Nabu begrüßt 3.Wolfsrudel in der Lausitz

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Also, ich muß mal etwas weiter ausholen. Ich bin hier in das Forum deswegen gekommen:

"Sächsische Zeitung" vom 23.12.2006
Leserforum: "Fühlen Sie sich vom Wolf bedroht?"
Einstiegsbeitrag von Christian Berndt, Vorsitzender des Kreisjagdverbandes NOL:
"Wir Jäger wissen, dass der Wolf geschützt ist und zur Artenvielfalt beiträgt. Können wir es aber hinnehmen, dass eine Wolfseinheit (zwei Alttiere, vier Jungwölfe und zwei Jährlinge) im Jahr 510 Stück Schalenwild als Nahrung benötigen? Jagd ist in unserer Region kein Luxus, sondern ein Wirtschaftsfaktor. Viele Jäger können damit ihre großen Aufwendungen der Pacht, des Wildschadens und der Hegemaßnahmen in einem Kleinen Teil ausgleichen. Die Wölfe beleben den Tourismus. Ja, aber bei Ausbleiben der Beutetiere werden sie ihr Dasein territorial verlegen. Und unsere Artenvielfalt ist ebenso am Boden. Es dauert Jahrzehnte, bis sich ein natürliches Gleichgewicht wieder einstellt. Wollen wir Menschen kein Reh, keinen Hirsch, kein Wildschwein in freier Wildbahn erleben? Wir leben mit der Natur und diese soll in ihrer Vielfalt erhalten bleiben."

Da war ich etwas schockiert: Wie kann ein naturverbundener Mensch, der stundenlang auf der Leiter sitzt und sich Gedanken machen kann über Zusammenhänge in der Natur, sowas von sich geben ? Mußte ich doch mal gucken, wie die anderen Waidmänner so denken. Und siehe da, es gibt noch mehr Leute, die glauben, ein Beutegreifer frißt sein Revier leer und zieht dann weiter zur nächsten Futterkrippe!

Auch die nichtjagenden Grundbesitzer sind extrem schnell sauer, wenn ein Revier von Wölfen ausgeputzt wird und aufgrund der schlechten Nachred dann nicht oder nur zu beschissenen Pachtpreise anzubringen ist.

Viel Wölfe = weniger oder gar kein Wild mehr, erschwerte Jagd = Revier verliert drastisch an Wert.

Schon paarmal reingestellt und hier nicht widerlegt:

Ein erwachsener Wolf benötigt ca. 3–4kg Nahrung pro Tag, das sind etwa 1300 kg pro Jahr. Geht man rechnerisch davon aus, dass auf einer Fläche von etwa 250km² ein Rudel von durchschnittlich 7 Wölfen jagt, brauchen diese Tiere pro Jahr und km² (100ha) etwa 41kg an Futter. Je nach Jahreszeit, Angebot an Beutetierarten und alternativen Nahrungsquellen ändert sich der Anteil der Hauptbeutearten Rehwild, Schwarzwild und Rotwild.
Zum Vergleich: Auf der von Wölfen genutzten Fläche des NOL-Kreises betrugen die durchschnittlichen Schalenwildstrecken der Jäger (1999–2003) 1,7 Rehe, 2,5 Wildschweine und 1,3 Rothirsche pro 100 ha und Jahr, was einem Gesamtgewicht von 204,4kg/km² entspricht.

Quelle: „Mit Wölfen leben- Informationen für Jäger, Förster und Tierhalter“
Kontaktbüro Wolfsregion Lausitz

Wenn das nur ansatzweise hinkommt, und die Wölfe angeblich ihre Reviere leerfressen, wie kommt es dann, dass überhaupt noch Wild da ist, wo doch die zweibeinigen Jäger fünfmal soviel erbeuten wie die vierbeinigen? Erklärt das doch bitte mal einen Nichtjäger, der sich in die Logik mancher Grünröcke nicht so recht hineinversetzen kann! So ganz nicht-betroffen bin ich persönlich auch nicht, wohne im Dorf ca. 40 km vom nächsten Wolfsrevier entfernt, bin auch Waldbesitzer und somit von eventuell ausgeputzten Revieren mit beschissenen Pachtpreisen betroffen.

