Milliardaersfamilie muss die Jagd im Kaisertal abgeben

Registriert
15 Sep 2019
Beiträge
635
Wer sie (=die Eigentümerfamilie) nicht persönlich kennt oder alternativ in den Revieren selbst Jagderfahrungen, geschweige denn die Jagdgepflogenheiten sowie die Hege, kann leicht urteilen.

Ich habe das große Glück, in einem Revier jagen zu dürfen, das der Familie gehört. Die Truppe, die das Revier das Jahr über bejagt, sind allesamt Jäger aus der Region. Die Hege und das Selbstbild, was einem hier vorgelebt wird, ist meiner Meinung nach mindestens vorbildlich, wenn nicht sogar einzigartig.

Unser Jagdaufseher, selbst in den Wäldern unterwegs, seit er 12 ist, kennt jeden Hirsch, jedes Rudel, seit Jahren in und auswendig.

So lässt sich leicht Buch führen darüber, welche Hirsche plötzlich verschwunden sind. Die Bilder der (oft auch nächtlichen) Abschüsse in der Feldfrucht der umliegenden Feldreviere („Bauernjagden“) kursieren schnell per WhatsApp und erreichen uns natürlich auch.

Ein Revier der Rotwildhegegemeinschaft hat nachweislich einen Jungjäger aufgenommen, der allein schon 5 Hirsche gestreckt hat. Der Pächter ist sogar ein hoher in der Jägerschaft. Keiner davon war wirklich reif, nur wenige waren Spießer, die meisten waren mittelalte ohne große Abschussmerkmale. „Wenn wir sie nicht aufnehmen, wildern sie eben..“ was eine Aussage. Gleichzeitig lamentieren sie Jahr für Jahr aufs Neue alle in der Rotwildhegegemeinschaft, dass wir keine reifen Hirsche mehr haben im Harz.

Mir braucht also keiner mehr irgendwas von „Bauernjagden“ erzählen. Die Felder um unseren Wald sind so hermetisch mit Ansitzeinrichtungen gespickt (Kanzeln alle 200m), und des nachts sieht man sie mittlerweile alle dank Wärmebild-Beobachtungsmöglichkeiten auch sitzen, wenn man spätestens 2200 Uhr aus dem Wald rauskommt.

Im Wald bei uns findet noch Hege statt, und wie in Kufstein auch, wird der Abschussplan erfüllt, mit sauberen und weidmännisch korrekten Mitteln. Wir alle sehen die Jagd in diesem Revier als ein Privileg an und das macht der Pächter und die Eigentümer genauso.

Schade, aber natürlich vorauszusehen, dass selbst eine Verdopplung der Pacht grüne Ideologie in Kufstein nicht überzeugen konnte.

Ich weiß nur leider jetzt schon, wie sie die 40T € Jagdpacht wieder reinholen… siehe anderer Thread: „Wer nicht schießt, fliegt“. Ob und auf welche Weise das etwas am Waldzustand ändert, wissen wir denke ich alle.
 
Zuletzt bearbeitet:

BAL

Registriert
7 Jan 2016
Beiträge
2.304
Das mit dem angeblichen Grundwasserproblem wundert mich auch. Wo doch angeblich alles voll super ist wenn es die Natur selbst regelt und die bösen Lustmörder nix mehr zu melden haben.
 
Registriert
11 Feb 2018
Beiträge
2.692
man findet auch heutzutage recht schnell via Net raus, welches Wasserwerk dort mit welchen Quellen/Einzugsbereich involviert ist...
Kufstein...

von 2021


Daraus:
Ein Leitbild soll die Nutzung im Naturschutzgebiet weiter regeln. Für die Stadt Kufstein steht dabei auch die Versorgung mit Trinkwasser auf dem Spiel.

...den Wald im Kaisertal klimafit zu machen. Daher werde ein sukzessiver Wechsel in den Baumarten stattfinden. Eine kompletter Verzicht auf die Nutzung, wie bereits diskutiert, dürfte damit bis zur Bestandsumstellung für Jahrzehnte unmöglich sein.


sowie...von Ende 2022


...setzt sich die städtische Forstabteilung im Kaisertal für den Bestandsumbau des Waldes ein.
Damit dieser in Zukunft weiterhin viel CO2 speichert und Wasser filtert, bevor es ins Gestein sickert, werden im Kaisertal über die nächsten Jahre hinweg mehrere Tausend Bäume pro Jahr eingesetzt.

Damit soll die Vitalität, Stabilität und auch Qualität in die Höhe geschraubt werden. Auch die Trinkwasserversorgungssicherheit wird dadurch verbessert. Bereits im September wurde auf der Sonnenseite des Kaisertals mit der Initiative gestartet.

