Mit Stil zur Jagd

kr1

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Zur Inspiration:
https://www.gentlemansgazette.com/hunting-shooting-attire/

Die Bilder sind aus dem Artikel.
Downton-Abbey-has-brought-shooting-back-into-popularity-900x600.webp


The modern hunter apparel of Duck Dynasty:

The-modern-hunter-apparel-of-Duck-Dynasty-900x600.webp
 

MSP

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Für den Downton Abbey Look auf der Jagd braucht man allerdings auch diverse Handlanger, die einem die Sauen aus dem Busch ziehen, ausweiden und auf den Anhänger heben.
 
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Liebe alle,
die Flintenschützen sind ja recht elegant gekleidet.
Aber wie sieht es mit den Bergjägern aus?
Ist das IMMER Lederhose und Rasierpinsel?
 
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Für den Downton Abbey Look auf der Jagd braucht man allerdings auch diverse Handlanger, die einem die Sauen aus dem Busch ziehen, ausweiden und auf den Anhänger heben.
Nö. "Mit Stil zur Jagd" umfasst aus meiner Sicht eben auch die Wahl der Jagdart.

Die Jagd mit der Büchse - für viele Bedauernswerte hier im Forum offenbar die einzig bekannte Jagdart - ist grundsätzlich stillos. Die Damen und Herren auf dem oberen Foto sind sehr offenbar auf Small Game eingestellt.

Ist sicher schwer zu erklären, wenn man "es" nicht fühlt, aber der Treffer auf hohes und pfeilschnelles Flugwild hat für viele Jäger eine deutlich andere Erlebnisqualität als der aufgelegte Büchsenschuss auf Schalenwild an der Kirrung unter Zuhilfenahme von Ziel- und Nachtsichttechnik auf 50 Meter.

Schopenhauer schrieb einst: "Wer nachlässig schreibt, legt dadurch zunächst das Bekenntnis ab, daß er selbst seinen Gedanken keinen großen Wert beilegt. ..."

Ich darf erweitern: Wer sich nachlässig kleidet, legt dadurch das Bekenntnis ab, dass er selbst seinem Auftritt gegenüber Anderen und seinem Tun keinen großen Wert beilegt.

Das mag man heutzutage Authentizität nennen, ... oder schlicht unhöflich.
 
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Nö. "Mit Stil zur Jagd" umfasst aus meiner Sicht eben auch die Wahl der Jagdart.

Die Jagd mit der Büchse - für viele Bedauernswerte hier im Forum offenbar die einzig bekannte Jagdart - ist grundsätzlich stillos. Die Damen und Herren auf dem oberen Foto sind sehr offenbar auf Small Game eingestellt.

Ist sicher schwer zu erklären, wenn man "es" nicht fühlt, aber der Treffer auf hohes und pfeilschnelles Flugwild hat für viele Jäger eine deutlich andere Erlebnisqualität als der aufgelegte Büchsenschuss auf Schalenwild an der Kirrung unter Zuhilfenahme von Ziel- und Nachtsichttechnik auf 50 Meter.

Schopenhauer schrieb einst: "Wer nachlässig schreibt, legt dadurch zunächst das Bekenntnis ab, daß er selbst seinen Gedanken keinen großen Wert beilegt. ..."

Ich darf erweitern: Wer sich nachlässig kleidet, legt dadurch das Bekenntnis ab, dass er selbst seinem Auftritt gegenüber Anderen und seinem Tun keinen großen Wert beilegt.

Das mag man heutzutage Authentizität nennen, ... oder schlicht unhöflich.
Der hohe und schnelle Fasan ist ja die Hohe Schule in England...
 
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Haha, ein wahrlich kurzweiliger Faden :ROFLMAO:
Als Jungjäger merkt man relativ schnell an den Kommentaren der (meist älteren Jagdkollegen) ob die Klamotte passend ist. Spitze Bemerkungen muss man abkönnen. So lasse ich meine BW-Tarnhose auf Gesellschaftsjagden inzwischen im Schrank. Finde ich nicht schlimm. Man muss nicht unnötig provozieren und mir fällt dabei kein Zacken aus der Krone, zumal ich nicht in der Truppe gedient habe ;)

Lustig fand ich eine ältere Teilnehmerin meines Jagdscheinkurses, die ihrem gesellschaftlichen Stand gerecht werdend, beim Aufbrech-Seminar mit Lodenjäcken, Bluse, Bundfaltenhose und Lack-Budapestern erschien. Es war ein Bild für die Götter, als sie versuchte breitbeinig stehend mit langen Armen ein Stück Rehwild aufzubrechen :ROFLMAO:

Grundsätzlich ist es wie überall im Leben, die Kleidung muss auch bei der Jagd zur Situation passen:
- alleine im Revier = praktisch, komfortabel und robust, Aussehen egal, solange es das Wild nicht stört...
- Gesellschaftsjagd = den jagdlichen und regionalen Gepflogenheiten angepasst, also weder Schaulaufen als "Jagd-Beau" noch "Auftritt des Hecken-Penners"...
- Schüsseltreiben = wenn nach der Jagd noch Zeit zum Umziehen ist, dann freut sich der Jagdherr bestimmt über manierlich gekleidete Gäste am Tisch. Eine saubere Hose und ein paar Wechselschuhe passen bestimmt noch ins Auto. Ich persönlich fühle mich dann auch wohler, denn ich gehe sonst auch nicht mit Gummistiefeln und Outdoor-Klamotten ins Restaurant...
 
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Für den Downton Abbey Look auf der Jagd braucht man allerdings auch diverse Handlanger, die einem die Sauen aus dem Busch ziehen, ausweiden und auf den Anhänger heben.
Ich dachte bisher, Sauen würden aufgebrochen.
Auch die richtige Sprache gehört zum Stil.
 
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Servus,

Da ich Kraft Geburt und von Gottes Gnaden stolzer Angehöriger der Spezies der Bajuwaren bin erscheint mir S. Kgl. Hoheit Prinz-Regent Luitpold von Bayern als Referenz für mein Jagdliches Erscheinungsbild eher als opportun als die Hühnerjäger von der Insel😏

Screenshot_20220118_095155.jpg

Bekannt für sein rustikales Auftreten die Wix und die "schiache Jopp'n" 😁
 

kr1

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Nö. "Mit Stil zur Jagd" umfasst aus meiner Sicht eben auch die Wahl der Jagdart.

....
Stimmt ! Mit Stil zur Jagd schließt für mich gewisse Jagdformen aus.
Beispiele hier:
https://forum.wildundhund.de/threads/editorial-5-21-keine-gnade.131177/
 
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MSP

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4 Mrz 2014
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Ich dachte bisher, Sauen würden aufgebrochen.
Auch die richtige Sprache gehört zum Stil.
Quatsch. Besserwisserei mit Hinweis auf Stil ist übrigens gerade kein guter Stil:
vgl.: Seileier, G., Jagdlexikon, Stichwort „Ausweiden“, S. 68, BLV, München 1996, 1.Auf.
Oder für ganz konservative vgl.: Frevert, W. Das jagdliche Brauchtum, Stichwort „Ausweiden“, S. 167, Parey, Hamburg und Berlin, 12. Aufl. 2001.

Außerdem empfehle ich grundsätzlich allen, die viel auf Stil achten, sich zunächst einmal mit ihren Manieren zu beschäftigen. Auch hierzu eine Buchempfehlung: Asserate, Asfa-Wossen, "Manieren", DTV, München, 2005.
 
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