Kleiner Praxistest für Jäger

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Da ist ein Bock nicht so schnell vom Leben zum Tode befördert worden wie er es verdient hat, bzw. wie es jedes beschossene Stück verdient hat.
Der Hund ist gut, ich hab bei ähnlichen Schüssen schon Hunde von anerkannten Schweißhundeführern versagen sehen.

Wh

Nachtjäger
 
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Es hat sich offensichtlich folgendermaßen zugetragen:

1. Bock hoch auf den Vorderläufen erwischt,
2. Nachsuche durch tropfnasses Gebüsch (Okulardeckel am M66 geschlossen) durchgeführt,
3. BGS fasst den Bock am Träger, und hält ihn so ruhig (bekannte Bierruhe der BGS), dass du
4. den Fangschuss aus der Hüfte (Okulardeckel noch immer geschossen), punktgenau auf den Trägeransatz setzen kannst....

stimmts?
 
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Bock zog etwa 70m entfernt zügig durch den Hochwald Richtung Dickung.
Auf Pfiff reagierte er nicht und bevor er in die Dickung einwechselte, schoss ich vom Hochstand frei stehend, weil ich sonst gar keine Sicht gehabt hätte.
Das ich nicht gut abgekommen war, wusste ich da schon.
Anschließend fast eine Stunde auf allen Vieren nach Schusszeichen gesucht und dann einen Tropfen Wildbretschweiß gefunden, nicht mehr. In der Dickung dann selber ein klitzekleines Stückchen Wildbret.
Telefonisch Schweißhund einschließlich Hundeführer gerufen.
Erst nach 30 m fand dann das Gespann ein wenig Schweiß und Wildbret.
Ich sah dann am anderen Ende der Dickung den Bock raushumpeln.
Eh ich schießen konnte, war aber auch schon der Hund dran.
Der junge Schweißhund hat den Bock zwar gehalten, konnte ihn aber nicht abtun.
Der Hundeführer hat dann seinen Hund zurückgepfiffen und ich habe aus etwa 20m den Fangschuss durch den Träger angetragen.
Kein Schuss durch die Kammer. Wo der Lungenschweiß herkam weiß ich auch nicht. Ich tippe auf eine Verletzung durch den Hund.
Ach so, der erste Schuss traf beide Vorderläufe.
Ja, ich war gestern ein Schlumpschütze!
 
G

Gelöschtes Mitglied 3257

Guest
Rehbock schrieb:
Bock zog etwa 70m entfernt zügig durch den Hochwald Richtung Dickung.
Auf Pfiff reagierte er nicht und bevor er in die Dickung einwechselte, schoss ich vom Hochstand frei stehend, weil ich sonst gar keine Sicht gehabt hätte.
Das ich nicht gut abgekommen war, wusste ich da schon.
Anschließend fast eine Stunde auf allen Vieren nach Schusszeichen gesucht und dann einen Tropfen Wildbretschweiß gefunden, nicht mehr. In der Dickung dann selber ein klitzekleines Stückchen Wildbret.
Telefonisch Schweißhund einschließlich Hundeführer gerufen.
Erst nach 30 m fand dann das Gespann ein wenig Schweiß und Wildbret.
Ich sah dann am anderen Ende der Dickung den Bock raushumpeln.
Eh ich schießen konnte, war aber auch schon der Hund dran.
Der junge Schweißhund hat den Bock zwar gehalten, konnte ihn aber nicht abtun.
Der Hundeführer hat dann seinen Hund zurückgepfiffen und ich habe aus etwa 20m den Fangschuss durch den Träger angetragen.
Kein Schuss durch die Kammer. Wo der Lungenschweiß herkam weiß ich auch nicht. Ich tippe auf eine Verletzung durch den Hund.
Ach so, der erste Schuss traf beide Vorderläufe.
Ja, ich war gestern ein Schlumpschütze!

Respekt für Deine Ehrlichkeit dass hier so einzustellen. Bei wirklich konstruktivem Umgang mit dem Vorfall gibt es sicher ein paar Dinge die man zukünftig anders machen könnte, muss aber jeder für sich selber entscheiden.

Was ich noch nicht ganz verstehe: Am Anschuss müssen doch Knochensplitter, Schnitthaare etc. gewesen sein oder nicht? Zumindest auf dem Foto sieht es so aus als wenn da ganz schön was zertrümmert wurde.
 
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Forestgump schrieb:
Was ich noch nicht ganz verstehe: Am Anschuss müssen doch Knochensplitter, Schnitthaare etc. gewesen sein oder nicht?
Was ich in einer Stunde mit Lesebrille auf allen Vieren nicht gefunden habe, war auch nicht da. Mög am Scharfrandgeschoss gelegen haben.
 
