Kleiner Igel im Garten

Registriert
25 Dez 2018
Beiträge
14.805
Ende August gibt es noch keinen Grund ihn ins Haus zu holen.
Eine feste Futterstelle einrichten kann man aber. Ggf. brauchts dazu ein Igelhaus weil sonst die Katzen und Füchse aus der Umgebung schneller als der Igel zuschlagen.
Diese feste Stelle kann sich jeder Igel merken, die haben von Natur aus ein irres Ortsgedächtnis weil jeder Igel mehrere Nester und Schlafplätze hat.

Wenn es mal später im Jahr ist und man (insbesondere tagsüber) einen schwachen und zu leichten Igel findet: Auf absolut gar keinen Fall "entflohen" und "entzecken"!!!!!
Die Belastung von dieser Chemiekeule gibt den kleinen Sensibelchen oft noch komplett den Rest. So gut es gemeint sein mag - man tötet damit was man eigentlich retten will.

Ich hatte schon etliche von den Stachlern. Seit ich mir das Flohpulver spare hab ich jeden durchgebracht. Vorher war das leider nicht so, aber ich wusste es halt nicht besser.
 
Registriert
18 Feb 2022
Beiträge
694
Danke für diesen warnenden Hinweis zu Chemie.

Entflohen machen wir vorsichtig und sanft komplett ohne Chemie über einer mit Wasser gefüllten Schale, wo die Flöhe reinfallen und dann nicht mehr weghüpfen konnen.

Eine gewisse Menge an Flöhen sammelt jeder Igel immer wieder auf. Die Igel sind recht sozial und neugierig auf andere Igel und suchen deren Igelwege und Schlafplätze auf. Dadurch fangen die sich schnell wieder Flöhe ein.

Nur wenn der Igel stark geschwächt ist, vermehren sich die Parasiten stark im Verhältnis zum Gewicht des geschwächten Igel.
 
Zuletzt bearbeitet:
Registriert
28 Jan 2019
Beiträge
6.878
Ende August gibt es noch keinen Grund ihn ins Haus zu holen.
Eine feste Futterstelle einrichten kann man aber. Ggf. brauchts dazu ein Igelhaus weil sonst die Katzen und Füchse aus der Umgebung schneller als der Igel zuschlagen.
Diese feste Stelle kann sich jeder Igel merken, die haben von Natur aus ein irres Ortsgedächtnis weil jeder Igel mehrere Nester und Schlafplätze hat.

Wenn es mal später im Jahr ist und man (insbesondere tagsüber) einen schwachen und zu leichten Igel findet: Auf absolut gar keinen Fall "entflohen" und "entzecken"!!!!!
Die Belastung von dieser Chemiekeule gibt den kleinen Sensibelchen oft noch komplett den Rest. So gut es gemeint sein mag - man tötet damit was man eigentlich retten will.

Ich hatte schon etliche von den Stachlern. Seit ich mir das Flohpulver spare hab ich jeden durchgebracht. Vorher war das leider nicht so, aber ich wusste es halt nicht besser.
So, habe den Igel in einer Igelstation abgegeben.
Der Tenor war folgender:
Ein Igel in der Mittagszeit und offensichtlch allein unterwegs, bedeutet nix Gutes.
Gewogen hat die kleine "Dame" 97 Gramm, das wäre aber zu dieser Zeit nix ungewöhnliches, so die nette Dame von der Station. Ungewöhnlich ist nur, das der Igel offensichtlich allein unterwegs war. Ein Fehler von mir war wohl auch, das ich ihn zu erst mit ein paar Regenwürmern "gefüttert hab", das sollte man nicht tun, weil diese Parasiten haben, die Igel nicht vertragen ( hat mich mehr als stutzig gemacht, weil das doch eine natürliche Nahrung der Igel ist ).
Naja, der Aufwand war ist es mir wert, wenn ich einen Igel retten kann!
D.T.
 
Zuletzt bearbeitet:
Registriert
24 Mai 2019
Beiträge
17.362
ich habe heute morgen eine Mail von der "Igelstation" bekommen und möchte das einmal hier einstellen.
Vielleicht hilft es Jemanden, wenn ein kleiner Igel gefunden wird, damit umzugehen.
D.T.
Anhang anzeigen 230494
Junge, Junge - echte Spezialisten - wenn mir auch die vermenschlichen Sprache missfällt, ist doch wirklich anzuerkennen, daß solche Leute sich auskennen und einiges für die Art tun.
Also hin zu solchen Stellen mit den Stacheltieren.

Auch bei uns nutzt der Stachelige oft den Garten, eine Riesen-Benjeshecke und einige Gehölzhaufen gibts als Quartiermöglichkeiten, ich sah bisher nur ausgew. Igel. Meine Hunde kann ich davon abrufen, bei der Parasitendichte ist das auch angebracht.
Die größten Probleme hat er sicher im Siedlungsbereich beim Überqueren von Straßen...
 
