Lebensdauer Büchsenläufe

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Letztendlich wird es ja immer die Kombination, Laufqualität (incl Abmessungen) Geschossmaterial und Geschossgeschwindigkeit sein. Früher auch Zündhütchen und Pulver. (Dies erklärt z.B. ausgeschossene Jagdläufe in älteren Waffen, obwohl nicht allzu viele Schüsse abgegeben wurden) Ich putze nach jedem Schießen, egal ob ein oder 50 Schuss, mit Brunox und der Laufschlange. Meine Matchwaffen bekommen die chemische Keule wenn ich das Gefühl habe, dass die Präzision abnimmt, oder wenn ich zu grundlegend anderen Geschossen wechsele.

Das Läufe bei hohen Schusszahlen ohne Reinigung irgendwann zuschmieren und dadurch höherer Druck entsteht, ist ja nun mal erwiesen. Wann und nach wieviel Schuss das so ist kommt ja wieder auf die o.a. Kombination an.

Nach einer gewissen Anzahl von Schüssen ohne Reinigung nimmt auch die Präzision ab. Ich kenne sogar LR Schützen die während des Schießens mal zwischendurch putzen. Aus eigener Erfahrung kann ich z.B. sagen das aus einer Rem. 700 mit dickem lauf die 22-250 schon mal nach 25 bis 30 Schuss zickig wird. Meine 223 Rem aus Sauer 202 Wolverine, macht über 200 Schuss ohne Präzisionsverlust. (Vielleicht liegt das ja and der V0 über bzw. unter 1000m/s) Immer 5er oder 10er Serien mit Abkühlpausen. Das dann auf 200m oder 300m da man Präzisionsverschlechterung auf 100m später bemerkt.

Wenn ich also einen Lauf entsprechen Pflege wird der bestimmt länger halten als ohne Pflege. Wenn ich im Jahr nur 50 bis 100 Schuss mit moderner Munition aus einer Waffe abgebe, dann reicht auch Laufschlange und bisschen Öl und der Lauf und ich gehen zusammen in Ruhestand.
 
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offensichtlich sind hier deutlich unterschiedliche Anforderungen an die Präzision einer Jagdwaffe im Spiel. Wenn dazu angeführt wird, es werde die Zehn (rd. 10 cm) gehalten oder vielleicht sogar die Innenzehn einer Jagdscheibe (rd. 5 cm), dann mag das für "Praktiker" ausreichen oder so gut erscheinen, dass sie glauben, über Reinigung nicht nachdenken zu müssen. Wer damit zufrieden ist, dem sei das von Herzen gegönnt.

Ich möchte mich aber auf mein Jagdwerkzeug immer und in jeder Situation verlassen können und habe andere Vorstellungen davon, was Präzision bei einer Jagdwaffe bedeutet. Für mich persönlich ist alles unter 3/4 MoA nicht ausreichend. Und das nicht bei einem Schuss, sondern bei mindestens 5 nacheinander!
Warum das? Ich bin der Meinung, dass zu der Streuung einer Kombi Waffe/Munition jagdpraktisch auch die vom Schützen verursachte hinzuaddiert werden muss; und da wage ich die Behauptung, dass das zusätzlich ebenfalls ca. 1 MoA ist, wenn nicht - wie auf dem Stand - unter Idealbedingungen geschossen werden kann. Deutlich zu sehen z.B. bei Hegeringschießen oder Schießen für den NRW-Schießnachweis.
1,75 MoA bedeutet aber schon rd. 75 mm auf 150 m, d.h. also etwa die Höhe des Fuchskörpers - d.h. schon auf diese Entfernung kann ich einen Fuchs gerade noch einigermaßen sicher treffen. Wie der Treffer dann aussieht? Da kann alles dabei sein, von gekrellt bis bum/um.
Bei einer Grundpräzision von 5cm oder gar 10cm allein für die Waffe muss sich jeder selbst fragen, was er beim Schuss auf Wild da tut.

Meine Erfahrung aus der Praxis mit dem Erzielen und vor allem Halten der angestrebten Präzision ist, dass das nahezu unmöglich ist, wenn eine Waffe nicht nach jedem Tag gründlich gereinigt wird, an dem damit geschossen wurde. Wer andere Erfahrungen hat: bitte, jeder nach seiner Façon ...

Teddy
 
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12 Sep 2008
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....abschließend möchte ich zur Haltbarkeit der Läufe festhalten.

Benchrestläufe 6PPC Pulvermenge 28 - 30gr, nix ist fix, jedoch meist bis ca. 2000 Schuß, Ausnahmen bestätigen die Regel Präzisionsverlust top 4mm ausgeschossen 10-12mm

Jagdmatchlauf 6x51 ca. 28gr Pulvermenge ursprünglich 5mm ausgeschossen nach ca 3000 Schuß 12mm Restpräzision , jagdlich nicht relevant Mankeijagan kein Problem:biggrin:

308Win fast unbegrenzt 10000+ ohne Präzisionsverlust

Jagdlauf egal welche Patrone jagdliche Präzision überlebt mind. eine Jägergeneration, für mehr habe ich keine Erfahrung:roll:....

Bei großen Schußzahlen (Matchwaffen) ist sicher das Verhältnis Pulvervolumen zu Kalibergröße, Hülsenschulterwinkel und HH-Länge die zu berücksichtigenden Faktoren und damit ist auch das

Heißschiessen der am stärksten zu bemessende Faktor gefolgt von der Reinigung. Eine langsame Schußfolge und ein gleichmäßig warmer Lauf wäre das Optimum, hier macht man sehr viel für die

Lebensdauer! Für Jagdwaffen gilt regelmäßig gereinigt, keine Feuchtigkeit im ungeputzten Lauf, dann gilt das oben geschriebene, ansonsten habe ich schon nach 2 Jahren oder kürzer deutlich

beeinträchtigte Läufe gesehen und das unabhängig von der Schußzahl!

Wahrscheinlich ist bei den Waffen von Äsungsfläche der Rost schon so fortgeschritten, dass die jährlichen Schußzahlen, die neuen Rostnarben ausgleichen müssen:twisted:! Tschuldigung, ich konnte nicht

anders!
 
G

Gelöschtes Mitglied 20170

Guest
Jagdlich empfinde ich ca. 30 mm als ausreichend. Dafür muss och die Puste nicht wöchentlich chemisch reinigen. Man kann ja alles übertreiben... was hätzen da nur die Jäger älteren Semesters gemacht?! Aber bitte wer so viel Freizeit hat soll sie gerne opfern. Ich geh lieber jagen. Ob das ständige Chemische reinigen un der Lebensdauer merkliche Vorteile bringt? Ich weis nicht recht...
 

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