Maximal ethische Schussentfernung auf Wild?

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Auf nicht essbares dann schon??
So rein ethisch gesehen.

Der Frili hat dem Tod also ins Auge gesehen

Mein letzter bremste auf Anruf (Anschrei) ein und blieb am Anschuss. Ob es jetzt 154m waren, möchte ich nicht behaupten, aber einer meiner Waldjagdschüsse jenseits der 100m-Marke
Füxe auch schon weiter, mit der 222 so 180m, mit der 7x57 165m. Ich warte, bis die sich hinsetzten und äugen, dann Haltepunkt Haupt. Da machen dann 20m hin oder her nix mehr, liegt. Auflage Viperflex.
Wenn ich angehe, versuche ich unter 100m ranzukommen, um mehr Sicherheit zu haben. Geht hier ganz gut, wenn ein Zug kommt. Oder im Mondschatten, wenn der Wind gut steht.
Wobei ich zugeben muß, die letzten Sauen waren alle ü100m, 120....152m, 2x vom Viperflex, 1x vom Ansitz. Immer 7x57, immer Kammer. Totfluchten 20...50m.
Waffe 150m Fleck eingeschossen, sehr präzises altes Mauserlein.
 
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Zum Thema unethisch, das sind Entfernungen wo ich mich Frage wie oft sowas schief geht?!
Die Kommentare darunter sind recht eindeutig. Die meisten erkennen die Schießfähigkeiten an, haben aber trotzdem ein "bad taste". Erfreulich, dass sich man dort nicht in Pauschal-Verurteilung ergeht, sondern Lob von Kritik sauber trennt.

Einer bringt es für mich perfekt auf den Punkt:

"Long range hunting" is an oxymoron.
 
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Natürlich sind solche Schussleistungen beeindrucken, das sind dann auch Entfernungen und Wildarten bei denen Waffen im Kaliber 338 Lapua etc. Sinn machen.

Aber trotzdem hat das für mich einen sehr fragwürdigen Touch.
 
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Ich finde das es ein Unterschied ist, ob ich weit schießen muss( Feld, Gebirge), oder ob ich es einfach mache weil der Bock z.B. auf 200 Meter steht und ich nicht noch einen weiteren Ansitz investieren will, oder es nicht abwarten will, bis er näher zieht.
Denn ein Sicherheitspolster für ein gut sitzenden Schuss ist nicht nur von Vorteil, sondern eben genau das was man unter ethischen Handeln verstehen sollte.
Alles andere ist eine Inkaufnahme von Risiko und das bezahlt das Wild.
Ich will mal ausdrücklich erwähnen das zu DDR-Zeiten hier fast ausschließlich mit dem Flintenlaufgeschoß gejagt worden ist und das ging auch.
Das bedeutet das die Weidgenossen von anno dazumal den Mangel an Kugelwaffen mit gewissen jägerischen Fähigkeiten kompensieren mussten, auf die der "moderne" Jäger wohl keine Lust mehr hat.
Einer der das Risiko eines weiten Schusses in kauf nimmt, obwohl er nicht muss, qualifiziert sich nicht unbedingt zu einem guten Jäger.
Ein gewisses "Polster" an Technik (Kaliber, ZF) muss man nicht unbedingt ausreizen, denn genau dann produziert man Sicherheit, für eine saubere Erlegung.
Jeder weiß doch das trotz aller guter Vorsätze und Vorkehrungen trotzdem mal was nicht so läuft wie es laufen sollte. Wenn ich da immer an der Grenze meiner Möglichkeiten arbeite, läuft eben öfter was schief.
 
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Zum Thema unethisch, das sind Entfernungen wo ich mich Frage wie oft sowas schief geht?!
Im Video sieht man natürlich nur die Erfolge...

Eben, daß gilt auch für die Ballerevents bei SW-Fever. Im Video kann man schön den Bockmist rausschneiden und dann kommen andere auf die Gedanken "das will ich auch können/machen" und nehmen sich diese Akteure zum Vorbild ihres Handelns.
 
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Ich finde das es ein Unterschied ist, ob ich weit schießen muss( Feld, Gebirge), oder ob ich es einfach mache
Guter Punkt: die Notwendigkeit.

Die weitesten notwendigen Schüsse müssen meines Wissens auf Jagden in den zentralasiatischen Hochgebirgen angetragen werden, wo man wegen mangelnder Deckung kaum näher als 450 m an Wild wie Argali etc. heran kommt, das extrem auf Bewegung fokussiert ist.

Schüsse von 700m oder noch weiter dürften daher jagdlich nie wirklich notwendig sein.
 
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Guter Punkt: die Notwendigkeit.
Die weitesten notwendigen Schüsse müssen meines Wissens bei Jagden in den zentralasiatischen Hochgebirgen angetragen werden, wo man wegen mangelnder Deckung kaum näher als 450 m an Wild wie Argali etc. heran kommt, dass extrem auf Bewegung fokussiert ist.

