu schieben und es dabei zu belassen. Auch, wenn jedesmal ausschließlich Munitionsfehler zu Störungen führten: die Ruger No1, die meinen letzten Hülsenreißer, einen vollkommenen Abriss einer stark geladenen Patrone in .257 mit einer Ladung von über 73grains Pulver zu verkraften hatte, steckte das so weg, dass ich nichts merkte. Hinterher bildete ich mir ein, der Knall sei anders gewesen und es habe auch deutlich nach verbranntem Pulver gerochen, doch tatsächlich weiß ich noch, wie erstaunt ich war, als beim Öffnen des Verschlusses nur der Hülsenboden herausbefördert wurde. In der Ruger (auch bei der Blaser KLB) ist die Hülse komplett vom Lager umgeben, weshalb selbst bei einem Abreißer der Hülsenboden noch dichten kann.
Bei Repetierbüchsen steht immer der Boden der Hülse ein Stück weit aus dem Lager heraus, damit der Verschlusskopf diesen an der Rille fassen kann. Trotzdem kann ich mir nicht vorstellen, wo denn eine Hülse reißen könnte, damit genügend Gas nach hinten ins System eintreten kann, wie dies bei dem DEVA Test ja künstlich durch eine Bohrung im Hülsenboden herbeigeführt wurde. Der Boden der Hülse ist Massiv und Hülsen reißen nicht am Boden, sondern kurz davor und dieser Teil sollte nach meiner Einschätzung im Lager selbst liegen und dann sollte der Verschluss der R93 dochnoch besser halten, als die Ruger No1 und es dürfte eigentlich gar kein Gas nach hinten ins System gelangen oder durch Entlastungsbohrungen entweichen müssen. Wenn doch, so muss dieses Gas ja an dem Hülsenboden vorbei, der vielleicht nicht vollkommen Gas-dicht schließt, doch auch nicht mehrere zehntel Spiel zur Lagerwand hat, so dass die Gase sich schon vorbeizwängen müssen und jedenfalls nur abgeschwächt in Richtung System gelangen können, wo sie dann durch zwei Entlastungsbohrungen nach außen gelenkt werden, ohne weiteren Schaden anzurichten. Kritisch wird es wirklich erst, wenn der verdammte Verschluss nicht an seinem Platz bleibt sondern entriegelt!
Blaser müsste in meinen Augen zweierlei leisten: zeigen, dass der Verschluss keinesfalls selbsttätig entriegeln kann. Keines Falls! Das ist nämlich, was ich von einem Verschluss erwarte. Dass er nicht mehr halten kann, wenn der Lauf drum herum explodiert, ist klar und muss nicht diskutiert werden. Der Verschluss darf aber weder durch Gase, die ins System gelangen können (also bei normalen Zündhütchendurchbläsern und Hülsenreißern) noch durch unsicheres oder unvollkommens Schließen zur Entriegelung kommen. Im letzteren Falle darf gar kein Schuss ausgelöst werden, den ersten Fall hat die DEVA im Grunde genommen belegt, weil ohne zusätzliche Bohrung im Hülsenboden keine Entriegelung herbeigeführt werden konnte (davon abgesehen, dass es natürlich zu wenig ist, so was an einer einzigen Waffe zu probieren).
Zweitens müsste darauf hingewiesen werden, worin das Problem bei wiedergeladener Munition betsehen kann und mehr als nur eine Empfehlung für werksgeladene Munition aussprechen. "Rauchen kann ihrer Gesundheit schaden" ist kein ausreichender Hinweis! Schießen von Munition, die nicht diese und jene Auflagen erfüllt, wird zu Schäden führen, die Verletzungen ....
Gruß.