Grüße aus der Lausitz
 
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@Lausitzer: wenn es um die Wölfe geht drehen alle Seiten etwas frei -
einige Stilisieren die Wölfe als das Heilbringende, die anderen verteufeln sie -

meine Meinung wenn die Wölfe von alleine sich hier ihren Lebensraum suchen, heißt das ihnen geht es hier besser als in den anderen erreichbaren Lebensräumen - also soll man sie lassen, aber vorher soll man sich im klaren sein welche eventl. Schäden kann es geben? Wer kommt dafür auf? Wie gestaltet sich ein früher oder später notwendiges "Management"?

wenn diese Fragen geklärt sind
- gut dann werden die meisten damit leben können - wer ein Revier pachtet in dem auch Wölfe jagen, wird dies berücksichtigen - der Grundeigentümer wird damit leben müssen das er geringere (Jagd-)Pachteinnahmen eventl. mit Touristen oder anders ausgleichen muss, der Bauer wird Herdenschutzmaßnahmen auf sein Produkt umrechnen oder höhere Subventionen verlangen (und durchsetzen) und wenn Wölfe Schäden an Heimtieren (Haushunde/Katzen) anrichten werden die betroffenen Bürger auf die Barrikaden gehen

- von mir aus - ich weiß wo ich nicht Pachten werde und wo doch
 
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Lausitzer schrieb:
Mußte ich doch mal gucken, wie die anderen Waidmänner so denken. Und siehe da, es gibt noch mehr Leute, die glauben, ein Beutegreifer frißt sein Revier leer und zieht dann weiter zur nächsten Futterkrippe!

Ich bin einer von denen die nix glauben sondern wissen. Das ist genau meinem damaligen 220 ha kleinen Revier widerfahren.

Zwei Reviere und drei Monate später ist dem Luchs dann endlich ein Traktor über den Schädel gefahren in dem noch ein .243er Loch war.
 
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Varminter schrieb:
Prädator schrieb:
Varminter schrieb:
[quote="Prädator":28p59ag5] Auch die vielen kleinen Hinweise bzgl. Gott, die Kirche und das zitirte "Amen in der Kirche" machen den Beitrag kaum glaubwürdiger. Ich will dir überhaupt nicht absprechen nicht Bibelfest und Psalmsicher zu sein, nur dein Geistiges Ziel das du uns versucht hast näher zu bringen, nämlich das "Grossraubwild " in von Menschen bewohnten Gebieten (in Grunde fast überall auf der Welt) nichts mehr zu suchen hat, erreichst Du damit sicher nur bei denen die die gleiche Denke haben. Überzeugen kannst Du damit sicher keinen. Wolltest D8u aber vielleicht ja auch nicht? Oder doch? Egal, lese Deine Beiträge immer wieder gerne, auch früh am morgen.

Gruß Dirk


:mrgreen: Und woraus entnimmst du irgendwelche Kirchennähe meinerseits...? :mrgreen:

Varminter


"sicher wie das Amen in der Kirche."
"wieder die Furcht Gottes kennen lernt."


Hatte ich aber schon ...."Auch die vielen kleinen Hinweise bzgl. Gott, die Kirche und das zitirte "Amen in der Kirche"


:lol: :lol: :lol: :lol: Ohne Worte. Wer mich KENNT, lacht mit. :lol: :lol: :lol: :lol:

Varminter[/quote:28p59ag5]

servus miteinander,

JA :lol: :lol: :lol:

varmi und kirche - wo es kaum einen grösseren kirchenhasser gibt als ihn...

kaum ist man mal einen tag offline, verpasst man fast die besten forumswitze *pruuuust*

kichernd

's mauswiesele
 
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22 Feb 2007
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@standhauer

Ich meinte nicht das Revier des Jagdpächters, sondern das des Tieres, was z.B. beim Luchs locker hundert mal größer sein kann als 220 ha.
 
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22 Mrz 2007
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Der NABU begrüßt

Hallo Lausitzer,
C.B. kann garnicht anders artgumentieren, er vertritt einen Kreisjagdverband!
Das wird einfach erwartet.

Meiner Meinung nach (ich möchte anmerken, ich jage mit den Wölfen gemeinsam) sind nicht die Risse das Kernproblem, sondern das "vergrämen" durch Wölfe.
Wenn Rotwild ständig auf die Läufe gebracht wird, so zieht es in ruhigere Gefilde. Die Kahlwildrudel werden immer kleiner.
Biologen würden sagen: Gut issas, dann wird das Leittier nicht überaltern! :D

Rehwild ist schreckhaft, zappelig und springt hektisch ab, sobald irgendetwas knackt. Nicht nur der Wolf, sondern auch der Jäger kann ein Revier leerpirschen. :shock: :roll:

Sind wir mal ehrlich, wo sinken die Pachtpreise in der Lausitz? Nirgendwo!
Wild ist schon noch reichlich da...

Grüße aus der Lausitz in die Lausitz.
 

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