Laufreinigung zum x.ten

JMB

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Harzjäger schrieb:
..., meine M03 hat es mir aber noch nicht übel genommen und schiesst besser als der Steuermann. Glücksfall? Öl kennt sie gar nicht. Rost auch nicht.
Wohl eher Glücksfall!
Ich habe schon M03 mit Flugrost im Laden gesehen. :shock:
Der Hersteller faselt dann immer 'was von "Aggressiver Handschweiß", wohl um von der ungenügenden Oberflächenbehandlung abzulenken. :evil:


WaiHei
 

hdo

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Zurück zur Ausgangsfrage:
soll/muss man anschließend den lauf mit öl durchziehen?
Würde ich machen- aber vorher noch trocknen.


An das/die Versuchslabor/Experimentalfraktion:

Backofenreiniger haben die Aufgabe Fettsäuren zu verseifen (ph-Wert >12) und enthalten außerdem Detergentien. Verseifung von Fetten macht man fetthaltige Verkrustungen besser wassserlöslich.
Keine Ahnung zu was das in einer Jagdwaffe gut sein soll- Schmauch lässt sich auch mit WD40+Filz/patch entfernen und Tobak braucht einen Komplexbildner (z.B. Ammoniak). Und nein- nicht alles was ähnlich wie Ammoniak riecht ist ein Komplexbildner...

Wer eine ausgeprägte Neigung zum Experimentieren hat, der soll mal ein (minerallbasiertes) Zweitaktöl verwenden. Da sind Additive enthalten, die Schmauch sicher entfernen. Sehr guter Korrosionsschutz ist auch gegeben.
(Tombak geht aber eben nunmal nur mit Komplexbildnern in wässrigem Milieu)
 

JMB

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Die meisten Backofenreiniger enthalten Mono-Ethanolamin.
Das Zeug löst Kupfer, ohne die Nachteile von Ammoniak.
Und was ist in dem Laufreinigerschaum als wirksame Komponente?


WaiHei
 
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Das ist relativ.

Wenn das Ballistol nicht ins System kommt, sondern nur im Lauf bleibt und ich die Waffe vor dem nächsten Schießen gut entöle, ist Ballistol gerade für die Tombaklösung sehr gut.

Das meine ich ja. Ein Patch getränkt mit Ballistol ist nicht das Problem. Aber einfach mal mit der Spraydose in den Lauf gesprüht, wird den Effekt haben, dass das Öl mit samt dem Dreck langsam den Lauf hinunterkrabbelt, wenn die Waffe im Schrank steht. Und dann durchs Schlagbolzenloch und allen anderen Öffnungen ins System gelangt. Auch haben wir immer wieder alte Jagdwaffen bei denen die Verstelltürme des ZF´s so verharzt sind, das sich da nix mehr dreht, bis hin zu gelblichen Systemkästen oder mit Ballistol aufgesaugte Holzschäfte.

Martin
 

hdo

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Und was ist in dem Laufreinigerschaum als wirksame Komponente?

Man könnte das umformulieren in: "Und was ist in dem Laufreinigerschaum als wenig wirksame Komponente?"

Tombak löst sich in Ammoniak besser/schneller.
Wenn man Ballistol nach dem schießen verwendet und nach einer Woche einen Filz durchzieht, dann ist der blau. Das können nur Cu-Verbindungen sein. Also löst Ballistol Tobak langsam und schonend.

Bei schlimmen Tombakablagerungen ist imho Ammoniak das Mittel der Wahl und sonst ist Ballistol ein sehr ordentliches Allround-Pflegemittel.
Auch wenn es angeblich schlimm verharzt- was ich aber in den letzten 11 Jahren noch nicht bemerkt habe.

Ansonsten ist auch Motorenöl aus den verhältnismäßig riesigen Gebinden eine kostengünstige Variante für den letzten Filzpfropf.

Ich wüsste nicht, wozu ich Backofenspray in meine Waffen packen sollte.
Irgendwie erkenne ich keinen Sinn in dieser Massnahme.
 
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Scheint, als finde meine "Nur-Boresnake-Lösung" auch für wenig schießende wie mich nur wenig Anklang ... :?
 
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Scheint, als finde meine "Nur-Boresnake-Lösung" auch für wenig schießende wie mich nur wenig Anklang ...

Nein, nein, das hat mit "Anklang" nichts zu tun. Aber selbst wenn du wenig schießt, was auch immer das heißen mag, wird irgendwann der Zeitpunkt kommen, das der Lauf mit Tombak zugeschmiert ist. So wirst du irgendwann um ein richtiges reinigen nicht herum kommen. Das mit der Boresnake ist ja nicht schlecht. Der Lauf ist durchgewischt und ich sag immer, lieber so, als gar nichts gemacht.


Martin
 
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Kommt ja wohl drauf an, mit was man putzt.
Aber dieser Satz hält sich ja auch sehr hartneckig, wie ich immer feststellen muss. Kann mit persönlich nicht vorstellen, wie man mit einem Patch/Filzpfropfen oder auch Werg in einen Lauf, der ja in den meißten Fällen aus Stahl sein sollte, da irgendwelches Material wegzureiben vermag. :roll:
Und ausgeschossene Läufe hatten wir schon einige, genauso wie welche, die Rostnarben durch schlechte Pflege hatten.
Aber das soll jeder bitte für sich entscheiden. Ich persönlich mach da bei meinen Waffen auch keine Wissenschaft daraus. Der Lauf wird je nach Schußabgabe am Stand, trocken oder ölig durchgezogen und der Rest mit einem öligen Lappen abgewischt. Meine Magnums werden von Zeit zu Zeit chemisch gereinigt. Bis jetzt hat sich noch keines meiner Gewehrchen beschwert. Bis jetzt.

