Milliardaersfamilie muss die Jagd im Kaisertal abgeben

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Ich finde zuallererst mal sehr gut, das so Sitzungen live übertragen werden, bzw. als Aufzeichnung verfügbar sind. So geht bürgernahe Transparenz.
Naturschutz kostet Geld und den Naturschutz muß man sich leisten wollen (können).
Ob das jetzt für das Kaisertal das richtige ist ?
Auf alle Fälle gehts dem Wald im Kaisertal eher schlecht.
 
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11 Aug 2013
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…fand ich auch klasse! Und ich fand sowohl den grünen Gemeinderat als auch den Bürgermeister in ihren Einlassungen sehr glaubhaft und einfach stringent .
Klar : hier geht es um ne Jagd, die ( wie meine) sehr lange von einer Familie gepachtet wurde, an der ( wie in meiner) erhebliche Familiengeschichte hängt und auch die Dankbarkeit und Loyalität vieler Bürger…alles 20 x größer als bei mir und meines Vaters Geburtsdorf. Aber eben auch erwähnt: in Filmsbach hat die Firma von Henkel ne 3200 ha Eigenjagd ( mit erheblichen Diskussionen, wie der Abschuss im bayerischen Revier ernstgenommen wird…) und auch auf anderen Kontinenten.

Wenn Verbissgutachten endlich langsam ERNST genommen werden sollten und die Konsequenzen seitens der Eigentümer gezogen werden: dann doch besser bei solchen Leuten, denen das letztlich viel weniger wehtut. Die haben einen großen Schlüsselbund für ihre Jagdhütten - den normalen Pächter trifft es doch viel härter mit seinem einen…
Völlig abseits des „Klassenkampfs“, den viele den ( wirklich gutverdienende Durchschnittswähler ) Realos unterstellen, geht es doch darum, in Jägerkreisen klarzumachen, dass die anarchische Herrschaft über ein Revier und über Abschusslisten halt doch nicht im Walhalla der Waidgerechtigkeit mit restriktivstem Selektivsbschuss stattfindet, sondern auf fremdem Boden mit berechtigtem Interesse der Eigentümer an den Ergebnissen unserer Jagerei. Und das ist eben nicht nur ( wie ein Volkswirt und Nachbarpächter hier mal vorrechnete) in der „lächerlichen Verzinsung des Kapitals des Waldes in 100 Jahren“ zu messen - sondern eben in der Ökosystemleistung dieses Biotops, die pekuniär kaum fassbar ist. Die bei generationenübergreifenden Laufzeiten auf Projektionen angewiesen ist. Die schnellem Wandel ( z.B. der neuen Ulmen-, dann Eschenkrankheiten in meiner Jägerzeit) und nun gruseligen wachsenden Wetterunbillen unterliegen.

Das alles muss man offen annehmen als Pächter und nicht nur pro forma schlucken, sondern mitmachen bei klaren Ansagen seines Forsspezialisten. Das endet derzeit bei „Schädlingsbekämpfung“, das Reh wird zum „braunen Knospenbeisser“ und Selektionsabschuss ist dann obsolet….oder man ist einer der Sturen, die einfach nicht mitmachen will.
Der Zielkonflikt von Forst und Jägern ist langsam alt wie Methusalem. Unser Ruf ( Hobbyjäger) ist doch sehr angekratzt.
In Kufstein aber wurde über die enorme Bedeutung ausgeübter Jagd, was da am Ende alles dranhängt, gerungen, mit mächtigem Medienwiderhall… und auch das fand ich letztlich gut.
Das „kranke schwache Stück“ zu erlösen… war einfach viel zu lange eine eher destruktive Beschreibung jagerischer Hauptbeschäftigung und Ziele, die sollten wir viel ambitionierter formulieren und auch leben: Schalenwild bejagen, als wollten wir es ausrotten! Für die Ökosysteme, die grade Umbrüche erfahren und dann ohne Angst, tatsächlich irgendeine Art zu gefährden: wir schaffen damit irre Habitate mit einer sagenhaften Biotopkapazität - für‘s Reh zumindest.
Die Steppentiere in den Bergwäldern, im Sommer frei auch zur spannenden „Erschiessung“ oder zum Pardonnieren, kurz nach dem letzten Röhren schon wieder in Gattern…. davon versteh ich als Mittelgebirgsler in ner Steppenbiosphäre ( Top Rotwildbiotop Lauf FVA) und mit null Rotwild einfach zuwenig. Füttern täten wir geizigen Schwaben wohl auch immer bissl knapp.
Ludwig Ganghofer ist tot, Frau Dr. Karoline Schmidt ist aber auch schon fast im Rentenalter…nicht aufregen, wenn der Wind langsam nicht mehr nur am Hochsitz rüttelt!

Gruß ,

Ganghoferfan Hegerstolz
 

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