Nabu begrüßt 3.Wolfsrudel in der Lausitz

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Dmdbj,

die Zahl von 25 gerissenen Hunden deckt sich auch mit dem, was mir in Schweden und Finnland genannt wurde. Die Fälle, die ich nannte (der Förster und der Spaziergänger) haben sich im vergangenen Jahr IN DEUTSCHLAND ereignet.

@ Mohawk,

ich will Dir keinesfalls den moralischen Mut absprechen, solche Nachrichten zu überbringen - Du darfst nur nicht auf das Verständnis der Eltern für die Wölfe rechnen, sollte es passieren... Und natürlich willst Du nicht, daß sowas passiert, ist klar.

Aber: gerade auch kleine Kinder -das amerikanische 'toddler' drückt es besonders gut aus, was Dompfaff schon schrieb- gehören eben auch zum Beutespektrum von Wölfen, wenn sie an diese herankommen können. In Winnipeg hat ein *harmloser* Schwarzbär in einer periurbanen Wohnsiedlung ein Baby aus der Wiege von der Terasse geholt und aufgefressen, das kann Wolfsnachbarn eben auch mit Wölfen passieren. In Afrika passieren solche Sachen ziemlich häufig mit Hyänen.

Keine Panik, aber Ehrlichkeit ist angesagt.

Zu den Hunden: wenn wir ein Drückerchen machen, ist das nicht unbedingt eine Staatsjagd mit 120 vorgestellten Schützen, das ist das eine. Das andere ist der oben genannte Förster, der Bäume markierte und wo der Terrier mal eben einem Eichhörnchen auf den Baum geholfen hat. Im Übrigen standen bei meinen nicht so wenigen Jagdtagen auf Elch in Schweden und Finnland die Schützen ganz schön dicht, oft < 70 m. Ich bin auch schon hinter dem Hund her gegangen, das dauert, bis man am Bail ist. Den flüchtenden gesunden Elch ohne Schnee bekommen die Wölfe nicht, den Hund schon... Und die Leute da jagen nicht nur Elch mit der Bracke oder dem Spitz, auch Auerhahn und Birkhahn.

Ein andere könnte schnell ein Nachsuchenführer werden, dessen HS bei einer Nachsuche zum Hetzen geschnallt wird. Passiert häufiger unter unseren jagdlichen Bedingungen.
 
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Mbogo schrieb:
ich will Dir keinesfalls den moralischen Mut absprechen, solche Nachrichten zu überbringen - Du darfst nur nicht auf das Verständnis der Eltern für die Wölfe rechnen, sollte es passieren... Und natürlich willst Du nicht, daß sowas passiert, ist klar.

Eben weil ich das Verständnis der Eltern nicht voraussetze stehe ich als jemand, der in einer für Wolf geeigneten Region lebt, dazu, dass ich ihn gerne auch hier hätte, weil ich das Risiko für vernachlässigbar klein halte.

Aber: gerade auch kleine Kinder -das amerikanische 'toddler' drückt es besonders gut aus, was Dompfaff schon schrieb- gehören eben auch zum Beutespektrum von Wölfen, wenn sie an diese herankommen können. In Winnipeg hat ein *harmloser* Schwarzbär in einer periurbanen Wohnsiedlung ein Baby aus der Wiege von der Terasse geholt und aufgefressen, das kann Wolfsnachbarn eben auch mit Wölfen passieren. In Afrika passieren solche Sachen ziemlich häufig mit Hyänen.

So einen Fall kenne ich aus Pennsylvania - da haben aber die Hauseigentümer trotz mehrfacher Ermahnung ihren Müll nicht bärensicher verstaut, sondern auf der Terrasse gelagert, auf der dann der Kinderwagen unbeaufsichtigt stand ... Habituation in Reinform.

Man kann nicht mit großem Raubwild zusammmenleben und dann so tun als müsse man selbst nicht gewisse Verhaltensweisen lernen, z. B. Kleinkinder eben NICHT unbeaufsichtigt lassen.

Keine Panik, aber Ehrlichkeit ist angesagt.

Eben.

Zu den Hunden: wenn wir ein Drückerchen machen, ist das nicht unbedingt eine Staatsjagd mit 120 vorgestellten Schützen, das ist das eine. Das andere ist der oben genannte Förster, der Bäume markierte und wo der Terrier mal eben einem Eichhörnchen auf den Baum geholfen hat.