Martin
 
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Hallo Martin ,
mit weichen Materialien wohl eher,dagegen mit Drahtbürsten schon,wenn diese z.B, nach Austritt aus der Mündung zurückgezogen werden.Nun werdet ihr sagen jetzt kommt er wieder mit den Engländern,Jawohl tue ich und zwar mit Youngs 303 Reinigungs öl und Konservierungsoel.Immerhin auf allen Weltmeeren und in der See-und Dschungelluft seit 100 Jahren im Gebrauch.Aus letzter Herstellung habe ich nichts,nur alte Ware,die barbarisch nach Karbol stinkt.Könnt ihr von Google suchen lassen.Ich spüle die Läufe auch mit kochendem Wasser,damit sich die Poren öffnen.Dafür gibt es spezielle Trichter von Mr.Little.
Lurcher
 

JMB

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hdo schrieb:
Bei schlimmen Tombakablagerungen ist imho Ammoniak das Mittel der Wahl
Monoethanolamin kann das genau so, aber mit weniger potentiellen Nachteilen.
hdo schrieb:
Ich wüsste nicht, wozu ich Backofenspray in meine Waffen packen sollte.
Irgendwie erkenne ich keinen Sinn in dieser Massnahme.
Also noch mal für Dich:
Backofenspray ist nahezu das gleiche (zumindest sehr ähnlich), wie Laufreinigerschaum - nur viel billiger.
Such mal im "Dunklen Forum"!


WaiHei
 

JMB

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godewind schrieb:
Scheint, als finde meine "Nur-Boresnake-Lösung" auch für wenig schießende wie mich nur wenig Anklang ... :?
Na ja!
An der Tresortür hängt für jedes Kaliber eine Boresnake. Nach der Jagd oder dem Schießstand ein Spritzer Öl in den Lauf und Boresnake durchziehen dauert keine halbe Minute.
Damit sind zumindest die gröbsten Rückstände und Feuchtigkeit entfernt/neutralisiert.
REINIGEN geht aber anders. ;)
Dewey, Patches, Laufstöpsel, verschiedenste Öle und Laufreiniger.
Als Putzlappen haben sich bei mir übrigens NVA-Fußlappen bewährt - haben eine weiche und eine raue Seite.
Vor der Jagd/dem Schießstand noch mal Boresnake ohne Öl durch - fertig.
TPL-Abweichungen durch noch vorhandenen dünnen Ölfilm konnte ich nicht feststellen.


WaiHei
 

JMB

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lurcher schrieb:
dagegen mit Drahtbürsten schon,wenn diese z.B, nach Austritt aus der Mündung zurückgezogen werden.
Ja, ja, die Benchrester ruinieren sich damit ja auch regelmäßig ihre Läufe. :roll:
Schlimmer ist der Richtungswechsel der Bronzebürste IM Lauf!
lurcher schrieb:
Nun werdet ihr sagen jetzt kommt er wieder mit den Engländern,Jawohl tue ich und zwar mit Youngs 303 Reinigungs öl und Konservierungsoel. Immerhin auf allen Weltmeeren und in der See- und Dschungelluft seit 100 Jahren im Gebrauch. Aus letzter Herstellung habe ich nichts, nur alte Ware,die barbarisch nach Karbol stinkt. ... Ich spüle die Läufe auch mit kochendem Wasser, damit sich die Poren öffnen. Dafür gibt es spezielle Trichter von Mr.Little.
ALSO ...
Die .303 wurde als Schwarzpulver-Patrone entwickelt und erst später auf Nitropulver umgestellt, dazu kommen dann noch Probleme mit sehr aggressiven (sprich: korrosiven) Zündhütchen, deren Rückstände (Salze) sich tatsächlich besser mit Wasser, als mit Öl lösen lassen.
Und Du meinst wirklich mit heutigem TLP und modernen Zündhütchen wäre das wirklich noch nötig? :roll:
Möchte mal wissen, welche Inhaltsstoffe in Deinem Uralt-Reiniger so drin sind und welche davon heute (zumeist aus gutem Grund) nicht mehr verwendet werden (dürfen).

Bei einem WWII Re-Enactment könntest Du wahrscheinlich viel Lob ernten - als Waffenreinigen würde ICH das heute nicht mehr bezeichnen.

BTW: Wird in beim UK-Militär heute tatsächlich beim Waffenreinigen noch mit Wasser rumgeplantscht?


WaiHei
 
A

anonym

Guest
Nach gerbrauch zieh ich mit einenr Bronzebürste den lauf durch und wenn die bürste aus der mündung kommt zieh ich sie auch wieder zurück. das 1-2 mal danach trocken mit einen wollwischer durch, dann mit einer feinen Haarbürste und der lauf ist blitzeblank.
danach noch wird der lauf aussen noch mit einen leicht getränkten Öltuch (Ballistol) abgewischt zwecks fingerabdrücke und fertig. mache dies schon jahre lang. keine nichtmal die geringsten probleme.
 

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