Nachsuche nachts

z/7

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Die den jagdlichen Alltag bis zu 99,9% bestimmt. :rolleyes:

ps. dafür hat sich der Begriff "Bergehilfe" doch eigentlich etabliert, oder?
 
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Immer wieder lustig, wenn der Begriff "Totsuche" benutzt wird!
Unter Totsuche verstehen die Experten hier im Forum wohl die kurze Bergehilfe!
Für mich ist eine Totsuche eine Nachsuche, wo ich am Ende das verendete Stück finde, das kann auch nach einigen KM erst sein und ich habe mit Sicherheit auch einige dieser Stücke nicht gefunden!
Auch das sichere Erkennen am Anschuss, dass es sich um eine Totsuche handeln wird, wird hier immer so herausgestellt - meine bescheidene Erfahrung hat mich etwas anderes gelehrt!
Sagen wir mal, du hast in 10 Jahren 1000 Nachsuchen gemacht und es fallen im Jahr in De 3.000.000 Stückewild dann sind das 0,003% der 10 Jahres-Strecke die du gesehenhadt, das ist dann statistisch gesehen nur ein sehr kleiner Teil. Daher sagte ich ja, wer die Gegebenheiten vor Ort, den Schützen und sein Material nicht kennt, kann nur schwer einschätzen was gemeint ist. Wir vergleichen hier Äpfel mit Schuhen.

Das Nachducheführer klasse sind und nen super Job machen, ohne den die Jagd nicht mehr waidgerecht auszuführen wäre ist für mich selbstverständlich.
Hier kritisiere ich Menschen die Situationen einschätzen die sie nicht kennen und die Statistik oben zeigt, wie wenig wir von den anderen Jägern wissen aber meinen zu wissen 😉
Allein die Landschaften sind so unterschiedlich, ob Moir, Maisfeld, offener oder dichter Wsld, Gebirge oder Haide, mit vielen Nenschen und Gunden oder verlassene Gegendden.
 
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Was willst Du damit beweisen?
Gegenfrage: wieviel erlegt Stücke hast Du schon gesehen?


P.s.: ja, ich bin Schweisshundführer, war aber auch über 40 Jahre Revierleiter sehr guter Hochwildreviere, wo jährlich Strecken erzielt wurden, die schon im mittleren 3- stelligen Bereich liegen - ergo habe ich da schon einiges gesehen!
 
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Ich gehe davon aus, dass Dir diese Erfahrung eben fehlt!

Das ist dir unbenommen.

Egal wie, seitenweise in einem Forum drum zu kämpfen "Recht zu haben" - das muss einem gegeben sein.


Was willst Du damit beweisen?
Gegenfrage: wieviel erlegt Stücke hast Du schon gesehen?


P.s.: ja, ich bin Schweisshundführer, war aber auch über 40 Jahre Revierleiter sehr guter Hochwildreviere, wo jährlich Strecken erzielt wurden, die schon im mittleren 3- stelligen Bereich liegen - ergo habe ich da schon einiges gesehen!

q.e.d.
 
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Schlimmer wie dieser Thread ist fast nicht mehr möglich.

Jeder weiß es besser, hat die einzig seeligmachende Erfahrung, hat alles gesehen, ist gegen menschliche Empfindungen immun und hat immer Recht.

Seid doch mal etwas weniger verbissen.
Das ist ein frommer Wunsch.

Ich fand es faszinierend, dass es Jäger gibt, die Drohnen zur Nachsuche einsetzen. Obwohl ich, auch beruflich bedingt, technikaffin bin, wäre ich nie auf den Gedanken gekommen, so etwas zu machen. Das sollte man sich meines Erachtens doch einmal wertfrei anhören.

