Neue Patrone von RWS 10,3x68 Magnum

JMB

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Werden die dadurch schlechter?
Ja und Nein.

Nein! Ballistisch/konstruktiv werden sie natürlich nicht schlechter.

Ja!
Die Auswahl an Labos ist deutlich geringer, als bei "Massen-Kalibern" (nicht für Wiederlader)
Die Versorgung mit Munition ist deutlich schlechter, weil sich nur wenige Händler solche Exoten auf Verdacht in's Regal legen
Die Preise sind (i.d.R.) höher, da sich die Werkzeugkosten auf geringere Stückzahlen verteilen
"Billig-Munition" à la CineShot, PRVI, ... für Schießkino & Co ist meistens nicht verfügbar
Muss man während einer Jagdreise Munition nachkaufen sind solche Exoten überhaupt nicht zu bekommen (oder welcher GunShop in Alaska, Australien/NZ o. Afrika hat Blaser Magnums vorrätig? )
Stellt der einzige Hersteller die Fertigung ein, dann ist man endgültig auf's Wiederladen festgenagelt;
wenn das Kaliber dann auch noch "exotische" Abmessungen hat, also nicht einfach aus anderen Hülsen umgeformt werden kann, dann wird's richtig aufwändig (wenn überhaupt möglich): Rand abdrehen ist da noch eine der einfacheren Übungen
Fertige doch mal eben ein paar hundert .44 AutoMag (aus .308 Win) ...

(Ja, wenn man Glück hat, dann haben spezialisierte Hersteller, wie BELL o. SHM das Kaliber oder wenigstens "Basic Brass" im Angebot.)

Wenn schon "wirklich große" Hersteller nicht immer erfolgreich sind, wie sollen das dann "Lokalgrößen" schaffen?

Die .280 Remington halte ich für eine gute Patrone (sogar besser, als die .270 Winchester, da in 7 mm höhere Geschossgewichte verfügbar sind), die es aber trotz Werbeaufwand und Umbenennung in 7mm Express Remington (und wieder zurück) nicht geschafft hat.
Wer spricht noch von den Remington Short Action Ultra Mags?

Insgesamt haben solche Kaliber also deutlich mehr Nachteile als Vorteile (wenn sie denn praktisch überhaupt welche haben).
Wer meint so etwas zu brauchen, um sich von anderen abzuheben oder meint auf jede neue Sau, die durch's Dorf getrieben wird aufspringen zu müssen (ein schönes Bild! :twisted: also so etwa, nur mit schnellerer Sau) - nur zu.
Aber hinterher nicht jammern und vor allen Dingen nicht an der Übungsmunition sparen (solche Vögel kenne ich zur Genüge)!

Eine Schachtel CineShot o. PRVI in 9,3x62 kostet ca. 20,- €.
Was kostet noch mal die günstigste Schachtel 10,3x68?
Wie viel wird damit wohl geübt?


WaiHei
 
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Eine Schachtel CineShot o. PRVI in 9,3x62 kostet ca. 20,- €.
Was kostet noch mal die günstigste Schachtel 10,3x68?
Wie viel wird damit wohl geübt?


WaiHei[/QUOTE]


Eine günstigere Übungsmunition wurde von RWS ja im letzten Passion in Aussicht gestellt.
 

JMB

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Aber sischer dat! ;-)

Nimm mal Geschosse zwischen 78 grs (für die 7x33 Sako) und 180 grs und miss in einer 7x64 mit CIP-konformem Übergang was die so an Freiflug haben ...
Die 78er sind nicht mal die schlimmsten, BTHP o.ä. liegen da "vorne".

Scheinbar gibt es neuere Fabrikwaffen, die kürzere Übergänge haben.
Es soll da Fälle gegeben haben, bei denen der Instandsetzungsbeschuss (wg. Schalli-Gewinde) verweigert wurde, weil der Übergang nicht CIP-konform (zu kurz) war.
WIE haben die dann den ersten Beschuss bekommen? :roll:


WaiHei
 
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Nimm mal Geschosse zwischen 78 grs und 180 grs und miss in einer 7x64 mit CIP-konformem Übergang, was die so an Freiflug haben.
Scheinbar gibt es neuere Fabrikwaffen, die kürzere Übergänge haben.
WaiHei
Bei diesem Kaliber ist der große Freiflug historisch bedingt.
Die ersten Patronen hatten ziemlich lange Geschosse.
 
