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Vielen Dank für diesen Link!Wer sich noch etwas theoretisch weiterbilden möchte, dem empfehle ich sich die 1:45 Stunden Zeit zu nehmen und die Anhörung zum Kormoran im Umweltausschuss des Bundestages anzugucken. Aus meiner Sicht ist die mega interessant, hier mal das Link.
Wenn ich mal zusammenfassen und interpretieren darf:
Mit mindestens 25 Jahren Verzögerung sind wir, zumindest nach dieser Anhörung zu urteilen, an dem Punkt angekommen, wo ein breiter wissenschaftlicher Konsens herrscht, dass der Kormoran einen erheblichen Anteil am vernichtenden Rückgang unserer Fischbestände trägt. Auch Konsens: Ohne Reduzierung des Fraßdrucks ist unter den gegebenen Umständen kein Wiederaufbau dieser Bestände möglich.
Es wurde auch klar, dass die Länderspezifischen Kormoranverordnungen in den meisten Ländern so ausgelegt sind, dass sie nicht wirken, weil lokale Bestände nicht berührt werden dürfen - sie sind eine einzige Farce. Der Jurist empfiehlt klar, die Beauftragung der Länder zu streichen und durch Bundesvorgaben zu ersetzen die maximale Freiheiten gewähren, wenn man gewillt wäre etwas zu ändern. EU- rechtliche Änderungen sind überhaupt nicht nötig, Deutschland hat umfassende Möglichkeiten, man muss lediglich davon Gebrauch machen. Auch in Schutzgebieten wäre Bejagung möglich.
Es wird aber auch deutlich, dass wir mit normalen jagdlichen Methoden lediglich lokal reduzieren, überwiegend nur vergrämen können, nicht aber die europäischen Bestände verringern. Dies würde laut Herrn Herrmann von der Vogel-Partie nur wenn man überregional in die Osteebestände "extrem hart eingreifen" würde, wie in der Vergangenheit "mit militärischen Mitteln", "das können wir heute in Europa nicht machen...das geht nicht". Sein Anfangs-Statement "Man kann diesen Bestand nicht managen". Eine Reduzierung der Lokalbestände würde für den Winter nichts bringen, weil dann 80% der Kormorane aus dem Ostseeraum stammen, unsere Lokalen wandern ihrerseits Richtung Süden.
Wenn ich mir allein die rein jagdlichen Hindernisse in Deutschland anschaue wie: Unsägliches Reviergezicke, Jadgdhundpflicht bei der Jagd auf Wasservögel z.B. in Bayern, pauschale Sicherheitsbedenken, Befahrungsverbote mit Booten, sonstige alles umfassende Verbote in Naturschutzgebieten, alles überragende Waidheiligkeit etc., dann muss ich sagen: Herr Hermann hat gute Chancen Recht zu behalten. Eine Reduzierung wird nur mit extremer Härte gelingen und die würde massives Umdenken und Handeln in allen betroffenen EU-Ländern und auf allen Ebenen erfordern. Und wenn ich mir ansehen muss, dass Neozoen in etlichen Deutschen Bundesländern geschützt sind, selbst in Bayern erst seit wenigen Monaten mit Nachtsichttechnik bejagt werden dürfen, denn sehe ich nicht wie diese notwendige Härte entwickelt werden könnte...