LJV, ÖJV und das Pflichtschießen

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Kurzform zum Nachdenken:
Kein Jagdschein - kein Bedürfnis (§13 WaffG);
kein Bedürfnis - keine WBK (§§ 45 und 4 WaffG);
keine WBK - keine Waffen;
keine Waffen - ergibt einen enteignungsgleichen Eingriff;
enteignungsgleicher Eingriff ohne zwingenden Grund - schöne Demokratie.

Die meisten Ablehner des Zwangsschießen sind nicht gegen das Üben an und für sich, sondern gegen den Zwang.
Kein Rechtsanwalt, kein Handwerksmeister usw. muss einen Nachweis über seine Fähigkeiten führen. Wenn diese ihren Beruf auch nach langer Abstinenz wieder ausüben wollen, machen diese sich wieder mit ihrer beruflichen Tätigkeit vertraut und legen einfach wieder los. Die Nein-Sager wollen gar nicht mehr haben als ein arbeitsloser Rechtsanwälte sondern nur das ihr Recht auf Eigenverantwortung gewahrt wird.
 
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Hab ich nur so erwartet:
Die Rosinenpickerei seit meinem umfangreicheren Posting setzt sich fort.

Aber mal zum Schrotschuss:
In de Schweiz ist der Schrotschuss in einigen Kantonen zulässig. Einmal in der Herbstjagd und einmal (Glarus) auf der Einzeljagd.

In keinem Fall dient der Schrotschuss dazu, dass damit beschossenes Wild einfür allemal den Verbiss unterlässt, sondern um wildbret zu gewinnen, was dort eine lange Tradition hat.

Der ÖJV glaubt den Schrotschuss auf Rehwild deshalb einführen zu müssen, um dem Überhandnehmen des Rehwildes und der Verarmung der Wälder zu begegnen. Beides trifft HEUTE, wenn jemals überhaupt, nicht mehr zu.

Niemand (Ich vor allem ich nicht) spricht den Nordländern fehlende oder mangelhafte Schießfertigkeit zu. Das zeigen schon die Tests vor Aufgang der Jagd.

Fest steht dessen ungeachtet, dass vor Jahren Forststudenten in Schweden einen Test über die Wirksamkeit von Schrot auf Rehe durchgeführt haben. Habe dies schon in einem anderen Thread notiert. Nur soviel:
2,5 Patronen pro Reh = mindestens 80 g Schrot. dabei wurde nur die Rehe gezählt,. die wirklich zur Strecke kamen. Die angeschossenen (gefehlten??) wurden gar nicht mitgerechnet. Toller Erfolg
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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Arial, Verdana">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Muck:
Kurzform zum Nachdenken:
Kein Jagdschein - kein Bedürfnis (§13 WaffG);
kein Bedürfnis - keine WBK (§§ 45 und 4 WaffG);
keine WBK - keine Waffen;
keine Waffen - ergibt einen enteignungsgleichen Eingriff;
enteignungsgleicher Eingriff ohne zwingenden Grund - schöne Demokratie.

Die meisten Ablehner des Zwangsschießen sind nicht gegen das Üben an und für sich, sondern gegen den Zwang.
Kein Rechtsanwalt, kein Handwerksmeister usw. muss einen Nachweis über seine Fähigkeiten führen. Wenn diese ihren Beruf auch nach langer Abstinenz wieder ausüben wollen, machen diese sich wieder mit ihrer beruflichen Tätigkeit vertraut und legen einfach wieder los. Die Nein-Sager wollen gar nicht mehr haben als ein arbeitsloser Rechtsanwälte sondern nur das ihr Recht auf Eigenverantwortung gewahrt wird.
<HR></BLOCKQUOTE>
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[ 20. Juni 2006: Beitrag editiert von: Wäller Basaltkopp ]
 
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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Arial, Verdana">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Muck:
[QB]


Es gibt eben Leute denen geht es mächtig auf den Sack wenn der Staat nur immer irgendwo dreinreden will. Ein Staat soll Rechte wahren und nicht welche gewähren und hierbei ist unsere Republik meiner Meinung nach in einer ganz ordentlichen Bringschuld.
QB]<HR></BLOCKQUOTE>

genau das ist der springende punkt!
 
A

anonym

Guest
<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Arial, Verdana">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Wutzel:

...
Wenn aber ein Jäger beim Nachweisschießen nur Luftlöcher macht, was will er dann auf der Jagd?


W.
<HR></BLOCKQUOTE>

In Deutschland gibt es dieses Problem nicht. Denn wer nur Luftloecher schiesst, der wird die Jagdpruefung NICHT BESTEHEN und NIEMALS den Jagdschein BEKOMMEN.
Problem geloest.

Aaaaber, man sieht hier, dass der blosse Nachweis des Zwangsschiessens schnell zu einer staendigen Schiesspruefung hin geaendert werden wuerde.

Ansonsten hat Muck zum Beduerfnisproblem schon einiges geschrieben, dem ich mich anschliesse.