Wenn wir den gleichen Fall aus der Lausitz meinen hat mir der betroffene Förster die Geschichte anders erzählt: Sein Hund ist dem Wolf hinterher.

Im Übrigen standen bei meinen nicht so wenigen Jagdtagen auf Elch in Schweden und Finnland die Schützen ganz schön dicht, oft < 70 m. Ich bin auch schon hinter dem Hund her gegangen, das dauert, bis man am Bail ist. Den flüchtenden gesunden Elch ohne Schnee bekommen die Wölfe nicht, den Hund schon... Und die Leute da jagen nicht nur Elch mit der Bracke oder dem Spitz, auch Auerhahn und Birkhahn.

Wie groß wird abgestellt? Ist das wie beim Kessel oder auch "mittendrin"? Ist die Gegend so lange bejagd (im Jahr) wie in D oder konzentriert sich das jagdliche Geschene egal auf welche Tierart auf 1, 2 Monate, eventuell 2 Wochen im Frühjahr, 1 Monat im Herbst? In D kann man doch von einer Jägerdichte von ca. 1 auf 200ha ausgehen, auch in der Lausitz, und das von Mai bis Januar. Ist das in Schweden / Finnland auch so?


Ein andere könnte schnell ein Nachsuchenführer werden, dessen HS bei einer Nachsuche zum Hetzen geschnallt wird. Passiert häufiger unter unseren jagdlichen Bedingungen.

Das ist korrekt, da hilft dann nur die Schutzweste / Schutzkragen und evtl. ein Beihund, der Hilfe leistet bis der HF da ist. Das Risiko nimmt also zu, aber siehe Solo's Ausführungen bei den Hunden - Sauen werden nach wie vor das größere Risiko darstellen.

Viele Grüße,

Joe
 
A

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Guest
Varminter schrieb:
Das heisst, die Hunde haben Schutzweste und WIR verabreichen der Sau eine LEGALE Bleivergiftung.

DAS kannst du beim Wolf leider NOCH nicht LEGAL.

Zumindest in Österreich halte ich es für legal.

Du darfst, ob du nun Jäger bist oder nicht, dich selbst, andere Menschen und auch dein Eigentum (Hund) verteidigen. Mit der Waffe.

Vor nicht allzu langer Zeit hat ein Altmetallhändler eine handvoll Rumänen die ihm Alufelgen stehlen wollten von seinem Vorplatz geschossen. Ging auch alles klar.

PS: Bei uns (Tollwutgebiet) genügt "auffälliges Verhalten" um Raubtiere töten zu müssen und damit eine Weiterverbreitung der Krankheit zu verhindern.
 
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flintenrost schrieb:
Varminter schrieb:
Das heisst, die Hunde haben Schutzweste und WIR verabreichen der Sau eine LEGALE Bleivergiftung.

DAS kannst du beim Wolf leider NOCH nicht LEGAL.

Zumindest in Österreich halte ich es für legal.

Du darfst, ob du nun Jäger bist oder nicht, dich selbst, andere Menschen und auch dein Eigentum (Hund) verteidigen. Mit der Waffe.

Vor nicht allzu langer Zeit hat ein Altmetallhändler eine handvoll Rumänen die ihm Alufelgen stehlen wollten von seinem Vorplatz geschossen. Ging auch alles klar.

PS: Bei uns (Tollwutgebiet) genügt "auffälliges Verhalten" um Raubtiere töten zu müssen und damit eine Weiterverbreitung der Krankheit zu verhindern.

Bist du dir da sicher ?
Ich meine letztes Jahr von einem Jäger gelesen zu haben der einen Adler mit dem Knüppel erschlug, weil dieser seinen Dackel davontragen wollte.
Was ich noch weis, konnte der gute anschließend seinen Jagdschein abgeben. :cry:
 
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Velo schrieb:
Ich meine letztes Jahr von einem Jäger gelesen zu haben der einen Adler mit dem Knüppel erschlug, weil dieser seinen Dackel davontragen wollte.
Was ich noch weis, konnte der gute anschließend seinen Jagdschein abgeben. :cry:

Moin,

IIRC war das ein Adler eines Falkners (einer Greifvogelstation), und der Jäger hat seinen Hund nicht hochgenommen, obwohl der Adler schon einen Angriff geflogen hatte, sondern hat das Ergreifen des Hundes durch den Adler geschehen lassen. Erst danach ist er tätig geworden, und für diese Versäumnisse im Vorfeld gab's die Strafe vom Gericht. Der Fall ist nicht mit einem Angriff durch Luchs / Wolf / Bär auf den Hund während einer Nachsuche etc. zu vergleichen.