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respekt, dass du das so ehrlich reinstellst.
andere berichten nur von ihren heldentaten "bock auf 200m freihändig" oder so. ich fände es gut wenn mehr leute sich trauen würden solche geschichten einstellen würden, denn aus fehlern lernt man ja bekanntlich
:wink: :lol:
 
A

anonym

Guest
Rehbock schrieb:
Eh ich schießen konnte, war aber auch schon der Hund dran.
Der junge Schweißhund hat den Bock zwar gehalten, konnte ihn aber nicht abtun.

:roll: was soll ich sagen?
Es gibt da Hunde, da dauert es bei einem Reh, selbst Damwild einen Augenblick.
 
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boarhuntingdogs schrieb:
Rehbock schrieb:
Eh ich schießen konnte, war aber auch schon der Hund dran.
Der junge Schweißhund hat den Bock zwar gehalten, konnte ihn aber nicht abtun.

:roll: was soll ich sagen?
Es gibt da Hunde, da dort es bei einem Reh, selbst Damwild einen Augenblick.

Sterben braucht seine Zeit.
Ich hätte den jungen Hund halten lassen und den Bock zusätzlich abgefangen.
Wäre für den Hund sicher förderlicher gewesen.
Aber hätte, könnte, sollte....
Die richtigen Entscheidungen wurden getroffen und alles ist gut.
 
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Find die Ehrlichkeit auch gut. So arg wars aber dann wieder auch nicht,
schliesslich richtig weitergehandelt.

Aber aus gegebenem Anlass: da seht ihr was der gute Ruf ausmacht.
Hätte jemand anderes dieses gepostet, würde er zerfleischt werden.
Bei GS heißt's hald: "Respekt für die Erhrlichkeit".

Kann mich aber auch irren...
 
G

Gelöschtes Mitglied 3257

Guest
Lüc vom Walde schrieb:
Find die Ehrlichkeit auch gut. So arg wars aber dann wieder auch nicht,
schliesslich richtig weitergehandelt.

Aber aus gegebenem Anlass: da seht ihr was der gute Ruf ausmacht.
Hätte jemand anderes dieses gepostet, würde er zerfleischt werden.
Bei GS heißt's hald: "Respekt für die Erhrlichkeit".

Kann mich aber auch irren...

Du könntest recht haben. Aber wie du schon sagst: Grobe Sau / Rehbock ist dafür bekannt dass er ansonsten eine saubere Kugel führt und auch wirklich in der jagdlichen Praxis unterwegs ist. Die letzten beiden Punkte bzw. insbesondere der letzte Punkt ist doch bei nicht wenigen hier ernsthaft zu bezweifeln. Mag mich natürlich auch irren.... :roll: 8)
 
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Meine Meinung ist rasch gesagt:

Auf Pfiff reagierte er nicht und bevor er in die Dickung einwechselte, schoss ich vom Hochstand frei stehend, weil ich sonst gar keine Sicht gehabt hätte.
Das ich nicht gut abgekommen war, wusste ich da schon.

Wenn jemand Rehwild, wie hier nachzulesen, in Massen schießt, besser: aus der Erinnerung zitiert: " soviel ich kriegen kann", sich solch einen Unsinn erlaubt bzw. nur schreibt, will er in diesem Forum provozieren, oder er ist schlicht ein Mensch der besser keinen Jagdschein hätte...............

U.
 
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Lüc vom Walde schrieb:
Hätte jemand anderes dieses gepostet, würde er zerfleischt werden.
Tut euch keinen Zwang an!
Ich bitte aber zu berücksichtigen, wie viele Jäger sich die Mühe gemacht hätten, fast eine Stunde nach Schusszeichen am Anschuss zu suchen.
Sehr viele, so weiß ich aus Erfahrung, hätten sich und anderen nach 10min Suche eingeredet, der Schuss sei vorbei gegangen.
Und genau damit gebe ich mich nicht zufrieden. Mit Recht, wie mein Beispiel zeigt.
Und nun zerfleischt mich, aber bitte nüchtern und nicht wie der Vorposter hier. :wink:
 
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Wenn Du ehrlich gegen Dich selbst bist und ich denke dass Du das bist hast Du nach dem Schuss gedacht:Sch... da hätte ich mal den Finger gerade lassen sollen. :(
 
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Grauer Wolf schrieb:
Wenn Du ehrlich gegen Dich selbst bist und ich denke dass Du das bist hast Du nach dem Schuss gedacht:Sch... da hätte ich mal den Finger gerade lassen sollen. :(

Oh das bezweifle ich. Es gibt solche Jäger und solche Jäger. Und unter letzteren gibt es auch jene, die nicht nur scheibenbreit verharrendes Wild beschiessen und dabei idR. auch zuverlässig treffen können ;-) Ausreisser bestätigen die Regel, aber bitte jeder nach seinen Möglichkeiten.
 

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