offensichtlich sind hier deutlich unterschiedliche Anforderungen an die Präzision einer Jagdwaffe im Spiel. Wenn dazu angeführt wird, es werde die Zehn (rd. 10 cm) gehalten oder vielleicht sogar die Innenzehn einer Jagdscheibe (rd. 5 cm), dann mag das für "Praktiker" ausreichen oder so gut erscheinen, dass sie glauben, über Reinigung nicht nachdenken zu müssen. Wer damit zufrieden ist, dem sei das von Herzen gegönnt.
Ich möchte mich aber auf mein Jagdwerkzeug immer und in jeder Situation verlassen können und habe andere Vorstellungen davon, was Präzision bei einer Jagdwaffe bedeutet. Für mich persönlich ist alles unter 3/4 MoA nicht ausreichend. Und das nicht bei einem Schuss, sondern bei mindestens 5 nacheinander!
Warum das? Ich bin der Meinung, dass zu der Streuung einer Kombi Waffe/Munition jagdpraktisch auch die vom Schützen verursachte hinzuaddiert werden muss; und da wage ich die Behauptung, dass das zusätzlich ebenfalls ca. 1 MoA ist, wenn nicht - wie auf dem Stand - unter Idealbedingungen geschossen werden kann. Deutlich zu sehen z.B. bei Hegeringschießen oder Schießen für den NRW-Schießnachweis.
1,75 MoA bedeutet aber schon rd. 75 mm auf 150 m, d.h. also etwa die Höhe des Fuchskörpers - d.h. schon auf diese Entfernung kann ich einen Fuchs gerade noch einigermaßen sicher treffen. Wie der Treffer dann aussieht? Da kann alles dabei sein, von gekrellt bis bum/um.
Bei einer Grundpräzision von 5cm oder gar 10cm allein für die Waffe muss sich jeder selbst fragen, was er beim Schuss auf Wild da tut.
Meine Erfahrung aus der Praxis mit dem Erzielen und vor allem Halten der angestrebten Präzision ist, dass das nahezu unmöglich ist, wenn eine Waffe nicht nach jedem Tag gründlich gereinigt wird, an dem damit geschossen wurde. Wer andere Erfahrungen hat: bitte, jeder nach seiner Façon ...
Teddy