Viele Grüße,

Joe
 
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Danke,
hätte mein Rechtsempfinden auch schwer angeschlagen. :wink:
 
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flinte
Du darfst, ob du nun Jäger bist oder nicht, dich selbst, andere Menschen und auch dein Eigentum (Hund) verteidigen. Mit der Waffe.

Vor nicht allzu langer Zeit hat ein Altmetallhändler eine handvoll Rumänen die ihm Alufelgen stehlen wollten von seinem Vorplatz geschossen. Ging auch alles klar.

PS: Bei uns (Tollwutgebiet) genügt "auffälliges Verhalten" um Raubtiere töten zu müssen und damit eine Weiterverbreitung der Krankheit zu verhindern.
Das heisst also, daß jeder bewaffnete Österreicher einen "Persilschein" zur Benutzung tödlicher Waffen hat??? Er kann also nach seinem eigenem Empfinden, ob er sich bedroht fühlt, oder eine Tierart für ihn persönlich auffällig(???) ist, sofort das Feuer eröffnen ??
Das Land und vorallem die Dorfbevölkerung sollte man aber dann auf jeden Fall meiden :cry:
Nutria
 
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Nutria schrieb:
flinte
Du darfst, ob du nun Jäger bist oder nicht, dich selbst, andere Menschen und auch dein Eigentum (Hund) verteidigen. Mit der Waffe.

Vor nicht allzu langer Zeit hat ein Altmetallhändler eine handvoll Rumänen die ihm Alufelgen stehlen wollten von seinem Vorplatz geschossen. Ging auch alles klar.

PS: Bei uns (Tollwutgebiet) genügt "auffälliges Verhalten" um Raubtiere töten zu müssen und damit eine Weiterverbreitung der Krankheit zu verhindern.
Das heisst also, daß jeder bewaffnete Österreicher einen "Persilschein" zur Benutzung tödlicher Waffen hat??? Er kann also nach seinem eigenem Empfinden, ob er sich bedroht fühlt, oder eine Tierart für ihn persönlich auffällig(???) ist, sofort das Feuer eröffnen ??
Das Land und vorallem die Dorfbevölkerung sollte man aber dann auf jeden Fall meiden :cry:
Nutria

auf solche nagetiere wie dich legen wir hier auf dem land sowieso keinen wert. bleib also ruhig wo du hingehörst :roll:
 
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Mohawk schrieb:
Moin!

Mbogo schrieb:
die Probleme in Indien liegen daran, daß im keineswegs wildleeren Indien

Ich bezog mich auf einen Bericht, in dem für die entsprechende Region etwas anderes ausgesagt wurde, nämlich ein relativ starker Rückgang an Wildtieren in dieser Region, bedingt durch Landnutzungspraktiken so ähnlich wie bei uns im Mittelalter.

Schon wieder wird von den Wolfsfreunden manipuliert.

Du hast behauptet, die Vorfälle in Indien gehen in der ganz überwiegenden Mehrzahl auf Tollwut zurück. Damit wolltest Du genau wie die Autoren der Wolfsstudie mit Ihrer selektiven Zitiererei auch den Eindruck erwecken, Wölfe seien von Natur aus keine Gefahr für den Menschen. Sondern nur tollwütig, angefüttert oder menschengezüchtet. Das das Unfug ist habe ich Dir erklärt.

Der Wildtiermangel wurde von Dir auch angesprochen, war Deiner Meinung nach aber nicht für die Zwischenfälle in Dörfern verantwortlich. Lies es nach.

Es sind Faktenwendungen und Manipulationen wie diese, die die Wolfsfreunde früher oder später in Mißkredit bringen werden, und dann wird die derzeit wolfsfreundliche öffentliche Meinung sehr schnell kippen. Stell Dir vor, ein Mensch kommt zu Schaden, in Ortsnähe oder am Baggerseestrand in der Lausitz, und die Hotelbuchungen werden in dieser strukturschwachen Region zu 15-25% storniert. Die Folgen für die öffentliche Meinung brauchen wir nicht debattieren: Die Halbwölfe unter den Wolfsbürobiologen werden dann sehr schnell in die Minderheit geraten, und Politiker aller Couleur werden es immer schon gewusst haben.