Zuletzt bearbeitet:
Registriert
28 Jan 2019
Beiträge
6.878
Junge, Junge - echte Spezialisten - wenn mir auch die vermenschlichen Sprache missfällt, ist doch wirklich anzuerkennen, daß solche Leute sich auskennen und einiges für die Art tun.
Also hin zu solchen Stellen mit den Stacheltieren.

Auch bei uns nutzt der Stachelige oft den Garten, eine Riesen-Benjeshecke und einige Gehölzhaufen gibts als Quartiermöglichkeiten, ich sah bisher nur ausgew. Igel. Meine Hunde kann ich davon abrufen, bei der Parasitendichte ist das auch angebracht.
Die größten Probleme hat er sicher im Siedlungsbereich beim Überqueren von Straßen...
Ja sehe ich auch so!
Warum der kleine Igel Fliegenmaden gefressen hat, lag daran, das wir nach nochmaligen intensieven Suchen einen ausgewachsenen toten Igel gefunden haben, der etliche Maden hatte. Also denke ich, das weitere kleine Igel schon eingegangen sind.
Schade, aber leider nicht zu ändern.
1693564200418.jpeg
 
Zuletzt bearbeitet:
Registriert
14 Feb 2006
Beiträge
15.727
Massnahme war :

* Entlausung mit Igelhilfe
Bitte nicht den Fehler von mir machen von vor 20 Jahren. Igel war voll mit Zecken. Flohpuder war über Sonntag nicht verfügbar und ich wollte schnell helfen. Also hab ich die Zecken mit Öl beträufelt und dann trotzdem Flohpuder aufgetrieben. Der kleine Igel war am nächsten Tag tot.
Er hatte gefressen und war eigentlich sehr fit, aber eben total voll mit Flöhen und Zecken.
Ein TA. vermutete, dass sich das Flohgift über das Öl ins Gewebe eingedrungen ist. Ob es stimmt weiß ich nicht.
 
Registriert
20 Jul 2016
Beiträge
17
Igel und Niederwild.... fragt mal die
Bitte nicht den Fehler von mir machen von vor 20 Jahren. Igel war voll mit Zecken. Flohpuder war über Sonntag nicht verfügbar und ich wollte schnell helfen. Also hab ich die Zecken mit Öl beträufelt und dann trotzdem Flohpuder aufgetrieben. Der kleine Igel war am nächsten Tag tot.
Er hatte gefressen und war eigentlich sehr fit, aber eben total voll mit Flöhen und Zecken.
Ein TA. vermutete, dass sich das Flohgift über das Öl ins Gewebe eingedrungen ist. Ob es stimmt weiß ich nicht.
 
Registriert
14 Feb 2006
Beiträge
15.727
Igel und Niederwild.... fragt mal die
Ja da brauchst mir nix erzählen. Behnke empfahl den Igel mit dem Waidmesser kurz zu halten. Vielleicht gab es damals auch noch nicht so viele Straßenopfer. Vielleicht hatten wir damals auch noch nicht so viele Uhus, wo die ausgefressenen Hüllen am Horst liegen.
Wenn wir Niederwild zu 100% schützen wollen, dann hilft nur Zaun drum und oben dicht.
Die berechtigte Frage ist natürlich, ob wir jeden für den Winterschlaf zu schwachen Igel durchfüttern müssen. Diese Diskussion verlieren wir aber.
 
Registriert
12 Nov 2014
Beiträge
3.773
...
Die berechtigte Frage ist natürlich, ob wir jeden für den Winterschlaf zu schwachen Igel durchfüttern müssen. Diese Diskussion verlieren wir aber.
Diese "Diskussion" liegt mir schon länger auf der Zunge, seit ich die ersten Beiträge in diesem Faden gelesen hab!

