Mannl.-Schönauer GK

Registriert
2 Dez 2008
Beiträge
11.737
Mal was potentiell Afrika-taugliches...... GK in 9,3x62, Beschuss '67

Brünierung weitestgehend hinüber, überall Pits und Fehlstellen aber nichts, was man nicht auspolieren könnte.

Von Lackschaft sind im wesentlichen Kratzer und Dellen übrig, wäre reparabel, wenn man den Lack komplett runter macht.

Der Lauf (65er!) scheint innen ok, aber nicht sehr gut, ÖN M3170 StLf3, könnte sicher Putzen vertragen.

Verschluss, Magazin und Sicherung scheinen ok.

Basen für eine SEM sind drauf, vom Abstand wohl für eines der alten 56er Gläser.

Kimme wurde, vermutlich weil dem ZF im Weg niedergefeilt.

Sich die Mühe machen, oder besser stehen lassen, weil nicht mehr zeitgemäß oder noch nicht klassisch?

...oder doch schon klassisch? 1967!


DSC04166.JPGDSC04168.JPGDSC04167.JPGDSC04170.JPG

Gruß

HWL
 
Zuletzt bearbeitet:
Registriert
2 Okt 2008
Beiträge
3.237
Habe einen vergleichbaren, 3-4 Jahre älter und mit 8x52 Diasta drauf.
Zwar recht lang das Ding, aber hat schon ein paar Schweine auf die Schwarte gelegt. Das Diasta ist Top, meineskönnte nur mal neu brüniert werden.

Ich würde ihn machen lassen, z.B. mit nem alten 52er Diavari....
 
Registriert
5 Aug 2013
Beiträge
10.297
Wenn der Lauf noch o.k. ist, auf alle Fälle aufarbeiten.
Ist der GK/Mod.1950 schon ein Klassiker? - Aber ja doch. So übermäßig ist der Unterschied zum 1924er auch nicht und wer fertigt heute noch Großkaliber-Büchsen mit offener Hülsenbrücke?
65cm Lauflänge auf alle Fälle lassen. Nicht abschneiden!!!
Neues Kimmenblatt sollte findbar sein und bei der Montage einfach eine EAW-/Recknagel-SM wie bei deinem 1905er, als Glas dann ein variables 42er (Habicht oder Helia 1,5-6x42 oder 2,2-9x42).
Schaft wieder aufhübchen und Lauf/System polieren und neu brünnieren lassen.
Keine orangene Afrika-Schaftkappe dran!!! Sondern eine Lederschaftkappe.
Woodleigh 20,1g TMR/VMR (für die .360 No.2 N.E.) auf die Bock´sche und dann ist es ´ne echte "Afrika-Büchse".
 
Registriert
2 Dez 2008
Beiträge
11.737
Ein 52er Diavari würde vermutlich zum Abstand der Montagebasen passen.

Das 1,5-6x42 oder das 2,2-9x42 sind vermutlich zu kurz,.... aber das könnte man prüfen.

Die Idee mit dem schweren Geschoss, 320gr 20,7g hat das wohl, könnte man sich überlegen.

Das muss aber schön durchs Magazin laufen.... ich denke, man kann da nicht nehmen was man will.

Mit den RWS-Geschossen, 18,5 und 19 g ist man da sicher gut beraten.

Jetzt leg ich sie mir erst mal unters Kopfkissen und träum was schönes....

:)


Gruß

Georg
 
Registriert
5 Aug 2013
Beiträge
10.297
Das 18,5g TMR von RWS wird leider nicht mehr hergestellt. Mein 1910er macht mit Scharfrand "abgesetzen" Geschosse Mucken im Magazin. Vier gehen vorsichtig geladen rein, die fünfte verhakt den Zubringer, so daß das Magazin entnommen werden muß.
Bei der Probeschießlabo mit dem 17,6g TMR von Woodleigh gab´s auch mit der 5. Patrone im Magazin keine Probleme.
Da das 19g TUG/Uni-Classic auch den Scharfrand hat, wäre ich vorsichtig damit.
Wenn in deinem 1910er auch die 300grs. TMR laufen, müßten die über 20g schweren TMR auch im GK funktionieren. 310grs. (für .400/360 N.E. Purdey) oder 320grs. (für .360No.2 N.E.) sind auf alle Fälle einen Versuch wert.
Norma verläd in seiner Afrika-Linie zumind. schon mal das schwere 320grs. Woodleigh TMR in der 9,3x62.
 
Registriert
2 Okt 2008
Beiträge
3.237
Mein 9,3x62 GK muckt etwas bei den sehr stumpfköpfigen Geschossen. Lapua Mega und PPU TM harkelt etwas und muss "herzhafter" repetiert werden. Ganz kurze, leichte Geschosse gehen auch nicht ganz reibungslos (probiert Vulkan und DK)
Schieße jetzt Alaska o. Geco Plus, dabei keine Probleme, da spitzeres Geschoss.
Bleifreie hab ich noch nicht getestet, sollten aber laufen...
 
Registriert
2 Dez 2008
Beiträge
11.737
Mein 9,3x62 GK muckt etwas bei den sehr stumpfköpfigen Geschossen. Lapua Mega und PPU TM harkelt etwas und muss "herzhafter" repetiert werden. Ganz kurze, leichte Geschosse gehen auch nicht ganz reibungslos (probiert Vulkan und DK)
Schieße jetzt Alaska o. Geco Plus, dabei keine Probleme, da spitzeres Geschoss.
Bleifreie hab ich noch nicht getestet, sollten aber laufen...

Das Barnes TTSX wär vielleicht mal einen Versuch wert.. aber ich vermute, das nimmt wegen der Länge jede Menge Pulverraum.

