Neue Hochsitze braucht das Revier

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Ich baue meine Sitze ebenfalls kerzengerade, parallel. Und hoch.
Ist schlichtweg einfacher umzusetzen und auch größtenteils alleine möglich.
Mit ein paar Verstrebungen drin, bewegt sich da auch nichts mehr.
 
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Mal ne blöde Frage: Warum baut Ihr Eure Kanzeln mit parallelen Holmen? Die stehen in meinen Augen recht instabil. Die Holme in alle Richtungen mit 5cm/Höhenmeter nach außen (also je Meter 10cm auseinander) und man kann sich den Großteil der Verstrebungen sparen.
Wir bauen unsere Sitze (zumindest die höheren) an Ort und Stelle auf. Es wird jeweils eine Seite vorgefertigt, unter der Bodenauflage beidseitig eine Fichtenstage angenagelt und mit diesen die Seite aufgerichtet. die zweite Seite auch. Die Schubstangen werden auf Länge abgesägt und bilden das spätere Diagonalenkreuz.
Da kann man sich dann auch den Bulldog und die Seilwinde sparen...
Hat hauptsächlich 2 Gründe:
- Wir mussten die letzten 2 Jahre 15 Einrichtungen erneuern, dh. Serienfertigung, und wir bauen mit gesägtem Holz, das uns gestellt wird. Ich habe mir eine rechtwinklige Lehre gebaut, die den genauen Zusammenbau mit nur 2 Mann ermöglicht. Mit Schraubzwingen dranklemmen und dann „nicht weiter nachdenken müssen“. Unabhängig von der Höhe. Das geht bei den 10% ausgestellt nicht. Allein schon auf der Seite liegend sind das dann oben 1,30 und unten ca. 2,30m Höhe, da kommt kein Mensch ohne Leiter mehr dran.
- Der Transport über Rückegassen mit kl. Hänger ist schwierig. Das Gestell wird ja unten sehr breit.
 
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Mal ne blöde Frage: Warum baut Ihr Eure Kanzeln mit parallelen Holmen? Die stehen in meinen Augen recht instabil. Die Holme in alle Richtungen mit 5cm/Höhenmeter nach außen (also je Meter 10cm auseinander) und man kann sich den Großteil der Verstrebungen sparen.
Wir bauen unsere Sitze (zumindest die höheren) an Ort und Stelle auf. Es wird jeweils eine Seite vorgefertigt, unter der Bodenauflage beidseitig eine Fichtenstage angenagelt und mit diesen die Seite aufgerichtet. die zweite Seite auch. Die Schubstangen werden auf Länge abgesägt und bilden das spätere Diagonalenkreuz.
Da kann man sich dann auch den Bulldog und die Seilwinde sparen...
Du bist ja allgemein recht schlau, aber hier hast jetzt nicht richtig oder vollständig gelesen:

Mein Sitz wurde aus einem 1,5 m hohen DJB mit Dach auf 4m Bodenhöhe hoch gesetzt.
Die Stützen wurden natürlich beim umgelegten Sitz so verlängert/angeschraubt wie die kurzen des Ursprungssitzes verliefen und das war gerade ! Sollten wir die etwa schief anschrauben ?

Grundsätzlich sind Unterbauten mit leicht geneigten Stützen bei Hochsitzen komplizierter zu bauen, weil man gleiche Winkel herstellen muß.

Ein senkrechtes Gerüst und diagonal darüber verlaufende Ankerstreben, die genug ausgelegt sind, sind statisch absolut in Ordnung. Sie müssen an 2 Punkten mit den senkrechten/schrägen Hauptstützen verbunden sein.

Euer Sitz ist schon in Ordnung, keine Frage.. - nur eine kritische Anmerkung:

Eure weit ausstreichenden schrägen Stützen sind Schwank-Stangen, da nur an einem Punkt befestigt sind und nicht viel haltend.
Das ist in allen gängigen Bauanleitungen von Sitzen anders gemacht. So ganz traut ihr Eurem schrägen Gerüst wohl doch nicht... ;)

Wenn man Gerüst und Aufbau getrennt am Boden fertigt, gibt es immer einen Aufstell-Vorgang, der in Abhängigkeit von Höhe und Holzstärke/Gewicht nie von Hand zu leisten ist.
Wir mußten nunmal einen stabilen vierecken Unterbau herstellen, sonst wäre der Sitz als Ganzes niemals aufzustellen gewesen. Normalerweise ist die Diagonalversteifung und Auslegerstrebe nur eine Stange, hier gings durch die Liegendposition nicht anders.



