Mannl.-Schönauer GK

Registriert
29 Jun 2009
Beiträge
117
Hallo zusammen,
auch ich bin jetzt Mitglied im Schönauer-Club. Habe einen Mod. 1903 Stutzen in 6,5x54 bekommen, der viele Jahrzehnte im Familienbesitz war. Kann mir jemand was zum Alter der Waffe sagen? Ausschäften würde ich nur ungerne.
Der Zustand der Waffe ist noch ziemlich gut, daher überlege ich sie als Prischwaffe herzurichten. Was würde ein Umbau auf Schwenkmontage in etwa kosten?
Ich weiß, das der eingeschwalbte Vorderfuß in Österreich Probleme bringen kann, hier in Deutschland aber nicht.

Vielen Dank für eure Hilfe!
20200416_122310.jpg20200416_122317.jpg20200416_122339.jpg20200416_122347.jpg
 
Registriert
5 Aug 2013
Beiträge
10.297
Genaues Alter nicht, dafür müßte er ausgeschäftet werden.
Baujahr dürfte, wenn der Schaft nicht mal gewechselt wurde, mit 99,9%-iger Sicherheit in den Jahren 1924-26 liegen.

Die Systemhülse trägt auf der linken Seite die Beschriftung: "Österr. Waffenfabr.-Ges. Steyr". Das war der Firmenname bis 1926 (von da an: Steyr Werke bis 1934 und ab 1934: Steyr-Daimler-Puch AG).
Die Fischhaut am Vorderschaft hat gezackte Seitenlinien. Die kamen mit dem Modell 1924 auch bei den klass. Modellen 1903, 1905, 1908 und 1910.
Mannlicher Schönauer die vor 1924 gebaut wurden, haben an der Vorderschaftsfischhaut nach innen gewölbte (konkave) Seitenlinien (siehe den vorherigen Post mit dem Modell 1900).

Leider wurde die original Metall-Schaftkappe mit Klappdeckelchen für das Reinigungszeug gegen eine wenig schöne Gummischaftkappe (wohl wegen des "harten Kicks" der 6,5x54 ;)) getauscht.
Ich würde beim Miedler mal nachfragen, ob er auch original Metall-Schaftkappen fertigt und den Schaft wieder dahin zurückbauen.
Die original Schaftkappe ist konkav gehalten und gleitet wie ein guter Flintenschaft in die Schulter.
 
Zuletzt bearbeitet:
Registriert
27 Dez 2008
Beiträge
3.643
Registriert
5 Aug 2013
Beiträge
10.297
Was mich an Bockjägers 1903er Mannlicher stutzig macht, ist die m.M.n. für ein Baujahr 1924-26 recht niedrige Seriennummer 20863.
Wenn wirklich jedes Modell seine eigenen Nummernverlauf hatte, müßte die doch, über 20 Jahren nach Produktionsbeginn des "gängigsten" Modells, um einiges höher liegen.
Vor etwa einem Jahr stand in einem Auktionshaus ein seltenerer 1910er zum Verkauf, offenbar noch mit originalen Kaufpapieren, die ihm 1925 als Baujahr bescheinigten (also in etwa wie Bockjägers 1903er). Der 1910er von 1925 hatte eine niedrige bis mittlere 8000er Seriennummer.
Das hieße 1925 waren vom 1903er Modell in 22 Jahren rd. 21.000Stk., vom 1910er Modell in nur 15 Jahren aber schon rd. 8.500Stk. gefertigt worden.
Das wäre eine Produktionszahl die ich, aufgrund der Marktpräsenz der vier "Urmodelle" und dann im Vergleich zu Bockjägers Waffe, eher beim häufigeren 1908er Modell als bei den selteneren 1910er und 1905er vermutet hätte.

Kann also sein, daß Bockjägers Waffe in Teilen älter ist und nur ein Schaftmodell, wie es ab 1924 verwendet wurde, aus unbekannten Gründen dran kam.:unsure:
 
Registriert
8 Nov 2016
Beiträge
3.823
Ziemlich sicher eingeschwalbt. Schrift anders, Schraffur/Punzierung nicht gleichmäßig. An der Hülsen"brücke" ist ist noch ein Gewinde zu sehen. Wahrscheinlich ein Wienerle drauf gewesen.
 
Registriert
26 Jan 2005
Beiträge
8.370
Was mich an Bockjägers 1903er Mannlicher stutzig macht, ist die m.M.n. für ein Baujahr 1924-26 recht niedrige Seriennummer 20863
Habe einen Stutzen mit No 8xxx von 1918 und einen TD , Beschuss 1930, mit No 22xxx. Ergibt eine Produktion von 1918 bis 1930 von etwa 14000 M 1903 ……...
Aber alles unter der Voraussetzung, dass fortlaufend nummeriert wurde …….