Wenn Ihr Euer Anliegen überhaupt dauerhaft etablieren wollt, dann müsstet Ihr sehr deutlich machen, daß nicht nur Hunde und Schafe, sondern früher oder später auch ein Mensch getötet werden wird. Hier in Deutschland. Und zwar mit aller Wahrscheinlichkeit ein Kind. Wenn Ihr es schafft, dann wird der Wolf vielleicht dauerhaft geduldet bei uns. Das ist aber eine fiktive Debatte, da der Versuch von Euch aus guten Gründen gar nicht erst unternommen wird.

Ihr weicht der Debatte aus, verneint die reale Gefahr für den Menschen, obwohl Ihr alle ganz genau wisst daß es zu ernsten und tödlichen Zwischenfällen kommen wird, das hast Du selbst zugegeben. Als Gegenargument kamen allerlei Sprüche a la Vollkaskomentalität, Risikoabwägung, Wasch-mir-den-Pelz-mach-mich-nicht-nass etc. mit welchen die Wolfsskeptiker beruhigt werden sollten.




Ich habe nie gesagt, dass ich den Tod eines Kindes will, ich halte ihn nur für SEHR unwahrscheinlich.

Das hast Du behauptet, hast gleichzeitig eingeräumt, daß weder Tollwut noch Zuchtwölfe, sondern die auch von Dir als bei uns unvermeidliche Habituation Hauptgrund für Zwischenfälle ist. Damit widersprichst Du Dir selber, auch wenn Du genau dies schon bestritten hast.

Und wenn es sein müßte würde ich auch zu den Eltern gehen, glaub's mir!

Das glaube ich Dir sogar. Die Frage ist nur: Würdest Du auch dann noch gegen einen Totalabschuss argumentieren, wenn die Eltern das mit Verweis auf die anderen Kinder fordern? Und was erzählst Du dem Gastwirt, der grade die Hälfte seiner Kellner vor die Tür setzt weil die Touris ausbleiben?

Komm mir jetzt nicht mit Wolfs- oder Abenteuertourismus. Entweder Strandurlaub am Baggersee oder Abenteuer, dann aber vorwiegend Rucksacktrekker ohne Geld.

Dompfaff
 
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flintenrost schrieb:
...

Vor nicht allzu langer Zeit hat ein Altmetallhändler eine handvoll Rumänen die ihm Alufelgen stehlen wollten von seinem Vorplatz geschossen. Ging auch alles klar.

..

Das halte ich in dieser Form für ein Märchen. Es gibt eng ausgelegte Grenzen der Notwehr. Man darf keine Nachbarsbengels aus dem Apfelbaum schiessen, und man darf heute auch keine Rumänen von Alufelgen wegschiessen.

Dompfaff
 
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Dompfaff schrieb:
flintenrost schrieb:
...

Vor nicht allzu langer Zeit hat ein Altmetallhändler eine handvoll Rumänen die ihm Alufelgen stehlen wollten von seinem Vorplatz geschossen. Ging auch alles klar.

..

Das halte ich in dieser Form für ein Märchen. Es gibt eng ausgelegte Grenzen der Notwehr. Man darf keine Nachbarsbengels aus dem Apfelbaum schiessen, und man darf heute auch keine Rumänen von Alufelgen wegschiessen.

Dompfaff

Nur in Deutschland nicht - wie ich hier gelernt habe, gelten in A andere Gesetze.

B.
 
A

anonym

Guest
Nutria schrieb:
flinte
Du darfst, ob du nun Jäger bist oder nicht, dich selbst, andere Menschen und auch dein Eigentum (Hund) verteidigen. Mit der Waffe.

Vor nicht allzu langer Zeit hat ein Altmetallhändler eine handvoll Rumänen die ihm Alufelgen stehlen wollten von seinem Vorplatz geschossen. Ging auch alles klar.

PS: Bei uns (Tollwutgebiet) genügt "auffälliges Verhalten" um Raubtiere töten zu müssen und damit eine Weiterverbreitung der Krankheit zu verhindern.
Das heisst also, daß jeder bewaffnete Österreicher einen "Persilschein" zur Benutzung tödlicher Waffen hat??? Er kann also nach seinem eigenem Empfinden, ob er sich bedroht fühlt, oder eine Tierart für ihn persönlich auffällig(???) ist, sofort das Feuer eröffnen ??
Das Land und vorallem die Dorfbevölkerung sollte man aber dann auf jeden Fall meiden :cry:
Nutria


Ja, seltsam vor sich hintaumelnde Nutrias könnten als tollwütig angesprochen werden und dann ist der Weg zur TKV nicht weit... :lol:

Varminter
 

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