Dann geht es aber auch schon los. Es wird selten geschrieben, wann so etwas passiert. Ich kann mir nicht vorstellen, dass irgendein NSF wegen einem Kitz die Drohne sattelt. Und dann kommen die Einzelfälle, bei dem ein Hirsch 300 m in die Schlucht gefallen ist. Und zwischendrin tauchen die Inselbegabten (Munition, Kaliber, Hersteller, Hunde, Kleidung) auf, die dogmatisch bis peinlich ihr Thema auch noch unterbringen wollen.

Ab und zu kommentiere ich, meistens lese ich amüsiert, und irgendwann werde ich mich abmelden.
 
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...

Ich fand es faszinierend, dass es Jäger gibt, die Drohnen zur Nachsuche einsetzen. Obwohl ich, auch beruflich bedingt, technikaffin bin, wäre ich nie auf den Gedanken gekommen, so etwas zu machen. Das sollte man sich meines Erachtens doch einmal wertfrei anhören.

Wie kommst Du darauf, dass dieses "sich etwas wertfrei anhören" nicht erfolgt ist?
Aber nur weil man sich etwas anhört, muss man währenddessen doch das eigene Gehirn nicht ausschalten. Und wenn ich bereits während einer Sachverhaltsschilderung - aufgrund meiner gemachten Erfahrung - bereits die "Schwachstellen" eines Vorgehens A oder B erkenne, muss ich mich ja wohl auch nicht zurückhalten, diese auch zu benennen.

Und wenn mir selbst die entsprechenden Erfahrungen fehlen, wäre ich doch reichlich dumm, wenn ich nicht von der Erfahrung Dritter profitieren wollte. Ich muss das Rad nicht selbst erfinden, sondern ich "höre" mir die Argumente beider Seiten an, denke, unter Berücksichtigung meiner eigenen Grundüberzeugungen, mal kurz nach - und beschließe für mich, welche Argumente ich für schlüssiger halte.

Dann geht es aber auch schon los. Es wird selten geschrieben, wann so etwas passiert. Ich kann mir nicht vorstellen, dass irgendein NSF wegen einem Kitz die Drohne sattelt. Und dann kommen die Einzelfälle, bei dem ein Hirsch 300 m in die Schlucht gefallen ist. Und zwischendrin tauchen die Inselbegabten (Munition, Kaliber, Hersteller, Hunde, Kleidung) auf, die dogmatisch bis peinlich ihr Thema auch noch unterbringen wollen.

Im gegebenen Fall ist wohl eher die hier diskutierte Vorgehensweise der Einzelfall, dem die zahllosen anders gerichteten Erfahrungen entgegenstehen...
 
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Hund, Drohne, WBG, alles hat vor und Nachteile. Letztendlich ist immer der Mensch, der limitierende Faktor. Wenn am Mais eine Sau beschossen wird, die dann flüchtig ins Maisfeld abgeht, sehe ich es nicht so kritisch, das Feld mit einer Drohne abzufliegen, sofern die Bedingungen es zulassen. Klarer Vorteil, da wird nirgends etwas "zertrampelt" Wird das Stück dann tot gefunden, und es sind keine weiteren Sauen im Mais, kann man jetzt auch gut den jungen Hund zur Fährte legen und versuchen ihn ans Stück zu bringen. Wird die Sau mit der Drohne gefunden und es ist noch leben drin, kommt der erfahrene Hund zum Einsatz wenn der Tag anbricht. Wird ein Stück am Waldrand beschossen und geht in den Bestand, sieht die Sache wieder ganz anders aus. Da kann ich nur den Anschuss markieren und vielleicht auch noch den Einwechsel, dann wird der SHF erst bei Tagesanbruch seine Arbeit beginnen. Gibt sicher viele verschiedene Situationen, wo alleine im Einzelfall entschieden werden kann, was zu tun ist.
Eins ist aber zwingend....findet die WBK oder Drohne nicht....muss immer der Profi mit Hund ran.
 

z/7

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Im gegebenen Fall ist wohl eher die hier diskutierte Vorgehensweise der Einzelfall, dem die zahllosen anders gerichteten Erfahrungen entgegenstehen...
Das könnte man so stehen lassen, wenn es Drohnen seit anno dunnemals gäbe. Es gibt sie nun aber erst seit ein paar Jahren, mit exponentieller Ausweitung der Einsatzbereiche.