Schüsse von 700m oder noch weiter dürften daher jagdlich nie wirklich notwendig sein.
Sicher wird dort weiter geschossen als anderswo, man darf aber nicht vergessen das an den baumlosen Steilhängen ein gewisser Überblick gewährleistet ist und man im Falle eines schlechten Schusses schnell nachgeschossen werden kann.
 
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und man im Falle eines schlechten Schusses schnell nachgeschossen werden kann.
Im Falle eines guten oder schlechten Schusses flüchtet die Herde meist. Ein schneller Nachschuss dürfte da eher nicht die Regel sein. Ich habe dort aber noch nie gejagt, will da also die Bewertung lieber denen überlassen, die das schon getan haben.
 
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Das Video hatte ich schon mal in einem anderen Faden verlinkt, eher vergleichbar mit unseren Breiten. Da sind auf deutlich kürzere Distanzen schon ein paar negativ Highlights dabei.

 
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Einer bringt es für mich perfekt auf den Punkt:

"Long range hunting" is an oxymoron.
Ich verstehe deine Ansicht voll und ganz: so oberhalb 200m (außer im Hochgebirge, in den Highlands oder in irgendeiner Steppe) reduziert sich das Jagdhandwerklich Können mit steigender Entfernung zum Ziel immer mehr auf die Schießfertigkeiten inkl. auf das Wissen und die Erfahrungen, es mit solchen Distanzen auch aufnehmen zu können.

Gleichzeitig werden in der Annäherung an das Wild und seinen Fähigkeiten, den Jäger zu merken meist mehrere Schallmauern durchbrochen werden - z.B. <250 <140m, <60, <15 ... oder so. Unter bestimmten Bedingungen aber überhaupt nicht: bei deutlichem Wind und Blätterrauschen das äsende Reh auf 15m vs das Reh gegenüber, welches auf 80m über die Fläche und in deinen Wind wechselt. Letzteres fordert das Geschick oft mehr heraus - einschließlich des sicheren Schießens, wenn es eben schnell gehen muss (also ähnlich wie auf Waldschneisen).

Die Schießfertigkeit als einen Aspekt unseres Tuns herunterspielen darf nicht sein: dessen sind sich hier alle einig. Sie ist aber nicht bloß eine autonome Größe(*), die sich von "Der eigentlichen Jagd" trennen ließe: Sie ist in unseren Plan und in unser Handeln, Beute zu machen, nahezu untrennbar verwoben und kann durch bestimmte Umstände auch auf vergleichsweise kurzen Distanzen komplett überfordert sein.
(*) Es lässt sich die Schießfertigkeit auf dem Schießstand natürlich messen. Und (natürlich) sie muss auf der Jagd noch größeren Anforderungen gerecht werden. Aber deshalb wird Jagd nicht zu diesem reinen in Ringen und Metern gemessenen Sport-Leistungskennzeichen, wie viele wohl wähnen. Und daher habe ich auch nie das Gefühl, weniger "gejagt" zu haben, bloß weil ich mal etwas weiter herausgelangt hab.


Noch zwei andere Anmerkungen:

1.) Für mich persönlich ist oberhalb der "point blank range" Schluss: meine weitesten Schüsse waren um die 220m. Wollte ich weiter schießen, so müsste ich mich besser ausrüsten und anders trainieren. Ich kann mir vorstellen, dass ich damit einer größeren Gruppe anhänge, für die Ähnliches gilt.

2.) Wenn wir hier eine (ehrliche) Statistik von unseren Hundeführern bekämen, unter welchen Bedingungen schlechte Schüsse produziert werden, so wäre es sehr interessant, ob hier wirklich die Schüsse auf >200m das eigentliche Problem sind.
 
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Sehr interessantes Video, da sind ja durchaus moderate Entfernungen dabei und trotzdem sind verhältnismäßig weite Treffpunktabweichungen zum Haltepunkt zu sehen.
Vor allem sind nur die Szenen zu sehen wo vorbeigeschossen worden ist.
Die anderen kann man sich denken.
Das sollten sich mal die großen "Longrangespezialisten" verinnerlichen.
 
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Ich vermute hier wird sichtbar was ich immer wieder an Stammtischen zu hören und auf der Schießbahn zu sehen bekomme.

"Ich hab ein ganz Rasantes Kaliber, meine Kugel STEIGT noch bis 180m..."
"Laut Packung fällt die Patrone 60cm auf 300m, alles kein Problem, mach ich 60 Klicks an der ASV..."
usw.
 
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Sehr interessantes Video, da sind ja durchaus moderate Entfernungen dabei und trotzdem sind verhältnismäßig weite Treffpunktabweichungen zum Haltepunkt zu sehen.
Vor allem sind nur die Szenen zu sehen wo vorbeigeschossen worden ist.
Die anderen kann man sich denken.
Das sollten sich mal die großen "Longrangespezialisten" verinnerlichen.

Das sind nach diesem Video mit Sicherheit die falschen Ansprechpartner.

Wenn da auf 80m fast einen ganzen Meter an einem Rothirsch vorbeigeschossen wird, läßt sich das auch nimmer mit Jagdfieber entschuldigen. Da feit's vom Boa weg!
 

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