Es gibt Tricks, wie man eine Kanzel mit nur einem Mann stellt, wurde auch im Hausblatt mal demonstriert, aber das ist so einfach auch nicht, vor allem nicht bei schwierigem Untergrund/Gelände...

Nun, einige Wege führen nach Rom - gut ist immer, wenn man beim Besteigen nicht mit dem Dingen umfällt... :ROFLMAO:
 
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Hat hauptsächlich 2 Gründe:
... schon auf der Seite liegend sind das dann oben 1,30 und unten ca. 2,30m Höhe, da kommt kein Mensch ohne Leiter mehr dran.
- Der Transport über Rückegassen mit kl. Hänger ist schwierig. Das Gestell wird ja unten sehr breit.
Wow! Eure Hochsitze sind 10m hoch?
Die Rückegassen bei uns sind i.d.R. 3,5 eher 4m breit
 
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Du bist ja allgemein recht schlau, aber hier hast jetzt nicht richtig oder vollständig gelesen:

Mein Sitz wurde aus einem 1,5 m hohen DJB mit Dach auf 4m Bodenhöhe hoch gesetzt.
Die Stützen wurden natürlich beim umgelegten Sitz so verlängert/angeschraubt wie die kurzen des Ursprungssitzes verliefen und das war gerade ! Sollten wir die etwa schief anschrauben ?
ok, hab ich überlesen. Du warst zwar zitiert, aber es gibt mehrere Bilder von parallelen Kanzeln.
Grundsätzlich sind Unterbauten mit leicht geneigten Stützen bei Hochsitzen komplizierter zu bauen, weil man gleiche Winkel herstellen muß.
Bei parallelen Holmen müssen die Winkel auch gleich sein. Ob ein holm jett ein wenig weiter ausgestellt ist, ist eigentlich egal, solange alle nach außen geschränkt sind und die Bodenauflage +/- horrizontal verläuft.
Ein senkrechtes Gerüst und diagonal darüber verlaufende Ankerstreben, die genug ausgelegt sind, sind statisch absolut in Ordnung. Sie müssen an 2 Punkten mit den senkrechten/schrägen Hauptstützen verbunden sein.

Euer Sitz ist schon in Ordnung, keine Frage.. - nur eine kritische Anmerkung:

Eure weit ausstreichenden schrägen Stützen sind Schwank-Stangen, da nur an einem Punkt befestigt sind und nicht viel haltend.
Der Hochsitz ist 4m (Boden) hoch und steht prinzipiell alleine und sicher. Auch sind beim Umstellen (so es nötig ist) die zusätzlichen Stangen nicht im Weg.
Aber bei uns sind Hochsitzschubser unterwegs und denen muss man es nicht so einfach machen. Drum verstreben wir die Sitze mit Stangen. Die Stangen werden etwa im 90° Winkel zueinander angelegt und möglichst am Wurzelanlauf oder einem möglichst frischen (stabilen) Wurzelstock angenagelt. Damit ist der Sitz auf Zug und Druck gesichert und fällt nicht so einfach um.
Das ist in allen gängigen Bauanleitungen von Sitzen anders gemacht. So ganz traut ihr Eurem schrägen Gerüst wohl doch nicht... ;)

Wenn man Gerüst und Aufbau getrennt am Boden fertigt, gibt es immer einen Aufstell-Vorgang, der in Abhängigkeit von Höhe und Holzstärke/Gewicht nie von Hand zu leisten ist.
Wir mußten nunmal einen stabilen vierecken Unterbau herstellen, sonst wäre der Sitz als Ganzes niemals aufzustellen gewesen. Normalerweise ist die Diagonalversteifung und Auslegerstrebe nur eine Stange, hier gings durch die Liegendposition nicht anders.



Es gibt Tricks, wie man eine Kanzel mit nur einem Mann stellt, wurde auch im Hausblatt mal demonstriert, aber das ist so einfach auch nicht, vor allem nicht bei schwierigem Untergrund/Gelände...

Nun, einige Wege führen nach Rom - gut ist immer, wenn man beim Besteigen nicht mit dem Dingen umfällt... :ROFLMAO:
Standartmäßig jagen wir von Drückjagdböcken bis Bodenhöhe 2m, ausnahmsweise 3m. Die brauchen normalerweise keine zusätzlichen Streben. Die Stell ich aber auch alleine um / auf.
 
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Wow! Eure Hochsitze sind 10m hoch?
Die Rückegassen bei uns sind i.d.R. 3,5 eher 4m breit
Wie meinen ? Du hattest gefragt, warum wir rechtwinklig bauen.