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Jo.
Weil die meisten Patronen das aber nicht wissen, schießen die Waffen bestens.

Nicht jede 7x64.

Und ihr grundsätzliches Manko wird dadurch nicht besser. Wenn man also vor der Anschaffung einer neuen Büchse steht, hat die .280 AI deutlich mehr Charme und eine höhere Wahrscheinlichkeit, bei der Präzision unproblematisch und beim Wiederladen weniger zickig zu sein.
 
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Erklär mal einem frischgebackenen Jungjäger mit dem ersten Jagdschein, er soll sich ne .280 AI anschaffen. LOL
 

JMB

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Jo.
Weil die meisten Patronen das aber nicht wissen, schießen die Waffen bestens.
Aber nicht alle!
Nicht umsonst weisen DEVA u. DN in ihren Wiederladerbüchern auf die Freiflugproblematik hin, und Formulierungen, wie "in nicht wenigen Waffen" sprechen dafür, dass das keine Einzelfälle sind.
BTW: Gibt es einen Plural von Einzelfall? :roll:

Und wie ich weiter oben (und auch schon a.a.O.) schrieb scheinen manche Hersteller da bei Neuwaffen kürzere Übergänge zu reiben - und diese Waffen bekommen den amtlichen Beschuss, wenn sie von Firmen eingereicht werden; beim Instandsetzungsbeschuss (wg. "Schalli") wird dieselbe Waffe dann abgelehnt, "weil Übergang zu kurz" (war hier vor einiger Zeit mal zu lesen) ...
Wie kann das sein?

Bei den Waffen "die das nicht wissen und bestens schießen" sollte man vielleicht mal einen Patronenlagerabguss machen ...


WaiHei
 
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Ich glaube kaum, dass meine Sauer80 aus 1975 einen kurzen Übergang hat.
Sie schießt zwar nicht mit den berühmten Dreier-Gruppen Loch in Loch oder Loch an Loch, aber ich kann darauf wetten, dass jeder Schuss in der 10 bleibt, auch bei 20 oder mehr Schüssen.
 

JMB

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Es hat ja auch niemand behauptet, dass alle 7x64 sehr schlecht schießen.
Hast Du mal verschiedenste Geschosse auf Freiflug in Deiner Waffe untersucht?

Die damals am weitesten verbreiteten Geschosse hatten, zumindest nach heutigem Verständnis, eine außenballistisch eher "suboptimale" Form.
TIG, HMK oder das damals noch recht neue KS haben alle "freiflugabträgliche" Formen.
Wurde nicht gerade in 7 mm wegen der Freiflug-Problematik das Gewicht des KS von 7 (7,5 ?) auf 8 g erhöht?


WaiHei
 
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Aber nicht alle!
Und wie ich weiter oben (und auch schon a.a.O.) schrieb scheinen manche Hersteller da bei Neuwaffen kürzere Übergänge zu reiben - und diese Waffen bekommen den amtlichen Beschuss, wenn sie von Firmen eingereicht werden; beim Instandsetzungsbeschuss (wg. "Schalli") wird dieselbe Waffe dann abgelehnt, "weil Übergang zu kurz" (war hier vor einiger Zeit mal zu lesen) ...
Wie kann das sein?
Mir ist ein Fall bekannt, bei dem genau das eingetreten ist. Instandsetzungsbeschuß wurde wegen zu kurzem Übergang abgelehnt. Kal. 6x5x55SE, bekannter deutscher Hersteller.

Probleme mit dem VA können auftreten, wenn Waffen mit Wechsellaufsystem beschossen werden, dabei wird stets der selbe Verschluß genutzt und nur die Läufe individuell beschossen.
Bei zu kurzem Übergang scheint etwas in der Beschußprozedur im Argen zu liegen...
 
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Erklär mal einem frischgebackenen Jungjäger mit dem ersten Jagdschein, er soll sich ne .280 AI anschaffen. LOL

Nachdem ICH ihm das erklärt habe, wird er traurig sein, seine deutsche Lieblingsbüchse nicht in .280 AI zu bekommen und lieber auf .30-06 auszuweichen, als eine 7x64 zu wählen. :p
 

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