Also nur mal meine Einschätzung: Es gibt reichlich Igel, die Population ist in keinster Weise gefährdet. Da die besten Habitate im Stadtrand nahen bzw. dörflichen Bereich liegen (Gartenbewohner) darf man den Igel als Kulturfolger bezeichnen und es mangelt ihn auch in absehbarer Zeit nicht an Lebensraum.
Aufgrund der hohen Reproduktionsrate werden freiwerdende Reviere zeitnah wieder besetzt. Die hohe Mortalität der Igel - egal ob durch Straße oder auch Uhu, kommt nicht zuletzt daher, dass die Reproduktion inzwischen weit über der Verfügbarkeit freier und geeigneter Reviere liegt.
Ich wage es daher auch zu bezweifeln, dass das aufpeppeln und über den Winterbringen junger unterernährter oder parasitierter Igel irgend einen biologischen Sinn ergeben würde. Für den einzelnen untergewichtigen Igel ergeben sich mit hoher Wahrscheinlichkeit nur zwei Möglichkeiten: Entweder er geht untergewichtig in den Winterschlaf, zehrt seine Reserven komplett auf und verstirbt im Tiefschlaf. Auf deutsch: Er schläft ein und wacht nimmer auf. Die Alternative: er wird mehr oder weniger professionell aufgepeppelt und über den Winter gebracht. Bei der Auswilderung im Frühjahr wird er in ein besetztes Igelrevier von einem (stärkeren) Igelpaar gesetzt und aus diesem vertrieben. Dabei gelangt er in das nächste besetzte Igelrevier und wird auch da rausgeschmissen. Das ganze geht so lange, bis er unter irgend einem Hinterreifen eines SUV landet. Wenn er glück hat, mit dem Bug, wenn er Pech hat, mit dem Heck, dann quält er sich vermutlich noch eine kleine Weile, bis das Leben raus ist. Wenn wir also schwache Igelchen aufnehmen und aufpeppeln tun wir das zum weit überwiegenden Teil für uns und weil wir uns dabei besser fühlen. Dem einzelnen Igelchen oder gar der Igelpopulation (wir handeln gegen die natürliche Selektion und damit gegen die Evolution!) tun wir keinen Gefallen.

Irgendwann gab es wohl in Wien an der BoKu einen PRof, der sich mit den Igeln genauer auseinander gesetzt hat. Er hat mal eine Veranstaltung für die Bevölkerung ("Nichtstudenten") zum Thema Igel gehalten und das obige seinem Auditorium zu erklären versucht. Das blöde: etwa 80% der Zuhörer wollte von dem Igelexperten eigentlich Tips haben, wie man die kleinen über den Winter bringt. Er entkam wohl nur knapp der Steinigung und dem Spießrutenlaufen durch das Spalier von handtaschenbewaffneten Rentnerinnen...

PS: Es ist beim Igel bewährte Methode, die Igeldichte bzw. die Habitatqualität anhand der überfahrenen Igel auf den Straßen zu ermitteln.
 
Registriert
24 Mai 2019
Beiträge
17.362
"Es gibt reichlich Igel, die Population ist in keinster Weise gefährdet.
Woher nimmt man solche Aussage ?
Das mag regional der Fall sein.

Hier im naturnahen Garten sind längst nicht jedes Jahr Igel zu beobachten, auf der Straße sehe ich keine liegen...
In beiden Revieren, in denen ich Auslauf habe (eines am Ortsrand) selten bis kein Anblick vom Gebüschraschler...
"Gefühlt" - gut das ist kein Maßstab - hatte man früher mehr Kontakt mit Igeln.

Die Haltung, nicht jedes gehandicapte Wildtier hochpäppeln zu müssen, teile ich, weil ich natürliche Prozesse akzeptiere, es ging mit nur um den Faktor Population.
 
Zuletzt bearbeitet:
Registriert
28 Jan 2019
Beiträge
6.878
PS: Es ist beim Igel bewährte Methode, die Igeldichte bzw. die Habitatqualität anhand der überfahrenen Igel auf den Straßen zu ermitteln.
..... dann gibt es hier keine Igel mehr!
Noch vor ein paar Jahren gab es häufiger überfahrene Igel auf der Strasse, die letzten zwei/drei jahre habe ich keine mehr gesehen.
D.T.
 
Registriert
12 Nov 2014
Beiträge
3.773
Früher hab ich eigentlich von der Existenz der Igel nur erfahren, wenn sich wieder mal einer in den Hundezwinger verirrt hat. Heute leben die Hunde im Haus. Im Wald hab ich in über dreißig Jahren nur einen einzigen Igel gesehen. Der war aber auch so laut, dass ich mit einer anwechselnden Rotte im Laub gerechnet hab...

Die heimliche und nächtliche Lebensweise zeigt eigentlich nur, dass man den Igel nur ausnahmsweise wahrnimmt, obwohl er regelmäßig vorkommt. Die meisten Igel sieht an eben auch im Frühjahr, wenn die Reviere abgesteckt werden und die Jungigel aus den elterlichen Revieren vertrieben werden. Dann sieht man sie auch auf der Straße flacken.
Die Habitate für Igel werden nicht weniger (Gärten), das eizige, was negativen Einfluss auf die Populationsdichte haben könnte ist die Klimaerwärmng, bzw. der Witterungsverlauf im jeweiligen Jahr, von dem das Nahrungsangebot abhängt. Aber das sind Jahresschwankungen, auf die wir keinen Einfluss haben. Ähnliches beobachten wir doch auch beim Wild: Hasenjahre oder eben wenn wiedermal die Schwarzwildbestände "explodieren" oder "einbrechen". Gefährdet sind Kulturfolger in den seltensten Fällen...
 

Online-Statistiken

Zurzeit aktive Mitglieder
173
Zurzeit aktive Gäste
447
Besucher gesamt
620
Oben