Die UVV sagt mWn dazu, 10% der Höhe pro Seite ausgestellt oder verstrebt im Verhältnis 1:3. Macht bei 5m 2x50cm = 1m. Klar geht auch weniger, aber dann kann ich auch direkt rechtwinklig bauen und verstreben.

Ich weiß gar nicht, warum Du Dich anscheinend angegriffen fühlst. Du hast gefragt, ich habe Dir meine Gründe genannt.
 
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Motto: aus sehr alt mach brauchbar...

Uralt-Kanzel ausgerichtet mittels Gesundschneiden der faulen Füße, Steinplatten untergelegt, neu verstrebt und verpflockt; Leiter neu.
Wieder ein vielversprechender Ansitzplatz mehr...!
Anhang anzeigen 233167
Anhang anzeigen 233166
Man muß sich doch immer wieder wundern was ordentlich gebaute
jagdliche Einrichtungen für eine Lebensdauer haben.👍👍
Habe jetzt solche Einrichtungen auch schon 20 + Jahre stehen und die sind mit einigen Reparaturen immer noch sicher.
Danke @Busch fürs einstellen.

Gruß Seppel
 
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Man muß sich doch immer wieder wundern was ordentlich gebaute
jagdliche Einrichtungen für eine Lebensdauer haben.👍👍
Habe jetzt solche Einrichtungen auch schon 20 + Jahre stehen und die sind mit einigen Reparaturen immer noch sicher.
Danke @Busch fürs einstellen.

Gruß Seppel
Der Sitz stand total schief, hielt aber durch verschiedene "noch-Holz-dranklopp-Aktionen" schon lange. Die alte Leiter bestand nur aus Nägeln und Flick-Hölzern.
Haben wir alles entfernt.
Der Unterbau war am Boden 1m hoch eingewachsen, in Grünzeug. Sowas fördert nat. Nässe und Fäulnis. Wie immer ist die "Hütte" oben, weil überdacht, noch in Ordnung.
Die senkrechten Stützen wurden damals zwar 20 cm stark gewählt; die Erbauer hatten aber von Holzbau wenig Ahnung, denn man hatte dann die Stützen unten seitlich tief ausgekehlt, um den waagerechten Bodenkranz anzubringen. Völliger Blödsinn, starkes Rundholz so derart zu schwächen und Fäulnisherde zu schaffen, um so unbedeutende Hölzer anzunageln.
Stellenweise fanden wir kaum festes Holz zum Nageln, Schrauben. Ein Fuß ist eigtl. Mulm.
Aber durch die Auslegerstreben und die neue Leiter hält sich der Sitz jetzt aufrecht und kann nicht wieder wegsacken.
Es reicht, wenn das Ding noch ein paar Jahre steht.
Morgen kommt noch abschließend etwas Feinarbeit: Leitersprossen nachschrauben und ein langes Brett für eine einlegbare Rückenlehne einpassen. Nichts ist ätzender, wie wenn man sich nicht anlehnen kann, der Sitz ist mit 1,5 x1,5m viel zu groß.
Noch eine lange Schießlatte einlegen, wichtig.
 
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Uralt-Kanzel ausgerichtet mittels Gesundschneiden der faulen Füße, Steinplatten untergelegt, neu verstrebt und verpflockt; Leiter neu.
Wieder ein vielversprechender Ansitzplatz mehr...!
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Gefällt mir! Habe gerade eine Kanzel vom Vor-Vor-Pächter, ebenso komplett aus Stangenholz renoviert. Er ist Anfang der 80er verstorben; die Kanzel demnach mehr als 40 Jahre alt. Das Holz noch erstaunlich in Schuss; lediglich Dach und Leiter mehrfach erneuert. Ich erhalte sie aus nostalgischen Gründen; einfach weil es - neben einer Stahlleiter - das einzige Überbleibsel aus seiner Ära ist.

Was ich seit einiger Zeit bei Renovierung wie auch Neubau mache: das Dach mit einem (vermeintlich) übertriebenen Dachüberstand versehen. Ist nicht viel mehr Arbeit, bringt aber viel konstruktiven Holzschutz.
 
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Das knapp bemessene Dach hat seinen Grund in den geerbten Bauresten aus der vorigen Jagd. Ist aber dieses wasserfeste, unkaputtbare, geleimte Sperrholz, leider in den falschen Maßen. Man kann es bei Regen aber ertragen, nur der Haltbarkeit der Kanzel dient es nicht wirklich. Es gibt Kunststoffplatten in Ondulineform, die halte ich für deutlich langlebiger als die klassische Onduline, die ja irgendwann fertig ist und dann ein Müllproblem darstellt, zumal das Ziehen der Nägel mal gar nicht lustig ist.
 

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