Derzeit besteht der Quellwald auf der Sonnseite des Kaisertal noch hauptsächlich aus Fichten. Durch diesen Reinbestand versauert der Boden schneller, was zur Folge hat, dass die Filterwirkung nachlässt.
Zudem sind Fichtenwälder anfälliger für Schäden bei extremen Wetterereignissen, da sie als sogenannte Flachwurzler nicht so stark im Boden verankert sind.

Dabei entstehen Böden, die das Wasser bestens filtern. Zudem ist diese Art des Waldes auch resistenter gegen starke Windböen und Lawinen. Die Anpassung an zunehmenden Trockenphasen fällt den Fichten ebenfalls schwer. Experten plädieren daher für einen Laub-Nadelmischwald.
Zu den Aufforstungsarbeiten gehört neben dem planmäßigen Fällen einzelner Bäume und Pflegeeingriffen auch das Pflanzen neuer Mischbäume. Dazu gehören unter anderem Arten wie Bergahorn, Bergulme, Tanne und auch Lärche. Diese werden lokal vom Landesforstgarten in Bad Häring bezogen. Unterm Strich soll in einigen Jahren ein klimafitter Laub-Nadelmischwald im Kaisertal stehen.


Kurz:
Die heute halt Übliche Marschrichtung des gegenwärtigen Zeitgeistes...

"Waldumbau plus nebenbei maximale Reduktion der Wildbestände; für /wegen Zukunfts-Klima-Wald- Traumschloss-Prognosen"

bzw kurz:
...grüne Ideologie in Kufstein..
 
Registriert
6 Jan 2024
Beiträge
1.841
Wer sie (=die Eigentümerfamilie) nicht persönlich kennt oder alternativ in den Revieren selbst Jagderfahrungen, geschweige denn die Jagdgepflogenheiten sowie die Hege, kann leicht urteilen.

Ich habe das große Glück, in einem Revier jagen zu dürfen, das der Familie gehört. Die Truppe, die das Revier das Jahr über bejagt, sind allesamt Jäger aus der Region. Die Hege und das Selbstbild, was einem hier vorgelebt wird, ist meiner Meinung nach mindestens vorbildlich, wenn nicht sogar einzigartig.

Unser Jagdaufseher, selbst in den Wäldern unterwegs, seit er 12 ist, kennt jeden Hirsch, jedes Rudel, seit Jahren in und auswendig.

So lässt sich leicht Buch führen darüber, welche Hirsche plötzlich verschwunden sind. Die Bilder der (oft auch nächtlichen) Abschüsse in der Feldfrucht der umliegenden Feldreviere („Bauernjagden“) kursieren schnell per WhatsApp und erreichen uns natürlich auch.

Ein Revier der Rotwildhegegemeinschaft hat nachweislich einen Jungjäger aufgenommen, der allein schon 5 Hirsche gestreckt hat. Der Pächter ist sogar ein hoher in der Jägerschaft. Keiner davon war wirklich reif, nur wenige waren Spießer, die meisten waren mittelalte ohne große Abschussmerkmale. „Wenn wir sie nicht aufnehmen, wildern sie eben..“ was eine Aussage. Gleichzeitig lamentieren sie Jahr für Jahr aufs Neue alle in der Rotwildhegegemeinschaft, dass wir keine reifen Hirsche mehr haben im Harz.

Mir braucht also keiner mehr irgendwas von „Bauernjagden“ erzählen. Die Felder um unseren Wald sind so hermetisch mit Ansitzeinrichtungen gespickt (Kanzeln alle 200m), und des nachts sieht man sie mittlerweile alle dank Wärmebild-Beobachtungsmöglichkeiten auch sitzen, wenn man spätestens 2200 Uhr aus dem Wald rauskommt.

Im Wald bei uns findet noch Hege statt, und wie in Kufstein auch, wird der Abschussplan erfüllt, mit sauberen und weidmännisch korrekten Mitteln. Wir alle sehen die Jagd in diesem Revier als ein Privileg an und das macht der Pächter und die Eigentümer genauso.

Schade, aber natürlich vorauszusehen, dass selbst eine Verdopplung der Pacht grüne Ideologie in Kufstein nicht überzeugen konnte.

Ich weiß nur leider jetzt schon, wie sie die 40T € Jagdpacht wieder reinholen… siehe anderer Thread: „Wer nicht schießt, fliegt“. Ob und auf welche Weise das etwas am Waldzustand ändert, wissen wir denke ich alle.
Warum nicht einfach ne Eigenjagd bei dem Geld? Im Taunus soll es gerade wieder 1200 ha für 17 Mio Euro geben. Da kann man dann so werkeln, wie man will.
 