Ein Pochen auf 40 Jahre Erfahrung (ohne Drohne) bringt bei der Wertung der Einsatzwürdigkeit also herzlich wenig.
 
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Das ist hier offensichtlich ein Thema bei dem auch alten Hasen die Gäule durchgehen. Beeindruckend wie sachlich @Benji.308 immer wieder geblieben ist. Souverän!
Ach, dass ist einfach. Ich nehme das alles nicht presönlich und nur die Hälfte von dem was hier geschrieben wird für voll.

Im Prinzip ist es mir schlicht egal ob was Nachsucheführer vom Thema "Drohne" halten weil es mich persönlich nicht tangiert. Ich habe ja nicht den Anspruch Drohnen bei der Nachsuche einzusetzen, dafür wurde sie auch nicht angeschafft.

Wenn wir ,aber Anrufe bekommen ob wir in einer Situation unterstützen können dann machen wir das wenn möglich und ganz wichtig legal.
Eine Nachsuche bedarf in NDS schlicht einen Hund und daran gibt es auch nichts zu rütteln.
Wer meint alleine mit Drohne oder WBK einem angeschweißten Stück Wild nachstellen zu müssen begeht einen Verstoß gegen das Jagdgesetz, punkt.
Wenn keiner Anruft, was ja scheinbar laut einiger Aussagen der Fall ist, dann ist das auch gut. Ich hab da ja nix von außer das ich meine Zeit opfere und auch so genug zu tun.

Was die Sache mit der Technik angeht so ist es ja immer so, dass jeder den maximalen Stand der Technik dahingehend definiert, wenn er selbst meint "das reicht jetzt".
Das ist sehr menschlich und nicht auf das Thema "Jagd" beschränkt, dass ist so überall und in allen Lebensbereichen.
Das war auch in jeder Generation so aber so wenig wie der Wiederstand damals etwas bewirkte, wird er es heute tun, was einmal gedacht wurde kann nicht mehr zurückgenommen werden.

Ob und wie das angeflickte Stück darauf reagiert kann ich nicht beurteilen.
Das ist eine ganz Interessante frage und da würden mich auch die Erfahrungen anderer interessieren.

Unsere alte Drohne, eine H520E wurde immer bemerkt. Die war groß, laut und da unsere Kamera nicht all zu gut war, konnten wir maximal auf 30-40m fliegen (was ihr am Ende auch zum Verhängnis wurde).

Mit unserer neuen Mavic III können wir auf die erlaubten 120m gehen und müssen dank Zoom auch nicht runter. Aus der Höhe kann man noch locker die Eier im Gelege sowohl per Wärme- als auch im Echtbild zählen. Man könnte also auch noch höher gehen aber das verstößt gegen das Gesetz.
Man muss auch nicht über dem Stück stehen, man kann auch je nach Bewuchs relativ weit nach vorne schauen.

Wir haben die Erfahrung gemacht, dass Füchse die Drohne tatsächlich wahrnehmen können wenn die Bedingungen stimmen (relativ Windstill und wolkenloser Himmel), die schauen schon mal hoch.

Schalenwild regiert eigentlich nie, sofern man nicht tiefer fliegt. Wir finden im Rahmen der Kitzrettung auch immer wieder verletzte Stücke (wohl meist Verkehrsunfälle), auch da gab es bisher keine Fluchten
Vielleicht hat ja jemand hier andere Erfahrungen gemacht?

Persönlich glaube ich, das Drohnen eine immer größere Rolle spielen werden, im Guten wie im Schlechten.

