Übrigens - als die ersten jagdlichen Müllmänner und Straßenarbeiter auf den Jagden auftauchten, sträubten sich bei den Traditionalisten die Nackenhaare.
Extreme gibt es auf beiden Seiten.
Einfach nur Unauffällig sein fällt den Zeitgenossen heutzutage unendlich schwer, die betreffenden Hunde jaulen auch auffallend laut - wenn sie denn darauf angesprochen werden.
Eitelkeit ist mindestens genauso Anstrengend wie Lautmauligkeit und beides ist hier nicht willkommen - in den letzten Jahren haben auch gerade meine Freunde und Chefs hier mit Leuten machen müssen die eine große Klappe riskieren - wo aber nichts dahinter steht.
Ich bin ein Bauer, das sieht man mir auf der Jagd auch an - die Stiefel sind in der Regel - auf der Jagd wenigstens oberflächlich ordentlich sauber, aber mitunter hat man keine Zeit sich groß umzuziehen, wenn man vorher im Melkstand war - oder die Kälber versorgt und gefüttert hat - vom Duschen ganz zu schweigen. Sprich ich komme in Latzhose und Flanellhemd daher, wenn es auf Treibjagd geht (Stallzeiten sind in der Regel von 6 bis 9 Uhr Morgens, Treibjagd meistens wenn geplant dann direkt im Anschluss)... und ich kenne viele Andere Bauernjäger die exakt so denken wie ich.
Bis zu dem einen Eklat vor einigen Jahren, als uns ein wirklich drolliger Süddeutscher dann einmal zeigen wollte wie Treibjagd wirklich ging - waren wir auch alle wesentlich toleranter Gegenüber lautmalerischen Ansprüchen von "Gecken"... Aber der Narr war die Krönung, weswegen seltenst Leute aus den Off hier noch zur Jagd kommen dürfen. Gute Bekannte, also Jäger die bei drei oder vier Mitjägern im Freundeskreis sind ja... aber Wildfremde oder gar flüchtige Bekanntschaften, welche man mal auf einer Jagdreise kennengelernt hat - Nein.
Und zum Thema "unauffällig" - mir als Autist fällt es immer wieder auf, dass bestimmte Menschengruppen die unangenehme Angewohnheit haben neben einen schrillen Kleidungstil auch schrille Persönlichkeiten zu haben pflegen und da nebst die atemberaubende Angewohnheit sich extrem stark mit Eau de Toilette einzudieseln - was mir prompt die Luft verschlägt - ich bin einiges Gewohnt aber ein Axe-Stinktier will ich nicht auf der Jagd neben mir laufen haben, und schon gar nicht neben mir beim Schüsseltreiben sitzen haben.