[RLP] Mehr Freiheiten für Jäger

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Kannst Du auch Beispiele bzgl. dem Loblied auf den ÖJV aufführen?
Zeitgeist auf den Wirtschaftswald und den Erhalt eines kostenintensiven Staats und Machtapparates. Elitär aufgestellt? Gut vernetzt mag stimmen und wo der hohe Einfluss herstammt, das liegt in der Natur der Sache, wenn oberste Jagdbehörden von Förstern besetzt sind.
Was die LJVs betrifft, da gibt es mehrere Fachbereiche die bedient werden möchten. Was das Jagdrecht angeht, sind die LJVs resp. DJV recht gut bestückt. Sieht man gerade oder insbesondere am Thema dieses Fadens.
Was konstruktive Kritik angeht würde ich mich über konkrete Vorschläge freuen, statt über Allgemeinplätze und Phrasen, die als Argumente für schlechte Verbandsarbeit vorgebracht werden. Vlt. auch mal selbst Verantwortung übernehmen und besser machen wäre schon mal ein Anfang...:unsure:
Ich sehe erstens meine Aussagen nicht als Loblied sondern als Zustandsbeschreibung. Wenn diese in Bezug auf den ÖJV als Loblied wahrgenommen wird, ist die nüchterne Betrachtung nicht gegeben.

Zweitens, mein lieber Mitch, stehe ich ganz vorn an der Front, ganz vorn.

Und nun als drittes zum ÖJV hast Du meine Erklärung vorweggenommen. Forstamtsleiter, die mit den obersten Jagdbehörden bestens besetzt sind, jungen Forsteleven kaum eine eigene Meinung zur Jagd zulassen, begehrte Hochwildeinladungen aussprechen dürfen, ein eigenes Lebel haben….das sie elitär wahrgenommen werden, heißt nicht dass die elitär im Sinne einer natürlichen Elite sind. Aber sie dürfen lauthals gegen ökologische Grundlagen verstoßen und die Jagd auf den Waschbär beispielsweise gerade in sensiblen Gebieten einfach ausblenden, gleiches gilt für Neophyten, die sich in ÖJV-geführten Forstämtern munter ausbreiten, letzte Woche erst bei einem Besuch gesehen. Riesige Flächen voller Staudenknöterich auf ökologisch wertvollen staunassen Flächen…..ÖJV-Führungskräfte, die die Hundearbeit so zurecht stutzen wollen, dass nur noch Bracken klar kommen, weil selbst der Wachtel als Stöberhund die lebende Ente braucht. Die wie in Thüringen grad passiert, sich gegen die Anerkennung der Brauchbarkeit sichtlaut jagender Hunde aussprechen und damit der Stöberjagd auf Kalamitätsflächen einen Bärendienst leisten.

Die Erfolge in RLP sind anerkennenswert. Trotzdem sage ich es immer wieder offen. Es gibt keine ausformulierten Strategien. Die Landesjagdverbände sind rein reaktiv aufgestellt.

Sofern die Zahlen stimmen, kannst Du hier ersehen, wie sich mangelnde Zielformulierung und Strategieableitung auf den Organisationsgrand auswirken.


Es ist gerade zu erschreckend, wenn man sieht, wie gering der Anteil der Jagdscheininhaber ist, die in Mitteldeutschland Mitglied in einem LJV sind. Warum ist das so? Ich sag es rund heraus! Weil man keinen Plan hat, wie man sie gewinnt und einbindet. Punkt.

Der Osten ist hier einer Erfahrung über die Zukunft der Jagd dem Westen voraus. Die Jagd war hier schon verstaatlicht, die Waffen waren Kollektivwaffen im Eigentum des Staatlichen Forstwirtschaftsbetriebes, die Jäger waren Zwangsmitglieder von den Pionieren über die FDJ, die GST bis hin zur Jagdgesellschaft und darüber hinaus in der SED! Die wollen wissen, wofür sie sich einsetzen, bevor sie Mitglied werden. Ist mir als ehemaligem Jung- und Thälmannpionier, als FDJler und GST-Kamerad nur allzu verständlich, sich nicht mehr vor Karren spannen zu lassen, deren Ziel man nicht kennt.