Gestern Abend saß ich an nem gemähten Feld auf den Fuchs als wie mal eine Drohne die Gegend überflog und dabei auch meinen Sitz passierte. Wer sie gesteuert hat und was sie suchte kann ich nicht sagen aber man sieht sie immer mehr und das kann einem durchaus Sorgen machen.
Ich hab sie nur gesehen weil sie ihre Positionslichter eingeschaltet hatte, ohne keine Chance.
Das ist schon ein mulmiges Gefühl, wer einen da potentiell beobachtet, da sollte sich niemand zu sicher fühlen.🤷‍♂️

20231010212711.JPG
 
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Das könnte man so stehen lassen, wenn es Drohnen seit anno dunnemals gäbe. Es gibt sie nun aber erst seit ein paar Jahren, mit exponentieller Ausweitung der Einsatzbereiche.

Ein Pochen auf 40 Jahre Erfahrung (ohne Drohne) bringt bei der Wertung der Einsatzwürdigkeit also herzlich wenig.

Zu den 40 Jahren Erfahrung gehört aber immer auch z.B. die Erkenntnis, wie häufig die Situationen überhaupt vorkommen, in denen eine Drohne von Nutzen hätte sein können...
 
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Wann spricht man von Nachsuche?

Wenn das Stück nicht am Anschuss liegt und man „suchen“ muss? Auch wenn es nur 5m um einen Busch sind?

Wenn man deutliche Pirschzeichen findet und das Stück einen kleines Radius um den Anschuss verlässt?

Wenn man den Pirschzeichen nachts 100 bis 300 Meter folgt und nichts findet?

Oder erst wenn man selbst mit dem bloßen Auge oder der eigene Hund nichts mehr findet?


Rotwild kenne ich aus dem Tierpark und traue mir keine Einschätzung zu.
Meine Rehwildstrecke ist für eine Einschätzung zu gering und da gab es keine großen Probleme. Von „liegt am Anschuss“ bis 100m Flucht alles dabei.

Bei Schwarzwild habe ich den meinen >10 Jahren einiges gesehen. Betrifft meine erlegten Stück und die meines Vaters, fast ausschließlich von der Nachtjagd.

Einmal ganz grundsätzlich:
Eine Flucht von 100m oder mehr kann bei einem Schuss in die Kammer und „ungünstigen Zufällen“ vorkommen.

Wie gehe ich an die Sache ran, wenn das Stück nach dem Schuss außer Sichtweite ist:
- Ich versuche das beschossene Stück nach dem Schuss zu beobachten.
- Ich suche den Anschuss und bewerte ihn in Zusammenhang mit der Schussangabe und dem Zeichnen des Wildes.
- Ein Rundumblick mit der WBK.
- Nichts zu sehen, ich bin mir meiner Sache sicher und ich sehe ausreichend Schweiß? Dann wird der Spur mit der Lampe gefolgt bis ich beim Stück bin oder mich etwas zweifeln lässt. Das kann fehlender Schweiß oder ähnliches sein. Dabei höre ich nicht nach 50 oder 100m auf. Natürlich Pirschzeichen vorausgesetzt.
- Kein Schweiß am Anschuss und ich kenne die Fluchtrichtung nicht, dann laufe ich einen Kreis um den Anschuss und suche ein paar Meter entfernt.
- Nichts? Dann wurde der DD geholt und das Stück gefunden. Dabei ging es auch mal in den Raps, in den Mais oder ins Rauschen.

In Zukunft darf dann der Dackel suchen.

Hätte ich die Suche abgebrochen, wie es viele hier empfehlen, hätten wir einen Teil der Sauen erst am nächsten Tag gefunden. Das halte ich für falsch.

Ganz wichtig: Meine Suche alleine und mit Hund ersetzt keinen Profi. Sobald es die geringsten Zweifel gibt, muss man eben den Profi holen. Hatte ich persönlich zum Glück noch nie. Aber eben durchaus Sauen, die ohne einen Tropfen Schweiß 100 bis 200m im Wald außer Sicht geflüchtet sind.
 

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