Registriert
1 Aug 2013
Beiträge
8.385
Warum nicht einfach ne Eigenjagd bei dem Geld? Im Taunus soll es gerade wieder 1200 ha für 17 Mio Euro geben. Da kann man dann so werkeln, wie man will.
Willst Du, dass die Kufsteiner verdursten? ;)

Zudem müssen alle Eigentümer auch verkaufen wollen, incl. der Gemeinde Kufstein.
 
Registriert
1 Aug 2007
Beiträge
1.807
die Trinkwasserqualität heranzuführen ist so absurd und erdendämlich,dass ich das schon für Satire halte.
Bin im Tiroler Unterland daheim,die Bauern stocken mit Milchvieh in den Bergen und im Tal auf wo s nur grad geht. Von der Gülleverbringung danach kann sich das Rotwild bestimmt ne Scheibe abschneiden.
Wie Adlerhorste werden die neuen zahlreichen Pensionsunterkünfte in die Alpendörfer geradewegs geklebt,weil kaum noch Platz vorhanden ist.
Wenn Skipisten nicht mehr genehmigt werden, dann garantiert weitere Gastronomiehütten und deren Infrastruktur um dem letzten Bauernbub(und Nachwuchs der Gemeinderäte) auch noch ein lukratives Auskommen zu ermöglichen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Registriert
6 Jan 2024
Beiträge
1.841
Willst Du, dass die Kufsteiner verdursten? ;)

Zudem müssen alle Eigentümer auch verkaufen wollen, incl. der Gemeinde Kufstein.
Alles klar
Will ja nur sagen, dass die mich bei dem Hintergrund alle mal gern haben könnten inklusive diesem räudigen Alpendorf.
Einen schönen Zoo kann man sich überall zimmern. Es ist nur eine Frage des Spielgeldes.
 
Registriert
27 Sep 2006
Beiträge
27.500
Das zeigt, dass ein Abschuss alleine keine hinreichende Maßzahl ist. Wenn hier die Trinkwasserproduktion maßgeblich ist, dann steht dadurch ein Waldumbau an, denn "Fichte rein, 80jährig" ist da das riskanteste, was man haben kann. Und alles, was dem entgegen steht, muss halt weg. Die sonst evtl. nötige Wasseraufbereitung nach Fichten-Totalausfall (bedeutet dann drastische Abnahme der Trinkwasserqualität inkl. Nitrateintrag ins Grundwasser durch den dann erfolgenden Streuabbau nach Kahllegung des Bestandes) oder der Bau einer Wasserversorgung "von außerhalb" sind mit 80.000 Euro / Jahr sicherlich nicht zu bezahlen ... Kurz: die fehlende Verjüngung ist ein enormes Risiko für die Trinkwasserqualität und Verfügbarkeit.
 
Registriert
21 Jan 2002
Beiträge
78.913
Auch in Österreich wirds andere Reviere geben. Geld spielt da ja nur bedingt eine Rolle.
 
Registriert
21 Jan 2002
Beiträge
78.913
Das zeigt, dass ein Abschuss alleine keine hinreichende Maßzahl ist. Wenn hier die Trinkwasserproduktion maßgeblich ist, dann steht dadurch ein Waldumbau an, denn "Fichte rein, 80jährig" ist da das riskanteste, was man haben kann. Und alles, was dem entgegen steht, muss halt weg. Die sonst evtl. nötige Wasseraufbereitung nach Fichten-Totalausfall (bedeutet dann drastische Abnahme der Trinkwasserqualität inkl. Nitrateintrag ins Grundwasser durch den dann erfolgenden Streuabbau nach Kahllegung des Bestandes) oder der Bau einer Wasserversorgung "von außerhalb" sind mit 80.000 Euro / Jahr sicherlich nicht zu bezahlen ... Kurz: die fehlende Verjüngung ist ein enormes Risiko für die Trinkwasserqualität und Verfügbarkeit.
Das ist doch zum totlachen. Wird der in Tirol übliche Skizirkus mit dem extremen Wasser- und Landschaftsverbrauch auch abgeschafft?
 
Registriert
31 Aug 2009
Beiträge
8.710
Ist die Fichte in Kufstein noch stabil, weil Wasserversorgung gesichert und passende Temperaturen? Was sind die natürlich vorkommenden Baumarten in der Gegend?
 
Registriert
27 Sep 2006
Beiträge
27.500
@cast: Deine Argumentation ist kurzsichtig und oberflächlich. Das hängt davon ab, wie die Einzugsgebiete geschnitten sind und der "Zirkus" bringt auch viel mehr Geld als die Jagdpacht.
 

Online-Statistiken

Zurzeit aktive Mitglieder
170
Zurzeit aktive Gäste
378
Besucher gesamt
548
Oben