WTO
 
Zuletzt bearbeitet:
Registriert
29 Jun 2009
Beiträge
117
Wow, das ging ja schnell! Vielen Dank!

Das er mal einen neuen schaft bekommen hat habe ich nie gehört, aber kenne nicht die komplette Geschichte im kleinsten Detail.

Was würde denn eine Überarbeitung so kosten? Würde ggf. ein neues bzw. altes aber höher vergrößernderes Glas montieren lassen.

Ansonsten bin ich von der Qualität her sehr begeistert von der Waffe.
 
Registriert
5 Aug 2013
Beiträge
10.297
EAW-Schwenkmontage (für 30mm-Mittelrohr) kostet rd. 540€. Dazu kämen dann die Montagekosten und in deinem Falle noch das Verschließen des aus dem Hülsenkopf ausgefräßtem Schwalbenschwanzstück (da wo die vordere Montageplatte jetzt sitz).
Zudem wäre bei einem größeren ZF (mehr als 42mm Objektivdurchmesser und länger als das jetztige Oigee) evtl. ein Laufsockel für die Aufnahme der vorderen Base erforderlich inkl. Objektivring.
Ich würde also nochmals mit 500-550€ zu der Montage rechnen, also so bei insgesamt 1000-1100€.
Da das Glas mit Halbringen gelötet ist, bringt ein Wechsel des Glases, unter Beibehaltung der vorhandenen Montage, auch nichts.
Wenn du einen Schaft selber aufarbeiten kannst, bezahlst du nur das Material (etwa 25-30€).
Eine Streichbrünnierung (Tauhbrünnierung schließt sich wegen der angelöteten Visierteile und des vorderen Riemenbügels aus) dürfte auch so bei 200-300€ liegen, also wären wir jetzt bei ca. 1300€ Gesamtkosten.
Was eine original Schaftkappe beim Miedler, wenn er überhaupt welche fertigt, kostet: keine Ahnung.
Nicht gerade preiswert, aber in Anbetracht der guten, durchdachten Konstruktion des Mannlicher Schönauers und der exzelenten Eignung der kleinen 6,5x54 durchaus jaglich rentabel.
 
Registriert
8 Nov 2016
Beiträge
3.823
Eine Streichbrünnierung (Tauhbrünnierung schließt sich wegen der angelöteten Visierteile und des vorderen Riemenbügels aus)

Die Lötflächen sind so groß, da kann man problemlos tauchen. Das könnte da eine Stunde drin liegen und es würde sich nichts lösen. Die Teile sind sauber aufgepasst und der Lötspalt so dünn, dass das Brüniersalz kaum Angriffsfläche hat und nur schlecht reinkriechen kann. Ist sowieso wichtig bei Lotnähten.
Streichbrünierung wäre aber die schönere, bessere und originalere Lösung (y)
 
Registriert
20 Nov 2012
Beiträge
5.414
Hier mal ein spannendes Stück:
https://www.egun.de/market/item.php?id=8713217
Mir war ein Modell 1900 gar nicht bekannt (was nichts heißt).
Gruß
Jan
hallo.
Irgendetwas Vernuppeltes wirds schon sein.

Original:

http://forums.nitroexpress.com/showflat.php?Cat=0&Number=315068&page=0&fpart=1&vc=1



Beispiel von meinem Original:

38540748xv.jpg


38540749sx.jpg
 
Zuletzt bearbeitet:
B

baumkoeter

Guest
Wow, das ging ja schnell! Vielen Dank!

Das er mal einen neuen schaft bekommen hat habe ich nie gehört, aber kenne nicht die komplette Geschichte im kleinsten Detail.

Was würde denn eine Überarbeitung so kosten? Würde ggf. ein neues bzw. altes aber höher vergrößernderes Glas montieren lassen.

Ansonsten bin ich von der Qualität her sehr begeistert von der Waffe.
Der stutzen kommt mir irgendwie bekannt vor
 
Registriert
18 Jun 2018
Beiträge
42
Hallo Schönauer-Freunde,
Im link unten wird ein Modell 1900 beschrieben, auch noch ohne die Feder, die den Kammerstängel fixiert dafür aber mit der Aussparung für den Ladestreifen!
Das Modell 1903 hat die Feder dann und die Aussparung für den Ladestreifen wurde weggelassen.
Im Prinzip geht die Entwicklung des Systems vom Kommissionsgewehr 88 über den Griechen, Modell 1900 zum Modell 1903.

https://www.zeughaus-goettingen.de/manlich-schoenauer-text

Gruß!
Korfes
 

Online-Statistiken

Zurzeit aktive Mitglieder
165
Zurzeit aktive Gäste
422
Besucher gesamt
587
Oben