Moderne Rebhuhnhege

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Björn20 schrieb:
während so muss man es ja leider sagen hier in Deutschland bei dem allgemein grassierenden Schweinefieber die meisten Jungjäger, Rebhühner und die Jagd darauf überhaupt nich mehr aufm Schirm haben. Geschweige denn Hegemaßnahmen zu betreiben, außer nen Eimer mit Schweinegold durch die Gegend zu schlüren, sorry aber ich musste mir mal Luft machen...

Wie der Lehrherr, so sein Gescherr...

Ich denke, dass man die richtige Hege etc auch erlernen muss... und das geht auch nicht im Vorbereitungskurs, sondern nur draußen. Und dafür braucht man einen erfahrenen Lehrmeister... und wenn die Jungjäger meist leider zur Zeit nur zum Kirren und Sauenansitz "verdonnert" werden (obwohl ich da auch mal Lust drauf hätte), dann darf man sich nicht wundern. Wer Buchweizen sät, wird kein Weizen ernten...

Nichts gegen dich Björn... mag bloss die immer gleiche Leier nicht mehr hören

LG Demo
 
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Außer Krähen abknallen erfreut sich die Niederwildhege keiner großen Beliebtheit ...

Ich habe für mich notiert:

- Futterautomaten in Brutnähe
- Altgrasstreifen wenn möglich
- kleine Misthaufen

Dazu noch die Zuckerdosen für die Wegameisen.

Dann will ich noch einige Handvoll groben Kalk im Frühjar zwischen den Weizen im Futterbehälter geben und auch um die Futtereimer streuen.

Schließlich habe ich in einem Buch der Hege von Lippmann noch zwei weitere Tipps gelesen :

- Um die Rebhühner zu animieren, schon im Wintergetreide zu brüten, Ende Februar (mit Zustimmung der Landwirte) einige Stücke 1mx1m mit Blaukorn intensiv düngen. Das Getreide wächste dort schneller und bildet kleine Horste, die gerne angenommen werden zum Brüten. Der Ertrag ist allerdings beim Getreide etwas geringer.

- Statt eine tote Krähe über den Futterbehälter zu hängen, lieber Teile von toten Krähe (Federn, Flügel) rund um den Behälter halb zu vergraben. Wirkt abschreckender auf Krähen.
 

steve

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Björn20 schrieb:
In Frankreich ist das Rebhuhn immer noch ein sehr wichtiges Jagdwild mit 1,5 Millionen jährlich geschossenen Exemplaren

Nur so interessehalber, gibts eine Statistik die aussagt wieviel Stück Federvieh dabei sind?
 
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steve schrieb:
Björn20 schrieb:
In Frankreich ist das Rebhuhn immer noch ein sehr wichtiges Jagdwild mit 1,5 Millionen jährlich geschossenen Exemplaren

Nur so interessehalber, gibts eine Statistik die aussagt wieviel Stück Federvieh dabei sind?

es kommen

5 200 000 Ringeltauben
5 000 000 Fasane
4 540 000 Drosseln (Sing- Wacholder- und Rot-)
1 700 000 Rothühner
1 500 000 Rebhühner
1 400 000 Stockenten
1 200 000 Waldschnepfen

jährlich in Frankreich zur Strecke, es kommen noch ein paar hunderttausend Feldlerchen hinzu, die waren in der Statistik nich aufgeführt.
 
A

anonym

Guest
Hallo Björn !

Die Amsel hast Du noch bei den Drosseln vergessen.

:wink:

Ich glaub Steve meint mit `Federvieh`ausgesetzte Vöglein ?!

:?
 
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ne hab isch glaub ich nich, "grives" sind die Erwähnten während Amsel "merles" sind.
Bei den Fasanen dürften wohl 90% ausgesetzt sein, bei den Rebhühnern 20% und bei den Rothühnern 50%
 
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Im Moment ist hier eine Doppelflinte in Kaliiber 28 der letzte Schrei, gerade wegen der kleinen Piepmätze :?
 
