Was ist denn ausreichend bejagt?Ja es ist ein Einschnitt in die Handlungsfreiheit des Pächters, aber es ist eine Möglichkeit für den Einzelnen auch im laufenden Jagdpachtvertrag Einfluss zu nehmen, wenn er seine Flächen nicht ausreichend bejagt sieht und Wildschäden nicht hinnehmen möchte.
Aus Sicht des Waldbauern wenn alle Rehe weg sind, denn die fressen ja scheinbar den ganzen Wald auf.
Aus Sicht der Landwirtschaft wenn alles Wild weg ist, was den Aufwuchs schwächt oder vernichtet.
Also ist ausreichend bejagt, wenn erst jeder der besagten Grundeigentümer zufrieden ist?
Wo ist denn dann die Grenze?
Aus eigener Erfahrung mit Waldbauern im Revier kann ich sagen, dass es (bei uns) egal ist wie viel Rehwild erlegt wird, sobald noch eines zu sehen ist, wird bei nächster Gelegenheit darauf hingewiesen, dass mehr Rehwild zu bejagen ist.
Wildschäden sind zu regulieren und das wird auch gemacht. Das so mancher Landwirt auch gerne Wildschäden nutzt um seine drohende schlechte Ernte zu kompensieren, ist auch kein Geheimnis.
Ich weiß gar nicht wie die Wälder bisher wachsen konnten, wenn die Rehe ja scheinbar nahezu für den Untergang des Waldes verantwortlich sind.
Auf der anderen Seite wird die Jagd von der Bevölkerung angegangen, weil sie ja - wegen der Jagd - keine Rehe, Füchse etc. mehr zu sehen kriegen.
Wild muss bekanntlich aber auch von irgendwas leben. Wie wird das eigentlich berücksichtigt?
Was bleibt denn also noch übrig, wenn in den Augen der Flächeneigentümer nicht genug gejagt wird, aber der Jagdpächter die Wilddichte schon sehr weit reduziert hat? Muss dann das letzte Reh, Wildschwein, Rotwild etc. weg?
Es wäre schön, wenn sich die Initiative in Schutzmaßnahmen wiederfinden würde.Aber es stärkt die Eigentumsrechte und schafft auch die Möglichkeit, dass sich Eigentümer im Sinne der Wildschadensverhütung einbringen können. Der Pächter hat auch etwas davon, weil auf dieser Fläche kein Wildschaden eingefordert werden kann. So What??? Ihr fordert doch immer die Eigeninitiative der Grundbesitzer!
Von mir aus Gatter oder Einzelschutzmaßnahmen. Als Jagdpächter hilft man auch gerne mit.
Es ist mir als Jagdpächter nicht geholfen wenn ich keinen Wildschaden zahlen muss, aber der Grundeigentümer mir die guten Böcke und/oder jungen Ricken rausschiesst, weil er der Meinung ist, das müsste für seinen Bereich so sein.
Was ist denn mit bestehenden Pachtverträgen? Gesetzliche Vorgaben gelten auch für diese, es sei denn, sie werden explizit für laufende Pachtverträge ausgeschlossen.Und die Spielregeln werden rechtzeitig bekannt gegeben und niemand wird gezungen eine solche Jagd zu pachten.
Gezwungen wird grundsätzlich niemand. Aber bei solchen Klauseln bzw. Gesetzen wird es nicht einfacher werden Pächter zu finden.
Was genau und aus welchem Grund funktioniert denn nicht?BTW: Warum kommen denn solche Gesetzentwürfe??? Das sind doch alles nur Optionen, die eingebracht werden, weil es eben vielerorts nicht funktioniert und man dringend Änderungsbedarf besteht.
Was ist am bisherigen Entschädigungssystem falsch?
Ich kann nur meiner Erfahrung im eigenen Revier sprechen, aber da ist kein Waldbauer im Vollerwerb, der davon leben müsste. Die Landwirte im Vollerwerb leben hier von ihren Förderungen für Brachflächen usw. Der ein oder andere noch von Muttertierhaltung (Rind).
Was ich aber auch erlebe ist die Tatsache, dass Wildschäden gerne sehr großzügig reguliert werden sollen, wenn kein Schätzer angefordert werden soll.
Und was wenn doch?Ich glaube nicht, dass es in Jagden, wo es keine Wildschäden (im Feld oder im Wald) gibt, von dieser Option in nennenswertem Umfang Gebrauch gemacht würde.
Wenn wenn Ärger über die gesunde Wilddichte vorprogrammiert ist? Wessen Meinung gilt denn? Und was ist, wenn trotzdem noch Wildschäden auftauchen?
Und bei einem Jagdrevier mit sehr vielen Grundstückseigentümern?Nach meiner Einschätzung: Wo man entsprechend jagt, werden die örtlichen Jäger froh sein, wenn der ein oder andere Grundstücksbesitzer in der Jagd mitjagt und sich einbringt. Der wird in 9 von 10 Fällen einen unentgeltlichen Begehungsschein für das ganze Revier bekommen. Ein Revier zu bejagen, dass keine spürbaren Wildschäden entstehen ist eine Aufgabe und nicht zwangsläufig ein reines Vergnügen...
Dann rennt der eine Grundstückseigentümer, weil er einen "Begehungsschein" hat, auf dem Grundstück eines anderen rum. Der will aber plötzlich selbst "für Ordnung sorgen" und kündigt an, das nicht genug Wild auf seinen Grundstücken erlegt werden etc.
Ich sehe hier einen massiven Eingriff in alle Bereich der Jagd und das zu Lasten des Wildes.
Derzeit arbeiten die Grünen ja auch schon wieder daran, dass die Jagdhundeausbildung geändert wird.
Im Bereich Jagd zündelt man gerade an verschiedenen Ecken...