[ 20. Juni 2006: Beitrag editiert von: promillo ]
 
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So werden wir nicht weiterkommen.
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Mal ein etwas anderer Ansatz:

Ursache für fehlende Bereitschaft zum Üben ist die Gleichgültigkeit gegenüber der beschossenen Kreatur. Das ist jedenfalls meine Meinung.

Sätze wie "is' doch blos 'n Fuchs", oder "ich hab'doch 'n guten Hund" sind für mich Indikatoren dieser Grundhaltung.

Wie wäre es denn da mal mit einer offenen Zurechtweisung dieser Typen, z.B. am Stammtisch oder beim Schüsseltreiben ?

Courage ?
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basti
 
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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Arial, Verdana">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Sir Henry:
In keinem Fall dient der Schrotschuss dazu, dass damit beschossenes Wild einfür allemal den Verbiss unterlässt, sondern um wildbret zu gewinnen, was dort eine lange Tradition hat.<HR></BLOCKQUOTE>

Warum das Reh an einem Schrotschuss stirbt, tut nichts zur Sache. Bis er bei uns verboten wurde, diente er auch vorrangig dem Fleischgewinn und hatte auch eine lange Tradition.

<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Arial, Verdana">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Sir Henry:
Der ÖJV glaubt den Schrotschuss auf Rehwild deshalb einführen zu müssen, um dem Überhandnehmen des Rehwildes und der Verarmung der Wälder zu begegnen. Beides trifft HEUTE, wenn jemals überhaupt, nicht mehr zu.<HR></BLOCKQUOTE>

Der ÖJV fordert den Schrotschuss m.W. deshalb, um in verjüngungsreichen Wäldern die Möglichkeit zu haben, auf kurze Distanz Rehwild auf Drückjagden schießen zu können.

<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Arial, Verdana">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Sir Henry:
Niemand (Ich vor allem ich nicht) spricht den Nordländern fehlende oder mangelhafte Schießfertigkeit zu. Das zeigen schon die Tests vor Aufgang der Jagd.<HR></BLOCKQUOTE>

Den deutschen Jägern anscheinend schon.

<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Arial, Verdana">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Sir Henry:
Fest steht dessen ungeachtet, dass vor Jahren Forststudenten in Schweden einen Test über die Wirksamkeit von Schrot auf Rehe durchgeführt haben. Habe dies schon in einem anderen Thread notiert. Nur soviel:
2,5 Patronen pro Reh = mindestens 80 g Schrot. dabei wurde nur die Rehe gezählt,. die wirklich zur Strecke kamen. Die angeschossenen (gefehlten??) wurden gar nicht mitgerechnet. Toller Erfolg
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<HR></BLOCKQUOTE>

Es wäre interessant, mal so eine Erhebung auf Niederwildjagden zu machen. Das Ergebnis könnte auffallend ähnlich aussehen.
Alle Argumente gegen den Schrotschus auf Rehe sind bei genauer Betrachtung Argumente gegen den Schrotschuss an sich.
Ich bin für die Freigabe des Schrotschusses auf alles Schalenwild, Rehwild und gestreifte Frischlinge bei normaler Jagdausübung, alles andere nur zum Fangschuss. Warum man einen 15 kg-Dachs oder 45 kg-Rottweiler mit Schrot schießen darf, ein Reh oder gestreiften Frischling dagegen nicht, konnte mir noch keiner plausibel erklären. Treffen muss ich alle.
Es muss ja keiner mit Schrot auf Rehe schießen. Ich würde es ausprobieren (und auch dokumentieren). Anscheinend aber haben da einige Befürchtungen, dass es gemacht wird und auch noch funktioniert.

[ 20. Juni 2006: Beitrag editiert von: blaserr93 ]
 

DJT

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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Arial, Verdana">Zitat:</font><HR>Original erstellt von basti:
...

Ursache für fehlende Bereitschaft zum Üben ist die Gleichgültigkeit gegenüber der beschossenen Kreatur. Das ist jedenfalls meine Meinung.
...

<HR></BLOCKQUOTE>

Ich hab mir lang überlegt was ich dazu sag... und ich glaub mehr als

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wirds nicht werden...

WMH
DJT
 
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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Arial, Verdana">Zitat:</font><HR>Original erstellt von blaserr93:


.. Treffen muss ich alle.
Es muss ja keiner mit Schrot auf Rehe schießen. Ich würde es ausprobieren (und auch dokumentieren). Anscheinend aber haben da einige Befürchtungen, dass es gemacht wird und auch noch funktioniert.

<HR></BLOCKQUOTE>

Tip:
Auch beim Schrotschuss auf Reh nicht zu weit vorne anhalten, sonst musste wieder 1200m mit dem Hund hinterher und der wird dann wohl keinen Schweiss zur Hilfe haben.

Viel Spass beim nächsten Tierversuch.
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basti
 
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Ein Schweißhund braucht eigentlich keinen Schweiß, der orientiert sich auch an anderen Spuren.
 