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Dieser Geheimtipp habe ich letztlich gehört: Dachpfannen (oder wie heist das auf Deutsch??) in im Wasser aufgelösten Zücker legen, oder met Melasse bestreichen. geht in die 'Poren' rein, klebt ohne Vergleich und ist damit recht 'Wetterfest' . Das Süsse lockt Insekten, und dass ist ganz gut für die Kücken.... Das und "Zückerlecken' statt Salzlecken auf ein Pfahl, gleichen Erfolg. Ich gehe dass dieses Jahr ausprobieren bei uns...Kann gut sein, weil Zücker nun einmal minder Raubwild anzieht wie Luder :wink:

Betrtiffs die 3 Althuhner: kommt viel vor, in Frakreich nennt man den 'zweiten' Hahn Bourdon. Wenn er weisst dass er keine Chance mehr hat die Henne zu bekommen,, bleibt er doch noch in die Gegend und wacht mit die Eltern über die Kücken oder das gelege!!! Habe dass in unserem Revier vor zwei Jahre gesehen, der Bourdon blieb noch da, kerzenrecht wie eine graue Flasche auf den Stoppel, wenn die beide Eltern schon verschwunden waren met ihre Jungen.. Wenn ich ein Fressfeind oder Wilderer gewesen war, war er das erste und einzige Oppfer gewesen....

Und ja, im Frühling gibt's ein Zeitpunkt wo Fasanen aber auch Rebhühner fast nur zartes Grün fressen, warum weiss ich auch nicht, aber es ist mal so, die Eimer bleiben ganz gefüllt. In GB sind darüber schon Studien gewesen, die dies nur als Konklusion geben, dafür aber keine Erklärung...


Ein Brettchen unter die Eimer gegen die Mausenlocher ist auch nicht schlecht, und mann muss kein Gras mehr rupfen :wink:
 
A

anonym

Guest
Rebhuhn schrieb:
Betrtiffs die 3 Althuhner: kommt viel vor, in Frakreich nennt man den 'zweiten' Hahn Bourdon. Wenn er weisst dass er keine Chance mehr hat die Henne zu bekommen,, bleibt er doch noch in die Gegend und wacht mit die Eltern über die Kücken oder das gelege!!! Habe dass in unserem Revier vor zwei Jahre gesehen, der Bourdon blieb noch da, kerzenrecht wie eine graue Flasche auf den Stoppel, wenn die beide Eltern schon verschwunden waren met ihre Jungen.. Wenn ich ein Fressfeind oder Wilderer gewesen war, war er das erste und einzige Oppfer gewesen....

Danke für deinen Bericht über das Verhalten des 3. Althahn und den Trick mit den Dachpfannen. Willkommen in einem deutschen Jagdforum und viele Grüße nach Belgien. :wink:[/quote]
 
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Hallo Perdrixeinbürger, und Danke ;-)

Wie mein Nickname schon verrät, Rebhühner, ihre Lebensweise und ihre Jagd interessieren mich sehr.

Zechs mahl pro Jahr bejagen wir bei uns ( 400 Ha Feldrevier) diese wunderschöne Hühner, und dann heisst es Hahn in Ruh' und das Revier pflegen wo möglich.. Aber ohne die mindeste Deckung ist es nicht einfach ein guten Predatorkontrolle durch zu führen (Krähen und Fuchs), und wenn die Ernte vorbei ist, sind die Felder leer wie eine Wüste...
:evil:
Aber auch wenn ich jedes Jahr Angst davon habe dass es keine wilde Rebhüher mehr gibt, siehe ich doch noch einige Ketten, und ist mein Herz wieder froh!!

