Nach(t)suche - Euere Meinung!

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also wenn ich manche diskussion hier so sehe, dann klimper ich nicht mehr ernsthaft in die tasten, sondern mache mir nur noch ein bier auf. die muppetshow ist schlechtere Unterhaltung.
 
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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Arial, Verdana">Zitat
Wenn laut EU-Recht innerhalb von einer Stunde aufgebrochen werden muss...wie geht das auf Drückjagden?

das thema hatten wir schonmal
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die frage auch
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EU-recht
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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Arial, Verdana">Zitat
Wenn laut EU-Recht innerhalb von einer Stunde aufgebrochen werden muss...wie geht das auf Drückjagden?

Ich glaube da steht unmittelbar aber unverzüglich geht auch und d.H. ohne schuldhaftes verzögern.
Ich habe eine Nachsuche ohne schuldhaftes verzögern zu beginnen, beginnen ist Anschußuntersuchen, wenn ich dort Schußzeichen finde die nicht auf tot stehen habe ich die NS begonnen und entscheide das weitere geeignete vorgehen. Dazu brauche ich aber dann bestimmt keinen Umhängescheinwerfer oder Taschenfunzel, denn ich warte bis es wieder Tag ist.

Gruß B

[ 04. April 2006: Beitrag editiert von: schweißarbeiter ]
 

steve

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Das war ne wirklich schöne Diskussion hier. Habe das aus (für mich) aktuellem Anlass hervorgekramt.

Gestern abend hat ein Gast im Nachbarrevier um halb 9 eine Rotte Überläufer vor. Er schießt, das beschossene Stück liegt im Feuer. Der Rest braust Richtung Dickung (alter Wibke-Windwurf) und verhofft direkt davor. Der Kollege hat repetiert, ist auf dem letzten Stück drauf und lässt fliegen. Das Stück geht ab die Bühne ist leer.

Der Schütze versorgt erst das erlegte Stück, geht dann zum zweiten Anschuss, um ihn zu kontrollieren. Während er im Schein der Taschenlampe noch am suchen ist poltert es in der Dickung. Irgendetwas scheint sich tiefer in die Wüstenei zu schleppen. Er tritt schleunigst den Rückzug an, benachrichtigt den Nachsuchenführer und vor allem meinen Onkel, da die Grenze unmittelbar hinter dem Windwurf anfängt.

Von uns hat niemand Zeit. Also werde ich bestimmt am nächsten Morgen an der Nachsuche teilzunehmen. Der Hannoveraner schleift also seinen Führer, den Nachbarn, den (reichlich unausgeschlafen aus der Wäsche guckenden) Schützen und mich über Berg und Tal, hinein in einen Steilhang der zu unserem Revier gehört. Herrliches Gelände für Sauen, Eichen-Niederwald, Schlehen, Ginster, Brombeeren und dazwischen Schieferhalden. Hurra.

Nach fast drei Stunden Nachsuche wird die Sau gestellt, bricht aus, kommt dem im Hang abgestellten Nachbarn quer und der schafft es der spitz von ihm weg "flüchtenden" Sau genau hinter den Teller zu schießen. Ende der Nachsuche. Schütze zu 1, Schütze zu 2, Hundeführer und ich als Beobachter sind alle am Ende ihrer Kräfte und erfrischen sich bei uns ihm Jagdhaus mit eiskalter Gerstenkaltschale.

Der erste Treffer saß hinten auf der Kammer, aber sehr tief. Er hatte kaum mehr als das Brustbein angeknaxt.

Dem Schützen einen Vorwurf zu machen halte ich für völlig fehl am Platze. Ich hätte genauso gehandelt. Wer das Wildbret verwerten will, hat wohl auch keine andere Wahl.
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[ 29. August 2006: Beitrag editiert von: steve ]
 
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seh ich auch so!
aber ich hab ja schon öfter kritik geerntet
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was soll ich anders machen?
klar kann man noch etwas länger warten, aber grade im sommer ist das ein schmaler grad!
und bei euch ist doch alles gutgegangen
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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Arial, Verdana">Zitat:</font><HR>Original erstellt von steve:
.....Dem Schützen einen Vorwurf zu machen halte ich für völlig fehl am Platze. Ich hätte genauso gehandelt. Wer das Wildbret verwerten will, hat wohl auch keine andere Wahl. <HR></BLOCKQUOTE>

Welchen Vorwurf sollte man dem Schützen denn machen?
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WH
Amadeus
 
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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Arial, Verdana">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Amadeus:


Welchen Vorwurf sollte man dem Schützen denn machen?
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WH
Amadeus
<HR></BLOCKQUOTE>

Kann auch kein Fehlverhalten des Schützen feststellen. Gut gelaufen, saubere Nachsuche, Sau tot. Waidmannsheil!
 
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Hmmm, zu denken geben sollte das einem schon. Nicht das ich nicht auch zum Anschuss gegangen wäre, aber war das eventuell nicht doch ein Fehler.
Sollte man mit dem betreten eines Anschuss am unmittelbaren Dickungsrand nicht doch wenigstens eine Stunde warten.
Das soll kein Vorwurf an den Schützen sein, sondern soll hier nur mal zur Diskussion gestellt werden.
Betreten wir nicht einen Anschuss meist viel zu früh. Riskieren wir damit einerseits das aufmüden von kranken Stücken, wie im hier beschriebenen Fall? Andererseits stößt man somit Wild nicht auf den Zusammenhang zwischen Schussknall und Mensch?

