KW-Schießen für Jägerprüfung?

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Lange Rede, wenig Sinn...

deshalb ne Kurze Frage :

Giebts Erkenntnisse in den Bundesländern das durch das Prüfungenschießen mit der KW signifikante Ergebnisse bezüglich bessere Trefferbilder oder als Wurst/Käse Betrachtung weniger Unfälle mit KW im Vergleich zu anderen Bundesländern giebt ?


Andreas
 
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Schön, wenn man immer wieder sieht, wie die Jägerschaft zusammenhält.
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Senf, meiner: In den gern zitierten anderen Ländern, in denen es ohne Schießzwischenprüfung geht, werden teils andere Prüfungen verlangt. Soweit ich weiß, wird bei der Elchjagd in Schweden zumindest für Gäste vor der Jagd ein kurzer Nachweis durch praktisches Schießen verlangt. Finde ich sinnvoll.

Schießprüfungen selbst finde ich vollkommen falsch. Ja, auch die bei der Jägerprüfung.

Aber bevor Ihr jetzt repetiert: Üben ist keine Praxis, Prüfung ist weder Praxis noch Üben.
Das weiß jeder, der schon einmal in einer Prüfungssituation war und bemerkte, dass er selbst bei Dingen Schwierigkeiten hatte, die er sonst problemlos bewältigen konnte.

Auch bei uns wird eine Schießkladde geführt, an der man die Fähigkeiten eines jeden Schützen jederzeit ablesen kann. Was also soll die zusätzliche Prüfung ?
Bisher konnte ich bei jedem Schießtermin die Prüfungsanforderungen erfüllen, auch beim ersten Mal. Dennoch habe ich Schiss vor der Prüfung, weil ich generell Prüfungsangst habe. Wenn ich nun bei der Prüfung durchfiele, spiegelte dies nicht im mindesten meine sonst vorhandenen Fähigkeiten wieder. Ok, der erste Schuss auf "echtes" Wild bringt wieder eine Art Prüfungssituation auf; zumindest für mich, da ich keinesfalls nur anschweißen möchte.
Dennoch halte ich den plötzlichen "Druckwechsel" zwischen "gefahrlosem" Übungsschießen und "gefährlichem" Prüfungsschießen für unsinnig. Besser wäre es, ab einem bestimmten Zeitpunkt (zehntes Schießen vielleicht) sämtliche Schießergebnisse als prüfungsrelevant zu betrachten. So wäre ein beständiger, stetiger Druck vorhanden, immer gute Leistung zu bringen, sich aber einen Ausrutscher einmal erlauben zu können, ohne das Ergebnis zu gefährden. Das scheint mir erheblich realistischer zu sein und dabei zu helfen, sich auf die jagdliche Realität vorzubereiten.

Von einzelnen "Nachprüfungen" in regelmäßigen Abständen halte ich nichts - aber ich halte etwas von Pflichtübungen.
Jeder, der gut schießen will und dies auch auf Dauer tun möchte, wird eh freiwillig üben. Wer das nicht tut, macht etwas falsch. Daher: Regelmäßige Plicht-ÜBUNGStermine, meinetwegen mit albernen Nädelchen, peinlichen Pokalen oder Urkunden, die man höchstens vierlagig gefaltet im kleinsten, gekachelten Raum verwenden kann. Aber's gibt halt eine Menge Leute, die so etwas mögen.

Durch Pflichtübungen würde keine künstlich-verunsichernde Prüfungssituation geschaffen, damit wäre man der Realität also ein Stückchen näher.
Besonders miesen Schützen aber sollte eine Schulung aufgezwungen werden; dies käme einer gewissen Geldstrafe gleich, zugegeben.
Aber dies erhöhte die Motivation, sich selbst immer wieder zu üben.