Bei uns ( nur im Süden des Landes) ist aussetzen noch zugelassen, und seit zwei Jhren habe ich auch nurTieren ausgewildert die in offenen Volièren aufgezuchtet werden. Die sind schon starker, aber eine 100% erfolgreiche Einbürgerung da wo es keine wilde Tieren mehr gibt oder der natürlichen Besatz stark vermehren , hat bisher gescheitert :(


Hast Du Erfolg mit 'Einbürgerung' gehabt da wo's keine mehr gab? :roll:

Und so ja, bitte sag mir wie! 8)


Wenn Du via PN deine Email-Adresse schickt, kann ich einige Bilder senden betriffs unsere Rebhuhnjagd und -Hege :wink:
 
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Raesfeld schrieb noch, die überzähligen Hähne im Frühjahr wegzuschießen, um das Geschlechterverhältnis von 2:1 wieder in Richtung 1:1 zu bringen. Die überzähligen Hähne störten angeblich beim Brüten.

Statt "Enthahnen" empfahl Behnke dann "Behennen", d.h. im Frühherbst für die Jagd nur Hähne aussetzen und die Hennen über den Winter in der Voliere behalten und im Frühjhar den überzähligen Hähnen zuführen.

Nun sollen die überzähligen Hähne sogar nützlich sein.

So ändern sich die jagdlichen Meinungen ....
 
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Hallo Wautzebautz,

Nach meine niedrige Meinung hat eher Behnke Recht!!! Es ist so dass Hähne die keine henne finden weder zum 'Bourdon' werden, und also sehr nützlich sind, weder wegziehen um eine freihe Henne zu finden, oft sehr, sehr weit wenn's handelt om geringe Besatze... Dabei verlieren sie oft das Leben. In beiden Fällen war's Sinnlos gewesen zu enthahnen; Behnke bevorzugt das zuführen von Hennen, was 100 Mal Sinnvoller ist, weil Mann dadurch die einzelne Hähne eine Partnerin finden in eigenen Reviier und dafür nicht wegziehen müssen. Und weil (nicht ausgewilderte) Hühner sehr Heimattreu sind, kann Mann also einige extra gelege haben ins Revier.
Also nun die Minuspunkten oder mindestens Nuanzierungen dazu: 8 Monaten pro Jahr lebt das Rebhuhn gemischt, also am Anfang nur Hähner aussetzen... :shock: Ist ganz unnatürlich.....
Die Henne wahlt den Hahn, ausgwilderte Henne = nicht Srtandorttreu, wenn Hahn auch erst augsewildert= Pärchen nicht Standorttreu. Also, ein von beide MUSS da geboren sein, sollte Mann Sicherheit haben wollen sie bleiben unbedingt da..Ausgewilderte Henne haben vielleicht auch nicht das gleiche 'Mutterinstinkt" weil gezuchtet: wie ist ihr Verhalten beim Bruten, Füttersuche, und Kückenbeschirmen? Wer weiss es? :?:
Unbedinkt wichtig beim Auswildern ist dafür dass die Hühner zo 'wild' möglich sind, d.h. vom Kückenalter in offene, Grossvolièren mit Grün sind, und dabei ein so natürlich mögliches Verhalten bekommen/behalten. Stallhühner gezuchtet ohne Tageslicht und ohne natürliches Verhalten draussen gehen ein beim ersten Regen, also Bruten.... :roll: :cry:
 
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In unserem Nachbarrevier sind in den Ödländereien inmitten eines neuen Industriegebietes ca. 100 Rebhühner hoch gekommen dieses Jahr. Da werde ich mich wohl weniger ans Aussetzen machen, sondern hoffen daß von denen einige zu uns kommen und ihnen das Revier so wohnlich wie möglich machen.

Unsere beste Rebhuhnecke ist eigentlich ein 50 ha großes Areal ohne Baum und Strauch, aber Getreideanbau statt Milchvieh. Leider im Winter völlig kahl , eventuell mal ein Senfschlag, aber selbst das passt nicht immer in die Fruchtfolge.

Stört es den Landwirt eigentlich, wenn man nach dem Umbrechen im Herbst aus Astschnitt eine Art "Nothecke" zieht, vielleicht 30m lang. Müßte doch dem Rebhuhn Deckung und dem Hasen Äsung geben. Oder stört das den Aufwuchs der kommenden Feldfrucht (sicher, Winterweizen geht nicht).

Die "Nothecke" könnte man dann im Frühjahr wieder abhohel oder (nach Umschichten) verbrennen.
 

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