Ich habe es mir zur Angewohnheit gemacht, den Anschuss bei ungewisser Schusslage erst nach einer Stunde sehr vorsichtig zu betreten, einzige Ausnahme bildet hier die Drückjagd. Finde ich keinen Lungenschweiß ist am Anschuss für mich Schluss, alles weitere nur noch mit einem geeineten Gespann nach ausreichender Wartezeit und im Hellen.
Der Schuss auf Wild mit Hilfe von Leuchtquellen ist verboten und wird m.E. auch nicht durch das Tierschutzgesetz aufgehoben. Denn was ist tierschutzgerechter, das Stück im Dunkeln aufzumüden, da es mich durch die Dickung kriechend vernahm und meine Lampe eräugte, oder es am nächsten Morgen verendet oder doch "richtig" krank bei Licht im Wundbett anzutreffen, bzw. dem stellenden Hund helfen zu können.
Mir ist bewußt das sehr dunkle Dickungen an manchen Tagen auch nach einer Lampe verlangen, aber das sieht in der Nacht noch schlimmer aus.

houndman
 
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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Arial, Verdana">Zitat:</font><HR>Original erstellt von houndman:
Hmmm, zu denken geben sollte das einem schon. Nicht das ich nicht auch zum Anschuss gegangen wäre, aber war das eventuell nicht doch ein Fehler.
Sollte man mit dem betreten eines Anschuss am unmittelbaren Dickungsrand nicht doch wenigstens eine Stunde warten.

Betreten wir nicht einen Anschuss meist viel zu früh. Riskieren wir damit einerseits das aufmüden von kranken Stücken, wie im hier beschriebenen Fall? Andererseits stößt man somit Wild nicht auf den Zusammenhang zwischen Schussknall und Mensch?

Ich habe es mir zur Angewohnheit gemacht, den Anschuss bei ungewisser Schusslage erst nach einer Stunde sehr vorsichtig zu betreten,
<HR></BLOCKQUOTE>

Naja, wenn man bedenkt, daß beim verendeten Stück bereits nach ca. 45 Minuten die Bauchhöhle von Darmbakterien geflutet wird, würde ich schon ein bischen schneller machen, wenn ich mir meines Schusses sicher bin. Immerhin geht es hier um wertvolles Fleisch. Und wenn Du ne geschlagene Stunde wartest, kann schon wieder das nächste Stück vor Ort sein, daß Du dann vergrämst. Ist also ein zweischneidiges Schwert.

[ 29. August 2006: Beitrag editiert von: Jagdhelfer ]
 
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houndman, stimmt eigentlich schon, aber das ist der Idealzustand. Wenn ich im letzten Licht ein Reh schieße, bin ich spätestens nach 10 Minuten am Anschuss. Da kann ich nicht ne Stunde warten. Beim Morgenansitz sieht es vielleicht anders aus.

Anders ausgedrückt: Nur weil mal ein Schuss unter Vielen schlecht sitzt und ich das Stück durch die Anschusskontrolle evtl. aufmüde, kann ich nicht bei jedem Stück eine Stunde warten. In der Praxis nicht durchführbar und in den allermeisten Fällen nicht erforderlich. Bei Hochwild eher, als bei Rehwild.

Außerdem: Anschusskontrolle muss nicht auch gleichzeitig aufmüden bedeuten.
 
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Sicher bedeutet Anschusskontrolle nicht gleich aufmüden. Aber ist das ersparte Leiden bei einem Stück das warten bei 100 anderen nicht wert?
Wieso kannst du bei einem Stück Rehwild im letzten Licht nicht warten? Sicher ist der Anschuss schwerer zu finden, auch das Stück etc. Aber auch ein krankes Stück Rehwild braucht Zeit um krank zu werden bzw. zu verenden. Dies geschieht zweifelsohne in den meisten Fällen beim Rehwild schneller als beim Hochwild.
Ein verlässlicher Hund verweist mir auch im Dumkeln den Anschuss und führt mich bei einer Totsuche sicher zum Stück und nach einer Stunde ist das Wildbret noch nicht bedenklich verändert.
Ist es nicht oft Bequemlichkeit unsererseits nicht zu warten. Ist es falsche jagdliche Erziehung oder auch nur die pure Neugier?
Wie gesagt dies alles gilt nur für unklaren Treffersitz und Anschuss in unmittelbarer deckungsnähe.

houndman
 
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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Arial, Verdana">Zitat:</font><HR>Original erstellt von houndman:

Ist es nicht oft Bequemlichkeit unsererseits nicht zu warten. Ist es falsche jagdliche Erziehung oder auch nur die pure Neugier?

houndman
<HR></BLOCKQUOTE>

Ne, es ist der in der Jagdpraxis mögliche Kompromiss. Und der kann nicht in jedem Fall optimal sein.

edit: So hat auch der Durchschnittsjäger in der Regel keinen verlässlichen Hund, der ihm im Dunkeln die Augen öffnet.

Gruß, hubbert

[ 29. August 2006: Beitrag editiert von: hubbert ]
 

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