Weil es mir grad noch einfällt. Das Jagdrecht als Summe aus Jagdgesetz und nachgelagerten Verordnungen muss zuvorderst unsere Aufmerksamkeit haben, denn nur in dessen Rahmen gedeihen alle andere jagdlichen Subkulturen oder eben auch nicht.

Ein Bespiel für strategische Herausforderungen:

Mit dem Einzug der Drohnen auf dem Schlachtfeld wird die Drohnenjagd durch die öffentliche Hand bald feuchte Träume der Begehrlichkeit bei Jagdgegnern erwecken, die heute via Kitzrettung schon Strukturen zur Jagd mit Drohnen bilden und die Drohnenjagd ausüben! Suchen und auffinden des Wildes! Und? Gibt es seitens der Verbände Überlegungen zu dieser interessanten Entwicklung? Die nicht bestehende Pflicht zur Kitzrettung passt als Aspekt dazu. Man will also ganz bewusst oder eben und eher auch nicht, dieses teiljagdliche Feld dem Jagdgegner überlassen?
 
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Es ging um Schonzeitverkürzung bei Rehwild, teilweise wurde da der 16. Mai wieder für den Beginn der Bockjagd gefordert. Dass JÜB eigenverantwortlich entscheiden können, wann sie innerhalb der verlängerten Jagdzeit jagen, dass traut man denen nicht zu, das muss von Verbandsfunktionären geregelt werden. In anderen Bundesländern funktioniert das, bei uns muss für jeden Jagdbezirk eine Verkürzung beantragt und genehmigt werden.
Das mit den Schonzeitverkürzungen sind doch Nebenkriegsschauplätze. Geplänkel.
Wenn Du der Meinung bist, dass die LJV Vertreter nach eigenem Gedünken über Jagd- und Schonzeiten entscheiden, dann hast Du keine Ahnung von Verbandsarbeit. Dafür gibts in den LJVs u.a. Schalenwildausschüsse, die sich mit solchen Themen und Wildarten beschäftigen.
Den Forst tangiert das ohnehin wenig. Da stellt der Häuptling der Forstbehörde einen Antrag beim Kollegen der OJB auf Schonzeitverkürzung und dann wird das durchgehen. Wo ist also Problem?
 
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Das Problem ist, dass die Obere Jagdbehörde lange Zeit damit beschäftigt ist, die Anträge für jeden einzelnen Jagdbezirk zu prüfen und einen entsprechenden Bescheid zu schreiben hat, ablehnend oder begünstigend. Entgegen anderslautender Meinung müssen die Anträge begründet werden und werden nicht einfach durchgewunken. Es nutzen auch viele zivile Jagdübungsberechtigte diese Möglichkeit, was auch nicht gerne gesehen wird.
Könnte man einfacher haben, einfach Bock und Schmalreh am 1. April aufgehen lassen, dann könnte jeder selbst entscheiden, ob er davon Gebrauch macht. Und eben das gestehen die genannten Funktionäre den JÜB nicht zu. Dass sie zu ihrem Leidwesen in der Beziehung nichts zu sagen haben, weiß ich auch.
Schon- und Jagdzeiten werden vom Ministerium festgelegt, ich hoffe, dass sich da was mit der Novellierung in dieser Richtung tut.
 
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Nunja, da wir in einer Demokratie leben, kann eben nicht jeder machen wie es am besten in den eigenen Kram passt. Wenn man keine Mehrheiten findet, dann muss man sich damit abfinden. Gilt auch für Jagd- und Schonzeiten, die sicherlich auch wildbiologische Gründe haben.
 

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