Sorry, aber man hat Dir das Denken eines Managers vorher nicht hinreichend erkärt. Niemand auf dieser Ebene hat die Zeit, lange Dokus zu lesen. Ich habe es bei einem größeren Projekt als Vortragender so erlebt: Die Stabsabteilung unseres wohlorganisierten Unternehmens ruft vorher an und erklärt mir, wie mein Vortrag auszusehen hat:
Nicht mehr als zwei Powerpoint-Folien, Schriftgröße mindestens 24 pt, maximal 7 Zeilen, allerhöchstens 8. Der Text muss selbsterklärend sein, zwecks der Dokumentation für spätere Jahre. Vortrag maximal 10 Minuten, danach Beantworten von Fragen 20 Minuten, denn dann steht das nächste Thema auf der Tagesordung. Merkwürdigerweise funktioniert das. Es zwingt zur Konzentration, auf beiden Seiten. Auf dieser Basis kann man durchaus weitreichende Entscheidungen treffen, auch in einem großen Konzern.
Klaas
Wozu auch!
1) Wir waren eine externe Firma, die mit dem Problem betraut worden sind.
2) Der Auftrag war damals "dringlich" und wurde vom "Chef" des Managers an uns vergeben.
3) Der Chef des "Managers" hat die Parameter festgelegt, der Manager hatte nur am Rande eine "überwachende" Funktion.
4) In dem Werkvertrag war auch der Umfang und die Art der Dokumentation geregelt - die "Überwachende" Instanz hatte in diesem Pflichtenheft die Aufgabe die Dokumentation zu überprüfen.
Vor zwanzig Jahren wusste ich noch nichts von meiner Behinderung - diese wurde erst im Laufe der letzten zehn Jahre Diagnostiziert (Befund von Februar 2013, damals kein so lustiges Geburtstagsgeschenk). Die Folge war, dass für mich endlich die Puzzleteile dahin fielen wo sie hingehörten. Mit der Konsequenz, dass ich für die nächsten fünf Jahre Berufs- und Arbeitsunfähig war - mit allen damit zusammenhängenden lebenseinschneidenden Faktoren und Nachteilen. Zwei weitere Jahre brauchte ich um mich aus den durch eine andere Problematik ausgelösten Schwierigkeiten "herauszutherapieren" 2018 konnte ich dann endlich mal wieder an die Zukunft denken. Insgesamt acht Jahre meines Lebens verloren.
Aber in diesen acht Jahren hatte man auch viel Zeit, über vergangenes nachzudenken, und damals stand für mich fest dass ich mich nie wieder in irgendeiner Branche herumtreiben werde, in der ich mich nicht wohl fühle - Mittlerweile bin ich wieder etwas über vier Jahre in Arbeit.
Abgesehen von meiner schwerwiegenden Behinderung bin ich mittlerweile wieder einigermaßen Gesund, Zufrieden und vor allem Glücklich - etwas, was ich in der IT oder in einem der anderen Berufsfelder in meinem Leben niemals hatte... Ich bin ein Workaholic, ich definiere mich zu über 80 % über meine Arbeit, meine Leistungen und meinen Berufs- und Arbeitsethos - daran kann weder der Autismus, noch das chronische Schmerzsyndrom welches bei mir seit 2005 diagnostiziert worden ist irgendetwas dran ändern. Aber ich kann eine Menge dazu tun, dass ich mich nie wieder nicht mit einer Arbeit identifizieren kann, weil mir der Spaß an der Arbeit von "Externen" genommen wird - und ich aufgrund dieser Leute an meiner "beruflichen" Qualifikation zweifle oder durch externe zu Handlungen getrieben werde die in den sozialen und verhaltensspezifischen Defiziten meiner eigenen Person begründet liegen.
Darum lehne ich auch jegliche Angebote ab, welche mir zwar gut honorierte Jobs in der IT versprechen - mich aber wieder in die gleiche Zwickmühle bringen.
99,9 % der Menschen auf dieser Welt sind für mich huschende, gesichtslose, graue Schatten, ohne Bedeutung und ohne jegliche Substanz. Das war schon immer so, seit meiner Kindheit - ich wusste nur wie ich anderen Menschen Normalität "emulieren" konnte. Im Grunde genommen, war ich ein Fremder unter Fremden - mein ganzes Leben lang. Durch meine jetzige Arbeit gehe ich diesen Problemen gut und vor allem ohne Angst aus dem Weg.
Geld ist nicht alles! Und man braucht auch keine rigide Hierarchie um im Leben vorwärts zu kommen. Und es gibt Dinge die wesentlich wichtiger sind, als zum Beispiel die Gedankenwelt eines Managers, der einen sechs Monate des eigenen Lebens zur Last gemacht hat. Wir leben durchaus in einer Welt in der physischer und psychischer Missbrauch von Personen Alltag ist, insbesondere in Betrieben welche eine "bewegliche" vertikale Hierarchie haben. Den Menschen ist es relativ egal, wem sie wann und in welchem Umfang irgendwo Unrecht zufügen, sie kommen ja in jedem Falle damit davon - mitunter zwar mit einem blauen Auge, aber es passiert nichts.
Zufriedenheit liegt in einfachen Dingen - nicht in der Komplexität.