Denn im Grunde sollte es doch um das gehen, was immer vollmundig mit "Waidgerechtigkeit" umschrieben wird: Einem Tier unnötige Qualen zu ersparen. MIR ist das verdammt wichtig.
Und jeder, dem das auch wichtig ist, wird dafür sorgen, dass er "waidgerecht" schießt. Und bedeutet: Üben.
Nur muss man bestimmte Leute halt dazu zwingen. Immer wieder.

Kurz zur Kurzwaffe: Wer so ein Ding besitzen möchte, soll nachweisen, dass er damit komplett umgehen kann. Wenn der die Waffe ganz toll laden, sichern, entspannen, einzelne Teile benennen kann, aber beim Schießen damit den Jägerkumpel hinter sich umnietet, nutzt das wohl kaum etwas.
Die Kurzwaffe ist zum Gebrauch da - und sollte aufgrund ihrer doch erheblich besseren Führigkeit in bestimmten Geländen dabei sein. Auch wenn die Langwaffe "besser" ist; was nutzt das Bessere, wenn man das Ding beim hektischen Anschlag an den nächsten Ast knallt und statt die annehmende Sau zu stoppen, Regenwurmeigenheime in den Boden bohrt.

Also: Schießen mit der Kurzwaffe soll prüfungsrelevant sein, wie oben beschrieben.
Wer so ein Ding nicht besitzen möchte, muss es ja nicht.

Und noch einer meiner eigennützigen Grundsätze: Wer 'ne Waffe haben will, soll kontinuierlich, aber ohne künstlichen Stress, nachweisen, dass er damit trifft.
Denn dafür ist die Waffe nun einmal da; nicht zum Benennen von relevanten Teilen und zum ständigen Laden, Spannen, Entspannen und Lauf-nach-oben-halten oder Brechen.
---
Einsatzzweck der Waffe: Treffen.
Voraussetzung für Waffenbesitz: Treffen.
Sonst nix.
---

Jörn...
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[ 10. November 2006: Beitrag editiert von: Jagdgegner ]
 
A

anonym

Guest
Da muss ich teils zustimmen, teils aber auch opponieren.

1. Ja, ich bin auch dafuer, dass die nervenaufreiben de Schiesspruefung durch die regelmaessige teilnahme am Uebungsschiessen waehrend des Kurses ersetzt werden kann. Wer da in n Terminen immer ueber dem Mindestergebnis liegt, der wurde genug geprueft.

Ich bin aber gegen ein zwangsschiessen, warum, kann man in alten threads nachlesen, speziell spielen hier waffenrechtliche Schikanen rein, die an anderen EU-Staaten so eben nicht bestehen. Da machts dnn auch nichts, wenn man mal ne Weile pausiert, hier jedoch ists die Vorstufe zur Entignung.

und als Voraussetzung fuer legalen Waffenerwerb und Besitz wuerde ich nur Sachkunde und Zuverlaessigkeit setzen.
Das reicht.
 
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Sachsen-Anhalt verlangt auch bei der Prüfung zwei Treffer mit der KW.
 
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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Arial, Verdana">Zitat:</font><HR>Original erstellt von quigon:
Sachsen-Anhalt verlangt auch bei der Prüfung zwei Treffer mit der KW.<HR></BLOCKQUOTE>
Auf welche Distanz?

Welche Art von "Ziel"? Größe der Scheibe?


Klaus
 
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Merkst Du das jetzt erst?!
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Da könnt ihr noch lange nicht mithalten.
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PS. Nochmal meinen Senf: Man braucht nicht für alles ein Gesetz, eine Vorschrift oder eine Prüfung.
Ein Jäger hat die Sachkunde, das reicht. Was er anschließend macht, ist >lt Grundgesetz seine Sache.<
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[ 13. November 2006: Beitrag editiert von: Wäller Basaltkopp ]
 
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Gibt es in Deutschland etwas, was nicht bis ins kleinste Detail per Gesetz geregelt ist?
Ich dachte, wir Österreicher wären bürokratisch, aber nicht nur Schumi ist mehrfacher Weltmeister, eure Beamten scheinen ebenfalls Weltmeister im Regulieren zu sein!
 

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