Wenn Norma das 320er Woodleigh fabrikmäßig verlädt, sollte das auch einen Versuch wert sein.

Gruß

HWL
 
Registriert
5 Aug 2013
Beiträge
10.297
Der macht aber bestimmt ´ne Beschichtung drauf, damit sich´s nicht noch mehr "verfärbt". :sneaky:
 
Registriert
2 Dez 2008
Beiträge
11.737
Die Geschichte eines Mannlicher-Schönauer.

Wir schreiben das Jahr 1939, und es ist Sommer in einer kleinen Stadt namens Erlangen im nördlichen Bayern.

Die Franken würden eher sagen es ist Franken.

Ein glückliches Paar schreitet zum Traualtar und es endet mit dem Unvermeidlichen, sie heiraten.

Sie, besser gesagt der Mann, erhalten, unter anderem, einen Mannlicher-Schönauer Stutzen Kaliber 6,5x54 Mannlicher-Schönauer als Hochzeitsgeschenk.

Die Freude ist groß.

Doch wenige Tage später erhält der Ehemann seinen Einberufungsbefehl.

Es ist 1. September 1939 und Adolf muss seinen 2. Weltkrieg abhalten.

Irgend wann kommt aus Russland die Nachricht dass der Ehemann vermisst ist, und er kommt auch nie wieder zurück.

Er hat es nie auf die Reihe bekommen, mit der Waffe auch nur einmal zur Jagd zu gehen.

Der Witwe bleibt die Waffe als Erinnerungsstück in dem Bewusstsein, das ihr geliebter Mann die Waffe sehr mochte.

Dann ist April 1945.

Die Amerikaner klopfen an die Tür und fordern alle Waffen des Haushalts.

Die Witwe übergibt den Stutzen, und der Amerikaner drischt ihn an die Gartenzaunsäule, so dass der Schaft in tausend Stücke fliegt.

Dann entnimmt er Magazin und Verschluss, wirft sie so weit er kann in die Botanik und übergibt der verstörten Witwe den verbleibenden Rest.

Diese bewahrt den Rest auf, als Erinnerung an Ihren geliebten Mann.

Es ist irgend wann in den 90ern, und der Dame wird bewusst, dass es auch mit ihr einmal zu Ende gehen wird.

Sie übergibt den Rest, den sie so lange gehütet hatte, nur noch bestehend aus Lauf und Verschlußgehäuse an einen Bekannten.

Sie erzählt ihm die Geschichte der Waffe und, dass es bedeutsam für sie wäre, wenn mit der Waffe irgend wann doch mal gejagt werden würde.

So weit die Geschichte, wie sie mir erzählt wurde.

Irgend wann begegne ich dem neuen Besitzer der Fragmente, wir unterhalten uns über die Waffe und er erzählt die Geschichte, und dass er sich bewusst ist, dass er es wohl nie auf die Reihe bringen wird, die Waffe noch einmal zu komplettieren.

Wir machen einen Deal.

Wir tauschen, einen Krieghoff Einstecklauf 16er Schrot, Kaliber 5,6x35R Vierling gegen die Fragmente.

Der Lauf ist innen spiegelblank, die Brünierung makellos.

Aber sonst fehlt alles.

Wohin Abzug, Abzugsbügel, Systemschrauben und der Rest an Kleinzeugs gekommen sind, ist nicht mehr nachvollziehbar.

Ich mache mich mit dem Überrest auf nach Vach, zu meinem Büchsenmacher Siegfried Hadler.

Siegfried war Büchsenmachermeister und arbeitete Zeit seines Lebens für die Dynamit in Stadeln.

Er hat dort so ziemlich alles an Munition mitentwickelt und getestet, was nach dem Krieg auf den Markt gekommen ist.

Er war ein Meister seines Fachs, ihn deckt der grüne Rasen.

Wir haben viel zusamen gejagt, er war mein Freund, worauf ich stolz bin.

Er bringt es fertig, den Verschluss eines M1950 so anzupassen, dass der Verschlussabstand und auch sonst alles perfekt passt.

Nur der Fachmann erkennt, des der Verschlusshebel etwas weiter absteht, als bei einem originalen Verschluss

Die Waffe geht zum Beschußamt, bekommt dort ihre Stempelchen, und eine legale Existenz mit einer WBK.

Im nächsten Frühjahr ist IWA.

Ich treffe die Jungs von "Numrich Gun Parts" und ordere das Magazin eines griechischen Mannlicher-Schönauer Militärgewehrs.

Nach etlichen Wochen ungeduldigen Wartens kommt ein Päckchen aus USA.

Das Magazin,.... es passt perfekt.

Mein nächster Weg führt mich nach Österreich, zu Herrn Schoder - der Name dürfte bekannt sein.

Ich zeige mein Fragment vor, und er versichert mir, dass er alle noch fehlenden Teile habe, und seine Tochter, die grad Schäfter(-in) lernt, würde mir einen Schaft machen.

Irgend wann kommt der Anruf, dass die Waffe abzuholen wäre.

Mit einem Bündel DM fahre ich nach Österreich.DSC04119.JPG
DSC04115.JPG
DSC04114.JPG
DSC04116.JPGDSC04118.JPG

Letzte Woche hab ich ihn mal wieder aus dem Schrank gekramt.

Die alten Beschusszeichen sind von 1939, die neuen von 1995.

Die 25 Jahre sind irgendwie wie im Flug vergangen.

Ich sollte mal rausgehen damit, und was erlegen, damit sich der Kreis schließt....


Gruß

HWL
 

Online-Statistiken

Zurzeit aktive Mitglieder
133
Zurzeit aktive Gäste
444
Besucher gesamt
577
Oben