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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Arial, Verdana">Zitat:</font><HR>Original erstellt von blaserr93:
Ein Schweißhund braucht eigentlich keinen Schweiß, der orientiert sich auch an anderen Spuren.<HR></BLOCKQUOTE>

Dieses Argument für das Unaussprechliche hätte auch von mir stammen können.
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basti
 
A

anonym

Guest
<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Arial, Verdana">Zitat:</font><HR>Original erstellt von basti:
So werden wir nicht weiterkommen.
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Mal ein etwas anderer Ansatz:

Ursache für fehlende Bereitschaft zum Üben ist die Gleichgültigkeit gegenüber der beschossenen Kreatur. Das ist jedenfalls meine Meinung.

Sätze wie "is' doch blos 'n Fuchs", oder "ich hab'doch 'n guten Hund" sind für mich Indikatoren dieser Grundhaltung.

Wie wäre es denn da mal mit einer offenen Zurechtweisung dieser Typen, z.B. am Stammtisch oder beim Schüsseltreiben ?

Courage ?
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basti
<HR></BLOCKQUOTE>

Gibt es diese Sonderfaelle wirklich? Oder wenigstens so haeufig, dass man ihnen oefter als einmal pro Saison begegnet, wenn man viel herumkommt?

Ich wuesste keinen in meiner Umgebung, der so drauf ist.

Daher brauchts auch keine Zurechtweisung. Ansonsten ack, die waere noetig und sinnvoller, als fuer ein paar Deppen, die es geruechteweise geben soll, die ganze Jaegerschaft mit sinnlosem Zwangsschiessen zu drangsalieren.
 
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@93
Warum schon wieder so´n Sch..parallelthread mit Abstimmungszirkus. Wenn schon unser Gehacke, Gekeife und sonstiges gaga nix bewirkt, wozu noch ne Abstimmung inzenieren
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Macht sicher nicht nur einen Oldie wie mich konfus.

Wenns schon nah ist, dann hat aber das Reh alle Schrote drauf und der geschossen hat, nimmt es bestimmt nicht mit nach Hause.

Außerdem, kann man mit der Kugel schießen und die Splitter beim Streifen einer deutschen Eiche wirken ja ähnlich wie ein Schrotschuss

Übrigens: Als die Rehe noch mit Schrot erlegt wurden, habe die Jäger auch selbst ihre Patronen geladen. Überderen Wirkung ist überhaupt nix bekannt, weil niemand jemals hierüber Aufzeichnungen gelesen geschweige denn selbst gemacht hat.

Bei den vielen Jungen hier im Forum müsste sich doch ein Opa oder Uropa finden lassen, der hierüber aus der alten Zeit berichten kann.

Die Vermischung Jagd auf Enten, Tauben und Kaninchen, Fasane mit Rehen, was den Schrotschuss betrifft, zeigt doch wie wenig die Bereitschaft zur Differenzierung vorhanden ist.

Ist doch genauso hanebüchen, wie auf alles Wild die Kugel vorzuschreiben, weil alles Wild irgendwann auch mal auf der Erde zu beschießen ist.

Dann aber müsste aber auch für die unterschiedlichen Wildarten unterhalb der Rehwildkategorie jeweils ein bestimmtes Kaliber, Geschoss, Waffe, Zielfernrohr, Auto und Klopapier (3-lagig) vorzuschreiben sein.

Letzteres weil in Deutschland für jeden Sch... 2 durchschläge üblich sind
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[ 20. Juni 2006: Beitrag editiert von: Sir Henry ]
 
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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Arial, Verdana">Zitat:</font><HR>Original erstellt von basti:
So werden wir nicht weiterkommen.
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Mal ein etwas anderer Ansatz:

Ursache für fehlende Bereitschaft zum Üben ist die Gleichgültigkeit gegenüber der beschossenen Kreatur. Das ist jedenfalls meine Meinung.

Sätze wie "is' doch blos 'n Fuchs", oder "ich hab'doch 'n guten Hund" sind für mich Indikatoren dieser Grundhaltung.

Wie wäre es denn da mal mit einer offenen Zurechtweisung dieser Typen, z.B. am Stammtisch oder beim Schüsseltreiben ?

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basti
<HR></BLOCKQUOTE>
Hat überraschend lange gedauert, bis der Erste hier die Moralkeule auspackt. Gegen den Pflichtnachweis zu sein ist natürlich nicht mit Gleichgültigkeit gegenüber der beschossenen Kreatur gleichzusetzen. Welchen Effekt auf die durchschnittliche Schussleistung kann man realistischerweise von einem Pflichtschießen (in Berlin einmal alle drei Jahre!) erwarten? Richtig, keinen! Entweder man führt einen Nachweis mit Mindesttreffern ein (Schießprüfung, politisch kaum durchzusetzen) oder man betreibt schlicht und einfach überflüssige Symbolgesetzgebung.

BW
 
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"is´ ja blos´n Fuchs"

Bei Kugel heißt es bei stehend freihändig auf 100m : Ist ja nur ein (armes) Schwein.
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